Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

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Franz

Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von Franz »

Hallo Ralf,
als einfachsten Test-Versuch würde ich jetzt einfach mal einen Schraubenzieher an das G1 der RES164 halten. Das müsste eine deutliche Brummreaktion bewirken. Wenn da ebenfalls nichts zu hören sein sollte, ist die LS Mimik nicht in Ordnung.
Grüsse Franz
ralf02
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Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von ralf02 »

Hallo,

ich habe jetzt den 1uF, 0,22uF, 50K, 500K an der AF7 gemessen und die Kondensatoren mit dem Isotester geprüft, alle okay. Der 180 pf Trimmer hat ebenfalls einen guten Isolationswert von ca. 200MOhm, seine Kapazität geht allerdings nur (noch) bis ca. 140pF. Die Anodenspannung der AF7 geht nach dem Einschalten kurz auf ca. 70 Volt, um dann bis unter 10 Volt zusammenzubrechen. Die G2 - Spannung geht kurz auf ca. 30 Volt und sinkt dann auf ca. 13 Volt.
Die Brummprobe am Gitter der RES 164 ist ebenfalls negativ, kein Brumm oder sonstiges Geräusch bei Berührung des Gitters zu hören.
Franz, was bedeutet "Lautsprecher - Mimik", mit der etwas nicht in Ordnung sein könnte ? Welche Messungen kann ich dort vornehmen ?

Grüße,
Ralf
Franz

Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von Franz »

Hallo Ralf,
wenn die genannten Messwerte stimmen, müsste beim Berühren des RES Gitters 1 im Lautsprecher eine Reaktion zu hören sein; Brummen, Knacken ,irgendwas . wenn dort aber garnichts zu hören ist, ist dieser, oder an diesem etwas kaputt. Du kannst folg. versuchen : LS am Pkt weiss ( Schaltbild ) abklemmen; einen altmodischen 2000 Ohm Kopfhörer zwischen Pkt weiss und blau anstelle des LS anklemmen. Jetzt den Versuch G1..wiederholen. Den Kopfhörer jedoch nicht aufsetzen (wg der hohen Spannung.) Wenn sonst alles i.O. ist brummt und knackst es im Kopfh. gewaltig wenn G1 berührt wird. Sollte kein KH zur Verfügung stehen, kann das auch mit einem bel. Ausgangsübertrager und einem daran angeschlossenen modernen LS versucht werden. In diesem Falle wird die hochohmige Seite wie vorbeschrieben anstelle des KH angeschlossen.
Grüsse Franz
ralf02
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Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von ralf02 »

Hallo Franz,

einen solchen alten Militärkopfhörer mit der Aufschrift "Dfh.f 44" habe ich da, er hat allerdings 2 x 2000 Ohm Hörkapseln in Serie geschaltet. Aber ein Knacken / Prasseln sollte auch bei einer Gesamtimpedanz von 4000 Ohm hörbar sein, oder ?

Grüße,
Ralf
Franz

Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von Franz »

Hallo Ralf,
der geht auch. Gruss Franz
klausw
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Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von klausw »

Hallo ralf,

in Ergänzung zum Tipp von Franz kannst Du auch mal die Spule an der Lautsprechermembran (Schwingspule) auf Durchgang prüfen. Dazu die von dort zum AÜ führenden Kabel ablöten und mittels Ohmmeter prüfen.
Grund: oftmals ist dort was verrottet, womit kein Durchgang mehr vorhanden ist.

Das Zusammenbrechen der Spannung an der AF7 macht mich stutzig: wie verhält sich in diesem Moment die Spannung an der 164? Was macht dann die Heizspannung?

Worauf ich hinaus will: auch mal den Entbrummer am Gerät in Augenschein nehmen, ggf. ablöten und provisorisch durch 2 Widerstände à 20 - 50 Ohm ersetzen. Der Kohleschicht - Entbrummer ist auch so ein "Hochwertteil", das mitunter Sonderbares zuwege bringt.

Gruß
k.

k. steht für klaus

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ralf02
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Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von ralf02 »

Hallo Klaus,

die kleine Schwingspule am Lautsprecher hat 3,5 Ohm.

Trafo am Lautsprecher:
Primär: 594 Ohm
Sekundär: 1 Ohm

Die Heizspannungen liegen bei 4,0 - 4,1 VAC, die Spannungen an der RES 164 bleiben im Rahmen, während die Spannungen an der AF7 wie oben beschrieben zusammenbrechen. Den Entbrummer werde ich mir noch einmal genauer ansehen.

Grüße,
Ralf
ralf02
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Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von ralf02 »

So jetzt habe ich den 2x2000 Ohm Kopfhörer angeschlossen: Daraus war nach dem Aufheizen der Röhren das typische Netzbrummen zu hören und beim Berühren des Gitters der RES 164 hat es auch kräftig geknackt.
Also ist wohl etwas mit dem Lautsprecher nicht in Ordnung. Ich werde als nächstes die Anschlüsse der Feldspule umdrehen, vielleicht spielt das der Wickelsinn im Verhältnis zu der kleinen Schwingspule, die ja auf demselben Kern sitzt, eine Rolle.
Der Entbrummer - Widerstand ergab komische Messwerte (wahrscheinlich Kontaktprobleme), den habe ich jetzt ausgebaut und versuche ihn instandzusetzen.

Grüße,
Ralf
klausw
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Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von klausw »

3,5 Ohm klingt gut, d.h. die Spule hat Durchgang.
ralf02 hat geschrieben: ...Ich werde als nächstes die Anschlüsse der Feldspule umdrehen, vielleicht spielt das der Wickelsinn im Verhältnis zu der kleinen Schwingspule, die ja auf demselben Kern sitzt, eine Rolle.
...
Nein. Allenfalls, wenn ein begleitender Verschaltungsfehler vorliegt.
ralf02 hat geschrieben: Der Entbrummer - Widerstand ergab komische Messwerte (wahrscheinlich Kontaktprobleme), den habe ich jetzt ausgebaut und versuche ihn instandzusetzen....
Ja, das löst zwar nicht das Lautsprecherproblem, sorgt aber für die erforderliche Betriebsstabilität des Geräts.

Du hast den Fehler jetzt eingekreist: er sollte sich am Lsp oder dessen Zuleitungen finden lassen. :super:

Gruß
k.

k. steht für klaus

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Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich möchte daran erinnern, dass bei diesem Lautsprecher die Feldpule defekt war und Ralf sie durch Anbohren und Anzapfen repariert hat. Vielleicht wäre erst einmal eine Funktionsprüfung des Lautsprechers sinnvoll, bevor das Ratespiel, in welcher Stufe der Fehler liegen könnte, unendlich weitergeht.

Lutz
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Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von ralf02 »

Hallo Lutz,

wie könnte ich den Lautsprecher weiter prüfen / instandsetzen ? Die Spulen haben ja alle Durchgang. Könnte es an einer schlechten Justierung der Schwingspule liegen ? Gibt es evtl. im Netz (möglichst bebilderte) Anleitungen zur Instandsetzung / Justierung des VE301dyn - Lautsprechers ?

Grüße,
Ralf
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Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von eabc »

Hallo Ralf,
tippe mal an die freien Schwingspulenanschlüsse eine 1,5 Volt R6 Batterie (nur sehr kurz), dabei sollte es laut klacken und die Membrane sollte sich je nach Polung der Batterie leicht rein oder raus bewegen. sollte sie das tun, dann sollte er auch tönen!
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Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von olli0371 »

Hallo,

der Test mit der Batterie geht, wenn entweder die Erregerspule versorgt wird, oder noch ein kleiner Restmagnetismus vorhanden ist.

Mal ne andere Frage - Der Übertrager ist schon durchgemessen ?
Die die nämlich auch ab und an mal unterbrochen (Primärseite).

Gruß
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von ralf02 »

Hallo,

ich habe mir jetzt einen anderen Lautsprecher besorgt und jetzt läuft der VE301dyn. Auf Langwelle bei ca. 150 kHz bekomme ich den DLF klar und lautstark herein. Jedoch bekomme ich weder auf LW noch auf MW andere Sender herein. Statt dessen höre ich den DLF unabhängig von der Skalenzeigerposition auf LW und MW immer leise im Rauschen mit. So etwas kenne ich von keinem meiner anderen Gemeinschaftsempfänger (DKE, VE301w). Der DLF ist auch bei mir nicht so stark, dass er als Ortssender auf allen Frequenzen durchschlagen würde. Mit meinem DKE und VE301w empfange ich mit derselben Antenne (Windom - Dipol ca. 40m) mindestens 4-5 Sender. Welches Problem könnte für die "Taubheit" und den ständigen Empfang des DLF auf allen Frequenzen ursächlich sein ?

Grüße,
Ralf
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Re: Lautsprecherspule VE301dyn unterbrochen - reparierbar ?

Beitrag von röhrenradiofreak »

Zum Beispiel eine unwirksame Rückkopplung durch Defekt des Rückkopplungsdrehkos oder Unterbrechung der betreffenden Spule.

Lutz