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Autor:  radiobastler [ Mi Apr 23, 2014 12:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vom Pech verfolgt, oder das Ende eines Röhrenradios....

Der Brand kann eigentlich nur im Bereich des Tastensatzes gewesen sein, denn die Hitze und die Flammen steigen nach oben. Auch muss es länger gebrannt haben, 2-3 Minuten mindestens. Für einen kurzen Knall mit diesen Ausmaßen reicht die Energie in einem Röhrenradio nicht aus. Das Feuer dürfte Nahrung in Form von Kunststoffen und/oder Öle, Fette oder Wachse gehabt haben. Das könnte also doch, zumindest indirekt ein Kondensator verantwortlich sein.

Autor:  EQ80 [ Mi Apr 23, 2014 16:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vom Pech verfolgt, oder das Ende eines Röhrenradios....

Das ist ja eine richtig böse Story, ich hoffe dem eh schon durch den Arbeitsunfall geplagten Radiobesitzer geht es schon wieder halbwegs gut. :mauge: Ob der je wieder ein Röhrenradio in seine gute Stube stellen wird? :wut:
Auf jeden Fall kann ich den Wunsch einiger Vorschreiber hier nur bekräftigen, die genaue Ursache des Brandes zu erforschen und hier im Forum darzustellen. Ich halte es für wahrscheinlich, dass der (womöglich) unpassende Trafo(überdimensioniert/ falsch abgesichert?) in Verbindung mit anderen Fehlern im Gerät den Brand ausgelöst hat. Dabei ist auch die Frage zu stellen, warum der Trafo überhaupt gewechselt wurde. Ist die Ursache des Defekts beim alten Trafo überhaupt gefunden und wirklich nachhaltig beseitigt worden bei der Reparatur des Gerätes?
Eine Skalenlampe allein ( zumindest bei richtigen elektrischen Werten) halte ich als alleinige Ursache für den Brand sehr unwahrscheinlich.
Auf jeden Fall muß hier einiges an Hitzeentwicklung zusammengekommen sein, um gleich 3 Tasten so zum schmoren zu bringen. Ich nehme an, daß sich der Brand auch schon einige Zeit vorher durch entsprechende Geruchsentwicklung angekündigt hat.

Wer ein fremdes, angeblich restauriertes Gerät in Betrieb nimmt, sollte sich die Arbeit des Reparateurs jedenfalls vorher genau ansehen. Oder jemanden vom Fach damit beauftragen... :hello:

Autor:  ColonelHogan9162 [ Mi Apr 23, 2014 17:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vom Pech verfolgt, oder das Ende eines Röhrenradios....

graubuntstachelig hat geschrieben:
Hängt da ein verkokelter Ero unter dem Halteblech des Klangreglers?
Viertes Bild, mal näher ins schwarze reinzoomen.

Blöde Sache.

Gruß


Sieht verdammt so aus, wenn der sich entzündete, tropfte mit Sicherheit das schmelzende brennende Teer runter und kann auf dem Holzboden unter den Tasten weitergebrannt haben
Gruss
Andi

Autor:  hoeberlin [ Mi Apr 23, 2014 17:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vom Pech verfolgt, oder das Ende eines Röhrenradios....

... auch wenn raten nicht weiterbringt, habe ich eine Theorie: Maßgeblich beteiligt ist der Skalenhintergrund, der besteht bei diesen Geräten aus einer Art Pappe ( wie bei Postkarten etwa ) und ist nach Jahren nur wenig durchsichtig, so dass die Skalenbeleuchtung kaum sichtbar ist.

Möglicherweise wurde zusätzlich eine "stärkere" Skalenlampe eingebaut....

Wenn sich diese Pappe entzündet, dürfte das ein richtiges Feuer geben, ggf. gefolgt von Kurzschlüssen durch wegschmelzende Isolierungen...

meint Henning

Autor:  graubuntstachelig [ Mi Apr 23, 2014 18:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vom Pech verfolgt, oder das Ende eines Röhrenradios....

ColonelHogan9162 hat geschrieben:
graubuntstachelig hat geschrieben:
Hängt da ein verkokelter Ero unter dem Halteblech des Klangreglers?
Viertes Bild, mal näher ins schwarze reinzoomen.

Blöde Sache.

Gruß


Sieht verdammt so aus, wenn der sich entzündete, tropfte mit Sicherheit das schmelzende brennende Teer runter und kann auf dem Holzboden unter den Tasten weitergebrannt haben
Gruss
Andi


Genau so habe ich mir das auch vorgestellt.
Kenne aber den Aufbau des Gerätes nicht.

Mal sehn was noch zu Tage kommt.

Gruß Viktor

Autor:  Christoph [ Mi Apr 23, 2014 18:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vom Pech verfolgt, oder das Ende eines Röhrenradios....

Ich würde vermuten, das vielleicht so ein Teerkondensator geplazt ist. Der eigentliche Kondensatorwickel ist oft mit Wachs vergossen.
Das könnte die Stichflamme erklären und der Wachs bzw Teer brennt sehr gut.

power-dodge hat geschrieben:
paulchen hat geschrieben:
Auf jeden Fall für den Ausstehenden interessant.

paulchen


Das ist war, davor habe ich auch große angst! Versuche nie ein Röhrenradio alleine zu lassen im betrieb.
Und sage meiner Frau nie alleine laufen lassen, 2-3 Minuten um kurz wohin zu gehen ist ok aber nicht länger.

Daher versuche ich drauf zu bestehen alles zu erneuern was geht (Elkos und Kondis).

Es könnte eigentlich alles zum Brandfall Führern oder? Defekter Trafo, früher oder später.
Irgend ein Wiederstrand will net mehr etc. Das wichtigste ist es geeignete Sicherung im Gerät zu haben oder?
Sind die neuen Kondensatoren unkaputtbar? Meine das ob die Lebensdauer zeitlich begrenzt ist.
Die Elkos, trocknen ja irgendwann wieder aus oder, gibt es da ne Faustregel ab wie vielen Jahren?

Was müsste man noch beachten um solche Fälle zu minimieren?


Ich denke kritische Teile tauschen, Wert der Sicherung kontrollieren und wenn die Möglichkeit besteht noch die Isolation vom Netz zum Trafokern/Masse messen. Am besten mit 500V.
Das sollte eigentlich ausreichen um solch schwerwiegenden Fehler zu vermeiden.

Denkbar wären zB noch Elektrodenschlüsse (=Kurzschluss) der Röhren.

Kaput gehen kann natürlich trotzdem alles. Auch neue Teile.
Aber das würde ich als sagen wir mal "ausreichend unwarscheinlich" erachten.
Absolute Sicherheit hat man jedoch nie, auch bei mordernen Geräten nicht.

Das das Radio so spektakulär wie hier abbrennt dürfte aber eher selten vorkommen.

Autor:  Ralf [ Mi Apr 23, 2014 23:13 ]
Betreff des Beitrags:  .

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Autor:  achim1 [ Do Apr 24, 2014 0:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vom Pech verfolgt, oder das Ende eines Röhrenradios....

Die Tasten sollen ohne Feuereinwirkung weich geworden sein? Nur durch Hitzestau wegwn mangelnder Belüftung?
Das glaub ich nie und nimmer. Die Tasten erweichen frühestens oberhalb von 150°C. Da hätte das ganze Radio schon gekocht.
Kann es sein, dass sich die Tstenhalter durch starke Kriechströme direkt aufgeheizt haben?

Gruß,
Achim

Autor:  Ralf [ Do Apr 24, 2014 5:47 ]
Betreff des Beitrags:  .

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Autor:  BugleBoy [ Do Apr 24, 2014 6:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vom Pech verfolgt, oder das Ende eines Röhrenradios....

Wenn ich erhlich sein darf.
Ich wird da nicht ganz ihm Geschichte abnehmen.
Irgendwie stoert mir da.
Ausser dass Politurmittel leicht entzuendlich ist.
Da sollte Bekannte. Tuch mit politurmittel testweise anzunden..

Gruess
Matt

Autor:  holger66 [ Do Apr 24, 2014 6:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vom Pech verfolgt, oder das Ende eines Röhrenradios....

Serviettenreste ? Wie sind die dahin gekommen ? Meinst Du diese Klümpchen hier ?

Bild

Das sieht für mich fast wie ein explodierter Kondi aus. Gewechselt wurde das anscheinend gar nichts, oder ? Und den Verdacht mit dem Poliermittel halte ich auch für nicht so wahrscheinlich. Das Zeug enthält doch Lösungsmittel und das ist brennbar, wenn überhaupt. Und das dürfte längere Zeit nach seiner Anwendung längst verdunstet sein ?! Wurde das Radio überhaupt damit behandelt ? Oder waren die Serviettenreste am Ende damit getränkt ? Dann allerdings.....

H.

Autor:  Binser [ Do Apr 24, 2014 6:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vom Pech verfolgt, oder das Ende eines Röhrenradios....

Hmm,
also, wenn ich Sachverständiger einer Brandversicherung wäre, würde ich den Verrechnungsscheck zur Schadensregulierung mal ganz schnell wieder wegpacken...

Brandherd waren wohl hauptsächlich die Tasten rechts und das Papier des Skalenhintergrunds. Die Brandursache kann aber nicht im Gerät liegen...

Das Papier des Skalenhintergrunds beim Saturn 563 hängt relativ frei, die Skalenbirnchen sind ewig weit weg. Sowohl unter, als auch auf dem Chassis sind keine Brandspuren zu erkennen. Die Brandspuren im Inneren sind bedingt durch den Papierbrand des Skalenhintergrunds. Das Papier brennt in wenigen Sekunden ab; das reicht, manche Bauteile anzukokeln (so z.B. den Klangregler oder die Umhüllung des Bowdenzugs der Ferritantenne), allerdings nicht, einen weitergehenden Brand auszulösen. Die Temperatur, die dabei entsteht, würde bei weitem nicht reichen, Tasten zu schmelzen oder die Skala so aufzuheizen, dass sie reisst. Da wäre sohl die Bedruckung der Sendernamen weggebrannt, etc. oder der ganze Tastensatz geschmolzen.

Nach meiner Ansicht kommt der Brandherd von außen. Sieht so aus, als wäre etwas extrem heißes von vorne im Bereich der UKW-Taste gegen das Gerät geschlagen (hier ist eine Delle), hat die Tasten geschmolzen und die Skala zerbrochen (Anstoßpunkt knapp über der Taste, dort, wo die Skala gesplittert ist). Dabei haben sich irgendwelche Reste von Putz- oder Poliermittel an den Tasten entzündet, welche dann das Skalenpapier entzündet haben.

Halogenlampen können so heiß werden...

:super: für den guten PHILIPS. Ich denke, der kann nichts dafür. Wie schon gesagt, vielleicht spielt der nach unkaputtbarer Philipsmanier sogar noch...

Grüße,

Jörg

Autor:  holger66 [ Do Apr 24, 2014 7:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vom Pech verfolgt, oder das Ende eines Röhrenradios....

Ich habe den Thread gerade einem Bekannten gezeigt, der auch Radios sammelt, aber hier nicht aktiv ist. Er ist von Beruf Chemiker und kennt sich mit Werkstoffen aller Art sehr gut aus.

Seine Antwort auszugsweise: "Ich denke in dem Fall kann das Radio nichts dafür. Ich vermute eher ein Ereignis von außen, oder äußerst unsachgemäße Restauration wie ein vergessener öliger Lappen oder ein Stückchen davon unter den Tasten. Sowas kann sich durch einen Funken natürlich entzünden. Und so ein Funken kann in der Nähe des Tastensatzes natürlich vorkommen. Ganz gefährlich ist übrigens Leinöl. Das neigt auf einen Baumwolllappen geträufelt zur Selbstentzündung. Da reicht ein Stückchen abgerissener getränkter Putzlumpen. Bei einem knochentrockenen Gehäuse (ist ja auch Cellulose) reichen auch einige Tropfen eines mit Leinöl angerührten Poliermittels. Das wurde früher und bei Öko Aposteln immer noch in Farben Lacken und Poliermitteln verwendet."

Also, das evtl. vewendete Poliermittel mal in puncto Inhaltsstoffe zu untersuchen, ist sicher ein guter Punkt !

H.

Autor:  klausw [ Do Apr 24, 2014 9:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vom Pech verfolgt, oder das Ende eines Röhrenradios....

Es ist zwar mehr oder minder Rätselraten, was wir hier tun, da wir das Gerät ja nicht vor uns haben und nur auf Grund der Bilder bzw. unseres technischen Knowhows resp. unserer langjährigen Erfahrung mit Röhrenradios urteilen können, aber ich denke, es lohnt den Aufwand.

Immerhin geht es in der Sache ja darum, entweder eine eventuell vorhandene Brandquelle bei Radios künftig auszuschließen, oder aber der Begründung von Vorurteilen bezüglich sich unvermittelt entzündendender Röhrenradios aller Art sachbezogen entgegenzuwirken.

Ich schrieb ja oben schon, dass im Bereich der rechten Tasten ein Brandherd war oder zumindest das Feuer Nahrung fand. Die weiteren Fotos scheinen dies zu bestätigen. Ich kenne nun nicht die Beschaffenheit des Papiers, das bei Philips den Skalenhintergrund bildet, aber nach wie vor bin ich der Meinung, dass sich dieses Papier nicht auf Grund eines Wärmestaus oder eines Skalenbirnchens entzündet. Durch direkte Flammeinwirkung sicherlich.

Sich selbst entzündenden Teer bei einem defekten Kondensator habe ich in meiner mehr als 30jährigen Röhrenradiopraxis noch nie gesehen, immerhin hätte er aber durchaus das Brandpotential, um weiteres Feuer zu entfachen.

"Serviettenreste": auch ich frage mich, was diese dort zu suchen gehabt haben (sollen) und was sie entzündet hätte.
"Leinölgetränkter Lappenrest": theoretisch denkbar, das ließe sich ja untersuchen, wenn man die "Serviettenreste" näher analysiert. Allerdings muss man wissen, dass die Wirkung von Leinöl (Gasung-> zündfähiges Gemisch) nicht über Wochen oder Monate anhält, da das Zeug auch verfliegt.
"Theorie der Von-Außen-Einwirkung": Glaube ich weniger, da dann die Frage im Raum stünde, wie sich das Skalenpapier so rabiat entzündet hat. Eine extreme Hitzequelle von außen müsste ja auch den außen sichtbaren Holzbereich neben der UKW-Taste versengt haben.


k.

Autor:  Binser [ Do Apr 24, 2014 10:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Vom Pech verfolgt, oder das Ende eines Röhrenradios....

Hallo zusammen,

sicherlich sollten wir das Thema weiter diskutieren, um - wie klausw schreibt - der Mär von allerorts brennenden Röhrenradios ein Ende zu setzen.

Fakt bleibt für mich, dass es keinen erkennbaren gerätetechnischen Faktor gibt, der zu einem Brand geführt hat. Habe hier im Forum ein Foto des Tastensatzes eines vergleichbaren Gerätes gefunden. Die Tasten liegen so schön frei, kein Kondensator, keine Leitung in der Nähe.
Es muss wohl irgendwie mit dem "Brandbeschleuniger" zu tun haben, auf den Holgers Markierung deutet. Was ist denn das für ein Zeugs? Putzlappen o.ä. wären doch sicher mitverbrannt, oder? Kann man das Zeugs besser fotografieren? Tendiere immer noch zu einer Einwirkung von außen...

Grüße,

Jörg

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