Nordmende Carmen 58

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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nordmender
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von nordmender »

Hallo Josef,
mein Vorschlag:
unbedingt folgende Kondensatoren auswechseln,wenn das Gerät lange problemlos ohne zu hohe Stromaufnahme leben soll

C 81 0,1µF
C 83 10nF
C 92 4,7nF
C 93 47nF
Dann sollten an Pin 3 der EL84 ca. 6 Volt zu messen sein,
Anode der EABC ( Pin 9 ) ca. 60-70 Volt.
Gerät auf TA schalten und TA Eingang antippen
muß sehr laut brummen
Dann kannst Du sicher sein,daß das NF-Teil ok ist.
Nun geht es an die ZF:
EF 85 Pin 7 Anode 220 Volt
Pin 8 G2 70-80 Volt

ECH 81 Pin 1 (G2) 70 Volt
Pin 6 ( A) 230 Volt

Das alles gemessen bei UKW !


Nun umschalten auf AM ( K,M,L)
Jetzt kommt dazu an ECH81 Pin 8 ( Anode Triode) ca. 100 Volt

Und nun viel Erfolg
wünscht Dir
Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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Steini1962
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von Steini1962 »

Hallo Claus,

bis gerade war ich auf Fehlersuche bei dem Nordmende Carmen. Dabei haben mich folgende Dinge gebremst.

Einige Kondensatoren im Bereich um die EL84 haben zum Teil doppelte bis dreifache Werte. Also austauschen angesagt. Jedoch haben diese 3 Anschlüsse, meine Tauschkondensatoren jedoch nur 2. Bei den alten geht jeweils ein Anschluss auf Masse. Was tun?

2 Kondensatoren ( die zusammen den Wert erreichen ) paralell anschliessen um dann 3 Anschlüssse zu erhalten?

Bei schalten auf TA habe ich die Brummprobe durchgeführt mit dem Ergebnis: Absolut nix zu hören, auch kein leiser Brumm. Beim weiteren Test kommt lediglich ein Sender ganz schwach auf LW rein. Evtl. doch der Tastensatz defekt ?

Zur Zeit weiss ich keinen Rat. Lohnt sich eine weitere Kondi-Kur noch ?

Gruss Josef
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von Hotte »

Steini1962 hat geschrieben:Jedoch haben diese 3 Anschlüsse, meine Tauschkondensatoren jedoch nur 2. Bei den alten geht jeweils ein Anschluss auf Masse. Was tun?
Dabei dürfte es sich um abgeschirmte Kondensatoren handeln. Ein Beispiel diese selber herzustellen kannst Du hier http://www.reinsch-online.de/Hobbie/Rad ... ration.htm sehen.

Bei Nordmende kann es Dir auch noch passieren das Du auf Kondensatoren mit 4 Anschlüssen stößt. Bei diesen handelt es sich dann um eine C/R Kombination in einem Gehäuse. Damit hatte ich auch schon einmal ein paar Probleme. Herr Prof. Dr.-Ing. Dietmar Rudolph hat mir dazu einen Tip gegeben. Nachzulesen hier: http://www.reinsch-online.de/Hobbie/Rad ... ration.htm

So, jetzt hast Du erst mal was zu lesen und zu tun. :-)

Gruß... Hotte
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von volvofan58 »

Hallo Josef,

ich bin nicht Nordmender, dessen Wissen werde ich auch wohl niemals erreichen! Tausche erst einmal die normalen Kondensatoren und ignoriere die mit den den drei Anschlüssen erst einmal! Die mit den drei Anschlüssen sind welche mit Abschirmung. Hier bringt es auch nichts irgendetwas ........ zu schalten um einen dritten Anschluss zu erreichen!
nordmender hat geschrieben:Zur Zeit weiss ich keinen Rat. Lohnt sich eine weitere Kondi-Kur noch ?
Ja, auf jeden Fall!!! Wenn auch unterschätzt, die Carmen wird Dir das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bringen und einige blass aussehen lassen!

Wenn Du aber meinst Du möchtest dieses Radio nicht reparieren, schicke mir bitte eine Mail!

Och man, schon wieder zu langsam

Beste Grüße
Peter
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von uli12us »

@Hotte, zu deinem 2. Link. Das löten von Kupferlackdraht geht ganz einfach, wenn du Kopfweh hast. Anstatt dir die Aspirin selber einzuwerfen, legst du die unter den Draht und darauf dann dergut verzinnte Lötkolben. Durch die Hitze schmilzt das ASS und ätzt den Lack weg. Stinkt zwar a bissi, aber das ist denk ich verschmerzbar.

Nebenbei, die geschirmten Kondis gibts bei Volker Friedrich um wenig Geld zu kaufen. Um etwas mehr wie nen Euro mach ich mir zumindest nicht die Arbeit.
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Hotte
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von Hotte »

uli12us hat geschrieben: Nebenbei, die geschirmten Kondis gibts bei Volker Friedrich um wenig Geld zu kaufen. Um etwas mehr wie nen Euro mach ich mir zumindest nicht die Arbeit.
Stimmt. Habe ich überhaupt nicht mehr dran gedacht. Damals gab es die noch nicht, daher musste ich mir ja was einfallen lassen.

Gruß... Hotte
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von Steini1962 »

Hallo zusammen,

danke für die Tipps.

@Peter ich möchte es schon reparieren und werde etwas mehr Geduld aufbringen.

Über die Elektronik von Röhrengeräten habe ich hier ja schon sehr viel gelernt. Das mit der Mechanik, speziell Tastensatz, werde ich hoffentlich auch irgendwann lernen und begreifen.

Am Wochenende habe ich wieder Zeit, da setze ich mich noch mal dran.

Gruss Josef
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von volvofan58 »

Hallo Josef,
Steini1962 hat geschrieben:@Peter ich möchte es schon reparieren und werde etwas mehr Geduld aufbringen.
So war das nicht gemeint und wenn ich helfen kann, werde ich dieses tun!
Steini1962 hat geschrieben:Zur Zeit weiss ich keinen Rat. Lohnt sich eine weitere Kondi-Kur noch ?
Mir ging es darum, dass wenn Du nicht weitermachen möchtest einfach mal eine PN an mich schickst. Abschwatzen liegt mir fern und so etwas mache ich nicht.

Also gehen wir die Sache an, wäre doch gelacht wenn wir die Carmen nicht zum singen bekommen, wobei auch bei mir meist am Wochenende richtig Zeit ist :D

Beste Grüße
Peter
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von Steini1962 »

Hallo Peter,

danke für die nette Antwort. Ich hatte auch niemals was anderes angenommen und bin Dir für Deine Tipps und Hilfen sehr dankbar.

Am Wochenende sehen wir dann wie weit wir kommen.

Gruss josef
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von röhrenradiofreak »

Hotte hat geschrieben:Dabei dürfte es sich um abgeschirmte Kondensatoren handeln...
Vorsicht, das gilt nicht bei allen Bauteilen, die wie ein Kondensator aussehen und drei Anschlüsse haben. Im Carmen 58 gibt es am Lautstärkeregler ein Bauteil mit drei Anschlüssen, das ist kein abgeschirmter Kondensator, sondern eine Kombination aus Kondensator (10 nF) und Widerstand (10 M Ohm). Sofern man dieses Bauteil ersetzen will (was meist nicht nötig ist), muss man als Ersatz zwei ebensolche Bauteile nehmen. Zusätzlich ist das Originalteil abgeschirmt. Eine für den Verwendungszweck ausreichende Abschirmung erreicht man schon, wenn man einen mit Masse verbundenen Draht ein paarmal herumwickelt. Eine lückenlose Schirmung mit Folie oder gar Kupferrohr, wie mitunter empfohlen, ist ebenso unnötig wie der Einsatz von speziellen geschirmten Kondensatoren.

Lutz
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von uli12us »

Das müsste dann aber schon ein Kupferlackdraht sein und da hat man dann wieder das Problem mit dem Verlöten. Mit nem unisolierten Draht sollte man nen Schlumpfschlauch drummachen.
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von volvofan58 »

Moin Moin,
uli12us hat geschrieben:Das müsste dann aber schon ein Kupferlackdraht sein und da hat man dann wieder das Problem mit dem Verlöten. Mit nem unisolierten Draht sollte man nen Schlumpfschlauch drummachen.
Ich habe noch nie ein Problem mit dem verlöten von Kupferlackdraht gehabt, evtl. mache ich ja auch was verkehrt.
Warum jetzt bei diesem Gerät (Allströmer, sofern die da auch verbaut wurden, sind eine Ausnahme) es nun zwingend Kupferlackdraht sein muss, entzieht sich völlig meiner Kenntniss. Eine kurze Erklärung wäre schön!

Beste Grüße
Peter
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von röhrenradiofreak »

Natürlich muss der Draht auf irgendeine Weise isoliert sein, um Kurzschlüsse zu vermeiden.

Dass es Sinn macht, Kupferlackdraht zu verwenden, wage ich zu bezweifeln, denn die Lackschicht ist schnell durchstoßen.

Manche Bemerkungen in diesem Forum finde ich, vorsichtig ausgedrückt, schon etwas grenzwertig...

Lutz
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von volvofan58 »

röhrenradiofreak hat geschrieben:Natürlich muss der Draht auf irgendeine Weise isoliert sein, um Kurzschlüsse zu vermeiden.
Da wurde ich wohl massiv missverstanden, oder habe mich nicht präzise ausgedrückt!?

Es sollte doch kein Problem sein, so ein Teil zusammenzubauen. Isolierung ist dann Pflicht, dann evtl. eine Abschirmung anfügen und auch hier eine Isolierung. Der Knackpunkt, wenn es kein Allströmer ist, warum explizit außen isolieren? Außer der Optik sollte es doch nicht schaden? Sicherlich, wenn der Grenzwertig gelagert ist und eine Kurzschlussgefahr besteht....

Im Moment grübelnde Grüße
Peter
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Re: Nordmende Carmen 58

Beitrag von röhrenradiofreak »

Meine Bemerkung bezog sich nicht auf das Posting von Peter (volvofan58), sondern hauptsächlich auf das von uli12us, der aus Gründen, die sich mir nicht erschließen, meint, dass daür Kupferlackdraht benötigt würde bzw. die Verwendung desselben vorschlägt.

Lutz