Instandsetzung Dynacord Eminent II /T

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ralf02
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Re: Instandsetzung Dynacord Eminent II /T

Beitrag von ralf02 »

So heute bin ich endlich dazu gekommen, den "finalen" Abgleich mit den beiden EL34 (EGRO und Ruby) durchzuführen. Hat wunderbar geklappt, habe dann nach 30 Min. nochmals auf 250 mV eingestellt. Vielen Dank allen nochmals für die Hilfe.

Grüße,
Ralf
newlife_ks
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Re: Instandsetzung Dynacord Eminent II /T

Beitrag von newlife_ks »

ralf02 hat geschrieben:Ich habe auf einem Flohmarkt einen Dynacord Eminent II Röhrenverstärker gefunden. Es ist die neuere Version, die in den Vorstufen bereits transistorisiert ist und an Röhren nur noch eine ECC81 und 2 EL34 hat. Als erstes habe ich die beiden großen Becherelkos geprüft und formiert. Der Leckstrom fiel von anfänglich ca. 10mA auf ca. 2mA / 1mA bei ca. 400 Volt (100uF / 50uF). Ich habe sie daher wieder eingebaut.

Die beiden ziemlich erschöpften EL34 habe ich für den ersten Test dringelassen. Die ECC81 habe ich auf meinem Funke W16n als "gut" gemessen und ebenfalls dringelassen. Außerdem habe ich alle weiteren Elkos ausgetauscht. Nachdem ich das Gerät ohne Ausbau der Platinen so gut es geht gereinigt und entstaubt hatte, habe ich einen ersten Einschaltversuch gestartet. Zunächst im Stanby einige Minuten vorheizen lassen und dann eingeschaltet: Die Sicherungen blieben intakt, aber von dem Eingangssignal (Entzerr-Vorverstärker eines Plattenspielers) kommen nur "Spitzenimpulse" relativ leise an den angeschlossenen 8 Ohm / 20 Watt Lautsprecher an und nur dann, wenn ich die Vorverstärker am Eminent II voll aufdrehe und das Master Volume auch fast voll aufdrehe.

Daraufhin habe ich die beiden erschöpften EL34 gegen ein neues "matched pair" ausgetauscht. Jetzt kommt die Musik vom Plattenspieler bei voll aufgedrehten Vorverstärkern und ca. 2/3 aufgedrehtem Master Volume leise durch, wenn ich das Master Volume ganz aufdrehe, verzerrt und "kratzt" die Musik stark. Der Eminent II hat ja eine Leistung von 80 Watt, an sich müsste die Musik bei voller Leistung ohrenbetäubend laut sein und der 20 Watt Lautsprecher zerstört werden. Woran könnte es liegen, dass nur so eine leise und zudem verzerrte Augabe am Lautsprecher ankommt ?

Ein Schaltplan ist vorhanden, ih habe ihn als Anlage beigefügt. Ich bin mir jetzt nicht sicher, wo ich mit der Prüfung anfangen soll, Trafospannungen messen, Spannungen an den Endröhren messen, Ausgangsübertrager Durchgang messen ? Gibt es evtl. einen typischen Bauteiledefekt, der zu dem beschriebenen Fehler führt ?

Grüße,
Ralf
Schaltplan180K.jpg
Moin,

Kann mir mal jemand erklären, wie am ersten System der ECC81 ein Kathodenstrom fließen soll? Dort haben wir eine Reihenschaltung eines Elkos und einem Widerstand nach Masse. Meinem Verständnis nach kann der Kathodenstrom also nur durch den Ausgangstrafo fließen. Seltsam. Oder verstehe ich irgendetwas falsch?

Grüße von Klaus
Munzel
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Re: Instandsetzung Dynacord Eminent II /T

Beitrag von Munzel »

Hallo,

das hast Du richtig erkannt, der Katodenstrom fließt über die Sekundärwicklung des Ausgangsübertragers.


MfG
Munzel
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glaubnix
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Re: Instandsetzung Dynacord Eminent II /T

Beitrag von glaubnix »

Hallo Klaus,

der Katodenstrom der ECC81 (Rö5 [pin 1,2,3]) fliesst ganz normal über R131 (820 Ohm) und R130 (3k3) nach GND. R130 ist mit C176 (100µF) ~Spannungsmässig überbrückt um eine lokale Stromgegenkopplung abzuwenden. R132 (12k) vom Ausgangstrafo bildet in Verbindung mit R131 eine Gegenkopplung. Zu R132 ist zwecks Freqeunzgang-Korrektur C117 (330 pF) parallel geschaltet.
SB-Auszug:
EMINENT II SB-AUSZUG.jpg
Das zweite System der ECC81 (pin 6,7,8) dient der Phasenumkehr mittels Katodyn-Schaltung.
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
Munzel
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Re: Instandsetzung Dynacord Eminent II /T

Beitrag von Munzel »

Gegenbeweis:
http://www.eminent.wz.cz/schema.jpg
Es existieren offenbar verschiedene Schaltungen davon
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glaubnix
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Re: Instandsetzung Dynacord Eminent II /T

Beitrag von glaubnix »

Hallo Munzel,

Danke für den link zur passenden Schaltung. So wie es aussieht, habe ich die falsche Schaltungsversion, ohne 'T' (Transistoren), zugrunde gelegt. Mein Schaltbildauszug passt somit nicht zu dem hier diskutierten Gerät. Bezogen auf den oben gezeigten SB-Auszug sind meine Ausführungen jedoch passend.

Bei dem diskutierten Gerät führt der Katodenstrom in der Tat über die Trafowicklung nach GND. Der 2k2 Widerstand besimmt den Arbeitspunkt der Röhre, bestimmt aber gleichzeitg, in Verbindung mit dem 560 Ohm Widerstand den Gegenkopplungs-Faktor.

Sorry, für die angerichtete Verwirrung... bei der Länge des Threads habe ich offensichtlich den Überblick verloren. Dies, obwohl ich die richtige Schaltung bereits am 8.Feb 2018 18:25 'auf dem Schirm' hatte.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
Munzel
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Re: Instandsetzung Dynacord Eminent II /T

Beitrag von Munzel »

Brauchst Dich doch nicht zu entschuldigen, dafür ist das Forum doch da. :)

Trotz des hohen Satzes an Gleichteilen gibt es mehrere verschiedene Revisionen der Dynacords, zumindest beim Gigant. In den späteren Geräten war man bemüht, die Schirmgitterverlustleistung zu senken, beim Eminent war das sicher auch so.
newlife_ks
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Re: Instandsetzung Dynacord Eminent II /T

Beitrag von newlife_ks »

Moin,

Vielen Dank für eure Antworten, ich hab mich also doch nicht verguckt. Bleibt für mich nur noch die Frage offen - was ist der Vorteil dieser Schaltung? Und wenn sie Vorteile bietet - warum sieht man diese Variante so selten? Der einzige mir bekannte Amp mit dieser Schaltung ist mir bei Jogis Röhrenbude über den Weg gelaufen, der letzte ganz unten.

https://www.jogis-roehrenbude.de/Verstaerker/EL34.htm

Viele Grüße von Klaus