Dampfradioforum
https://www.dampfradioforum.de/

Oszi EO174A
https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=20132
Seite 1 von 5

Autor:  Mathias [ Sa Dez 27, 2014 12:33 ]
Betreff des Beitrags:  Oszi EO174A

Hallo,

wer hat Erfahrung mit Fehlern an diesem Gerät?
Ich habe es geschenkt bekommen.
Nach der Instandsetzung des vermurksten Netzschalters am Netzteilbaustein führte ich eine vorsichtige Inbetriebnahme durch.
Mit einer Vorschaltlampe 40W mehrfach für einige Sekunden unter Spannung gesetzt um die Elkos nachzuformieren.
Dann ließ ich länger Strom durch das Oszi fließen.
Trotz verringerter Spannung zeigte sich immerhin eine deformierte X-Linie. In etwa so wie auf meiner Skizze.
Dateianhang:
Bild2.png

Bei voller Netzspannung bleibt die Röhre dunkel und das Netzteil brummt nun.
Es scheint als würde irgendwo zuviel Strom gezogen.
Die Elkos der Regelplatine habe ich bereits geprüft.
Für Tipps wäre ich sehr dankbar.

Beste Bastlergrüße, Mathias

Autor:  eabc [ Sa Dez 27, 2014 16:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Oszi EO174A

Hallo Mathias,
@.....Es scheint als würde irgendwo zuviel Strom gezogen.

Da die Stromversorgung in diesem Oszi sehr Komplex ist, stelle erst einmal fest, welche Stufe Überstrom zieht.
Vermutlich wird es die Hochspannungserzeugung sein.
Ein S.M. findest du auf elektrotanya.com

Autor:  olli0371 [ Sa Dez 27, 2014 17:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Oszi EO174A

Hallo,

ohne des Modell genau zu kennen - die Hochspannungserzeugung ist bei manchen Röhrengeräten direkt vom Trafo abgenommen und daher entsprechend Leistungsfähig. Ebenfalls können Ladekondensatoren auch nach Abschaltung der Spannung dafür sorgen, dass man einen sehr heftigen Stromschalg bekommt wenn man unachtsam ist.
Ich glaub der Martin hat mal von so einem unschönen Erlebnis berichtet.

Gruß
Oliver

Autor:  eabc [ Sa Dez 27, 2014 17:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Oszi EO174A

Bei diesem Typ werden mehrere Spannungen mittels Gegentakt Transverter generiert

Autor:  Mathias [ Sa Dez 27, 2014 17:49 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Oszi EO174A

Hallo,

danke für die Tipps.
Inzwischen war ich etwas mutiger und habe das Oszi für Messzwecke unter Strom gehalten.
Zuviel Strom ist nicht.
Hier die Werte:
Bild
Bild
Können die falschen Werte nur an fehlerhaften Teilen im Transverter liegen oder sollte ich erst woanders suchen?
Den Transverter auszubauen ist ziemlich heikel.

Beste Bastlergrüße, Mathias

Autor:  BugleBoy [ Sa Dez 27, 2014 19:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Oszi EO174A

Hallo


Ich wuerde erstmal mit verringte Spannung betreiben und Spannung aus Wandler messen, natuerlich zu wenig, aber Verringung muesste protenzual gleich.

So habe ich damals mit Benny's Russenoskar geholfen und Kaskade hat gratesche gemacht , nach erneuert von Diode rennt es wieder.

So kann man ahnliche Fall haben.

Urbrigends duerfte Ablenkverstarker kaputt sein, wie Harry angemerkt hat.

Gruess
Matt

Autor:  Mathias [ So Dez 28, 2014 8:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Oszi EO174A

Hallo,

leider weiß ich nicht was Matt mit "Ablenkverstärker" genau meint.
In der Betriebsanleitung ist die Rede von X- Verstärker und Y- Verstärker.
Welcher der beiden Ablenkverstärker ist eventuell defekt?
Ich würde bei der fehlerhaft dargestellten X-Achse auf den X-Verstärker tippen.
Liege ich da richtig?
Wäre schön, wenn ich wüsste auf welcher Platine ich suchen muss.

Beste Bastlergrüße, Mathias

Autor:  Petzi [ So Dez 28, 2014 21:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Oszi EO174A

Hallo Mathias,

Bevor Du Dir die Ablenkverstärker zur Brust nimmst messe doch erst einmal die Ausgangsspannungen am Transverter.Als Gleichrichter sind in kleinen Pappröllchen die Selengleichrichter verbaut die bei dem Alter gerne schon mal hochohmig geworden sein können.

Gruß Gerd

Autor:  Mathias [ Mo Dez 29, 2014 8:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Oszi EO174A

Hallo Gerd,

inzwischen habe ich den Transverter ausgebaut. Die Prüfung der Kondensatoren brachte nichts besonderes.
2 Elkos, die für die Transverterfrequenz mitverantwortlich sind, haben +30 und +60% Abweichung.
Da ich die org. Toleranzen nicht kenne, kann ich nur probieren ob das wechseln was bringt.
Die Soll- Frequenz kenne ich nicht und kann sei mangels Oszi auch nicht messen.
Irgendwie witzig, das man zur Reparatur eines Oszi ein anderes braucht.

Dein Tipp macht Sinn, denn 3 Spannungen werden über Selen-Stabgleichrichter erzeugt.
1 Spannung stimmt in etwa und 2 Spannungen sind zu niedrig.
Kann ich die Gleichrichter einfach durch Dioden ersetzen?
Der Innenwiderstand der Selengleichrichter ist mir unbekannt.

Beste Bastlergrüße, Mathias

Autor:  eabc [ Mo Dez 29, 2014 9:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Oszi EO174A

@.... Der Innenwiderstand der Selengleichrichter ist mir unbekannt.

Dieser ist i.d.R. wesentlich höher als der von Si. Dioden, ein Vorwiderstand zur Anpassung der Spannung wird von Nöten sein.

Autor:  Mathias [ Mo Dez 29, 2014 11:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Oszi EO174A

Hallo,

das habe ich mir schon gedacht. Bei meinen Röhrenradios habe ich ggf. einen Vorwiderstand errechnet und dann getestet.
Bei einem 700V Selen käme ich auf ca. 60 Platten x ca. 0,6VAbfall pro Platte =36V Spannungabfall gesamt.
Leider habe ich keine Angaben zum Stromfluss(mA) im Gerät um einen zumindest annähernd passenden Widerstand zu berechnen.
Vor dem Ausbau habe ich leider nur Spannungen und keine Stöme gemessen.
Hat jemand die Ströme am Transverter gemessen und kann diese mir mitteilen?
Erfahrungswerte zu den erforderlichen Widerständen wären auch sehr hilfreich.
Kann ich anhand des einen intakten Selenstabes einen brauchbaren Wert irgendwie ermitteln?

Beste Bastlergrüße, Mathias

Autor:  glaubnix [ Mo Dez 29, 2014 14:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Oszi EO174A

Hallo Mathias,

die Spannungsversorgung des Oszilloskopes mittels Gegentaktwandler ist eine recht interessante Variante. Nach deinen Messungen stimmen die wesentlichen Ausgangsspannungen des Wandlers recht gut mit den angegebenen und zu erwartenden Ergebnissen überein.

Nur die auf -182V abgesunkenen an E sind nicht überzeugend. Wie sieht es mit der Ua von 1,2KV aus? Da sollte man mal die Komponenten in der Gleichrichtung, besonders die Dioden 216, 217 (Selenstäbe?), überprüfen. Diese "Selendioden" sollten sich durch jeweils 2 in Reihe geschaltete 1N4007 ersetzen lassen. Bei den 1,2KV muss man sich über die unterschiedlichen Flußspannungen keine ernsthaften Gedanken machen. Die Diode 218 könnte man durch eine einzelne 1N4007 ersetzen. - Die zu geringe Spannung an E, verbunden mit einer evtl. ebenfalls zu geringen (fehlenden) Ua könnte die Ursache für den dunklen Bildschirm sein. --- Damit ist aber nicht wirklich erklärt weshalb du zu Beginn einen Strahl über den halben Bildschirm zu sehen bekamst.

Die Schwingfrequenz des Wandlers soll nach Angaben der technischen Daten im Maual 15KHz betragen. Das ist nämlich die Frequenz des Eichspannungsgenerators, welche vom Wandler über eine Impulsformerstufe abgegriffen wird. Ich würde ausser der Kontrolle der genannten Spannungen nicht zu viel an dem Wandler herumbasteln und auch nicht mit verringerten Betriebsspannungen herumexperimetieren. Der Wandler braucht seine Nennspannung um ordentlich durchzuschalten. Und ich denke nicht, dass irgendwelche Elkos die Betriebsfrequenz des Wandlers bestimmen - ich sehe auch sonst keine konkreten Bauteile zu diesem Zweck; es scheint im Wesentlichen der Wandlertrafo selbst und seine Beschaltung zu sein. - Die sonstigen primären Bauelemente: C211/R205 --> Snubber - Kombination; R206/C207 --> Anschwinghilfe; Elko C212 --> Stützkondensator.

Die von dir gemessene Spannung (I-H) von 5,3V darf nicht ganz so ernst genommen werden weil dein Messgerät auf Effektivwerte einer Sinusspannung geeicht ist, es sich hierbei aber um eine Rechteckspannung handelt - man benötigt hier also ein Gerät, welches den echten Effektivwert anzeigt.

Autor:  Mathias [ Mo Dez 29, 2014 15:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Oszi EO174A

Hallo Peter,

warum mit Vorschaltglühbirne 40W etwas zu sehen war und bei voller Spannung nicht, ist schon seltsam.
Deshalb war mein erster Gedanke ein Kondensator mit Leck, das sich erst bei voller Spannung deutlich bemerkbar macht.
Am 1,2kv- Anschluß habe ich 1109V gemessen.
Dein Tipp zur Heizspannung ist super, darauf wäre ich nicht gekommen.
Kann es sein, dass ich mit einem Multimeter auch an H gegen Masse nicht richtig messen kann, weil ein Teil der Spannung -350V über die Heizung von Anschluß D kommt?
Somit blieben nur der Zweig F=20V, E=450V und der Ua 1,2kV Abgang mit zu geringer Spannung.
Wenn ich die 5,3V ausschließen kann bleibt eigentlich nur der Defekt der Selenstäbe als Erkärung übrig.
Die ausgebauten Kondensatoren werde ich durch neue ersetzen, da ich die schon mal raus habe.

Beste Bastlergrüße, Mathias

Autor:  glaubnix [ Mo Dez 29, 2014 16:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Oszi EO174A

Hallo Mathias,

eigentlich sind nach nochmaligem Hinsehen die Spannungen des Wandlers alle ok. Die massgeblichen "Hochspannungen" D (-360V) und Ua (1109V liegen locker innerhalb der Toleranz)sind korrekt.
Die Spannung H gegen GND ist ja im Prinzip D nur über einen 1Meg geführt - bei der Messung an D liegt die Heizspannung nicht im Messkreis und wenn, hätte sie bei der Größenordnung von D ohnehin keinen wirklchen Einfluss auf das Messergebnis . Die Abweichung kann von einem zu niederohmigen Messgerät herrühren oder auf einem Feinschluss des Kondensators C201 (10nF) beruhen - oder der 1Meg (R203) ist hochohmig geworden.

Die für den Wandler massgebliche Spannung zwischen F-E liegt mit -458V auch im grünen Bereich; die zu geringe Spannung an F hat jetzt nicht direkt mit dem Wandler zu tun; diese Spannung stellt sich in Verbindung mit der Baugruppe VI ein.

Der Fehler wird wohl nicht am Wandler liegen...

Vielleicht sollte man sich jetzt einmal um alle Spannungen in der Umgebung der Bildröhre kümmern, incl. der Spannungsdifferenzen an den Ablenkplatten. Es kann nämlich auch sein, dass sich der Strahl ausserhalb des Sichtbereiches befindet...

Autor:  hf500 [ Mo Dez 29, 2014 18:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Oszi EO174A

glaubnix hat geschrieben:
Diese "Selendioden" sollten sich durch jeweils 2 in Reihe geschaltete 1N4007 ersetzen lassen. Bei den 1,2KV muss man sich über die unterschiedlichen Flußspannungen keine ernsthaften Gedanken machen. Die Diode 218 könnte man durch eine einzelne 1N4007 ersetzen.


Moin,
auch wenn man nicht fuer jeden Zweck "schnelle" Dioden braucht, hier muss es sein. Fuer 15kHz sind 1N400x als klassische Netzfrequenzgleichrichter zu "lahm". Es muessen "schnelle 1N4007" sein, sie heissen "UF4007".

73
Peter

Seite 1 von 5 Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
https://www.phpbb.com/