Die Dioden müssen thermisch mit den Endstufentransistoren gekoppelt werden, denn mit steigender Temperatur der Transistoren sinkt deren Basis-Emitter-Spannung (ca. -2 mV/K) bzw. bei gleicher Basis-Emitter-Spannung steigt der Kollektorstrom stark an.captain.confusion hat geschrieben:...An R8 und R9 fallen 220 mV ab.
So dann habe ich mich an den Ruhestrom gemacht. Der Beträgt 0,2 mA.
Das ist natürlich etwas wenig. Daher habe ich provisorisch D3 wieder eingelötet. Bei 40 V beträgt der Ruhestrom 160 mA! Hätte ich nicht abgeschaltet, wären die Transistoren wahrscheinlich durch gegangen. Gut, ich habe noch keine Emitterwiderstände eingebaut.
Also habe ich ein 500 Ohm Poti parallel zu D3 geschaltet. Jetzt lässt sich der Ruhestrom schön einstellen. Nun habe ich den Sinus bei verschiedenen Frequenzen kontrolliert. Bei 25 KHz ist er ab 19 mA sauber, bei niedrigeren Frequenzen logischerweise schon früher. Also habe ich mal 25 mA Ruhestrom eingestellt. Der ergibt sich bei einem Spannungsabfall von 0,48 V an D3.
Mit 25 mA bleibt El-Cheapo auch stabil. Ich hätte nicht gedacht, dass die Transistoren mit nur 25 mA Ruhestrom schon sauber arbeiten.
Und jetzt wieder die Fragen:
1. Wird der Ruhestrom durch das Einbauen von Emitterwiderständen – ich habe noch 0,33 Ohm vorrätig – noch stabiler?
2. Wohin baut man die Emitterwiderstände bei Quasikomplemetär? Ich habe Schaltungen gesehen wo sie beim oberen Transistor (Q4) am Emitter und beim unteren (Q6) am Kollektor hängen. Aber auch Schaltungen wo sie bei beiden Transistoren am Emitter verbaut sind.
3. Bei diesem Ruhestrom beträgt der Spannungsabfall an R8 und R9 nun 0,61 V. Soll ich die beiden Widerstände nun verkleinern um auf die genannten 0,4 V zu kommen? Das wäre dann bei ca. 150 Ohm der Fall.
Drei Dioden liefern etwas zu hohe Spannung, das ist normal.
Überbrücken von einer Diode mit einem variablen Widerstand ist hier nicht optimal, denn dies ist eine einfache Schaltung:
Der Strom durch die Dioden ist Ub(Q5) / R6. Die Spannung an der Basis von Q5 ist aber abhängig von der Ausgangsspannung und damit ist auch der Strom durch die Dioden abhängig von der Ausgangsspannung.
Bei hoher positiver Amplitude steigt der Strom auf den doppelten Wert, dann wird auch der untere Zweig gleichzeitig etwas leitend.
Also eher auf etwas kleineren Ruhestrom einstellen.
Hier helfen aber auch die niederohmigen "Emitter"-Widerstände für toleranteres Verhalten.
Mit den "Emitter"-Widerständen wird der Ruhestrom etwas stabiler. Das macht aber nicht viel aus: 20 mA * 0,33 Ohm = 7 mV
Die "Emitter"-Widerstände müssen in dem Stromkreis mit dem hohen Laststrom liegen.
Die Spannungsvorgabe sind die Anschlüsse der Diodenreihe.
Die gleiche Spannung liegt zwangsläufig an Ube(Q1) + Ube(Q4) + U(R22) + Ueb(Q5) [Maschenregel]
Ube(Q6) kommt hier gar nicht vor -> Widerstand am Emitter von Q6 ist Humbug.
-> Die "Emitter"-Widerstände müssen in Reihe zum Emitter von Q4 und Kollektor von Q6. Der Emitter von Q5 muss mit dem Kollektor von Q6 verbunden werden. (Wie im alten Schaltplan)
Bei 25 kHz ist der erste Oberton bei 50 kHz, den hört man sowieso nicht mehr. Oberhalb ca. 8 kHz darf die Sinuskurve "Knicke" bekommen. Das kann man nicht mehr hören.
Beachte: Wenn du hohe Frequenzen mit hoher Amplitude einspeist, kann R13 sehr warm werden.
Die Spannung an R8 und R9 wird von den Dioden vorgegeben. Wenn man die Widerstandswerte ändert, ändert sich die Spannung daran (fast) nicht, sondern der Strom durch die Widerstände ändert sich, dass wieder die gleiche Spannung abfällt.
Sobald etwas Ruhestrom durch Q4 und Q6 fließt, ist deren Ube stets etwa 0,6 V.
Bernhard