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Euratele Röhrenprüfgerät ohne das passende Messgerät
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Autor:  Musiker72 [ Sa Dez 02, 2017 16:23 ]
Betreff des Beitrags:  Euratele Röhrenprüfgerät ohne das passende Messgerät

Hallo,

ich habe zu einem Euratele Röhrenprüfer nicht das passende Messgerät. Unter googlen kommt man auf eine Seite von Jogis Röhrenbude, wo beschrieben ist, dass man ein Messwerk mit 800Mikroampere bei einem Messwerkinnenwiderstand von 50 Ohm haben müsste, wenn ich das richtig verstanden habe.

1. Frage: Hat jemand so ein Messwerk?

2. Frage: Wo bekommt man das passende Messwerk bei der "Ersatzschaltung" (Differenzverstärker) her? Da steht was von 1mA bei 72 Ohm. Oder sehe ich das falsch?

Autor:  darkfader [ Sa Dez 02, 2017 18:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Euratele Röhrenprüfgerät ohne das passende Messgerät

Hallo,

das Originalmessgerät gibt es ab und zu bei ebay, ist in der Regel nicht ganz billig.

Bzgl. Ersatzschaltung meinst Du die bei Jogi's Röhrenbude? Diese Schaltung stammt von mir. Wenn man den Schaltplan des Originalgeräts anschaut und den Innenwiderstand berechnet, so ergibt sich für den Bereich 1mA ein Innenwiderstand von 72 Ohm. Das Ganze kannst Du Dir selbst zusammenbasteln, jedes Drehspulmessinstrument mit 1mA Endausschlag funktioniert.

Gruss
Achim

Autor:  Oldradio [ So Dez 03, 2017 3:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Euratele Röhrenprüfgerät ohne das passende Messgerät

Hallo

Die Messgeräte sind meist genau so teuer wie das Prüfgerät.

Autor:  frank_w [ So Dez 03, 2017 10:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Euratele Röhrenprüfgerät ohne das passende Messgerät

Hallo,

immer wieder tauchen Fragen zu dem Euratele Röhrenprüfgerät auf, hier mal einige Antworten.

Vor Jahren hatte ich ein Euratele Röhrenprüfgerät ohne Vielfachmesser in der Bucht ersteigert.

Bei einem Freund hatte mir ein paar Röhren mit seinem Röhrenprüfer ausgemessen lassen.
Diese Röhren hatte ich als Refenzröhren verwendet.
Nach gründlichem Studium der Schaltung des Vielfachmessers von Euratele setzte ich einfach ein normales analoges Multimeter ein.
Ich habe die Refenzröhren nun mit dem Eurateleprüfgerät und einem analogen Multimeter ausgemessen. Die Messergebnisse habe ich mit Heikos Messergebnissen verglichen und stimmten überein Fehler war unter 10%. Ein Messergebnis hatte einen Fehler von ca. 50% die Erklärung für den Fehler lag in der Messmethode des Eurateleprüfgerätes. Diese Messungen habe ich mit einem zweiten analogen Multimeter wiederholt, diese Messergebnisse waren fast gleich zum ersten analogen Multimeter. Daten analoges Multimeter Vielfachmesser Mellenbach 3 20KOhm/V und Genauigkeitsklasse 1,5
.
Die Messungen

Isolationsprüfung:

Für die Isolationsprüfung der einzelnen Röhren ist der Messbereich auf Gleichstrom 500 µA zu wählen. Bei der Heizung sollte ein Wert von ca. 400µA der Vielfachmesser anzeigen. Bei Kurzschluss andere Elektroden ebenso.
Ansonsten sind alle Parameter aus dem Handbuch zu erlesen.

Emissionsmessung:

Laut Handbuch die einzelnen Einstellungen wählen. Den Messbereich auf Gleichstrom 50mA stellen und messen, laut den angezeigten Zeigerausschlag kann man nun den Messbereich auf 5mA oder 0,5mA wählen.. Bereichswahl des Vielfachmessers entsprechend einstellen. Für die Auswahl ob die Röhre noch brauchbar ist muß der Ablesewert entsprechend laut Handbuch umgerechnet werden.

Die Emissionsmessungsanzeige:

0-40% heißt verbraucht, 41-54% kritisch und 55-100% ist brauchbar.
Laut Handbuch sind 0,1, 1 und 10mA für diese Anzeige vorgesehen. Der Vielfachmesser der mitgeliefert wird hat 0,5,5 und 50mA Messbereich, so sind die Anzeigen entsprechend um zu rechnen.
Sehr ratsam ist es sich Reverenzröhren zu kaufen, damit man seine Röhren besser einschätzen lassen.

Für die Messung der Heizungsdaten der Röhren habe ich zusätzliche Buchsen eingebaut. So kann die Heizspannung und oder der Heizstrom der Röhre eventuell angeglichen werden oder kontrolliert werden.

Autor:  medienmacher [ So Feb 04, 2018 18:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Euratele Röhrenprüfgerät ohne das passende Messgerät

Nun bin ich auch in den Besitz eines solchen Röhrenprüfers gekommen.
Zur exakten Bestimmung der Emissionswerte nutze ich ein 1 mA-Analogmesswerk. Da dieses einen Innenwiderstand von 133 Ohm hat, habe ich einfach das Röhrenprüfgerät geöffnet und den Widerstand am Ausgang (100 Ohm) durch einen Widerstand mit 39 Ohm ersetzt. So erreiche ich bei neuen Röhren als Referenzröhren auch die vollen Werte und kann dann alte gleichartige Röhren gegenmessen. Hintergrund: Das Messgerät soll einen Innenwiderstand von 72 Ohm haben, ergibt mit dem in Reihe am Ausgang liegenden Widerstand 172 Ohm. Da muss man wieder hinkommen.
Bezüglich der Spannungen im Gerät sollte man bedenken, dass das alte Euratele in einer Zeit gebaut wurde, als 220 Volt der fixe Wert für die Stromversorgung war. Nach der Erhöhung auf 230 Volt haben die Heizspannungen also schon nicht mehr gestimmt.
Bei den heute anliegenden (zumindest bei mir) 242 Volt gehen die Heizspannungen natürlich ab wie Nachbars Lumpi. Daher habe ich einen Regeltrafo vorgeschaltet, den ich auf exakt 220 Volt eingeregelt habe.
Funktioniert ganz wunderbar; die Testreihen, die ich gefahren habe, konnten bislang überzeugen.
Es grüßt
Jürgen

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