AÜ - Defekt feststellen (?)

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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klausw
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AÜ - Defekt feststellen (?)

Beitrag von klausw »

Hallo,

wie kann man feststellen, ob ein AÜ seiner Aufgabe nicht mehr in Gänze nachkommt? Vorausgesetzt, es steht kein gleiches Radio zum Vergleich parat.

Konkret:

Im Falle der Unterbrechung des Durchgangs liegt der Fall einfach. Gleiches dürfte sein, wenn die im Plan gelisteten Spannungen in diesem Bereich stark abweichend sind.

Wie aber stellt man fest, ob der AÜ nicht bereits deutlich an Leistung verloren hat (Windungsschluss), wenn die gemessene Ua bzw. Ug2 einigermaßen schaltplankonform ausfallen??
Wenn man also z.B. den Verdacht hat, der AÜ sei für mangelnde Wiedergabelautstärke verantwortlich.


Gruß
k.

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Munzel
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Re: AÜ - Defekt feststellen (?)

Beitrag von Munzel »

Hallo,

man könnte den AÜ mit vielleicht 230V/50Hz beschicken und schauen, wie seine Leerlaufstromaufnahme ist und ob er unnatürlich warm wird.

MfG
Munzel
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Bosk Veld
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Re: AÜ - Defekt feststellen (?)

Beitrag von Bosk Veld »

Hallo Klaus,

hast Du ein Oszilloskop und einen Funktionsgenerator? Dann könntest Du auch die Methode verwenden, die mir in folgendem Thread empfohlen wurde:
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... 395#p96395

Gruß, Frank
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Dirk508
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Re: AÜ - Defekt feststellen (?)

Beitrag von Dirk508 »

Was steht denn an Messtechnik zur Verfügung?

Gruß Dirk
klausw
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Re: AÜ - Defekt feststellen (?)

Beitrag von klausw »

@ frank & dirk:

Nur Multimeter und gutes Gehör. Zusätzlich Ausschlacht -Ersatz-AÜs unbekannter Herkunft.

Gruß
k.

k. steht für klaus

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Dirk508
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Re: AÜ - Defekt feststellen (?)

Beitrag von Dirk508 »

Was ist denn das für ein Multimeter?
Kannst den PC evtl. als Funktionsgenerator benutzen?

Gruß Dirk
klausw
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Re: AÜ - Defekt feststellen (?)

Beitrag von klausw »

Hallo Dirk,

es ist ein "Standard"-Multimeter, digital, Preisklasse bei etwa 80 Euro. Eine PC-Schnittstellenfunktion habe ich nicht erkennen können, muss aber auch gestehen, auf diesem Gebiet nicht mit Fachwissen aufwarten zu können.

Hintergrund meiner Fragerei:

ich habe momentan 2 Geräte, die m.E. trotz aller gängigen Renovierungsmaßnahmen zu wenig LS bringen. Im Vordergrund steht derzeit der Graetz 163W, bei dem ich im Dunkeln tappe.
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=11327

Insofern verfolge ich verschiedene Lösungsansätze, bei denen ich allerdings an die Grenzen meines Autodidakt-Fachwissens stoße.

Gruß
k.

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Re: AÜ - Defekt feststellen (?)

Beitrag von EQ80 »

Hallo Klaus,
habe mich bei deiner Frage an das Radio-Service Handbuch von "Altmeister Renardy" erinnert und jetzt habe ich den passenden Abschnitt unter Endstufe und Gegenkopplung gefunden.
Es wird dort empfohlen, sofern kein Windungsschlussprüfer vorhanden ist, wie folgt vorzugehen:
Intaktes Gerät mit einwandfreiem AÜ nehmen. Dann Primärwicklung des Prüflings paaralel zum AÜ des intakten Gerätes schalten. Es darf kein merklicher Leistungsverlust eintreten. Evtl mit Outputmeter überprüfen. Leistungsverlust ist hier wohl mit Lautstärkeverlust gleichzusetzen.
Ich persönlich habe diese Prüfung noch nicht durchgeführt, da ich bisher nur mit Unterbrechungen in AÜs zu tun hatte.
Es ist sicher zweckmäßig, nur vergleichbare Übertrager parallel zu hängen, also EL12 Übertrager an Gerät mit EL12 Endstufe.
Vielleicht hat jemand Erfahrungen mit dieser behelfsmäßigen Prüfmethode?

Grüße
Frank
Viele Grüße

Frank
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Re: AÜ - Defekt feststellen (?)

Beitrag von röhrenradiofreak »

Solche Erfahrungen habe ich. Allerdings nicht mit Ausgangsübertragern von Röhrenendstufen, sondern mit Zeilentrafos von Fernsehern. Schließt man an die Primärwicklung eines Zeilentrafos parallel die Primärwicklung eines zweiten, leerlaufenden Zeilentrafos an, darf sich die Bildgeometrie nicht nennenswert ändern. Diese Methode funktioniert viel besser als die einfachen Zeilentrafotester, die es von verschiedenen Firmen gab. Letztere haben meist nur die Impedanz bei der Betriebsfrequenz gemessen, aber den Zeilentrafo nicht mit größeren Amplituden beaufschlagt. Zeilentrafos, in denen es durch eine mangelhafte Isolation Funkenüberschläge gab, wurden von solchen Testern fälschlich als "gut" angezeigt. Nicht aber bei der Methode mit der Parallelschaltung.

Warum soll diese Methode nicht auch bei Ausgangsübertragern von Röhrenendstufen funktionieren?

Lutz
klausw
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Re: AÜ - Defekt feststellen (?)

Beitrag von klausw »

@ EQ80 & röhrenradiofreak.

Ok, das scheint eine praxisnahe Methode, die mit überschaubarem Aufwand zu bewerkstelligen ist. Danke.

Alternativ, denke ich, könnte man bei entsprechendem Ersatzteilfundus auch einen anderen, zumindest von der äußeren Dimension her passenden AÜ nehmen, wobei einer mit mehreren Primärabgriffen vorteilhaft wäre, und diesen in Gänze behelfsmäßig mittels fliegender Leitungen als Ersatz für den geräteeigenen anschließen. Die evtl. Fehlanpassung (andere Endröhre) wäre vorübergehend hinnehmbar, aber man würde wohl auch in diesem Fall ggf. eine deutliche Lautstärkeveränderung feststellen.

Gruß
k.

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