Loewe-Opta Tempo 710W

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Kratzkater
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Loewe-Opta Tempo 710W

Beitrag von Kratzkater »

Hallo allerseits,

Bisher gemacht:

1. Doppelelko 2x50µ, 350/385V war undicht, abgeklemmt, erstmal ersetzt: 68/400 und 47/385

2. Geteerte C´s getauscht, einer drohte seitlich auszulaufen.

3. ECH, EF, EABC erfolgreich ersetzt, lauter. Beim Röhrentausch (vermeintliche EF89 war eine verwischte 83) rauchte der Widerstand zum Filter ab. In Ermangelung eines Plans tastete ich mich herab, mit 33K spielte es noch verrauscht, mit 22K gut. Da sollte der Sollwert hinein, daher erste Frage: Welcher Sollwert ist richtig?

4. Nach der Erwärmungsphase versagte die Stromversorgung, vor dem Verblitzen der Sicherung funkte es in der EZ, die ich mangels Ersatz mit zwei 4007-er auf Lötstiften ersetzte. Die Sekundärwicklung liefert momentan 250V~. Man riet mir, einen Begrenzungswiderstand einzubauen, daher zweite Frage: Welche Sollspannungen liegen an den Elkos oder reicht es etwa, am Spannungswahlschalter 240V einzustellen?

5. Nach einigen Minuten Klarheit verrauscht der Ton. Wenn das Chassis heraus ist, wird es besser, verschwindet aber nicht ganz. Ich würde gern mit dem Oszi nachschauen, leider sehr gedrängter, z.T. unzugänglicher Aufbau, daher dritte Frage: Hat jemand einen Plan?
Danke
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saarfranzose
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Re: Loewe-Opta Tempo 710W

Beitrag von saarfranzose »

zu Punkt5 dritte Frage:

Loewe_Tempo_710W.zip
Gruß,
Jupp
------------------------------
Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)
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Re: Loewe-Opta Tempo 710W

Beitrag von Kratzkater »

@saarfranzose
:bier: Vom Feinsten, das nenne ich schnell gelöst, Superforum! :danke:

@alle
Warnung an alle die an diesem Gerät arbeiten:

SPARTRAFO: NETZSPANNUNG AM CHASSIS

Gruß
Zuletzt geändert von Kratzkater am Do Jun 14, 2012 22:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Loewe-Opta Tempo 710W

Beitrag von saarfranzose »

5 Minuten .. so schnell hättest du keinen gezeichnet :-)
Gruß,
Jupp
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Re: Loewe-Opta Tempo 710W

Beitrag von Fernmelder »

@Kratzkater (Hoffentlich werde ich jetzt nicht gekratzt :mrgreen: )


Zu 3: Der Widerstand sollte dann 50k haben wenn er von der EF89 direkt zum Filter ging.


zu 5: Verrauscht nur der Ton (NF) oder Verrauscht der Empfang (HF). Den Ton könnte über den TA Eingang testen. Sind die Kontakte der Röhrenfassungen OK? Habe schon öfter mal bei der ECC85 Kontaktprobleme gehabt. Auch die eine oder andere Röhre die nach ein paar Sekunden ausgestiegen ist.

Ich würde erstmal die Spannungen überprüfen und dann beobachten ob sich was verändert wenn anfängt rauschig zu werden :super:
--->lg Basti

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--->Lorenz Konzertmeister GW Bj.35<---
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Re: Loewe-Opta Tempo 710W

Beitrag von Kratzkater »

@Fernmelder

Erstmal den Plan gedruckt. TA brummt sauber. Werde die Tage die ECC herausziehen und mit einer aus einem anderen Tuner oder sogar PCC88 oder 189 testen und melde mich nochmal.
LG :hello:
Rado
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Re: Loewe-Opta Tempo 710W

Beitrag von Rado »

:hello: Kratzkater,

Mein Tip zu der Spannungsgeschichte:

ich würde den Spannungswähler wenn es geht, generell auf 240V einstellen.
Schließlich haben wir ja schon lange 230V Netzspannung und nicht mehr 220V.
Besser ist wenn ein Gerät nicht mit der höchstzulässigen Spannung ( Grenzspannung)
betrieben wird. Die Bauteile leben dann länger. :wink:

Viel Erfolg mit der Reparatur!


mfg

Rado
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Re: Loewe-Opta Tempo 710W

Beitrag von Gery »

Hallo Rado,
leicht überheizen ist aber besser als stark zu unterheizen. Wir hatten da schon mal echt lange drüber Diskutiert. Am besten ist es die Heizspannung zu messen und dann zu schalten.
Ging aber eh um andere Spannungen im Radio, als der Netzspannung :wink:
Erst messen dann schalten! Der neue DRF - Slogan :hello:
Kratzkater
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Re: Loewe-Opta Tempo 710W

Beitrag von Kratzkater »

:hello: :super: Alle Fehler sind behoben, die Betriebssicherheit ist wiederhergestellt, Klang ist auch wieder OK bei UKW (der Koppelkondensator vom Klangregler getauscht, Höhen wieder voll da), das Rauschen bei Erwärmung ist auch weg.

-abgerauchter Widerstand (2K in Serie zum ZF-Filter) auf Sollwert ersetzt,
-restliche Teerelkos abgezwickt, stattdessen Folienkondensatoren bzw.einem keramischen Ttennkondensator aus einem Schlacht-TV 400V~ zw. Chassismasse und Erde eingesetzt.
-alle drei TA-Buchsen abgeklemmt, da direkt mit dem Chassis verbunden waren. Im Urzustand ist das Teil lebensgefährlich. Keine Ahnung was sich der Loewe-Entwickler dachte! :wut:
-zwei 6mm-Knöpfe getauscht, da einer halb gebrochen und Schraube ebenfalls am Chassis=Netz
-zwei der drei Lämpchen ausgebaut, da keine Skalenbeleuchtung, verm. Weihnachtsdeko?
-Spartrafo auf 240V gestellt, dient somit nur noch als Heiztrafo und kann nicht mehr abfackeln. Die Spannungen sind auf Sollwerte. Nun kann das Teil guten Gewissens an die Eigentümerrin zurück!
:bier:
Gruß
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Re: Loewe-Opta Tempo 710W

Beitrag von röhrenradiofreak »

Kratzkater hat geschrieben: -alle drei TA-Buchsen abgeklemmt, da direkt mit dem Chassis verbunden waren. Im Urzustand ist das Teil lebensgefährlich. Keine Ahnung was sich der Loewe-Entwickler dachte!
Der Entwickler dachte sich: Ich entwickele, was mir aufgetragen wurde, und halte dabei die Vorschriften (z.B. VDE) ein. Nur waren die VDE-Vorschriften 1955 etwas anders als heute. Damals genügte offensichtlich ein Hinweis, dass man an diese Buchse nur Plattenspieler gemäß VDE-Bestimmungen anschließen darf. Bei den entsprechenden Plattenspielern waren vermutlich die berührbaren Teile nicht mit dem Stecker verbunden. Dabei genügte damals eine einfache Isolation. Und man ging davon aus, dass der gesunde Menschenverstand die Leute davon abhält, an Stecker und ähnliche Teile anzufassen.

So etwas wäre heute undenkbar: heute muss alles mindestens doppelt abgesichert sein. Der Benutzer darf sich beliebig dumm anstellen, und wenn etwas passiert, überlegen (oder seinen Anwalt überlegen lassen), wen er dafür haftbar machen kann.

Allerdings habe ich bei Allstrom- und anderen Radios ohne Netztrennung bisher nur TA-Buchsen gesehen, die am mittleren Anschluss einen Kondensator zwischengeschaltet hatten. Das würde auch Sinn machen, denn es gibt nicht erst heute Plattenspieler, bei denen dieser Pol direkt am Chassis liegt.

Ich halte es für richtig, was Du mit dieser Buchse gemacht hast. Ich überklebe bei allen Radios ohne Netztrennung, die ich abgebe, diese Buchse mit einem Pertinaxstreifen.
Kratzkater hat geschrieben:-zwei der drei Lämpchen ausgebaut, da keine Skalenbeleuchtung, verm. Weihnachtsdeko?
Das verstehe ich nicht. Laut Schaltplan gehören in dieses kleine Radio erstaunlicherweise drei Skalenlampen.

Lutz