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Philips 17TD140A - VDR im Vertikalteil https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=36&t=32693 |
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Autor: | Flero [ Mo Sep 12, 2022 20:53 ] |
Betreff des Beitrags: | Philips 17TD140A - VDR im Vertikalteil |
Hallo Zusammen Zur Zeit ist mein Projekt ein wunderschöner Philips 17TD140A. Das Gerät habe ich nach und nach in Betrieb gesetzt und auch nacheinander alle Teerkondüserchen und sonstige Problemtypen ersetzt. Im Probelauf hat sich nach kurzer Zeit ein VDR verabschiedet, ein Knacks unterm Gerät hervor und das wars, danach nur noch ein horizontaler Strich. Das Gerät habe ich danach umgehend ausgeschaltet. Da sind dann erstmal andere Projekte dazwischen gekommen, ich hab den TV ehrlich gesagt ein Weilchen defekt herumstehen gelassen… Heute wars aber wieder so weit. Jetzt laut Schema hockt das Teilchen bei der vertikal Endstufe parallel zum Traföchen. Das Schema weist da auch netterweise ein Oszillogramm dazu aus, es sind da Spannungsspitzen 1000V Spitze zu Spitze zu messen. Jetzt habe ich mehrere Fragen an euch: -Gehe ich richtig in der Annahme dass der VDR gestorben ist als etwas im Vertikalteil schief ging? Dass dieser ausfällt kann ja wohl kaum auf einen Unterbruch im VDR zurückzuführen sein? Oder ich versteh die Schaltung überhaupt nicht, das kann auch sein. Der VDR ist soweit ich das sehen kann nur dazu da etwaige Spannungsspitzen die vom Trafo her entstehen abzufangen, nicht? -Was für einen Typ würde man da einsetzen? Im Schema ist von 2,7kOhm mit dem Typ VDR VD 1000P/2k7B die Rede, das hilft mir erstmal nicht sehr weit. Das alte Bauteil hat leider keinerlei Kennzeichnung, es sieht aus wie ein wachsüberzogener Styroflex… Ich danke bereits herzlichst im Voraus Und sende liebe Grüsse Joel |
Autor: | radio-hobby.de [ Do Sep 15, 2022 19:52 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Philips 17TD140A - VDR im Vertikalteil |
Hallo Joel, da bisher niemand geantwortet hat, hier mein ganz vorsichtig geäußerter Kommentar zu deinem Problem. Wenn ich den Aufbau und die Funktionsweise der VDR richtig verstanden habe: Es kann sein, dass die VDR sich selber stückweise zerstören, bei jedem Auslöschen einer Spannungsspitze ein klein wenig. Irgendwann sind die hin. In Wiki lese ich (Zitat) "Ein Nachteil von ZnO-Varistoren ist, dass sie durch mehrere kleinere Überspannungen „altern“, das heißt ihre Schwellenspannung wird mit der Zeit niedriger und ihr Leckstrom erhöht sich" Vielleicht bringt es der schlichte Austausch durch ein Neuteil. Ob mit 2k7 aber 2,7 kOhm gemeint ist: Ich glaube nicht. Ein Varistor hat ohne angelegte Überspannung einen nahzu unendlich hohen Widerstand. Erst bei Überschreiten der Schwellenspannung sinkt der Widerstand rasch auf niedrige Werte ab. Vielleicht - und das ist jetzt reine Spekulation - bedeutet 2k7 tatsächlich 2700 Volt. Wenn du den Ausschnitt aus dem Schaltplan postest, könnte man sich überlegen, was da in Frage kommen könnte... Vielleicht hilft auch ein Foto von der Bauform weiter... Wenn du schließlich die Anforderungen an den VDR kennst, geben dir die ausführlichen Datenblätter der einschlägigen Hersteller von VDR die nötigen Auswahlmöglichkeiten für den "richtigen" Typ. Z.B. EPCOS (heute TDK Electronics): https://www.tdk-electronics.tdk.com/en/ ... -varistors Oder Würth Elektronik: https://www.we-online.com/katalog/de/pb ... b8b85d7001 Oder hier: https://www.reichelt.de/varistoren-vdr- ... ANGUAGE=de Gruß Georg |
Autor: | Flero [ Fr Sep 16, 2022 20:38 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Philips 17TD140A - VDR im Vertikalteil |
Hey Georg Danke für Deine Antwort! Bei den VDRs gibts glaube ich zwei Familien, die 'kurzlebigeren' für sporadischen Überspannungsschutz, die bestehen aus Metalloxid. Das sind die flachen bekannt aus Schaltnetzteilen usw. Und die langlebigeren Typen sind die aus Siliziumkarbid. In meinem Anwendungsfall müsste der Varistor wohl 50 mal die Sekunde eine Spannung zusammenreissen, da kommen eigentlich nur die Siliziumkarbid Typen in Frage. Angehängt habe ich mal sowohl Schema als auch die Angabe aus der Teileliste, da steht tatsächlich etwas von 2,7kOhm. Spannend ist das Oszillogramm am Varistor, da sollten also 1000V Spitze zu Spitze anliegen. Zusätzlich ist auch ein Strom und eine Spannung im Schema angegeben... Habe mal zum testen diese Varistoren bestellt: https://shop.griederbauteile.ch/product ... s_id=23872 Da gibts eine Auswahl von fünf Typen, die alle so vom Spannungsrange her passen könnten. Ob es allerdings wirklich Siliziumkarbidvaristoren sind kann ich nicht erkennen... Weiss da jemand mehr? Sieht auf jeden Fall ähnlicher aus als die 'Schaltnetzteil'-VDRs. Ich denke ich werde die jetzt einfach mal testen. Oszi dran, Strom messen und prüfen ob es sich mit dem Schema deckt. Ich werde mich nochmals melden wenn ich da was rausfinde, und falls jemand einen guten Tipp hat bin ich natürlich sehr froh darum! Lieber Gruss Joel |
Autor: | radio-hobby.de [ Sa Sep 17, 2022 0:38 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Philips 17TD140A - VDR im Vertikalteil |
Hallo Joel, eine sehr ähnliche Schaltung habe ich in einem Schaltbild eines - ich glaube - Neckermann Körting Schwarz-Weiß-Fernsehers gefunden. Hier ist der VDR genauso wie bei dir parallel zur Primärwindung geschaltet. An der Anode der Pentode der PCL 85 (oder alternativ PCL 805) liegen 1200 V ss (etwas mehr als bei dir 1000V) Die Typenangabe dieses VDR lautet: VDR E298GD / A265 Dateianhang: Vertikalablenkung_b.jpg Mit dem "Gockel" fand ich unter Pocketbook for HAMs 1962 folgende Notiz: (Seite 363 von 673) E298GD/A265 i= 10 mA at 910 V +- 10 % Ich lese diese Angabe so, dass bei 910 Volt +-10 Volt etwa 10 mA fließen. application: damping the primary of the frame output transformer in television circuits to suppress ringing and flashovers. Vermutlich würde dieser VDR mit den genannten Daten bei dir passen können, oder du wählst einen Typ mit einer etwas niedrigeren Spannung. Die Bauform müsste "Stäbchen" sein. Deine Typbezeichnung könnte bedeuten: Varistor für Begrenzung auf 1000 Volt ss; im Falle des Durchsteuerns des VDR etwa 2,7 kOhm Innenwiderstand. Vielleicht hilft dir dieser Thread im Nachbarforum RBF weiter: Thema "VDR Widerstand" unter Fernsehgeräte > Röhrenfernsehgeräte - Reparaturen und Restaurierungen Oder dieser: https://nfor.nl/index.php?mode=thread&id=291688 Nederlads forum over oude radio's > Techniek Radio/TV > Welke Varistor gebruiken? Gruß Georg |
Autor: | yehti [ Sa Sep 17, 2022 9:18 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Philips 17TD140A - VDR im Vertikalteil |
Moin! Ist an dem originalen VDR an einer Seite eine farbige Markierung? So wurden VDRs gekennzeichnet. Die von dir verlinkten VDRs sind Siliziumkarbidtypen, die wurden oft in ähnlichern Schaltungen eingesetzt. Der 950-Volt-Typ sollte funktionieren. Hat der Originale denn einen Kurzschluß? Bei Unterbrechung sollte die Ablenkung weiterlaufen, bis Übertrager, Röhre oder Röhrenfassung die Spannungsspitzen nicht mehr aushalten. Gruß Gerrit PS: Den VDR aus dem Körting gibt es bei eBay unter der Artikelnummer 185511513636 |
Autor: | Flero [ So Sep 18, 2022 21:06 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Philips 17TD140A - VDR im Vertikalteil |
So, heute bin ich wieder dazu gekommen am TV weiterzuschrauben. Gemäss eurem Rat habe ich diesen VDR verbaut: https://shop.griederbauteile.ch/product ... s_id=23901 Hab das mal mit Deinen Daten ausgerechnet Georg, und Du Gerrit hast das natürlich vorweggenommen. Der scheint ziemlich gut zu passen. Da war erstmal noch immer nur ein horizontaler Strich, an der Vert. Endröhre wackeln änderte nix. Also schnell aus die Kiste und eine neue PL82 eingepflanzt. Und siehe da, alles wieder gut mit dem Apparillo ![]() Wird nicht warm, am KO sieht alles gut aus und der Fernseher läuft jetzt schon einige Zeit vor sich hin und wärmt das Atelier. Noch fürs Protokoll, am alten VDR war kein Farbcode mehr zu erkennen, die eine Seite ist aber weggesplittert. Ich habe ein Foto davon angehängt. Vielen herzlichen Dank! Ihr habt mir da echt geholfen. |
Autor: | glaubnix [ Mo Sep 19, 2022 14:50 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Philips 17TD140A - VDR im Vertikalteil |
Hallo Joel, anhand deines Bildes von dem Schadteil hatte dieses wohl eine graue Kennzeichnung an der Kappe. Somit hätte es sich dabei um einen 1200V/0,8W-Typ gehandelt. Als Beleg ein Foto aus E-Bay Angebot... Zusätzlich hatte ich noch einen VDR mit Schwarz/Blauer Kennzeichnung in meinem Sammelsurium. Der ist lt. Internet Nachforschungen mit 950V angegeben. Vielleicht können diese Angaben bei zukünftigen VDR-Unklarheiten hilfreich sein. Dateianhang: VDR-Farben.jpg Ich sehe soeben, dass du diesen Typ Schwarz/Blau in dein Gerät eingebaut hast. Er ist mit 950V etwas 'unterdimensioniert' aber wenn er nicht warm wird kann er so ungeeignet auch nicht sein... Seine Aufgabe ist es ja nur die Rücklaufspitzen zu kappen, damit es zu keinen Überschlägen im Übertrager kommt, beispielsweise (krass) bei unterbrochener Ablenkeinheit. |
Autor: | radio-hobby.de [ Mo Sep 19, 2022 21:31 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Philips 17TD140A - VDR im Vertikalteil |
Freut mich, Joel, Glückwunsch! |
Autor: | radio-hobby.de [ Mi Nov 16, 2022 20:27 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Philips 17TD140A - VDR im Vertikalteil |
Hallo Basti, warum hat man einen VDR eingebaut und keine Zenerdiode? Ich bin mir sicher, dass es schon lange Zenerdioden gab, als dein Fernseher gebaut wurde. Der VDR hat eine symmetrische Charakteristik, d.h. sie ist von der Stromrichtung unabhängig. Im Gegensatz zur Zenerdiode. Ob das eine Rolle spielt bei deiner Anwendung, weiß ich nicht. Aber vielleicht ja. Gruß Georg |
Autor: | glaubnix [ Mi Nov 16, 2022 22:17 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Philips 17TD140A - VDR im Vertikalteil |
Hallo, man kann eine Z-Diode "symmetrieren", indem man sie in eine Graetz-Brücke einbindet. Die Kombination begrenzt jedoch steiler als ein VDR -geringerer Innenwiderstand- das könnte man jedoch mit einem entsprechenden Vorwiderstand anpassen. Beispiel, siehe Bild: Dateianhang: Z-Diode bipolar-net.jpg
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Autor: | Bernhard W [ Do Nov 17, 2022 12:59 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Philips 17TD140A - VDR im Vertikalteil |
Spricht etwas gegen die heute üblichen Zink-Oxid-Varistoren? Deren Kennliniensteilheit liegt zwischen den alten Varistoren und Z-Dioden. Für symmetrische Z-Dioden-Kennlinie kann man auch zwei Z-Dioden gegensinnig in Reihe schalten oder man kauft eine, in der die zwei Chips schon drin sind (bipolare Suppressordiode). Aber: Varistoren vertragen bei ähnlicher Größe viel höhere Impuls-Energie als Z- bzw. Suppressordioden. Vielleicht ist das hier wichtig. Bernhard |
Autor: | yehti [ Do Nov 17, 2022 16:47 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Philips 17TD140A - VDR im Vertikalteil |
Ja, bei aktuellen Zinkoxidvaristoren sinkt im Dauerbetrieb die Durchbruchspannung. Die sind gedacht, kurzzeitige Überspannungen abzuleiten. Gruß Gerrit |
Autor: | Bernhard W [ Do Nov 17, 2022 17:05 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Philips 17TD140A - VDR im Vertikalteil |
yehti hat geschrieben: Ja, bei aktuellen Zinkoxidvaristoren sinkt im Dauerbetrieb die Durchbruchspannung. Die sind gedacht, kurzzeitige Überspannungen abzuleiten... Korrekt, dauernd darf nicht mal der Prüfstrom (üblicherweise 1 mA) fließen. Aber Basti schreibt "VDR zur Begrenzung der Spannungsspitzen". Dann gehe ich davon aus, dass nicht dauernd Strom fließt. Der Schaltplan ist zu klein um ihn zu lesen. Bernhard |
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