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Frage zur "Grundig-Trickschaltung"
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Autor:  sunyammer1111 [ Mi Feb 17, 2021 19:51 ]
Betreff des Beitrags:  Frage zur "Grundig-Trickschaltung"

Guten Abend!

Irgendwo las ich etwas zur Grundig-Trickschaltung, kann es aber nicht mehr finden. Was genau ist so besonders daran und was zeichnet diese Schaltung aus?
:danke:
Viele Grüße Jan :hello:

Autor:  röhrenradiofreak [ Mi Feb 17, 2021 20:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur "Grundig-Trickschaltung"

Meinst Du vielleicht so etwas?
http://saba-forum.dl2jas.com/index.php/ ... 19-Stereo/
Oder meinst Du die Tricktaste an Tonbandgeräten?

Lutz

Autor:  sunyammer1111 [ Mi Feb 17, 2021 21:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur "Grundig-Trickschaltung"

Hallo Lutz!
Nein, ich hatte es auf die Grundig Dampfradios bezogen.
Ja genau das meinte ich. Ist das etwas besonderes? Mein Grundig 5019 klingt im Vergleich zum 3198 wesentlich imposanter und kräftiger. Ist dies der Trickschaltung geschuldet?

Viele Grüße Jan :super:

Autor:  nordmender [ Mi Feb 17, 2021 22:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur "Grundig-Trickschaltung"

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Autor:  röhrenradiofreak [ Mi Feb 17, 2021 22:49 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur "Grundig-Trickschaltung"

Das Besondere an dieser Schaltung ist, dass sie gleichzeitig einerseits für tiefe Töne als Gegentaktendstufe arbeitet, andererseits für hohe Töne als zwei getrennte Eintakt-Endstufen für Stereo-Wiedergabe.

Da man die Quelle von tiefen Tönen nicht orten kann, ist es für Stereo-Wiedergabe nicht so wichtig, wenn die tiefen Töne nur in Mono wiedergegeben werden.

Eine Gegentaktendstufe liefert bei gleicher Röhrenbestückung mehr Leistung als eine Eintaktendstufe. Man hat also erreicht, dass im Bassbereich, wo nun einmal die meiste Leistung gebraucht wird, auch mehr Leistung verfügbar ist, aber trotzdem Stereo-Wiedergabe möglich ist.

Natürlich wären zwei getrennte Gegentaktendstufen besser, aber auch deutlich aufwendiger. Nicht nur die zusätzlichen Endstufenröhren selbst, sondern auch deren Heiz- und Anodenstrombedarf hätten das Gerät verteuert.

In einigen Geräten anderer Hersteller, z.B. Saba Freiburg 100, Freiburg 125 und Freudenstadt 125, findet man Schaltungen, die auf den ersten Blick ähnlich aussehen. Aber die beiden Endstufenröhren haben in diesen Radios je einen eigenen Ausgangsübertrager, nur bei Mono-Betrieb werden die beiden Sekundärwicklungen zusammengeschaltet. Dann entsteht im Prinzip auch eine Gegentaktendstufe, aber die Ausgangsübertrager arbeiten mit Vormagnetisierung durch den Anodenstrom der Endröhren. Bei einer echten Gegentaktendstufe gibt es keine Vormagnetisierung, weil die Wirkung der Anodenströme der beiden Endröhren sich im Idealfall aufhebt. Die Saba-Geräte arbeiten also entweder im Stereo-Betrieb mit zwei Eintaktendstufen, im Mono-Betrieb mit einer Quasi-Gegentaktendstufe. Das Grundig 5019 kann beides gleichzeitig.

Der Grundig 3198 hat eine ähnliche Schaltung, aber mit einer Röhre ELL80. Diese bringt nur etwas mehr als die halbe Ausgangsleistung des 5019. Kein Wunder, dass ein Unterschied hörbar ist.

@Nordmender: Wenn Du einen Link auf den Thread posten würdest, in dem diese Schaltung schon einmal behandelt wurde, könnten alle anderen das nachlesen und hätten mehr davon als von Deinen erneuten Angiffen gegen jemanden, mit dem Du persönlich nicht klar kommst.

Lutz

Autor:  sunyammer1111 [ Fr Feb 19, 2021 19:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Frage zur "Grundig-Trickschaltung"

Nabend Lutz,

vielen Dank für die Erklärung. Also ähnlich wie das Subwoofer-Prinzip.
Die beiden EL84 des 5019 machen in der Tat mächtig Krawall. :mrgreen:
Beim 3198 muss man die Klangregler sehr sparsam verwenden. Dann klingt das auch ganz gut. An die Räumlichkeit des 5019 kommt es aber bei weitem nicht ran. Das liegt wohl auch am kleineren Gehäuse.

Schöne Grüße Jan :bier:

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