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Restauration VE 301 dyn
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Seite 12 von 12

Autor:  Franz [ Sa Sep 22, 2012 10:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Restauration VE 301 dyn

Hallo zusammen,
Also ich habe die End-Zeit des sog. tausendjährigen Reiches als Kind bewusst mit erlebt und habe durchaus gemischte Erinnerungen daran:
Wehrmacht: einmal stand gegen Ende des "siegreichen Rückzugs" eine intakte Einheit vor unserem Haus geparkt weil es an einer dichten Akatienallee lag, welche Sichtschutz gg. Tiefflieger bot. Erinnere mich an grosse Kaltblüterpferde ( auf die mich einer der Soldaten setzte ) VW Kübelwagen, Opel Blitz Lastwagen mit Holzführerhaus und Mercedes 170H Pkw. Ergebnis : ich bekam ein Kommisbrot geschenkt und von Mutter den *****Bitte in diesem Forum auf die Ausdrucksweise achten/ Automatisch zensiert!****** voll, weil ich bei Fliegeralarm statt in den Keller zu gehen zusah, wie die Soldaten ein MG mit Dreibein fertig machten.
Ich reiste mit meiner Mutter 1944 unter vielen Unterbrechungen, teilweise mit Bunkeraufenthalten, z.B in Darmstadt in einem der beiden Spitzbunker am Bahnhof, auch schon mal unter dem Zug liegend von Freiburg nach Zossen bei Berlin u. zurück um meinen Vater zu besuchen, der dort als "Oberschnäpser" (OGFr) seinen Dienst im OKH versah. Ich lernte Wehrmachtbaraken und den ersten Schokoladenpudding meines Lebens kennen. ( Das letztere prägte mich bis heute ) Von Zossen aus, war in Berlin jede Nacht als
ein grandioses Feuerwerk auszumachen.
Zuhause hatten wir einen VE 301N der viel mitmachen musste: Bombeneinschlag direkt vorm Haus, Rück-Verwandlung des Hauses in einen Rohbau durch Brückensprengung. Vergraben unter Kohlenhaufen vor marodierenden marokanischen / französischen Siegertruppen. Die Frauen versuchten der Vergewaltigung durch Verstecken auf Dachböden etc zu entgehen. Alles was nicht nied- und nagelfest war, wurde geplündert.
Später Hinauswurf aus der Wohnung , sie wurde von den Besatzern requiriert. Umzug in eine kriegsbeschädigte Notwohnung unter heimlicher Mitnahme des VEs. Der war mittlerweile sehr berührungs empfindlich geworden, wenn er endlich lief, durfte man sich kaum mehr im Raum bewegen. ( Heute wäre eine Rep. kein Problem, aber damals ? )
Vor dem Hintergrund dieser Erinnerungen ( es gab auch schöne, z.B wenn am 20 April alle Strassenbahnen und Häuser mit Fahnen geschmückt waren ) habe ich für das Gerede, ob die Reichsembleme am VE oder ähnlichem Gerät gezeigt oder nicht gezeigt werden dürfen, wirklich nichts über. Es ist einfach lächerlich und zeugt von abs. Unwissen.
Wie man weiss, wurde Europa nach dem Wiener Kongress zwei mal wesentlich verändert . Einmal von Napoleon und leider auch einmal von Deutschland. Diese Tatsachen kann man nicht leugnen, zumal dabei barbarische Verbrechen begangen wurden. Es wurden aber auch heute nicht mehr vorstellbare Leistungen unter widrigsten Bedingungen erbracht.
Franz

Autor:  RE 084 [ Mo Apr 04, 2016 23:45 ]
Betreff des Beitrags:  Pflege und Aufarbeitung von Bakelitoberflächen

Hallo zusammen !

Ich habe im Internet etwas gefunden.....
Auf der Seite http://design20.eu/design20-blog/2009/1 ... -bewahren/
ist eigentlich Alles gesagt. Damit der Inhalt nicht irgendwann
mal verschwindet, weil die Seite nicht mehr existiert kopiere
ich den wesentlichen Inhalt mal hier ´rein:


Bakelit pflegen und bewahren

Wie Bakelite sich am besten pflegen und reinigen lassen, dazu kursieren sehr viele verschiedene Empfehlungen, v.a. allem für verschiedenste Mittelchen. Wer aber wirklich nur eine Verschmutzung entfernen will, ist gut beraten nur einen weichen Lappen und wenig Wasser zu verwenden. Am sichersten ist destilliertes oder entkalktes Wasser, um etwaiges Einreiben der Kalkreste in die Poren zu vermeiden. Reinigungsmittel enthalten immer mehr oder weniger große Schleifmittel. Sie reinigen nur durch die mechanische Bewegung, die eingebracht wird. Entsprechend „schleifen“ sie den Schmutz weg und verletzen zwangsläufig immer die Oberfläche. Wenn wirklich hartnäckige Flecken zu entfernen sind, kann man auf zuerst Methanol, dann auf Ethanol, und nur wenn es zwingend nötig ist, auf Propanol zurückgreifen.

Gelagert werden Bakelite am besten dunkel, trocken und einzeln. Eine Klimatisierung mit Hilfe von Trockenmittelbeuteln kann sinnvoll sein. Als Verpackungsmaterial ist säurefreies, farbloses Papier oder ebensolche Kartons zu empfehlen, bei stark riechenden Objekten auch Kunststofffolien.

Um matt gewordenen Gehäusen oder Schmuckstücken wieder zu Glanz zu verhelfen, hat sich bisher nur Paraffin bewährt. Alle empfohlenen Pasten ergeben keinen Glanz, sondern nur einen Überzug, der vorerst glänzt, aber auf Dauer zu einer Veränderung der Materialstruktur führt. Reines, in einer Drogerie erhältliches Paraffin, aufgelöst in Benzin, ist die sicherste und beste Lösung, um eine lange Haltbarkeit zu erzielen. Die Mischung sollte gleichmäßig eingerieben werden und so oft erfolgen bis das Bakelit „gesättigt“ ist und die oberste Schicht die offenen Poren zu füllen vermag. Dabei gilt, je dünner und feiner das Paraffin gelöst ist, desto schöner auch das Ergebnis. Zum Schluss lässt sich die Oberfläche nach dem kompletten Verdunsten des Benzins wieder aufpolieren.
Zitat ENDE

Gruß,
RE 084

Autor:  frank_w [ Mo Okt 21, 2019 7:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Restauration VE 301 dyn

Hallo,
ich hole mal das Thema wieder hoch.

Ich restauriere gerade alte Messgeräte von EAW Berlin aus den 1950 er Jahren.
Die Bakelitgehäuse habe ich in Seifenwasser abgewaschen, innen glänzen sie aber außen sind sie matt durch UV Strahlung.

Wie bekomme ich sie wieder glänzend?

Autor:  tgrassner [ Mo Okt 21, 2019 12:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Restauration VE 301 dyn

Lies doch einfach den Beitrag über Dir. Das ist die beste Methode.

Die Quick'n'Dirty Alternative wäre Ballistol. Hält aber nur einige Zeit und muss regelmäßig nachbehandelt werden.

Wichtig ist zur Reinigung nur KALTES Spüliwasser zu verwenden!

Autor:  frank_w [ Di Okt 22, 2019 9:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Restauration VE 301 dyn

tgrassner hat geschrieben:

Wichtig ist zur Reinigung nur KALTES Spüliwasser zu verwenden!



Das stimmt nicht, ich habe die Gehäuse mit heißen Spüliwasser abgewaschen.
Innen ist das Gehäuse glänzend und außen matt wegen UV Strahlung.

Autor:  tgrassner [ Di Okt 22, 2019 20:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Restauration VE 301 dyn

Die durch UV Strahlung angegriffene Oberfläche wird durch heisses Wasser oder gar Spülmaschinengang noch mehr geschädigt, da die Poren stärker ausgewaschen werden.

Kannste glauben oder lassen. Ich habe schon einige Gehäuse und unzählige Knöpfe gereinigt.

Ist natürlich lästiger, da es die Einweichzeit stark verlängert.

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