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Nordmende Transita Spezial (1966)
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Autor:  holger66 [ So Okt 10, 2021 11:01 ]
Betreff des Beitrags:  Nordmende Transita Spezial (1966)

Hallo Forum,

dieser Tage half ich einer Witwe in Duisburg, die Sammlung ihres dahingegangenen Ehemannes zu katalogisieren und erhielt als Dankschön folgendes nette Köfferchen. Ich durfte mir aus der Sammlung von etwa 40 Kofferradios eines aussuchen, ich nahm nicht das teuerste (Saba Transall), sondern das für meine Begriffe am besten erhaltene. Es sieht aus, als hätte es seine Zeit nur im Schrank zugebracht, keine Flecken, Antenne intakt und gerade, sogar die beiden Deckelchen zur Abdeckung der Buchsen links und rechts sind noch vorhanden.

Und natürlich spielt es. Als reversiblen Eingriff in den Originalzustand habe ich zusätzlich zum Batteriehalter für zwei 4,5 Volt-Flachbatterien einen Clip für einen 9 Volt-Block eingelötet, in dem Gehäuse ist so viel Raum, daß der auch noch Platz findet. Damit spielt es lustig vor sich hin, allerdings rauscht die Endstufe selbst für meine alten Ohren recht deutlich.

Das beste daran: es ist mein Baujahr 1966. Gab es damals bei Nordmende was zu feiern ? Der Bremer Schlüssel auf der Skala - das gab es doch sonst nicht ? 20 Jahre Radiofertigung in Bremen z. B. ? Oder eine Kooperation mit Becks Bier ? 8_)

H.

Autor:  röhrenradiofreak [ So Okt 10, 2021 15:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nordmende Transita Spezial (1966)

Die Betriebsgründung in Bremen war 1947, kurz danach wurden von dort die ersten Radios geliefert. Daher wüsste ich nicht, was es bei Nordmende 1966 zum Feiern gegeben hätte.

Aber laut rm.org wurde Dein Radio von 1966 bis 1967 gebaut. Zum 20-jährigen Bestehen des Werks in Bremen gab es eine große Werbekampagne mit dem Titel "Goldene 20".

Lutz

Autor:  radio-hobby.de [ So Okt 10, 2021 21:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nordmende Transita Spezial (1966)

Glückwunsch zu dem perfekt erhaltenen Gerät!

Übrigens: Von den auf der Langwellen-Skala angegebenen Sendern gibt es tatsächlich noch Kalundborg, Luxemburg, Droitwich und Allouis, ersterer allerdings nur mit minimaler Leistung und nur ab und zu für 15 Minuten, letzterer ausschließlich mit digitalen Signalen, aber von den auf der Skala für Mittelwelle angegebenen existiert meines Wissens kein einziger mehr. Leider.

Bei dir kannst du sicherlich Droitwich und Luxemburg abends und nachts (im Winter auch tags) gut hören, und wie ich finde, lohnt sich das manchmal.
Dateianhang:
Georges Lang_Luxemburg_Foto_c.JPG

Georges Lang im Studio des französischsprachigen Programms von RTL
Sendung "Les Nocturnes" oft zwischen null und drei Uhr nachts

Viele Grüße
Georg N.

Autor:  holger66 [ Mo Okt 11, 2021 9:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nordmende Transita Spezial (1966)

Hallo Georg,

ich fürchte, das mit den Mittelwellensendern stimmt so. Was aber die Langwelle angeht, so konnte ich Droitwich und Luxembourg vorgestern um die Mittagszeit im Garten sitzend ganz problemlos empfangen, den Briten sogar regelrecht laut. Die Ferritantenne macht ihre Arbeit, die Richtwirkung ist sehr deutlich, wenn man das Gerätchen um 15 Grad dreht, wird der Sender schon ein Drittel leiser. Dreht man es um 90 Grad, ist er nahezu weg.

Das hat mich schon als Kind fasziniert, mein Vater hatte damals (und hat noch immer) ein noch etwas älteres Transita deluxe mit Klangregler, das er 1963 zur Hochzeit geschenkt bekommen hatte. Damit ging das damals auch schon. Dieses Gerät habe ich vor Jahren mit einem Netzteil versehen, da es noch sehr lange im täglichen Einsatz war, die Flachbatterien aber schon aus dem Handel verschwanden und teuer wurden. Er hat es erst vor drei Jahren durch ein würfelförmiges DAB+-Gerät ersetzt, das schon wieder kaputt ist - das Nordmende kam wieder zum Einsatz....

Gruß
Holger

Autor:  klausw [ Di Okt 12, 2021 6:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nordmende Transita Spezial (1966)

holger66 hat geschrieben:
,,, einen Clip für einen 9 Volt-Block eingelötet, in dem Gehäuse ist so viel Raum, daß der auch noch Platz findet. Damit spielt es lustig vor sich hin, allerdings rauscht die Endstufe selbst für meine alten Ohren recht deutlich. ...



Hallo Holger,

das gleiche Gerät besitze ich auch, allerdings in rot und leider in deutlich schlechterem optischen Erhaltungszustand. Es tat jahrelang als Büroradio Dienst.

Die 9V-Batterie tut's natürlich, hatte ich auch mal so geändert, allerdings ist ihre "Reichweite" doch deutlich geringer, als mit den beiden 4,5V- Flachbatterien. Im Büro hatte ich ein zeitgenössisches Netzteil dranhängen; das Gerät hat ja schon die passende Buchse dafür.

Zum Rauschen: Das ist definitiv nicht normal. Mein Tipp geht dahin, den enthaltenen Kleinelkos Aufmerksamkeit zu schenken. Sie sind an der Grenze ihrer Lebensdauer angelangt, oftmals daran erkennbar, dass sich das Gummi am Pluspol bereits herausdrückt.
Meine Transita äußerte vor einiger Zeit dahingehend Unbehagen, dass die Lautstärke drastisch zurückgegangen war.


Gruß
k.

Autor:  eabc [ Di Okt 12, 2021 6:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nordmende Transita Spezial (1966)

Das Wechseln von Elkos in einem alten Transistorradio ist grundsätzlich nicht falsch.
Ein deutlich hörbares Rauschen aber wird bei alten Transistorradios oft durch einen defekten, weil rauschenden Transistor, NF- Eingangstransistor verursacht, dessen Wechsel bringt dann oft die Besserung.

Autor:  holger66 [ Di Okt 12, 2021 13:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nordmende Transita Spezial (1966)

Hallo Harry,

das wäre ja alles ein Tun. AC162 habe ich nicht, wüßte ich aktuell auch nicht zu bekommen, AC125 müßte ich aber noch haben. Nordmende gibt auf dem Schaltplan diese Austauschbarkeit selber an.

Werde ich bei Gelegenheit in Angriff nehmen....

Vielen Dank und Grüße
Holger

Autor:  röhrenradiofreak [ Di Okt 12, 2021 17:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nordmende Transita Spezial (1966)

Vor dem Auslöten würde ich die verdächtigen Transistoren und sonstigen Bauteile mit Kältespray abkühlen. Meist nimmt das Rauschen stark ab, wenn man den Übeltäter abkühlt.

Lutz

Autor:  EQ80 [ Di Okt 12, 2021 19:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nordmende Transita Spezial (1966)

Hallo, ich konnte vor einiger Zeit einer NM Stradella aus der Zeit das Rauschen erfolgreich abgewöhnen. Ich habe dazu einen AC *** aus der Eingangsstufe eines geschlachteten Tonbandgerätes verwendet. Der Erfog war frappierend. Die Kleinelkos habe ich bei der Gelegenheit natürlich auch gewechselt.
Ansonsten finde ich das Tranita Spezial in dieser seltenen blauen Farbe auch recht hübsch. Hätte ich auch genommen.

Autor:  Hobbybastler [ Di Okt 12, 2021 21:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nordmende Transita Spezial (1966)

Hallo Holger,

ECD5 gibt als Vergleichstypen diese an: AC125, AC126, AC151 oder ACY23.
Falls Du selbst nichts passendes hast, kann ich mal in meinem Sammelsurium nachsehen.

Viele Grüße

Martin

Autor:  holger66 [ Fr Okt 15, 2021 22:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Nordmende Transita Spezial (1966)

Hallo Martin,

AC125 habe ich noch drei Stück, das sollte reichen. Jedoch liegt das Ding auf der langen Bank. Im Moment bin ich an einem Concertino 55 zugange, zwei Ausgangsübertrager an anderen Geräten wollen gefunden und gewechselt werden, ich bekomme noch eine Uhren-Jubilate als Reparaturfall und die Saba-Kompaktanlage vom Sperrmüll ist auch noch da. Wenn ich noch was suche, melde ich mich per PN.

Vielen Dank
Holger

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