Generelle Frage zu Kondensatoren
-
- Transmare
- Beiträge: 501
- Registriert: So Jul 15, 2012 9:58
Generelle Frage zu Kondensatoren
Hallo, ich hab mal ne generelle Frage zu Kondensatoren.
Dass alles was Papier drin hat, egal wies aussen aussieht raus muss, weiss ich mittlerweile. Dann gibts noch Elkos, die wohl auch generell erneuert gehören. Lediglich die Keramischen sollten wohl besser dirn bleiben?
Gibts da einen Bereich in welchem sich die Papierkondis generell tummeln, oder muss man das wirklich nach Augenschein feststellen? Die Elkos erkennt man ja problemlos im Schaltbild. aber alle anderen nicht so einfach.
In meinem Schaltplan gibts 2 unterschiedliche Zeichen dafür, einmal mit den üblichen 2 Strichen und einmal gibts eines das schaut aus wie ne flache Schüssel mit einem gegenüberliegenden Strich.
Laut den von mir schon durchsuchten Katalogen liegen die Folienkondis wohl im Bereich von 0,5-1000nF.
Dass alles was Papier drin hat, egal wies aussen aussieht raus muss, weiss ich mittlerweile. Dann gibts noch Elkos, die wohl auch generell erneuert gehören. Lediglich die Keramischen sollten wohl besser dirn bleiben?
Gibts da einen Bereich in welchem sich die Papierkondis generell tummeln, oder muss man das wirklich nach Augenschein feststellen? Die Elkos erkennt man ja problemlos im Schaltbild. aber alle anderen nicht so einfach.
In meinem Schaltplan gibts 2 unterschiedliche Zeichen dafür, einmal mit den üblichen 2 Strichen und einmal gibts eines das schaut aus wie ne flache Schüssel mit einem gegenüberliegenden Strich.
Laut den von mir schon durchsuchten Katalogen liegen die Folienkondis wohl im Bereich von 0,5-1000nF.
-
- Royal Syntektor
- Beiträge: 408
- Registriert: Fr Jan 14, 2011 22:46
- Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
- Wohnort: Nähe Koblenz
Re: Generelle Frage zu Kondensatoren
Hallo.
Kommt auf den Plan an, bzw. das Radio.
Grundig hat z.B. für verschiedene Typen und Spannungen Punkte, Quadrate, etc. jeweils ausgefüllt oder nur umrandet am Kondensatorsymbol. Die "flache Schüssel" kennzeichnet den Außenbelag des Kondensators. Normal das "kalte" Ende.
Grüße,
Stefan
Kommt auf den Plan an, bzw. das Radio.
Grundig hat z.B. für verschiedene Typen und Spannungen Punkte, Quadrate, etc. jeweils ausgefüllt oder nur umrandet am Kondensatorsymbol. Die "flache Schüssel" kennzeichnet den Außenbelag des Kondensators. Normal das "kalte" Ende.
Grüße,
Stefan
-
- Capella
- Beiträge: 24
- Registriert: Do Jun 14, 2012 20:36
Re: Generelle Frage zu Kondensatoren

Meine Antwort ist JAIN !Gibts da einen Bereich in welchem sich die Papierkondis generell tummeln
Die sind oft in Glas- oder Pappröhren versteckt und zuweilen mit Kunstharz umgossen und genaueres gibt es ausführlich etwa hier:
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=4364
Gruß
-
- User gesperrt
- Beiträge: 5838
- Registriert: Do Mär 17, 2011 16:23
- Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Re: Generelle Frage zu Kondensatoren
N'abend zusammen,
über die ungeliebten Papierkondensatoren ist bereits hier alles gesagt worden, Problem-Spitzenreiter dürften nach der Summe aller Erfahrungen die Koppelkondensatoren zwischen Vor- und Endröhre sein. Die kann man, wenn nicht schon geschehen, quasi blind wechseln.
Warum ist das so? Vorsichtiger Versuch einer Erklärung...
Nun - An einer relativ niederohmigen Gleichspannungsquelle betriebene C's (z.B. Schirmgitter-Abblockkondensator) haben u.U. die Fähigkeit zur so genannten "Selbstheilung". Ein sich anbahnender kleiner Kurzschluß entwickelt im Kondensatorwickel kurzfristig genügend punktuelle Hitze und "brennt" sich damit quasi selbst weg.
Nicht jedoch so bei den Koppel-C's. Der Anodenwiderstand der Vorröhre ist einige -zig Kiloohm groß, über den Nebenschluß im Kondensator fließen nur ein paar Microampere zum Steuergitter. Und die reichen eben nicht, um den Selbsheilungseffekt hervor zu rufen. Aber dafür verschiebt sich der Arbeitspunkt der Endröhre kräftigst nach oben in Richtung Anodenstrom-Sättigung.
Keramische Kondensatoren sind auch nicht frei von Fehl und Tadel. Einige Male konnte ich schon defekte ker. Abblock-C's in UKW-Teilen ausmachen. Damit geht dann ein Abrauchen des betreffenden Vorwiderstandes einher.
Folienkondensatoren gibt es vom kleinen Picofarad-Bereich bis hoch in die einige hundert Nanofarad. Ihre auffälligsten Merkmale sind Zuverlässigkeit, niedrige Drift und Langzeitkonstanz. Wenn sie nicht gerade durch übermässige Wärme malträtiert werden, scheint ihnen beinahe ewiges Leben beschert zu sein. Kurz- oder Feinschlüsse sind ihnen nach meinen Erfahrungen offenbar fremd.
Schöne Grüße,
Herbert
über die ungeliebten Papierkondensatoren ist bereits hier alles gesagt worden, Problem-Spitzenreiter dürften nach der Summe aller Erfahrungen die Koppelkondensatoren zwischen Vor- und Endröhre sein. Die kann man, wenn nicht schon geschehen, quasi blind wechseln.
Warum ist das so? Vorsichtiger Versuch einer Erklärung...
Nun - An einer relativ niederohmigen Gleichspannungsquelle betriebene C's (z.B. Schirmgitter-Abblockkondensator) haben u.U. die Fähigkeit zur so genannten "Selbstheilung". Ein sich anbahnender kleiner Kurzschluß entwickelt im Kondensatorwickel kurzfristig genügend punktuelle Hitze und "brennt" sich damit quasi selbst weg.
Nicht jedoch so bei den Koppel-C's. Der Anodenwiderstand der Vorröhre ist einige -zig Kiloohm groß, über den Nebenschluß im Kondensator fließen nur ein paar Microampere zum Steuergitter. Und die reichen eben nicht, um den Selbsheilungseffekt hervor zu rufen. Aber dafür verschiebt sich der Arbeitspunkt der Endröhre kräftigst nach oben in Richtung Anodenstrom-Sättigung.
Keramische Kondensatoren sind auch nicht frei von Fehl und Tadel. Einige Male konnte ich schon defekte ker. Abblock-C's in UKW-Teilen ausmachen. Damit geht dann ein Abrauchen des betreffenden Vorwiderstandes einher.
Folienkondensatoren gibt es vom kleinen Picofarad-Bereich bis hoch in die einige hundert Nanofarad. Ihre auffälligsten Merkmale sind Zuverlässigkeit, niedrige Drift und Langzeitkonstanz. Wenn sie nicht gerade durch übermässige Wärme malträtiert werden, scheint ihnen beinahe ewiges Leben beschert zu sein. Kurz- oder Feinschlüsse sind ihnen nach meinen Erfahrungen offenbar fremd.
Schöne Grüße,
Herbert
-
- Geographik
- Beiträge: 4249
- Registriert: Mi Apr 25, 2012 16:30
- Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Re: Generelle Frage zu Kondensatoren
Hallo Herby
zustimmung.
Da reicht 100Mohm isolationwiderstand aus um 1-2V postitivere Steuergitter (typische Ableitwiederstand = 1Mohm), da mag Endröhren bereits nicht.
Vergisst nicht: Militärische Papierkondensator aus Blechmantel und Glasdurchführung.
In eine Oszilloskop ist voll davon und ist tadelos, hab nach einer Sichtcheck (hat eine neue Röhren bekommen) an Netz gehängt und der läuft einfach so gut, nicht mal Abgleich ist nötig.
MIL Vitamin Q
, so heißt er
Grüss
Matt

Da reicht 100Mohm isolationwiderstand aus um 1-2V postitivere Steuergitter (typische Ableitwiederstand = 1Mohm), da mag Endröhren bereits nicht.
Vergisst nicht: Militärische Papierkondensator aus Blechmantel und Glasdurchführung.
In eine Oszilloskop ist voll davon und ist tadelos, hab nach einer Sichtcheck (hat eine neue Röhren bekommen) an Netz gehängt und der läuft einfach so gut, nicht mal Abgleich ist nötig.
MIL Vitamin Q

Grüss
Matt
"Die Grenzen meine Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."
unbekannt
"Nur die Lüge braucht Stütze. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht"
Thomas Jefferson
"Wer im Netz seinen Humor verliert, der hat schon verloren."
unbekannt
"Nur die Lüge braucht Stütze. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht"
Thomas Jefferson
"Wer im Netz seinen Humor verliert, der hat schon verloren."
-
- Geographik
- Beiträge: 2206
- Registriert: Do Jun 28, 2012 18:29
- Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
- Wohnort: Rheinhessen, Nähe Wörrstadt
Re: Generelle Frage zu Kondensatoren
Zum Thema hab ich neulich auch neue Erfahrungen gesammelt. Ich habe noch 4 Universum FK100R in verschiedenen Erhaltungszuständen rumstehen (OK, außer `ner Bildröhre ist sonst keine Röhre drin, aber für so 60er/70er "Geraffel" hab ich auch was übrig).
Außgerechnet der am Besten erhaltene machte nach ein paar Stunden Betrieb probleme: Die Bildsynchronisation fiel aus - das Bild lief durch.
Vom Erhaltungszustand dieses speziellen Exemplars schließe ich, dass es wohl sehr wenig in Gebrauch war und vermutl. über längere Zeit, vielleicht mehrere Jahre, garnicht benutzt wurde.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich vermutete einen Elko als Übeltäter, das Gerät ist vollgestopft damit. Ausschließlich vom Hersteller "Rayrex". Ich tauschte zunächst mal 2 oder 3 aus und maß sie durch. Ergebnis: Alle hatten mindestens die anderhalbfache Kapazität, die meisten sogar fast die doppelte! (ich verwendete 3 verschiedene Messgeräte, die ich sonst auch benutze - also kann man einen Gerätefehler ausschließen).
In der Folge tauschte ich ALLE Elkos aus - alle hatten die oben genannte Abweichung vom Sollwert nach Oben!
Übrigens zeigte keiner äußerliche Schäden oder die bekannten Wölbungen.
Nach Austausch und Neuabgleich der Bildgeometrie mittels Testbild läuft die Mühle wieder einwandfrei.
Fazit: Die Japanischen Elkos die zu dieser Zeit im Consumer-Bereich verwendet wurden scheinen sehr schnell zu altern.
Außgerechnet der am Besten erhaltene machte nach ein paar Stunden Betrieb probleme: Die Bildsynchronisation fiel aus - das Bild lief durch.
Vom Erhaltungszustand dieses speziellen Exemplars schließe ich, dass es wohl sehr wenig in Gebrauch war und vermutl. über längere Zeit, vielleicht mehrere Jahre, garnicht benutzt wurde.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich vermutete einen Elko als Übeltäter, das Gerät ist vollgestopft damit. Ausschließlich vom Hersteller "Rayrex". Ich tauschte zunächst mal 2 oder 3 aus und maß sie durch. Ergebnis: Alle hatten mindestens die anderhalbfache Kapazität, die meisten sogar fast die doppelte! (ich verwendete 3 verschiedene Messgeräte, die ich sonst auch benutze - also kann man einen Gerätefehler ausschließen).
In der Folge tauschte ich ALLE Elkos aus - alle hatten die oben genannte Abweichung vom Sollwert nach Oben!
Übrigens zeigte keiner äußerliche Schäden oder die bekannten Wölbungen.
Nach Austausch und Neuabgleich der Bildgeometrie mittels Testbild läuft die Mühle wieder einwandfrei.
Fazit: Die Japanischen Elkos die zu dieser Zeit im Consumer-Bereich verwendet wurden scheinen sehr schnell zu altern.
Gruß,
Daniel
„Baden Baden, Beromünster, Paris, Rom…
...Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint“
Daniel
„Baden Baden, Beromünster, Paris, Rom…
...Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint“
-
- Royal Syntektor
- Beiträge: 399
- Registriert: So Nov 09, 2008 20:01
- Wohnort: Niedersachsen
Re: Generelle Frage zu Kondensatoren
Hallo Herbert,rettigsmerb hat geschrieben: Folienkondensatoren gibt es vom kleinen Picofarad-Bereich bis hoch in die einige hundert Nanofarad. Ihre auffälligsten Merkmale sind Zuverlässigkeit, niedrige Drift und Langzeitkonstanz. Wenn sie nicht gerade durch übermässige Wärme malträtiert werden, scheint ihnen beinahe ewiges Leben beschert zu sein. Kurz- oder Feinschlüsse sind ihnen nach meinen Erfahrungen offenbar fremd.
Auch da gibt es Ausnahmen, wenn auch äusserst selten.
Vor einigen Wochen in einem Saba (Freudenstadt oder Schwarzwald) gefunden:
Ein äusserlich wie neu aussehender Folienkondensator, 500 Volt / ? 300 oder 500 pF glaube ich war es.
Der war zum Widerstand mit einigen Kiloohm mutiert!
Bei der Fehlersuche hatte ich zunächst keinesfalls damit gerechnet.
Aber der Beweis liegt vor.
Er war auch nicht durch übermässige Wärme malträtiert worden, denn halb unter einer Lötleiste versteckt lag er ganz gut geschützt.
Pauschal ausschliessen kann man die schönen Folienkondensatoren also auch nicht. Und sowas findet man dann nur mit Messen heraus.
Aber Du schriebst ja auch, "nach Deinen Erfahrungen".
Nach meinen Erfahrungen war es bis dahin auch so.
Gruss Henry
-
- User gesperrt
- Beiträge: 5838
- Registriert: Do Mär 17, 2011 16:23
- Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Re: Generelle Frage zu Kondensatoren
Hallo Henry,
ganz wie man mag kann man nun also "Gottseidank" oder "Sch...ade" sagen. Mythos zerstört? Oder der eine berühmte Ausnahmefall? Hmmm... wäre als mal fein zu wissen, wer das mit bestätigen kann.
Mythbusters - zeigt euch!
Schöne Grüße,
Herby
ganz wie man mag kann man nun also "Gottseidank" oder "Sch...ade" sagen. Mythos zerstört? Oder der eine berühmte Ausnahmefall? Hmmm... wäre als mal fein zu wissen, wer das mit bestätigen kann.
Mythbusters - zeigt euch!

Schöne Grüße,
Herby
-
- Siemens D-Zug
- Beiträge: 966
- Registriert: Mi Jan 12, 2011 22:02
- Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
- Wohnort: Stolberg/Rheinland
Re: Generelle Frage zu Kondensatoren
Ja, ich hatte einen Erofol II mit innerem Kurzschluss. Wer oder was ihn zerschossen hatte, konnte ich nicht nachvollziehen, denn ich hatte ihn irgendwo ausgebaut und den Kurzschluss erst Jahre später bemerkt. Mein Beispiel passt nicht genau, weil ja eine Überspannung Ursache gewesen sein könnte.
Ich habe mich total gewundert. Es ist so etwas die absolute Ausnahme.
Viele Grüße,
Georg N.
Ich habe mich total gewundert. Es ist so etwas die absolute Ausnahme.
Viele Grüße,
Georg N.
Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen. 

-
- Royal Syntektor
- Beiträge: 399
- Registriert: So Nov 09, 2008 20:01
- Wohnort: Niedersachsen
Re: Generelle Frage zu Kondensatoren
Hallo Herbert,
der Mythos ist eindeutig zerstört.
Aber ich sehe das als nicht besonders tragisch an, denn jedes Teil kann den Geist aufgeben.
Eventuell wurde der Grundstein für den Ausfall schon in der Produktion gelegt, Materialfehler vielleicht?
Es war aber die erste Ausnahme nach xxx unzähligen Restaurationen!
Solch ein Finderglück hat sicher nicht jeder bisher gehabt, aber dennoch besteht immer die Möglichkeit.
Gruss Henry
der Mythos ist eindeutig zerstört.
Aber ich sehe das als nicht besonders tragisch an, denn jedes Teil kann den Geist aufgeben.
Eventuell wurde der Grundstein für den Ausfall schon in der Produktion gelegt, Materialfehler vielleicht?
Es war aber die erste Ausnahme nach xxx unzähligen Restaurationen!
Solch ein Finderglück hat sicher nicht jeder bisher gehabt, aber dennoch besteht immer die Möglichkeit.
Gruss Henry