countryman hat geschrieben:
Bliebe die Frage was für ein obskures "Heilgerät" es war, welches durch das nicht weniger wundersame Kästchen so wirksam entstört wurde. Sowas sollten die heute mal wieder erfinden

Da kann ich etwas Hintergrundwissen beisteuern, da ich Teile eines solchen, in den 20ern und 30ern sehr beliebten Gerätes ebenfalls in meinem Fundus liegen habe. Da meines nicht mehr komplett ist, hier mal dazu ein link, den ich auf die Schnelle gefunden habe, um es zu veranschaulichen:
https://www.nw.de/lokal/kreis_gueterslo ... boden.htmlWenn man in Betracht zieht, wann diese Heilgeräte ihre Blütezeit hatten (s.o.), und weiterhin dazu zählt, dass eine Entstörung ja nur bei einem sehr störempfindlichen Elektrogerät nutzstiftend war, so kommt bei den wenigen damals im eigenen Haushalt (oder bei den Nachbarn) befindlichen Elektrogeräten eigentlich nur das Radio in Betracht. Ich bin mir daher recht sicher, dass das gezeigte Teil sich als Zubehör in den Radiokatalogen der 30er Jahre findet.
Jedenfalls findet sich im
Katalog der Radio-Zentrale Prohaska des Jahrgangs 1933/34auf Seite 72 unter der Bestellnummer 13/60 das (Zitat)
"
Siemens -Spezialgerät Rfss27, zur Beseitigung von Störungen der Hochfrequenz-Heilgeräte. Komplett mit Erdungshülse. Für Belastungen bis 0,2 Amp" Desweiteren befindet sich im
Katalog der Radio-Zentrale Prohaska des Jahrgangs 1935/36auf Seite 173 unter der Bestellnummer SB/45 folgendes (Zitat):
"Siemens Störschutzgeräte
stellen Kombinationen zwischen Kondensatoren und Drossel dar und sind besonders wirkungsvoll.
a) (...)
b) Type SG 75 zur Entstörung von Hochfrequenz-Heilgeräten, in Presstoffgehäuse für 250 Volt, 0,2 Amp. RM 17,50"
Das ist nicht exakt das hier gezeigte Gerät
(es stimmt die Belastbarkeit nicht, kann aber auch ein Katalogdruckfehler sein), es untermauert jedoch meine These, wann und wo diese Gerätschaften angeboten wurden.
Gruß
k.