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Marconi 886C Musiktruhe
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Autor:  Radio Alex [ So Jan 26, 2020 18:33 ]
Betreff des Beitrags:  Marconi 886C Musiktruhe

Hallo,
Momentan ist ein Chassis aus einer Marconi 886C Musiktruhe auf meiner Werkbank. Nachdem alle Papierkondnesatoren, und einiger hochomige Wiederstände getauscht. Ebenfalls habe ich probiert die Pottis zu retten, allerdings haben die 50% zu viel Widerstand und auch an einigen Stellen gar keine Kohlebeschichtung mehr. Zum testen reicht es noch gerade. Inzwischen geht der NF Bereich. Lautstärke höhen und tiefen lassen sich auch mehr oder weniger reden. Der Radioteil hingegen tut gar nicht. Schalte ich auf UKW; LW; MW oder KW macht das radio keinen Muchs. Daraufhin habe ich mich daran gemacht die Spannungen zu messen. Alle Spannungen sind wie im Schaltplan bis auf die Spannung and der Anode der EM81 stimmen. dort liegt die Spannung bei um 38V statt 65V. Das ist momentan meine einziger Anhaltspunkt für die Fehlersuche.

Schaltplan mit den Spannungen die es zu messen gibt sind hier:
https://www.doctsf.com/documents/affich ... &num_fic=1

Vielen Dank für die Hilfe,

Autor:  eabc [ So Jan 26, 2020 19:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Marconi 886C Musiktruhe

Moin moin Alex,
nachdem du die Papierwickler getauscht und die Spannungen geprüft und mit dem Plan verglichen hast, könnte eine verbrauchte EB91 die Ursache des "Schweigen im Walde" sein.

Autor:  Radio Alex [ So Jan 26, 2020 19:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Marconi 886C Musiktruhe

Hallo,
vielen dank für die schnelle Antwort. Mit der EB91 lässt sich was machen, da müssten noch irgendwo auf jeden fall noch gebrauchte rumfahren. Wenn nicht sind die ja auch nicht so teuer.

Autor:  Hobbybastler [ So Jan 26, 2020 19:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Marconi 886C Musiktruhe

Hallo Alex,

EB91 = EAA91.

Letztere Bezeichnung wäre sogar die korrekte, da diese Röhre zwei Einzeldioden enthält.


Grüße

Martin

Autor:  Radio Alex [ So Jan 26, 2020 20:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Marconi 886C Musiktruhe

Hallo,
vielen dank für den Hinweis bei der Röhrenbezeichnung.
Ich habe gerade noch zwei weitere gebrauchte und eine neue EAA91 ausprobiert und das Radio schweigt immer noch. Ich muss mal gucken ob ich noch ein EF 89 habe. Ist diese defekt kann das radio auch nicht funktionieren.

Autor:  hf500 [ Mo Jan 27, 2020 19:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Marconi 886C Musiktruhe

Radio Alex hat geschrieben:
der Anode der EM81 stimmen.


Moin,
diese Type gibt es nicht. Die Anzeigeroehre (EMxx) kann in fast allen Geraeten fehlen, ohne dass das Geraet ausfaellt. Und wenn die "81" korrekt ist, kommt die ECH81 infrage. Ohne die funktioniert natuerlich nichts. Ist die Anodenspannung einer Kleinsignalroehre zu niedrig, die Roehre ziehen und am Anodenanschluss der Fassung nochmal messen.

73
Peter

Autor:  yehti [ Mo Jan 27, 2020 20:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Marconi 886C Musiktruhe

Moin!
Peter, die EM81 ist eine Anzeigeröhre mit der Anschlußbelegung der EM80 und dem Leuchtbild der EM85.
Aber es stimmt, diese Röhre kann nicht für den Fehler verantwortlich sein.
Die Spannung an der Anode der Triode darin ist abhängig von der Empfangsfeldstärke.
Gruß Gerrit

Autor:  hf500 [ Mo Jan 27, 2020 23:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Marconi 886C Musiktruhe

Moin,
ok, das hatte ich nicht auf dem Schirm. Ist hierzulande eher unbekannt, wie mir scheint.

Noch zur Fehlermoeglichkeit einer Anzeigeroehre. Obwohl sie dafuer nicht gut geeignet ist, wurde sie selten fuer eine NF-Verstaerkerstufe verwendet (es geht hier nicht um dezidierte Anzeige-/NF-Roehren wie EFM11). Haeufiger war, sie als automatische Tonblende gegen das Aufrauschen auf UKW zu verwenden. Allerdings darf sie in dieser Funktion fehlen, ohne dass das Geraet ausfaellt.

73
Peter

Autor:  Radio Alex [ Di Jan 28, 2020 16:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Marconi 886C Musiktruhe

Hallo, ich habe heute nochmal am Oszilloscop die Anode der ECH81 und die der EF89 angeschaut. Dabei ist mir aufgefallen das nur bei (über 2,2nf gekoppelt) Langwelle einen AC Anteil hat. Das signal sah dann wie folgt aus:
Bild
Anode ECH81 (Pin 6) (2V DIV, 0.5 µS DIV)

Bild
Anode EF89 (Pin 7) (0,5V DIV, 0.5µS DIV)


Das ich das ganze nur bei Langwelle bekomme gefällt mir nicht. Denn durch die Zf Stufen muss ja das Signal durchgehen. Wenn das nicht funktioniert wird das Radio ja nicht funktionieren. Auf den Schalter liegen die Oszilatorspulen. Diese haben alle Durchgang. Die Schalter sind funktionsfähig. Das habe ich überprüft.

Autor:  andreas1962 [ Di Jan 28, 2020 19:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Marconi 886C Musiktruhe

Hallo Alex,

laut Bestückungsplan ist für das Marconi-Radio eine EM80 vorgesehen, im Schaltbild ist eine EM81 aufgeführt. Die elektrischen Daten der Röhren sind gleich, die EM81 hat ein anderes Leuchtbild. Das andere Leuchtbild wurde von Gerrit bereits erwähnt. Vor Jahren habe ich günstig einen Posten EM81 erworben und setze sie als Ersatz für taube EM80 ein.

Die Spannungswerte im Schaltplan im Kreis geschrieben stehen für Spannung bei UKW-Empfang, die Werte im Rechteck für Spannung bei LMK-Empfang.

Du hast die Anode der ECH81 (ich nehme an, Anode Heptode) und der EF89 (Pentode ZF-Verstärker) oszillografiert. Mit den von Dir angegebenen Werten und dem Bildschirmbild komme ich mit ein wenig Rechnerei auf die Frequenz 500kHz. In den Schaltunterlagen ist eine ZF von 455KHz aufgeführt.

Wenn eine Langdraht-Antenne für die AM-Bereiche angeschlossen ist, müsstest Du jetzt beim Durchstimmen des jeweiligen Empfangsbereiches (LMK) beim Anschluß des Scopes an die Anode der ZF-Pentode EF89 irgendwann einen Sender empfangen. Die ZF-Kurve verwandelt sich dabei in eine "Hüllkurve".

Wenn Du jetzt auf UKW umschaltest, kannst Du mit dem Scope die UKW-ZF von 10,8 Mhz überprüfen.

Dann sollten die jeweiligen Oszillatoren arbeiten. Im AM NF-Demodulator sitzen viele Kondensatoren. Wurden diese überprüft, ggf. getauscht? Schnell schleicht sich hier ein Verdrahtungsfehler beim Ersatz ein.

FM- NF-Demodulator: hast Du den Ratio-Elko überprüft? Evtl. hat dieser einen Schluß und schließt dann die NF nach Masse kurz.


Viele Grüße


andreas

Autor:  Radio Alex [ Di Jan 28, 2020 20:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Marconi 886C Musiktruhe

Hallo Andreas,
danke für deine ausführliche Antwort. :danke:

Den Ratio Elko werde ich überprüfen, würde mich aber wundern wenn ein neuer hinüber ist. Das gezeigten signal Tritt tatsächlich nur in der Stellung LW auf. Bei MW und KW Schweigen. Di Oszilator Frequenz bei UKW Kann ich leider nicht mehr messen, bei 2MHZ ist mit dem Oszillierenden Schluss. Wenn ich die spulen auf den jeweiligen Schaltern richtig interpretieren hat jeder Wellenbereich seine eigenen Oszilatorspulen. Diese habe ich überprüft, sie haben Durchgang. Die genaue Frequenz könnte ich ggmf mit meinem frequenzzähler ermitteln, wenn da die fehlenden teile fürs Netzteil ankommen.

Autor:  andreas1962 [ Di Jan 28, 2020 21:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Marconi 886C Musiktruhe

Hallo Alex,

Dein Scope ist ein Huang Chang OS620. Das ist ein Zweikanal Oszilloskop mit Komponenten-Tester. Y-Verstärker bis 20 MHz. Ähnlich wie der Hameg 203-7, den ich in meiner Werkstatt verwende.

Die ZF-Frequenz ist die Transponierung (Umsetzung) der jeweiligen Empfangsfrequenz auf eine feste Frequenz, eben die ZF von 455 kHz in den AM-Bereichen und 10,8 MHz in den FM-Bereichen laut der Schaltunterlagen Deines Radios. Sollte die ZF nicht feststellbar sein (Scope nur lose über 10:1 Tastkopf an die Anode der ZF-Verstärker Pentode EF89 ankoppeln), schwingt der zugehörige Oszillator nicht. Das sind im LMK-Bereich die Spulensätze auf dem Tastensatz, die mit dem Triodenteil der ECH81 verbunden sind. Im UKW-Tuner ist es die Schaltumgebung des 2. Triodensystems der ECC85. Damit nun die jeweilige Empfangsfrequenz auf die feste ZF-Frequenz umgesetzt werden kann, muß die Oszillatorfrequenz variabel sein.

Der Abgleich und die Kontrollpunkte sind in den Schaltunterlagen gut beschrieben. Auch wenn der Umfang meiner Kenntnisse der französischen Sprache eher rudimentär sind, sind sie für einen Techniker verständlich. Hast Du eventuell beim Kondensatortausch Keramik-Kondensatoren durch neue Kondensatoren ersetzt?
Keramik-Kondensatoren sind selten defekt und sie werden gerne in frequenzbestimmenden Schaltungen (z.B. Oszillatoren, Bandfilter) eingesetzt. Solch einen Kondensator tausche ich nur aus, wenn er sich einwandfrei als Fehlerquelle erweist. Die Stellung der Trimmer und Spulenkerne in den Oszillatoren und in den ZF-Bandfiltern wurde nicht verändert?

Die jeweiligen Frequenzbereiche der LMK-Oszillatoren kannst Du ermitteln, wenn Du Deinen Frequenzzähler oder Dein Scope lose (über eine kleine Kapazität) an den Anschluß des Statorpakets mit 16 Lamellen (roter Anschlußdraht) des Doppel-Drehkondensators legst und den jeweiligen Wellenbereich einschaltet und den Kondensator durchstimmst.

Viele Grüße


andreas

Autor:  Radio Alex [ Fr Jan 31, 2020 15:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Marconi 886C Musiktruhe

Hallo,
Ich habe keinen Keramikondensator ersetzt, das habe ich mehrfach überprüft. Mir ist aber als ich den Tastensatz ausbaute um sicher zu gehen das dort keine Kontakt wegoxidiert bzw. nicht mehr richtig leitfähig sind, aufgefallen, dass der 47Pf Kondensator der an das Triodengitter der ECH81 geht sehr mitgenommen aussieht. Könnte das der Corpus Delicti sein, was meint ihr?

Bild
Bild

EDIT mir ist gerade aufgefallen das der 13 Lammellen Teil des Drehkos kurzgeschlossen ist (Also ein Lamelle verformt was im Kurzschluss resultiert.

Autor:  hf500 [ Fr Jan 31, 2020 18:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Marconi 886C Musiktruhe

Moin,
das, was ich da sehe, sieht irgendwie abgerissen aus. Nachloeten wird wohl nicht reichen, das koennte die aufgebrannten Silberschicht der Belaege mitgerissen haben.
Einen Versuch ist es Wert, aber wahrscheinlich wird man ihn besser tauschen (muessen).

73
Peter

Autor:  yehti [ Fr Jan 31, 2020 19:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Marconi 886C Musiktruhe

Moin!
Die Triode der ECH81 und der breite Bereich des Drehkondensators sind nur bei AM aktiv.
UKW sollte also trotzdem gehen.
Aber da ist eine abgeschirmte Leitung, die irgendwie abgelötet aussieht.
Die bitte mal prüfen.
Gruß Gerrit

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