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Fast perfekter Papier-Kondensator, tauschen oder nicht?
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Seite 1 von 1

Autor:  Bosk Veld [ Mi Feb 24, 2016 17:43 ]
Betreff des Beitrags:  Fast perfekter Papier-Kondensator, tauschen oder nicht?

Hallo,

ich steh gerade vor einer Gewissensfrage. :)

Endlich mache ich am Grundig 3160 weiter. Grundsätzlich tausche ich ja meist alle Papierkondensatoren mit Gleichspannungsbelastung, vor allem wenn ich das Gerät nicht behalte. Aaaber ...

Einer davon ist ein ERO-Papierkondensator 2,2 nF / 1000 V- / 400 V~ / 250 V~(b) / "K". Der Kondensator leitet die NF auf die liegt parallel zu den zwei Elektrostaten. Er ist offenbar von Anfang an drin, obwohl laut Schaltplan 1,5 nF vorgesehen sind.
Momentan habe ich keinen passenden Ersatz. Spaßeshalber habe ich den Kondensator mal nachgemessen, und ich erwartete Schlimmes.
Die Kapazität beträgt nur noch 2,0 nF, ok. Aber jetzt kommt's: Bei 1000V Prüfspannung zeigt mein Isolationstester 960 MΩ, es fließt also nur 1 µA!
Ich wollte es nicht glauben und legte den Kondensator an 450 V mit 3 MΩ und einem 100-µA-Meßwerk in Reihe. Nur ein kurzer Zeigerausschlag fürs Aufladen, danach ist der Zeiger wieder auf 0. Das hatte ich noch nie bei Papierkondensatoren.

Warum ist der Kondensator noch so gut, nach 50 Jahren? Vermutlich stand das Radio die meiste Zeit gut temperiert, denn es ist lack- und umlenkrollenmäßig sehr gut in Schuß, kein Rost, nichts aufgequollen, keine Staub-, Fett- oder Qualmschichten drin.

Jetzt die Frage: Soll ich einen so guten Kondensator, der nach 50 Jahren immer noch seinen Mann steht, wirklich in die Tonne hauen? Da er in Zukunft sowieso nur noch in der Wohnung steht, wird der ERO bestimmt noch Jahre halten.
Oder?

Gruß, Frank

Edit: Korrektur

Autor:  olli0371 [ Mi Feb 24, 2016 17:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fast perfekter Papier-Kondensator, tauschen oder nicht?

Hallo Frank,

also ich fange mal an:

Ein Bauteil was die letzten 50 Jahre klaglos funktioniert hat. Eines was messtechnisch nachgewiesen die richtige Kapazität und auch einen sehr guten Isolationswiderstand hat.
Was will man mehr ?

Da man hier fundiert nichts dazu sagen kann bekommst du nun ganz viele 'Ich würde; Bei mir geht das so'... Antworten und du darfst dir da nun die Meinung raussuchen die du magst. :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: .


Dann fange ich mal an:

Ich würde das Teil lassen. Es ist gut eingearbeitet und die messtechnische Überprüfung ergab keinerlei Beanstandung.
Oder tauscht du demnächst auch Netztrafos weil die Isolierung der Lackdrähte schon 50 Jare alt ist und demzufolge jederzeit durchschlagen kann obwohl der Trafo sich unauffällig verhält ?
Weiterhin ist das Gerät auch in Zukunft gut gelagert wie du schreibst. Da stehen die Chancen doch gut, dass das mit dem Kondensator so bleibt.



Gruß
Oliver

P.S. und jetzt hole ich mal die Chips :mrgreen:

Autor:  Bosk Veld [ Do Feb 25, 2016 7:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fast perfekter Papier-Kondensator, tauschen oder nicht?

Hallo Olliver,

danke für Deine Antwort! Ich lasse den Kondensator drin.

Ist die Chipstüte leer? :mrgreen: :mrgreen:

Gruß, Frank

Autor:  olli0371 [ Do Feb 25, 2016 19:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Fast perfekter Papier-Kondensator, tauschen oder nicht?

Nunja - die Chipstüte ist nun leer. :mrgreen: .

Grüße
Oliver

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