Nordmende Phono Super 57/58 -> Bauteil lokalisieren

[Christoph2]

Hallo!
Der erste, zaghafte Anlauf ist nun erfolgt. Da ich inzwischen sehr vorsichtig geworden bin, habe ich mir eine Vorrichtung für Glühlampe gebaut (bei meinen letzten beiden Radios musste der unerschütterliche Glaube, daß alles gut geht, reichen... ).

Im Moment des Einschaltens leuchtete die Lampe ziemlich hell, nach ein paar Sekunden glimmte sie nur noch und alles schien OK:
- alle Röhren glühen
- das umgebaute magische Auge geht

Da im Moment noch keine Antenne dran ist, gibt das Gerät kein Tönchen von sich, allerdings ist es mir irgendwie ZU still. Irgendein "Betriebsgeräusch" hätte ich eigentlich schon erwartet.
Was mir Sorge macht, ist das helle Aufleuchten der 60W-Birne beim einschalten. Ist das normal?

//Nachtrag: nun habe ich mir flugs ein Stereo--> Mono Cinch--> Bananenkabel gebastelt mit zwei 4,7kOhm Widerständen drin und mit einem CD-Player den TA-Eingang getestet.
Radio spielt, allerdings verzerrt. Die Verzerrungen kommen gleichermassen über alle drei Lautsprecher, einen defekten Lautsprecher würde ich also eher ausschliessen.
Allerdings steht das Gerät auf 240V und die Heizspannung habe ich noch nicht gemessen. Kann es daran liegen?
Vom Tausch der Becher-Elkos und des Gleichrichters habe ich noch abgesehen, weil das Gerät überhaupt keine Geräusche macht, kein Brumm, nichts (hatte ich so noch nicht).

[Biennophone]

Hallo Christoph

Ja das helle leuchten beim einschalten ist ganz normal, da die Röhren in diesem Moment sehr viel Strom ziehen. Sobald diese beginnen zu heizen, ziehen sie immer weniger und das ganze normalisiert sich.

Da ich nicht ganz im Bilde bin was an dem Gerät gemacht wurde, ist meine Frage, was wurde bereits getauscht? Ansonsten könnte ein KoppelC oder auch der Kathodenelko der Endröhre ein Problemkandidat sein.

[Christoph2]

Hallo Cyril!
Vielen Dank fürs Interesse!

Getauscht habe ich alle "verdächtigen" Kondensatoren und zwei Elkos: der Ratio und vermutlich der von Dir erwähnte Kathodenelko waren die einzigen Elkos im Gerät, von den Becher-Elkos mal abgesehen.
Insgesamt sind 18 oder 19 Teile getauscht.

[Biennophone]

Okay gut, dann sollte das eigentlich passen. Nun ist noch die Frage, hat das Radio einmal funktioniert? Also hatte es bisher einmal den Klang wie es sein sollte? Oder ist dies erst nach dem Umbau des Magsichen Auges passiert?

[Christoph2]

Seit dem Erwerb habe ich es nicht eingeschaltet, weil ich zuerst die Kondensatoren tauschen wollte.
Der Verkäufer meinte, daß es läuft und auf einem der Bilder war die Skalenbeleuchtung an. Wie es vorher geklungen hat, weiß ich nicht.
Auch das magische Auge habe ich vor dem ersten Einschalten umgebaut.

//Nachrag: weiter zurück im Thread war der Kathodenelko schon im Gespräch. Ich habe dort einen 100µF eingebaut und sehe gerade, das Original hat nur 4µF. Wenn es daran liegen sollte, hätte ich noch einen mit 4,7µF, den ich schnell einbauen kann.

[Biennophone]

4uF scheint mir extrem klein für ein Gerät dieser Klasse. 100uF wird schon stimmen. Nicht den Kathodenelko und den Ratioelko verwechseln.

Der Kathodenelko hat im Plan die Nummer C98 und einen Wert von 100uF bei ca 25 Volt. Der Ratioelko hingegen hat die Nummer C87 und einen Wert von 4uF bei ca 50 Volt. (Des weiteren hängt dieser im Gegensatz zu allen andern Elkos mit Plus an Masse)

Ansonsten würde ich anraten, einmal die Betriebsspannungen zu messen an Vor und Endstufe. Also (A, G2, K) der EL84 und (K) der EAB(C)80. Diese mit dem Schaltplan vergleichen und bei Unstimmigkeiten dies komunizieren.

https://nvhrbiblio.nl/schema/Nordmende_PhonoSuper57.pdf

[Christoph2]

Hmm... In der Zwischenzeit habe ich es getan, den 4,7µF eingebaut und bilde mir ein, eine Verbesserung zu vernehmen. Ob das tatsächlich nur am Elko liegt, dessen bin ich mir nicht sicher.
Zum Test nahm ich vielleicht die falsche CD... Es ist eine ziemlich "audiophile" Aufnahme und ausgerechnet das erste Stück ist recht basslastig. Es ist mir zuerst nicht aufgefallen, daß der große Lautsprecher bereits ganz schön ausschlägt. Im Bass hat sich das - frei auf dem Tisch liegend - nicht bemerkbar gemacht (das Gehäusevolumen hat gefehlt), aber so könnte vielleicht der verzerrte Klang erklärt werden.

Ein weiterer Aspekt ist wahrscheinlich der Bassregler, der beim drehen kratzt und knarzt. Da muß ich noch ran.
Sonst fiel mir nichts negatives auf. Es läuft jetzt seit einer Weile ohne Lampe, reagiert sehr schön auf die Klangregister-Tasten, das Lautstärke-Poti und der Höhenregler kratzen nicht, allerdings bleibt das magische Auge im TA-Betrieb aus. Ich kann mir vorstellen, daß das so gewollt ist. Wisst Ihr vielleicht Näheres darüber?

[Biennophone]

Ein Kleinerer Elko an der Kathode hat auch zur Folge das weniger Bass durchkommt. Wenn dies was bringt, evtl einen falschen Wert irgendwo verbaut? Klangregelung etc?

Das Magische Auge wird bei den meisten Geräten bei TA nicht mit Spannung versorgt, da dieses dann nicht verwendet wird. Sehr wenige Modelle haben dies als Equalizer aber das ist eher eine seltenheit.

[Christoph2]

Der Kathodenelko hat im Plan die Nummer C98 und einen Wert von 100uF bei ca 25 Volt.

Du hast natürlich Recht. Ich habe die beiden alten Elkos verwechselt, die hier auf dem Tisch liegen. So kam ich auf die 4µF.
Dann werde ich noch damit experimentieren. Zuerst den Bassregler sauber machen, dann baue ich den 100µF - Elko wieder ein und höre mir das an.

Ein Kleinerer Elko an der Kathode hat auch zur Folge das weniger Bass durchkommt. Wenn dies was bringt, evtl einen falschen Wert irgendwo verbaut? Klangregelung etc?

Beim Austausch habe ich peinlich genau auf die Werte der Teile geachtet, allein deshalb, weil ich mir da mit meinen bescheidenen Kenntnissen keine Fehler leisten darf.
Allerdings ist mir ein bereits ausgetauschter Kondensator aufgefallen, der sich an einem Ende aufgebläht hat.
Es ist ein 10nF, von denen es 4 Stück im Gerät gibt. Eventuell der C113? Ich löte ihn mal aus und teste ihn.

[Biennophone]

Verstehe ich das richtig, das ein neuer Kondensator sich bereits wieder aufbläht? Wenn ja, mach davon gerne einige Bilder und lade die bei irgendwelchen Gratis Hoster hoch, da der Upload hier vermutlich weiterhin nicht funktioniert.

[Christoph2]

Ja, auf einer Seite sieht er irgendwie "strange" aus.
Das Bild ist nicht das beste, aber die "Beule" links ist noch gut zu sehen. So sah er vor dem Einbau definitiv nicht aus:

[Biennophone]

Ja das sieht schon eher speziell aus.... Nun, wenn es sich aber um den vermuteten C113 handelt, hat der gar keine hohen Spannungen die den Betreffen, denn der sitzt in der Klangregelung. Nun wäre es interessant zu wissen, welcher Kondensator das genau ist, also von wo nach wo der genau geht und mit was der alles verbunden ist.

[Christoph2]

Er hängt direkt an einem Pin der Leiste rechts im Bild. Nach genauerem Hinschauen kann das nicht der C113 sein. Intuitiv würde ich jetzt auf C83 tippen.

[Biennophone]

Da ich das Gerät nicht vor mir habe, ist es schwierig den Kondensator zuzuordnen. Die Leiste Rechts ist vermutlich ein Teil der Klangregelung, Den Kondensator einfach mit dem Schaltplan vergleichen und somit genau herausfinden welcher das ist.

[Christoph2]

Es fällt mir schwer, Schaltpläne zu lesen, deshalb meine Unsicherheit. Die Teile, die im Schaltplan dicht beieinander liegen, sind dann im Gerät überall, nur nicht da wo sie zu vermuten sind...

Es kommen insgesamt nur 4 in Frage: C83, 96, 97 und 113 (nur die haben 10nF). Da der C83 zusammen mit dem C81 an einem Massepunkt hängt und er sonst nichts in seiner "Umgebung" hat, fiel mein Verdacht auf ihn.

Inzwischen bin ich mir fast sicher, daß es der C96 ist:



Er hängt an "P1", was der erste Punkt der Leiste sein könnte. Direkt von nebenan (P2) geht eine lange Strippe quer runter zu einer anderen Leiste, wo der R56 (10k) wartet. Könnte also passen.