Hallo in die Runde,
das kann ich so nicht stehen lassen. Bei meinem Saba Lindau W3 hatte ich die Probleme nicht. Allerdings ist das vielleicht ein etwas anderes Tastenaggregat, es hat nur 6 Tasten, keine 8.
Ich habe damals sehr ausführlich über die Restauration des Radios berichtet...
https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=27130&hilit=saba+lindau+w3+grueni#p245923Nachdem dieser Thread hier ein wenig in Richtung "Dinge, die die Welt nicht braucht" geht, noch zwei kleine Stories am Rande...
1)
Zum Lindau W3. Das Problem mit dem "zappelnden" magischen Auge war tatsächlich, wie von mir vermutet und von Martin bestätigt, eine Masseverbindung.
Die war am Chassis geschraubt satt verlötet. Seit ich den Kontakt woanders hin gelegt und verlötet habe, ist alles paletti.
Dass die EM85 jetzt so langsam schwächelt ist eine andere Geschichte.
Was mich aber lange beschäftigt hat, war folgender Effekt:
Radio eingeschaltet, lief prima. Nach etwa 20 bis 30 Minuten - zack, aus. Auch keine Skalenbeleuchtung mehr. Ausschalten und wieder einschalten, brachte - meist - nicht immer - wieder normales Arbeiten zurück.
Der Fehler musste auf der Primärseite / Sicherung / Schalter / Spannungswähler / Netzkabel / Stecker sein.
Kontakte der Sicherung gesäubert, Kontakte am Spannungswähler nachgelötet, endlos in allen Lagen gemessen, der Fehler trieb mich zur Verweiflung. Neuer Schalter - alte Geschichte. Der war nicht schuld.
Nach langem Suchen habe ich den Fehler dann gefunden. Ich hatte 2017 vor dem Ersetzen des damals defekten Originalschalters die Kabel zum Spannungswähler getrennt und dann wieder zusammengelötet - gut verdrillt, top gelötet und Schrumpfschlauch drüber, eigentlich so wie es sein soll.
Nur war in der Nähe der Lötstelle (nicht an der Lötstelle selber) der Massivdraht wohl unter der Isolation gebrochen, was man natürlich nicht sehen konnte.
Wenn es dann warm wurde (Umgebung Trafo und EL84), dann hat das regelmäßig gereicht die Verbindung zu unterbrechen.
(wahrscheinlich dehnt sich die Isolation stärker aus als der Draht und zieht den Draht so an der Bruchstelle auseinander).
Einschalten (und die Erschütterung) hat dann oft den Kontakt wiederhergestellt.
Jetzt sind neue Kabel drin und seither ist alles prima. Keine Ausfälle mehr, das Radio spielt top - auch 2 h und länger
2)
Nun zu paulchens Anregung mit dem Bref - ganz andere Baustelle.
Bei meinem alten BMW E30 starb mir der Motor manchmal im Leerlauf ab, nicht immer, aber gelegentlich.
Konnte eigentlich nur mit dem Leerlaufschalter (ein simpler mechanischer Schalter am Gaszug) zu tun haben.
Neuteil sollte damals 75 Euro kosten. Aber Schwaben sind bekanntlich sparsam
Ich habe das Teil also ausgebaut. Der Motor wurde auch mal mit irgendeinem Zeug "konserviert" - damals gehörte er mir noch nicht und Öl und Fett sind in der Ecke eh immer im Spiel.
Test am Multimeter. Ein Schalter sollte ja je nach Stellung nahe 0 und praktisch unendlich Ohm haben. Ich maß aber alles mögliche, auch mal 50 Ohm oder 100, oder 200 im geschlossenen(!) Zustand. Dass da die Steuerelektronik spinnen muss war klar. (ja, die gab es 1987 auch schon in kleinem Maße).
Also erster Reinigungsgang: Teil mit Bref fluten... einwirken lassen ..... schütteln.... mit Wasser nachspülen...
Dann bei 60 Grad trocknen im Backofen (hab ich meiner Frau erst viel später gebeichtet

)
Zweiter Reinigungsgang: Kontakt 60 (war ja nicht viel zu runieren) gefolgt von viel Kontakt WL jeweils wieder mit "Trocknung" dazwischen.
Schalter dann getestet, perfektes Schaltverhalten. Wieder eingebaut und eingestellt... Auto fährt seit 5 Jahren problemlos damit.
Keine weiteren Ausfälle.
Ob ich mir die Bref Radikalkur bei einem Radio getraut hätte? Ich weiß es nicht...
Aber wenn da z.B. jemand das Tastenaggregat mit WL40 oder ähnlichem traktiert hat .....
Das Zeug ist toll, aber eben kein Kontaktspray wie manche glauben (eher das Gegenteil

)
Ein Versuch könnte es also wert sein. Eben dann gut trocknen lassen....
Klaus-Dieter