Hallo zusammen! (Nordmende * SPAM-Verdacht! Externe Werbung nicht erlaubt* 57 aus dem Schlaf holen)

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easy
Philetta
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Hallo zusammen! (Nordmende * SPAM-Verdacht! Externe Werbung nicht erlaubt* 57 aus dem Schlaf holen)

Beitrag von easy »

Hallo zusammen,

möchte mich zuerst mal vorstellen! Mein Name ist Frank, komme aus Grevenbroich, bin 30 Jahre alt und Meister für Mess- und Regeltechnik. Im Bereich Radiotechnik bin ich ein völliger Neuling. Habe von meinem Opa eine alte Nordmende * SPAM-Verdacht! Externe Werbung nicht erlaubt* Musiktruhe geerbt und möchte dieser nun zu neuem Glanz verhelfen. Nach erstem Entstauben des Gehäuses, scheint der Radioteil der Truhe soweit noch zu funktionieren, es kommt zumindest Musik aus den Lautsprechern. Es fehlt jedoch ein Poti zur Klangeinstellung und die UKW-Taste funktioniert nicht richtig. Sie rastet zwar ein, mann muss sie jedoch noch etwas weiter herunterdrücken, damit etwas zu hören ist. Desweiteren habe ich mal alle Kondensatoren aufgelistet und vielleicht kann mir hier im Forum ja jemand einen Tip geben welche besser erneuert werden sollten und noch wichtiger welches Poti fehlt, da ich leider keinen Schaltplan vom Gerät habe.

Grüße aus Grevenbroich,

Frank
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Beitrag von easy »

danke schonmal für die schnelle Antwort!

habe mir dir Kondensatoren nochmal genauer angesehen,

Den großen Becherelko werde ich dann erstmal lassen,
die ERO Teerkondensatoren und Neokon Kondensatoren in weißem Kunststoffgehäuse denke ich sollte ich austauschen. Genauso die dunkelroten Wima.

Desweiteren sind aber noch ein paar andere Kondensatoren vorhanden die ich nicht einschätzen kann:

viel große und kleine Siemens in klarer Kunststoffhülle mit roter Banderole??? Die sind glaube ich unbedenklich???

ein Elko von Nordmende in Metallgehäuse 4µF 70/80

ein Elko von RDE 100 µF 12/15V

zwei mit Aufdruck MF 5nF und 2nF 500V~

und einer mit Aufdruck SF 5000 pF 500V in silbernem Gehäuse.

Wie komme ich den an die Kontakte vom Tastensatz ran?

Sorry für die vielen Fragen, aber ich denke lieber eine Frage zuviel als zuwenig! :)

Gruß Frank
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo Frank!

Dann sag ich auch mal: "Willkommen hier!" :bier: :lol:
viel große und kleine Siemens in klarer Kunststoffhülle mit roter Banderole??? Die sind glaube ich unbedenklich???
Das sind sehr gute und hochwertige Styroflex-Kondensatoren. Die kann man drinlassen, die dürften alle noch wie neu sein.

Den Elko an der Endröhre (dürfte der 100µF sein) sollte man zumindest überprüfen.
Der 4µF dürfte der Ratioelko sein, wenn es Probleme auf UKW gibt (verzerrungen, Maxima außerhalb Bandmitte) kann man ihn mal vorsorglich ersetzten.
Wie komme ich den an die Kontakte vom Tastensatz ran?
Wenn die Tastenschieber nicht ausbaubar sind kann man hier vorsichtig mit wenig Kontaktspray (ich bevorzuge in dem Fall Kontakt 61) schon meist was erreichen.

Gruß Christopher :)
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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich kenne genau dieses Modell nicht. Aber die Zahl 57 dürfte das Modelljahr sein. Ich vermute, dass das Chassis identisch ist mit dem des Tischgerätes Carmen oder Fidelio.

Bei diesen Geräten gibt es zwei Schalter für die Umschaltung auf UKW. Der eine sitzt hinter der UKW-Taste, der andere ist seitlich auf der anderen Seite der Tastatur angeschraubt und wird über eine lange Wippe betätigt. Letzteren Schalter kann man, ohne das halbe Chassis zu zerlegen, ausbauen und manuell reinigen. Das reicht oft schon.

Was das Poti für die Klangregelung betrifft, kann ich Dir vielleicht helfen. Hat das Gerät links und rechts von der Tastatur Bass- und Höhenregler wie abgebildet? Dann müsste ich nur noch wissen, ob der Bassregler (10 M Ohm) oder der Höhenregler (1 M Ohm) fehlt.

Lutz
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Beitrag von easy »

Gut, dann muss ich die ganzen Siemens Kondensatoren ja schonmal nicht alle austauschen! :D
röhrenradiofreak hat geschrieben:Ich kenne genau dieses Modell nicht. Aber die Zahl 57 dürfte das Modelljahr sein.
richtig, laut Stempel July1957
röhrenradiofreak hat geschrieben:Bei diesen Geräten gibt es zwei Schalter für die Umschaltung auf UKW. Der eine sitzt hinter der UKW-Taste, der andere ist seitlich auf der anderen Seite der Tastatur angeschraubt und wird über eine lange Wippe betätigt. Letzteren Schalter kann man, ohne das halbe Chassis zu zerlegen, ausbauen und manuell reinigen. Das reicht oft schon.
genau so ein Tastensatz ist vorhanden! Werde es mal ausprobieren!
röhrenradiofreak hat geschrieben:Was das Poti für die Klangregelung betrifft, kann ich Dir vielleicht helfen. Hat das Gerät links und rechts von der Tastatur Bass- und Höhenregler wie abgebildet? Dann müsste ich nur noch wissen, ob der Bassregler (10 M Ohm) oder der Höhenregler (1 M Ohm) fehlt.
Es ist der Höhenregler der fehlt! Der hat scheinbar 3 Anschlüsse gehabt??? Zumindest sind drei Drähte vorhanden. :?:

gruß,

Frank
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hi,
Es ist der Höhenregler der fehlt! Der hat scheinbar 3 Anschlüsse gehabt??? Zumindest sind drei Drähte vorhanden.


Das dürfte so seine Richtigkeit gehabt haben.
Hier ein Ausschnitt aus dem Plan eines Fidelio 57.
Vermutlich ist der Höhenregler bei Deinem Radio genauso verdrahtet (gewesen).

Gruß

Rocco11
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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich habe einen Schaltplan eines Fidelio 57, bei dem die Schaltung im Bereich der Klangregelung anders ist. Im Bereich des Hochtonreglers ist sie aber grundsätzlich ähnlich. Der Hochtonregler hat auch 1 M Ohm. Müsste also passen.

Fehlt denn nur das Potentiometer oder auch der Knopf und, falls vorhanden, die kleine Drehscheibe hinter dem Anzeigefenster? Und sieht der Regler äußerlich so aus wie auf meinem Foto?

Lutz
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Beitrag von easy »

Ja, sieht genau so aus wie auf dem Foto! Scheibe, Knopf etc ist alles noch vorhanden, fehlt wirklich nur das Potentiometer! Die Drähte sind am Poti nur abgelötet worden. Nur die Verschaltung scheint zwar ähnlich, aber doch etwas anders zu sein. Ein Draht geht aber aufjedenfall zur Masse! Was kann ich den da für ein Poti nehmen? Habe hier einen Conrad in der Nähe. Drehpotentiometer mit 1 MOhm scheint es da nur eine Sorte zu geben. Würde das reichen???

(L x B x H) 21 x 17 x 9 mm
Typ: CIP162/1MLIN
Max. Drehmoment: 0.4 - 1.5 Ncm
Toleranz: ±30 %
Widerstand: 1 MΩ
Mechanischer Drehwinkel: Drehwinkel: 300° ±5 Oslash;@6 mm
Achs-Länge: 50 mm
Weitere technische Daten: Kunststoff selbstlöschend gemäß UL 94 V-1· Nennwiderstandswerte: 100 Ω - 4.7 MΩ · Grenzspannung: 350 V/DC · Anschlagdrehmoment: >60 Ncm · Gewinde: M 10 x 0.75 · Nennbelastbarkeit: 0.25 W lin, 0.12 W log.
Widerstandsverlauf: lin.
RoHS-konform: Ja


Gruß,

Frank
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hi,

kommt auch darauf an, wie lang die Achse nachher sein muß.
Ist sie nur kurz, so sollten sich die Torsionskräfte in Grenzen halten.

Bei Klangreglern würde ich eher eine lineare Ausführung vermuten.
Möglich, daß man an die Achse noch eine Fläche anfeilen muß. Nicht alle Potis, - hauptsächlich nicht die bei Klangreglern -, haben eine Schraubbefestigung (Madenschraube). Der Graetz Sinfonia hatte dort scheibenförmige Knöpfe, die aufgeschoben und mit einer Art Blattfeder gehalten wurden.

Wenn eine kurze Achse genügt, dann würde man vielleicht hier fündig:

http://www.tubeampdoctor.com/Potentiometer-c-22_23/


Gruß

Rocco11
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röhrenradiofreak
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Die Knopfbefestigung ist kein Problem, der hat eine Madenschraube. Und die freie Achslänge beträgt 30 mm, das ist auch gängig.

Es steht nicht drauf, ob linear oder logarithmisch. Messtechnisch liegt es dazwischen. Früher gab es Potis mit exponentieller Kennlinie, vielleicht ist das so eins. Mit einem linearen Poti müsste es auch einigermaßen funktionieren.

Aber zwei Dinge sind sehr speziell:

Drehwinkel 180 Grad. Handelsübliche Potis haben mindestens 270 Grad. An den Anschlägen sieht man dann die Madenschraube des Knopfes, was nicht sehr dekorativ aussieht.

Die Achse hat eine Querbohrung zur Befestigung des kurzen Skalenseils zur Drehscheibe hinter der Skala. Die müsstest Du bohren.

Oder möchtest Du ein gebrauchtes, einwandfreies Original-Poti von mir haben?

Lutz
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Beitrag von Jenser »

Hallo Easy,

Nordmende * SPAM-Verdacht! Externe Werbung nicht erlaubt*? Ich habe vor kurzem hier sehr gute Hilfe für meine * SPAM-Verdacht! Externe Werbung nicht erlaubt* Spezial bekommen. Habe dazu auch einen Plan, den ich Dir gerne zusenden kann. Brauche dann Deine Mailadresse. Am besten per PN.

Schau doch mal in meinen Beitrag (Grüß Gott...) da ist zum Thema Kondensatoren einiges zu lesen und war für mich äußerst hilfreich.

Gruß
Jenser
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Beitrag von easy »

So, hier mal ein kleiner Zwischenbericht! :D

Habe jetzt mal den Tastensatz mit Kontakt 60 und anschließend mit Kontakt WL gereinigt und das Problem mit der UKW Taste ist schonmal behoben! Sämtliche beweglichen Teile für die Senderverstellung habe ich auch sauber gemacht und auf die Achsen einen Tropfen Graphitöl vom Fahrrad gemacht. Die Senderverstellung und die Peilantenne sind jetzt wieder richtig schön leichtgängig!

Desweiteren habe ich das lineare 1MOhm Poti vom blauen C mal mit einer Bohrung versehen und eingebaut. Es scheint soweit ich das mit den Ohren beurteilen kann zu funktionieren. Ein Manko ist natürlich das bei Endanschlag die Schrauben zu sehen sind! Hab den Klang halt jetzt eingestellt und den Knopf dann so auf der Achse befestigt das die Schrauben nicht zu sehen sind. Ist für mich so eine befriedigende Lösung, da ich eh nicht dauernd an der Einstellung für Bass und Höhen drehen werde.

Beim Reinigen der Kontakte vom Klangregister ist mir aufgefallen, das bei einem Knopf überhaupt keine Kontakte vorhanden sind. :shock: Ist das normal??? Müsste glaub ich der Knopf für Orchester sein!

Wenn jetzt noch die Ersatzkondensatoren geliefert werden, kann es weiter gehen! :D

Gruß,

Frank
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Beitrag von Volker »

Die Orchestertaste ist beim Graetz Comedia auch nicht mit Schaltkontakten belegt. Sie dient wohl mehr oder weniger als Auslösetaste (Grundstellung ungedrückt) für die anderen Klangtasten. Das könnte auch noch bei anderen Geräten so sein.

MfG Volkmar
MfG Volkmar

Alle Stufen schwingen, nur der Oszillator nicht !
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Beitrag von röhrenradiofreak »

Richtig! Beim Nordmende-Klangregister dient die Taste "Orchester" als Auslösetaste und hat keinen Kontaktsatz. Dementsprechend ist die Klangeinstellung bei gedrückter Orchester-Taste genauso wie wenn keine Taste gedrückt ist.

Lutz