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Wattmeter VEB RFT
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Seite 1 von 2

Autor:  holger66 [ So Apr 09, 2017 16:14 ]
Betreff des Beitrags:  Wattmeter VEB RFT

Hallo zusammen,

eben kaufte ich auf der sehr gut besuchten Dattelner 50. Jubiläumsbörse für 5 Euro dieses sehr gut erhaltene, aber voluminöse Wattmeter - das Geldstück dient dem Größenvergleich:

Bild

Man beachte den für einen Radiobastler ausgesprochen passenden Meßbereich bis 110 Watt bei 220 Volt. Um das nun ausprobieren zu können, müßte ich es nun aber anschließen. Fraglos gehört so ein Wattmeter in eine der Netzleitungen eines zu prüfenden Gerätes. Dazu gibt es an der Oberseite 5 Buchsen:

Bild

Klar ist die eine Buchse rechts für 220 Volt bzw. alternativ die rot bezeichnete für 110 Volt, dafür ist dann die untere Skala des Meßwerkes gedacht.

Ich tippe nun mal auf die mit "0,5A" beschriftete Buchse als zweite, die zu verdrahten ist.

Aber wozu sind die beiden Buchsen links, die mit E und I (oder J ?) bezeichnet sind ?

Hat schon einmal jemand mit so einem altmodischen Ding hantiert und deswegen Erfahrungen damit gesammelt ?

(Müßte nicht eigentlich einem Wattmeter die Spannung egal sein, da sich die Leistungsaufnahme als Produkt aus Strom und Spannung ergibt ? Wozu dann überhaupt der 110V-Bereich ?)

Danke für Euer Interesse.....

Holger

Autor:  Tubeandy [ So Apr 09, 2017 16:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wattmeter VEB RFT

holger66 hat geschrieben:
(Müßte nicht eigentlich einem Wattmeter die Spannung egal sein, da sich die Leistungsaufnahme als Produkt aus Strom und Spannung ergibt ? Wozu dann überhaupt der 110V-Bereich ?)

Danke für Euer Interesse.....

Holger


Hallo Holger,

mit den Klemmenbezeichnungen kann ich dir nicht weiterhelfen, aber der 110V Bereich sollte für die Untere Skala zum direkt ablesen sein.

Autor:  olli0371 [ So Apr 09, 2017 16:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wattmeter VEB RFT

Hallo Holger,

es gibt Wattmeter die eigentlich Strommesser sind. Diese haben dann eine in Watt geeichte Skala. In diesem Fall ist die Spannung eben nicht egal und sollte möglichst genau die 220V betragen um korrekte Messwerte zu bekommen. Das könnte der Grund für die Klemme 110V sein.

Gruß
Oliver

Autor:  Tubeandy [ So Apr 09, 2017 16:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wattmeter VEB RFT

Hallo Oliver,

wenn das stimmen würde, dann wären 3 Klemmen ausreichend.

Meine Vermutung
Klemme E --> 110V --> 220V Spannung
Klemme J --> 0,5A Strom

Autor:  hoeberlin [ So Apr 09, 2017 17:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wattmeter VEB RFT

Hallo, Zusammen,

Solche Wattmeter haben einen Strompfad,,und einen Spannungspfad, und ein spezielles Messwerk.

(elektrodynamisches Messwerk)

Der Strompfad uNd der Spannungspfad sind normalerweise galvanisch getrennt.

Demzufolge müsste es zwischen der 220 V, der 110V und einer weiteren Buchse Durchgang ergeben, mit unterschiedlichen Widerstandswerten.

Davon getrennt müsste die Strombuchse mit der übrigbleibenden Buchse durchgang haben, relativ niederohmig.

Das Messgerät muss nun so geschaltet werden, das der Gerätestrom über den Strompfad läuft, und die Netzspannung über den Spannungspfad gemessen wird.

Die Anzeige entspricht der Wirkleistung des angeschlossenen Gerätes.

Ein Elektrodynamisches Messwerk zeigt auch bei Abweichungen der Netzspannung genau die vom Verbraucher aufgenenommene Wirkleistung an.

Die Angaben ( 220V, 0,5A ) stellen die Nennwerte der Messpfade dar, diese dürfen kurzzeitig überschritten werden, meist um ca 20%

Man würde also z.B. bei 180V Spannung und 0,6A Strom auch die korrekte Wirkleistung angezeigt bekommen, nur darf man das nicht stundenlang eingeschaltet lassen.

VG Henning

Autor:  holger66 [ So Apr 09, 2017 19:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wattmeter VEB RFT

Hallo alle zusammen,

Henning, ich hatte gehofft, daß Du Dich meldest, vielen Dank. Es ist exakt, wie Du schreibst. Zwischen E und 110 Volt sowie zwischen 110 Volt und 220 Volt liegen je 13,7 Kiloohm, zwischen E und 220 Volt zusammen also 27,4 Kiloohm.

Zwischen I und 0,5A liegen 0,6 Ohm, soweit man das überhaupt gescheit messen kann.

Und auf der Skale des Meßwerks findet sich folgendes Symbol:

Bild

Du lagst also genau richtig mit Deinen Annahmen. Jetzt muß ich mal sehen, wie ich das mal testweise mit einem Prüfling angeschlossen kriege.

Ich berichte weiter, wenn ich das gemacht habe.

Gruß
Holger

Autor:  holger66 [ Sa Apr 15, 2017 22:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wattmeter VEB RFT

So, ich bin damit weitergekommen.

zunächst habe ich einen alten Dimmer geschlachtet, um einen Zwischenstecker zu bekommen. An den habe ich dann zwei moderne Euroleitungen angebracht, eine für den Spannungs- und eine für den Stromzweig, das sieht so aus:

Bild

Wie man sieht, gucken unten beide Leitungen heraus, der Stecker des Prüflings ist auch schon eingesteckt.

Die Verdrahtung am Wattmeter sieht nun so aus:

Bild

Rote Hirschmann-Stecker für den Spannungszweig, blaue für den Stromzweig.

Und nun die Anzeige, sie steht auf 81 Watt bei exakt 220 Volt vom Stelltrenntrafo, Prüfling ist ein Philips Saturn 653, das ist das Gerät, von dem ich denke, das es von allen meinen Radios am meisten zieht:

Bild

Dreht man auf 235 Volt hoch (aktuelle Netzspannung), zieht er 94 Watt. Eine Nordmende Carmen zieht 37 bzw. 45 Watt. Weniger als die Hälfte - sie klingt aber auch nur halb so gut :D

So richtig berührungssicher ist das oben am Meßgerät natürlich nicht, aber das war damals eben so.

Was denkt Ihr ?

H.

Autor:  Jean Luc [ So Apr 16, 2017 19:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wattmeter VEB RFT

Sehr interessant.
Ich habe in der Firma ein ähnliches Gerät, welches ich beim Aufräumen eines alten Labors retten konnte.
Ich habe mich aber nicht getraut es anzuschließen und es auszuprobieren.

Autor:  holger66 [ So Apr 16, 2017 20:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wattmeter VEB RFT

Hallo Jean Luc,

interessant: 130, 260 und 520 Volt. Wofür das wohl gebaut worden sein mag ? Kannst Du den Hersteller erkennen und was steht auf der Rückseite ?

H.

Autor:  Jean Luc [ Mo Apr 17, 2017 10:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wattmeter VEB RFT

Ich schau morgen mal nach, ob da etwas genaueres drauf steht.

Wozu es bei uns verwendet wurde weiß ich auch noch.
Beim Ausräumen eines alten Labors waren da ein paar Geräte, welche ich retten konnte:
* Obiges Wattmeter
* Thermometer (Thermophil 4411)
* Analoges Multimeter (Unigor 6e)
* Ein Gerät, wo man verschiedene Widerstandswerte einstellen kann (Widerstandskaskade?)
* alter Bunsenbrenner

Autor:  Elektrostefan158 [ Mo Apr 17, 2017 20:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wattmeter VEB RFT

Hallo Zusammen.

Zur richtigen Antwort von Henning möchte ich noch folgendes hinzufügen:

Den Azubis hab ich es immer so erklärt: Ein Strom oder Spannungsmesser teilt mir am Ausschlag des Zeigers mit, ob es ihm noch "gut" geht. Ein Wattmeter kann das nicht, weil man z.B. 100 Watt nun mal aus 10 Volt mit 10 A oder auch mit 100 V und 1 A erzeugen kann. Ich kann also nicht am aggressiven Zeigeraussschlag erkennen ob ein Zweig überlastet ist.

Grüße, Stefan

Autor:  holger66 [ Di Apr 18, 2017 7:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wattmeter VEB RFT

Hallo Stefan,

ja, das ist eine sehr gut greifbare Erklärung. Danke.

Ich hatte neulich noch ein weiteres Wattmeter bekommen. Hersteller Telefunken, ausgeführt als voluminöser Zwischenstecker mit Digitalanzeige. Auch ein interessantes Ding.

Gruß
Holger

Autor:  Jean Luc [ Di Apr 18, 2017 15:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wattmeter VEB RFT

Also, das Wattmeter ist von Norma.

Hier auch ein Foto vom Thermometer.

Autor:  holger66 [ Di Apr 18, 2017 19:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wattmeter VEB RFT

Was für ein imposanter "Meßknochen". Ist Norma eine österreichische Firma ? Ich habe davon noch nie gehört. Ja, ein Blick ins rmorg klärt das.

H.

Autor:  Jean Luc [ Mi Apr 19, 2017 19:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wattmeter VEB RFT

Auf dem Foto des Temperatur Messgerätes ist der eigentliche Fühler noch mit der Schutzkappe zu sehen.
Das große Ding wird abgeschraubt und dann kommt der eigentliche Fühler zum Vorschein.

Ja, Norma ist/war eine österreichische Firma (Normameter)

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