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Wir alten Radioten haben es ja immer gesagt.....
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Autor:  holger66 [ Do Mär 24, 2022 15:11 ]
Betreff des Beitrags:  Wir alten Radioten haben es ja immer gesagt.....

Lest mal:

https://www.mittelbayerische.de/region/ ... 98587.html

Jetzt fällt denen das auf, daß man einen hätte stehen lassen sollen, wo wirklich restlos alle Sendemasten abgebrochen worden sind !

H

Autor:  röhrenradiofreak [ Do Mär 24, 2022 22:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wir alten Radioten haben es ja immer gesagt.....

"Dennoch sollte die Politik überlegen, ob man nicht für alle Fälle eine einzigartige Kommunikationsmöglichkeit wie die Mittelwelle oder auch die Kurz- oder Langwelle bereithält. Der Aufwand dafür ist minimal."

Leider falsch. Nach der Sprengung der Sendemasten müsste man neue bauen, der Aufwand dafür ist sicher nicht minimal. Durch etwas mehr Vorausschauen hätte man ihn vermeiden können. Aber Vorausschauen passt offensichtlich nicht in die heutige kurzlebige Zeit.

Lutz

Autor:  Welle26 [ Do Mär 24, 2022 22:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wir alten Radioten haben es ja immer gesagt.....

Na ja, aber die Erkenntnis scheint ja wenigstens langsam durchzudringen.
Besser spät als nie, wie man so schön sagt...

Viele Grüße
Max

Autor:  klausw [ Fr Mär 25, 2022 9:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wir alten Radioten haben es ja immer gesagt.....

Und dann gab's noch den Sender Heusweiler, als stärksten MW-Sender der ARD:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Heusweiler
Wer sich mit der Nachkriegsgeschichte des Senders näher befasst erfährt, aus welchem Grund diese Anlage so reichweitenstark ausgelegt war.

k.

Autor:  röhrenradiofreak [ Fr Mär 25, 2022 14:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wir alten Radioten haben es ja immer gesagt.....

Auch wenn manche Masten, die heute für UKW, DAB oder DVB-T genutzt werden, auf den ersten Blick aussehen wie die Masten der Mittelwellensender, sind sie nicht ohne weiteres als Mittelwellen-Sendeantenne geeignet. Zum Beispiel fehlt das für eine ordentliche Abstrahlung erforderliche Erdungsnetz, die Abspannseile sind nicht in isolierte Abschnitte unterteilt und einiges mehr.

Für eine große Reichweite, und um die geht es ja hier, braucht man eine große Antenne. Wenn man heute so ein Ding neu aufbauen will, bilden sich ringsum sofort Bürgerinitiativen, die das mit allen möglichen Mitteln versuchen zu verhindern, was dann den Bau zumindest um Jahre verzögert.

Lutz

Autor:  Bosk Veld [ Fr Mär 25, 2022 18:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wir alten Radioten haben es ja immer gesagt.....

Letzteres ist der Hauptgrund für die meisten fehlschlagenden Infrastrukturprojekte - nicht etwa technische Unmöglichkeiten. Durch die immer dichter werdende Besiedelung ist es kaum noch möglich, Stromtrassen, Verkehrswege (Auto, Flugzeug, Bahn), Speicherbecken, Windräder usw. zu bauen.
Sicherlich kann der Staat auf jahrelangen Klagewegen versuchen, seine Ziele zu erreichen. Macht er aber meist nicht, denn die hohen Kosten des Rechtsstreites sind ein unpoluläres Hindernis und bei den Gegnern des Vorhabens schon eingepreist.
Gut fürs Individuum, schlecht für die Allgemeinheit. Es hängt wahrscheinlich von der Entfernung zur Maßnahme ab, ob man das gut oder schlecht findet.

Durch den Abriß solcher Anlagen - die heute mit Sicherheit so nicht mehr gebaut werden dürften - zerstört sich die Politik offenen Auges selber immer mehr zukünftige Handlungsmöglichkeiten. Und keinen interessiert's.

Gruß, Frank

Autor:  elmot [ Mo Mär 28, 2022 9:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wir alten Radioten haben es ja immer gesagt.....

Das erinnert mich immer an die Geschichte mit dem Brunnen und dem Kind.

Erst wenn einige Kinder hineingefallen sind, wird erst einmal ein Ausschuß gebildet, der sich mit dem Thema befasst. Bis so ein Ausschuß dann beschließt, sind die Kinder längst verheiratet.


Gruß

Achim

Autor:  röhrenradiofreak [ Mo Mär 28, 2022 12:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wir alten Radioten haben es ja immer gesagt.....

Hier in der Nähe gibt es ein Beispiel dafür, wie Einsprüche nicht nur zu Verzögerungen, sondern zu absurden Ergebnissen führen.

In einem Dorf war die Mobilfunk-Netzabdeckung ungenügend. Also wurde ein Funkmast geplant, der auf einem exponierten Punkt aufgestellt werden sollte, mehrere 100 m von der nächstgelegenen Wohnbebauung entfernt.

Sobald das bekannt wurde, gab es Proteste dagegen. Nach mehreren Jahren Hin und Her wurde der Funkmast weiter entfernt gebaut, an einem ungünstigeren Standort, so dass die Funkversorgung in einem größeren Teil des Dorfes nun immer noch ungenügend ist.

Dort wird jedes Handy praktisch mit voller Sendeleistung arbeiten. Wenn eine Basisstation in der Nähe wäre, würde es die Sendeleistung reduzieren, nicht selten auf 1/10, mitunter bis auf 1/100. Die Strahlungsbelastung für den Nutzer, der sich zwangsläufig dicht an seinem Handy befindet, ist mit dem weit entfernten, schlecht erreichbaren Mobilfunkmast also deutlich höher, als wenn es eine Verbindung zu einer näheren, gut erreichbaren Basisstation aufbauen könnte. Dieser Zusammenhang geht aber in die Köpfe der Protestierenden, die sicher auch fast alle ein Handy nutzen, nicht hinein.

In dem schlecht versorgten Teil des Dorfes ist man natürlich mit der Funkabdeckung unzufrieden. Deshalb wird ein weiterer Mobilfunkmast gefordert, aber bisher nicht gebaut, vermutlich aus Kostengründen.

Lutz

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