Teil3
Letzte Fehlersuche
Um das nochmal vorweg zuschicken…
Ich bin auf dem Fachgebiet der Elektronik, ein Laie, der aber schon mit einem Lötkolben umgehen kann und mit ein wenig “einfacher Logik“ kleiner Fehler finden und beseitigen kann.
Und, damit hier nicht der Verdacht aufkommt, ich wäre ein Bass-Freak… Ich habe ja auch noch den Imperial- J6048W, den Allegro 2464 zum Vergleich. Das Fantasia 922 von Greatz, welches mittlerweilen auch in meinem Bestand gehört, will ich hier gar nicht mit ranziehen. Ja, es ist kräftig und laut, aber von dem viel gerühmten Klang den die Graetz Geräte haben sollen, weit entfernt. Dazu aber in einem gesonderten Beitrag mehr.
Also, Vergleich mit Imperial und Allegro. An den Druck, Lautstärke, den diese beiden Geräte erzeugen, da kommt die Sonata nicht wirklich heran. Sie hat zwar gegenüber dem Allegro (Der ja die fast die gleiche Endstufe hat) durch die zusätzliche ECC83 ein viel “feineres, um nicht zu sagen edleres Klangbild, welches aber sobald die Lautstärke die “11h Stellung“ erreicht, regelrecht zusammen bricht. Die tiefen Töne/Bässe sind dann mehr oder weniger nicht mehr zu hören, man könnte fast den Eindruck gewinnen, die Breitbänder werden zu Hochtönern.
Da ich mit meine Recherchen und vielen Lesen nicht wirklich weitergekommen bin, habe ich die Truhe in Meisterhafte Hände gegeben. Einen jungen RFT-Meister, der sich auf die Röhrengeräte spezialisiert hat. Er hat dann erst mal alle roten WIMAS rausgeschmissen und durch entsprechende runde Kondensatoren ersetzt, inklusive der Frequenzweiche, sowie diverse Wiederstände im Trafobereich.
Ja, die Truhe klingt jetzt im Tieftonbereich – Gesamtklang, sehr zufriedenstellend. Aber… Immer noch, gegen 11h ist es mit dem guten Klang am Ende! Ich habe mir mal vor vielen Monden erklären lassen, dass ein Verstärker bis zur 12h – Stellung sich im optimalen Arbeitsbereich betreffend der Lautstärke und des Klanges befindet. Ein “geradeso Klang“ in der 12h Stellung ist nur mit Hilfe der Klangregister möglich (alle Höhen raus und alle Bässe rein – Lautstärke, Klang wie gutes Küchenradio). Im Übrigen… Das Allegro macht die Sonata in Sachen Lautstärke , mehr wie platt. Allegro-Lautstärke auf 01h, da ist die Sonata nur noch zu erahnen.
Nachdem was ich so alles zur Fehlersuche und Behebung gelesen habe, würde ich vermuten, dass hier diverse/bestimmte Wiederstände unter Last hochohmig werden und somit die Bässe weggefiltert werden. Aber wo muss ich suchen ohne gleich zig Wiederstände zu erneuern? Oder könnten der Fehler sogar, schlimmstenfalls im Trafo/Gegentakt-Bereich sein?
Vielleicht hilft folgendes zur Fehlersuche..
Habe auf einem Flohmarkt einen Telefunken Stereo-Decoder für wenige €'s erstanden. An dem hing leider noch ein Allegro dran, so dass ich jetzt zwei funktionstüchtige Allegro 2464 habe.
In Allegro 2 - Stereo Empfang – Super, OK! In Allegro 1 – Stereo Empfang – Super, OK!
In Sonata… entsetzliches Brummen – kein Netzbrummen, sondern das typische Brummen, wenn ein Masseproblem vorliegt. Antennenstecker (Chinchstecker) gezogen – Brummen weg – Nur die Seele wieder eingesteckt – Stereo Empfang ist vorhanden aber leicht verzerrt.
Ok, wie oben beschrieben ging dann die Truhe auf eine 250Km weite Reise zum Meister, möchte er doch gleich mit nach dem Decoder schauen, warum er in den Allegro's einwandfrei spielt und in der Sonate eben nicht.
Rückmeldung:
Truhe soweit fertig, alle Kondis erneuert – Decoder defekt – der qualmt nur… HÄ!?!?! Der hat doch hier einwandfrei funktioniert???
Truhe wieder zu Hause – am Decodertrafo die appen Kabel wieder angelötet und im Allegro 2 eingebaut (wenn's dann wirklich raucht, triffts den Unrestaurierten) – Hä! Spielt einwandfrei? Das gleiche im Allegro 1 – Stereo Empfang OK! In der Sonata – sieh an, auch hier jetzt sauberer Stereo Empfang, auch ist jetzt eine sehr gute Klangverbesserung im Radiobetrieb zu vernehmen. Erstaunlich! Aber, das Masse Brummen tritt jetzt nicht mehr im angeschlossen Zustand auf, sondern erst wenn ich den Antennenstecker ziehe. Hier habe ich jetzt erst mal die beiden Chassis mit einem zusätzlichen Masse-Kabel verbunden, so dass das Brummen jetzt vollständig weg ist.
Klar war mir jetzt, der Meister hat hier einen evtl. “Kurzschluss“, der über den Decoder aufgefallen ist, durch den Tausch der Kondis und Wiederstände, zum Teil beseitigt.
Mein Frage wäre hier: Warum brauche ich bei den Allegros zwischen den Chasis (Radio/Decoder) keine zusätzliche Masseverbindung? Könnte hier in der Sonata noch ein Defekt/Kurzschluss sein, der durch den Betrieb des Decoders ausgelöst wird? Vielleicht ist ja auch dieser Fehler des Rätsels gesamt Lösung.
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Nach soviel Prosa, in der ein Laie versucht den Fehler, verständlich für Fachmännern herüberzubringen, die Fragen zusammen gefasst:
1. Warum bricht der Bassbereich schon im mittleren Lautstärkebereich, mehr oder weniger zusammen, was könnte die Ursache sein?
2. Was könnte die Ursache sein, dass hier für den Stereo-Decoder eine zusätzliche Masseverbindung hergestellt werden muss?
3. Wo ist hier zu suchen, um das manchmal auftretende, deutlich hörbare Knacken (wie Abreißfunke) beim ausschalten des Radios, abzustellen?
4. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir einen RF-Techniker/versiertes Forumsmitglied im Aachen-Köln-Bonner Raum nennen könntet an dem ich mich mit meinen “Problemchen wenden könnte. Denn manchmal ist es mit Sicherheit besser, das Objekt der Begierde zur Fehlerbehebung physisch in der Hand zu haben. Ferndiagnose ist eben nicht immer das wahre. Andererseits ist es doch sehr aufwendig, für die “meisterhafte Unterstützung“ ca. 250Km zufahren.
Zum Schluss des “Viermonatsberichtes“ an dieser Stelle noch mal vielen, vielen Dank an Jörg (Binser) für die damals aufgebrachte Energie (vermutlich auch viel Kopfschütteln) um meine Geräte ans “laufen zu kriegen“. Ohne sein Zutun würde vermutlich auch das Allegro noch nicht wirklich laufen, der parallel zu den Aktivitäten zur Sonata bearbeitet wurde. Und das Radio ist seit Juni im täglichen Einsatz und verrichtet klaglos, meinen Erinnerungen und Vorstellungen nach, seinen Dienst.

Vielen Dank Jörg!!!
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