Hallo, Leute,
kürzlich fand ich im Keller das unten abgebildete, unbekannte Teil. Es besitzt eine Kurbel, mit der man die Trommel (aus Gummi?) rotieren lassen kann. Das obere Teil ist federnd gelagert und reibt an der Trommel. Dann gibt es einen Schleifkontakt, von dem ein rotes Kabel abgeht. Die Grundplatte ist etwa 7 cm x 7 cm groß.
Erst dachte ich, das wäre eine Art Bandgenerator, doch beim Drehen läßt sich mit dem Digitalmultimeter keinerlei Spannung zwischen den oberen Schaubanschlüssen und dem roten Kabel messen.
Weiß jemand von Euch, was das für ein Teil ist und wofür es gedient hat?
Gruß
Gorbi
Unbekanntes Teil
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- Capella
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Unbekanntes Teil
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Re: Unbekanntes Teil
Hallo Gorbi,
Das kann der Versuch einer sog. Elektrisiermaschine sein. Damit es funktioniert, muss der Gummibelag glatt und sauber sein. Es empfiehlt sich an dem Kabel und dem Masse-Anschluss eine oder mehrere Leydener Flaschen ( Kondensatoren ) parallel anzuschliessen. Dann könnte zwischen den beiden Polen u.U. ein Funkenüberschlag zu beobachten sein. Mit einem digitalen Voltmeter ist da wohl nichts zu machen. Es besteht im Gegenteil, sollte das Ding funktionieren, die Gefahr dass es zerstört wird.
Falls Interesse daran besteht, kann ich Bilder einer Influenz Maschine inklus. Leydener Flaschen einstellen. Diese sind leicht selbst herzustellen.
Gruss Franz
Das kann der Versuch einer sog. Elektrisiermaschine sein. Damit es funktioniert, muss der Gummibelag glatt und sauber sein. Es empfiehlt sich an dem Kabel und dem Masse-Anschluss eine oder mehrere Leydener Flaschen ( Kondensatoren ) parallel anzuschliessen. Dann könnte zwischen den beiden Polen u.U. ein Funkenüberschlag zu beobachten sein. Mit einem digitalen Voltmeter ist da wohl nichts zu machen. Es besteht im Gegenteil, sollte das Ding funktionieren, die Gefahr dass es zerstört wird.
Falls Interesse daran besteht, kann ich Bilder einer Influenz Maschine inklus. Leydener Flaschen einstellen. Diese sind leicht selbst herzustellen.
Gruss Franz
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Elektrisiermaschine
Danke Franz!
An Deiner Methode, eine Leidener Flasche zu bauen, bin ich interessiert! Ich hätte z. B. ein Marmeladenglas innen und außen mit Alufolie beklebt.
Der obere Reibkontakt scheint recht verschlissen zu sein, anscheinend war das feines Leder, mit der weichen Seite zu Gummirolle hin. Was würdest Du als Ersatzmaterial empfehlen?
Gruß
Gorbi
An Deiner Methode, eine Leidener Flasche zu bauen, bin ich interessiert! Ich hätte z. B. ein Marmeladenglas innen und außen mit Alufolie beklebt.
Der obere Reibkontakt scheint recht verschlissen zu sein, anscheinend war das feines Leder, mit der weichen Seite zu Gummirolle hin. Was würdest Du als Ersatzmaterial empfehlen?
Gruß
Gorbi
Re: Unbekanntes Teil
Hallo Gorbi,
das ist im Prinzip genau richtig, nur sollte das Glas dünner sein damit der Abstand zwischen den beiden "Platten" mögl. gering wird. In meinem Falle handelt es sich um Messbecher, die zweckentfremdet wurden. Oben befindet sich eine mit einem Ansatz ( Innendurchm. des Bechers ) gedrehte Kunststoffscheibe. Sie hat im Mittelpunkt eine Führungsbohrung für den kontaktgebenden Innenstift.
Im Übrigen habe ich die Dinger nicht selbst hergestellt. Das Ganze ist ein Lehrmittel in der DDR hergestellt. Die haben offensichtlich auch improvisiert. Das Leder ( Wildleder ) würde ich bei einen Schuhmacher versuchen zu bekommen oder notfalls in einem Kaufhaus nach entsprechenden weichen Damen Ledergürteln suchen. Es sollte nicht gefärbt sein. Die Ladungsabnahme könnte aus einen Stück einer alukaschierten Verpackung hergestellt werden.
Gruss Franz
das ist im Prinzip genau richtig, nur sollte das Glas dünner sein damit der Abstand zwischen den beiden "Platten" mögl. gering wird. In meinem Falle handelt es sich um Messbecher, die zweckentfremdet wurden. Oben befindet sich eine mit einem Ansatz ( Innendurchm. des Bechers ) gedrehte Kunststoffscheibe. Sie hat im Mittelpunkt eine Führungsbohrung für den kontaktgebenden Innenstift.
Im Übrigen habe ich die Dinger nicht selbst hergestellt. Das Ganze ist ein Lehrmittel in der DDR hergestellt. Die haben offensichtlich auch improvisiert. Das Leder ( Wildleder ) würde ich bei einen Schuhmacher versuchen zu bekommen oder notfalls in einem Kaufhaus nach entsprechenden weichen Damen Ledergürteln suchen. Es sollte nicht gefärbt sein. Die Ladungsabnahme könnte aus einen Stück einer alukaschierten Verpackung hergestellt werden.
Gruss Franz
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Re: Unbekanntes Teil
Hallo
Das ist doch so eine art Bandgenerator oder nicht.
Mfg
Das ist doch so eine art Bandgenerator oder nicht.
Mfg
Gruß Helmut
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Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. -Sokrates-
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Re: Unbekanntes Teil
Super, Franz! Vielen Dank für die aussagekräftigen Bilder. 
Gruß
Gorbi

Gruß
Gorbi
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Re: Unbekanntes Teil
Richtig! Widd in Fachkrroisen äuch "Influenzmaschine" genännt, näch!Oldradio hat geschrieben:Hallo
Das ist doch so eine art Bandgenerator oder nicht.
Mfg

Bei entsprechend hoher Kapazität der LF kann die Entladung über den Körper nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich werden. Menschen mit einem schwächelnden Herzen sollten also erst recht die Finger davon lassen.
Übrigens: In den etwa 1920er Jahren machte sich die "feine Gesellschaft" einen riesen Spass daraus, sich oder sich gegenseitig mit solchen Maschinen zu elektrisieren. Sah halt "richtig cool" aus, wenn den Leuten im wahrsten Sinne die Haare zu Berge standen

Viele Grüße,
Herby
Re: Unbekanntes Teil
Hallo Herbert,
eine kleine Korrektur sei gestattet, Die Influenzmaschinen segmentiert oder nicht segmentiert ( meine ist segmentiert ) gewinnen ebenso wie die Bandgeneratoren ihre Ladung nicht durch Reibung mit was auch immer, sondern durch Beeinflussung von stets vorhandener, zunächst ausgeglichener Ladung der Segment Blättchen. Beim Bandgenerator geschieht die Trennung nur durch den Kontakt des Bandes mit den Walzen. Ein Schlupf tritt nicht ein. Durch die Gegenläufikeit der Platten geschieht dann eine Ladungstrennung, welche durch jeweils 2 mit einander verbundenen Schleifbürstenpaare abgenommen wird. Beim Bandgenerator wird am oberen und unteren Bandende jeweils die Ladung entnommen. Polarität richtet sich nach den Material der Walzen. Die Metallwalze ist stets positiv.
Das vorgestellte Teil ist offensichtlich der Versuch, Reibungselektrizität zu erzeugen . Ob sich hier dann eine Ladungstrennung einstellt,kann leicht mit einem zu einem V gebogenen Staniolstreifen getestet werden. Der würde sich gegebenfalls spreizen.
Grüsse Franz
eine kleine Korrektur sei gestattet, Die Influenzmaschinen segmentiert oder nicht segmentiert ( meine ist segmentiert ) gewinnen ebenso wie die Bandgeneratoren ihre Ladung nicht durch Reibung mit was auch immer, sondern durch Beeinflussung von stets vorhandener, zunächst ausgeglichener Ladung der Segment Blättchen. Beim Bandgenerator geschieht die Trennung nur durch den Kontakt des Bandes mit den Walzen. Ein Schlupf tritt nicht ein. Durch die Gegenläufikeit der Platten geschieht dann eine Ladungstrennung, welche durch jeweils 2 mit einander verbundenen Schleifbürstenpaare abgenommen wird. Beim Bandgenerator wird am oberen und unteren Bandende jeweils die Ladung entnommen. Polarität richtet sich nach den Material der Walzen. Die Metallwalze ist stets positiv.
Das vorgestellte Teil ist offensichtlich der Versuch, Reibungselektrizität zu erzeugen . Ob sich hier dann eine Ladungstrennung einstellt,kann leicht mit einem zu einem V gebogenen Staniolstreifen getestet werden. Der würde sich gegebenfalls spreizen.
Grüsse Franz
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- Capella
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Klappt nicht
Interessant!
Nun habe ich mir eine Leidener Flasche gebaut, und zwar indem ich den zylindrischen Teil einer Plastikgetränkeflasche innen und außen mit Alufolie beklebt habe. Die Kapazität konnte ich nicht bestimmen*, aber ein Bekannter hat mit einem Isolationstester festgestellt, daß der Innenwiderstand ca. 12 MOhm beträgt. Ich hoffe, das ist hoch genug?
Leider baut das Kurbelgerät keine Spannung auf, höchstens im zweistelligen Millivoltbereich. (Mit einem Digitalvoltmeter gemessen. Ein analoges zeigt gar nicht an.) Am Oszi sieht man kurze Spitzen auf der Nullinie (entsprechend der Drehfrequenz). Sehr hoch scheinen sie nicht zu sein (geschätzt 2 V), was aber schwer zu sagen ist, da ich kein Speicheroszilloskop besitze.
Nach dem Studium der triboelektrischen Reihe habe ich den Filz oben durch Hasenfell ersetzt (Katzenfell konnte ich nirgends auftreiben) und etwa 1/4 des Rollenumfangs mit Kupferfolie beklebt. Nach meinem Verständnis haben Kupfer und Hasenfell unterschiedliche Fermi-Niveaus. Berühren sich beide Materialien, findet ein Potentialausgleich statt. Drehe ich die Kurbel weiter, wird das Kupfer vom Fell getrennt und entfernt sich von ihm. Durch den zunehmenden Abstand sollte sich eine Spannung aufbauen. Diese wird vom unteren Schleifkontakt abgegriffen, sobald das Kupfersegment diesen erreicht. Durch die Rotation handelt es sich um einen zyklischen Prozeß, der immer mehr Ladung in die Leidener Flasche schaufeln sollte.
Das improvisierte Elektroskop (V-förmiger Stanniolstreifen) zeigt jedoch keine Reaktion, egal, ob ich es am roten Kabel oder oben an den Schrauben befestige.
Was mache ich verkehrt? Oder ist das Teil Schrott - ein Aufbau der, trotz viel Mühe, nicht funktionieren kann? Dieses Rätsel reizt mich jetzt.
Gruß
Gorbi
*Ich konnte mal ein RLC-Meßgerät vor dem Schrott retten (siehe Bild), bin aber wohl zu jung, um zu wissen, wie man es bedient. Eine Anleitung war nirgends aufzutreiben.
Nun habe ich mir eine Leidener Flasche gebaut, und zwar indem ich den zylindrischen Teil einer Plastikgetränkeflasche innen und außen mit Alufolie beklebt habe. Die Kapazität konnte ich nicht bestimmen*, aber ein Bekannter hat mit einem Isolationstester festgestellt, daß der Innenwiderstand ca. 12 MOhm beträgt. Ich hoffe, das ist hoch genug?
Leider baut das Kurbelgerät keine Spannung auf, höchstens im zweistelligen Millivoltbereich. (Mit einem Digitalvoltmeter gemessen. Ein analoges zeigt gar nicht an.) Am Oszi sieht man kurze Spitzen auf der Nullinie (entsprechend der Drehfrequenz). Sehr hoch scheinen sie nicht zu sein (geschätzt 2 V), was aber schwer zu sagen ist, da ich kein Speicheroszilloskop besitze.
Nach dem Studium der triboelektrischen Reihe habe ich den Filz oben durch Hasenfell ersetzt (Katzenfell konnte ich nirgends auftreiben) und etwa 1/4 des Rollenumfangs mit Kupferfolie beklebt. Nach meinem Verständnis haben Kupfer und Hasenfell unterschiedliche Fermi-Niveaus. Berühren sich beide Materialien, findet ein Potentialausgleich statt. Drehe ich die Kurbel weiter, wird das Kupfer vom Fell getrennt und entfernt sich von ihm. Durch den zunehmenden Abstand sollte sich eine Spannung aufbauen. Diese wird vom unteren Schleifkontakt abgegriffen, sobald das Kupfersegment diesen erreicht. Durch die Rotation handelt es sich um einen zyklischen Prozeß, der immer mehr Ladung in die Leidener Flasche schaufeln sollte.
Das improvisierte Elektroskop (V-förmiger Stanniolstreifen) zeigt jedoch keine Reaktion, egal, ob ich es am roten Kabel oder oben an den Schrauben befestige.
Was mache ich verkehrt? Oder ist das Teil Schrott - ein Aufbau der, trotz viel Mühe, nicht funktionieren kann? Dieses Rätsel reizt mich jetzt.

Gruß
Gorbi
*Ich konnte mal ein RLC-Meßgerät vor dem Schrott retten (siehe Bild), bin aber wohl zu jung, um zu wissen, wie man es bedient. Eine Anleitung war nirgends aufzutreiben.
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- Geographik
- Beiträge: 7438
- Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Re: Unbekanntes Teil
Vom Vorgänger 221-2 habe ich die benötigten Unterlagen da. Wenn das hilft, PN.
paulchen
paulchen