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Welche sind die "Besten" ... ?
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Autor:  paulchen [ Sa Apr 08, 2017 10:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche sind die "Besten" ... ?

Na ja, wenn man alles in einen Topf wirft sieht das dann natürlich irgendwie auch so aus.
http://www.radiomuseum.org/r/siemens_kl ... c_r_6.html
http://www.radiomuseum.org/r/siemens_kl ... c_r_7.html
Denke mal unterer Durchschnitt sieht anders aus.
Wenn Neckermann es billig haben will - bekommen sie es auch billig. Wenn es etwas teurer und anspruchsvoller sein soll bekommen Siemens und Elac eben auch mal einen Traumreceiver hingestellt. Über diese letzteren Geräte würde ich aber nur urteilen wollen wenn ich sie mal gesehen habe.
Andere Beispiele ließen sich da problemlos anbringen.

Stereo nur mit externer Box hat so ziemlich jeder Hersteller dieser Zeit gebaut. Richtige Stereoaustattung kam erst im zweiten Anlauf und meist in Verbindung mit HF-Stereo (bzw deren Vorbereitung). Davon sind wir hier noch ein halbes Jahrzehnt entfernt.
Das zweite MA wird aus "Sättigungsanzeige" für die Dynamicfunktion benötigt. Das die EM85 eine separate Triode drin hat die hier auch genutzt wurde sollte bekannt sein.
Andere unbedeutende Hersteller brachten sowas nur bei viel teureren Truhen
http://www.radiomuseum.org/r/telefunken ... i_2_1.html
Wieder andere hatten nicht das Geld sich regelnde Elektronik zu leisten und trieben das mit einer Glühlampe (und einer weiteren als Anzeige)
http://www.radiomuseum.org/r/grundig_ko ... _5097.html
Aber genug der Ironie.
Welcher Hersteller hat es nicht gemacht und macht es noch heute? Reißerische Werbung um kleine Dinge die große Dinge bewirken sollen.

paulchen

PS.: Greencones waren ursprünglich übrigens mal blau. Das Wort ist aus der Neuzeit (Ebay). Wenn überhaupt warben die Hersteller mit aktiver Schallfläche. Und da war Saba ganz weit vorn.

Autor:  Stereo_Record [ Sa Apr 08, 2017 11:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche sind die "Besten" ... ?

Moin,

ob nun mit einer Röhre oder sonstwie gleichgerichtet wird ist doch für die Funktion eines Gerätes völlig egal, oder gibt es technische Argumente für die beiden Seiten? Außer dass ein Selengleichrichter vielleicht "moderner" ist fällt mir dazu nichts ein. Und wie viele Geräte von Philips hatten noch Gleichrichterröhren, bis hin zur GZ 34 in den HiFi Verstärkern, und Philips war ja nun keine Klitsche...

Zu Körting kann ich Paulchen nur zustimmen. Wenn man bedenkt dass unter dem Kostendruck für Neckermann produziert werden musste, ist es schon erstaunlich was da herausgekommen ist und dass man auch noch als Produzent für andere Marken auftreten konnte. Körting ging es wirtschaftlich zu diesen Zeiten sogar sehr gut, erst als Neckermann und Elac fast zur gleichen Zeit ins Trudeln kamen hat auch Körting als "Abhängiger" Probleme bekommen.

Von den Körting-Geräten die mir einmal über den Weg gelaufen oder hier geblieben sind war nichts dabei, was nun schlechter als bei anderen Firmen war, eher das Gegenteil ist der Fall. Allein die Syntektorschaltung, egal ob Röhre oder Transistor, ist schon ein Gerät dieser Firma wert, so eine Trennschärfe konnte kaum jemand bieten. Die Receiver, gerade die von (oder für) Elac, sind auch optisch von der Skalenbeleuchtung eine Augenweide. Die Optik des Dynamic finde ich persönlich sehr schön, aber das ist Geschmacksache. Wenn ich die Möglichkeit hätte günstig so ein Gerät zu bekommen würde ich nicht zögern und mir den Platz schaffen.

Autor:  röhrenradiofreak [ Sa Apr 08, 2017 12:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche sind die "Besten" ... ?

Das einzige, was für den "moderneren" Selengleichrichter spricht, ist die etwas geringere Verlustleistung, die durch den Wegfall der Heizleistung und den etwas geringeren Spannungsabfall zustande kommt. Das macht, je nach Typ der Gleichrichterröhre und Anodenstromaufnahme des Radios, etwa 5 bis 10 Watt aus. Bei der Zuverlässigkeit würde ich bei Gleichrichterröhren wie EZ80 und EZ81 aus heutiger Sicht keinen wesentlichen Unterschied zum Selengleichrichter sehen.

Andere Hersteller haben bis Anfang der 60er Jahre auch Röhrengleichrichter verbaut, vereinzelt bis zum Ende der Röhrenradio-Ära.

Lutz

Autor:  radio-hobby.de [ Sa Apr 08, 2017 12:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche sind die "Besten" ... ?

Hier nur kurz ein paar verteidigende Worte zur "4r"-Technik aus Altena:
Die seitlich unter der Dachkante tönenden Hochtöner strahlen aus der durchbrochenen Zierleiste seitlich ab und machen es möglich, dass man um das Gerät herumgehen kann, und ein einigermaßen gleichmäßiges Klangbild hat. Nur direkt von hinten lässt der Effekt nach.
Wenn ich bei meinem Gerät die beiden Hochtöner ablöte, klingt es nur direkt von vorne gut.
Andere Hersteller mit Geräten, die seitliche Lautsprecher haben, können das natürlich auch.
Und der Werbe-Begriff "4r": Ein bisschen "Klappern" gehört(e) schließlich zum Handwerk.

Viele Grüße
Georg

Autor:  Rhythmus S1264 [ Sa Apr 08, 2017 20:33 ]
Betreff des Beitrags:  .

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Autor:  rettigsmerb [ Sa Apr 08, 2017 23:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche sind die "Besten" ... ?

Hallo Arnold,

ganz besonders die letzten beiden Absätze kann ich voll unterschreiben und habe dem nichts hinzu zu fügen - Danke! :danke:

Autor:  Stereo_Record [ So Apr 09, 2017 19:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche sind die "Besten" ... ?

N' Abend,

genau, gerade diese Kompakt-Plastikkisten waren das Grauen schlechthin, und die Besitzer waren darauf auch noch stolz, zumindest am Anfang :mrgreen:. Viele schauten meinen 1976er Grundig RTV 1020 komisch an, aber nach einer kleinen Demonstration waren die "Unkundigen" ziemlich baff was ein damals gut 15jähriger Oberklassereceiver so konnte. Das dürfte auch für die artverwandten Geräte wie Saba 8100 gelten, die waren auch noch vielerorts zu sehen.

Da es hier ja eigentlich um die besten Röhrenradios geht, werfe ich 'mal den Körting Royal Syntektor 55 W bzw. Neckermann Royal in den Ring, wobei ich von letzterem die Optik noch besser finde (Holz natur und Lautsprechergitter). Die Mischung aus überragender Empfangsleistung, besonderer Schaltung, solider mechanischer Verarbeitung, gutem Klang und schöner Optik macht dieses Gerät zu meinem persönlichen Favoriten der Röhrenradios.

Autor:  Binser [ Mo Apr 10, 2017 10:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Welche sind die "Besten" ... ?

Hi,

ich schmeiß' auch noch meinen Senf hinterher... Das fundierte Halbwissen zum Körting Dynamic 830W sollte vertieft werden: Die EZ81 war nötig, um die Betriebswerte der Endstufe zu erreichen. Die beiden EL84 werden mit 280V Anodenspannung und 22mA Anodenstrom betrieben, um den Klirrfaktor möglichst gering zu halten (ich denke, so um 1%). Das macht eine Grund-Anodenspannung von 290V nötig. Das ganze bei knapp 100mA Gesamtanodenstrom. Natürlich gab's den B300C100 schon, allerdings wäre die Anodenkaltspannung für den Ladeelko dann über 400V gegangen, was ein Dimensionierungsproblem gewesen wäre (natürlich Kosten!). Die beiden Lautsprecher haben nichts mit Stereo im Sinne von Zweikanalton zu tun. Sie sind so dimensioniert, dass ein ausgewogenes Klangspektrum zustande kommt (ich meine, dass einer sogar phasenverschoben arbeitet).

Grüße,

Jörg

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