Ersatz der Dioden bei Röhrenradios
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Ersatz der Dioden bei Röhrenradios
In Röhrenradios ab ca. 1958 tauchen vermehrt neben dem "handelsüblichen Röhrensatz" oft 2 Dioden auf, z.B. AA113. Den oft vorhandenen Selen-Netzgleichrichter lasse ich jetzt mal außen vor.
Zwei Beispiele:
Telefunken Caprice 8:
ECC85, EF89, EF89, ECL82, OA172, OA172
Graetz Comtess 03 F:
ECC85, ECH81, EBF89, ECL86, AA113, AA113
Meine Frage: Da diese Dioden nun rund 50 Jahre alt sind und sicherlich nicht ewig halten werden:
Durch welche gängigen und leicht erhältlichen Typen sollte man sie im Bedarfsfall ersetzen?
k.
Zwei Beispiele:
Telefunken Caprice 8:
ECC85, EF89, EF89, ECL82, OA172, OA172
Graetz Comtess 03 F:
ECC85, ECH81, EBF89, ECL86, AA113, AA113
Meine Frage: Da diese Dioden nun rund 50 Jahre alt sind und sicherlich nicht ewig halten werden:
Durch welche gängigen und leicht erhältlichen Typen sollte man sie im Bedarfsfall ersetzen?
k.
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Re: Ersatz der Dioden bei Röhrenradios
Hallo Klaus,
Da Du die genannten Dioden im Zusammenhang mit dem Selen-Netzgleichrichter erwähnst bin ich etwas irritiert.Die von Dir aufgeführten Dioden haben mit der NETZGLEICHRICHTUNG nichts zu tun und sind im Ratiodetektor zu finden und dienen der FM-Demodulation.Sie ersetzen zB.die Röhren EAA91 oder EABC80.Oder habe ich etwas falsch verstanden?
Rein VORSORGLICH würde ich die genannten Dioden nicht wechseln.
Gruß Gerd
Da Du die genannten Dioden im Zusammenhang mit dem Selen-Netzgleichrichter erwähnst bin ich etwas irritiert.Die von Dir aufgeführten Dioden haben mit der NETZGLEICHRICHTUNG nichts zu tun und sind im Ratiodetektor zu finden und dienen der FM-Demodulation.Sie ersetzen zB.die Röhren EAA91 oder EABC80.Oder habe ich etwas falsch verstanden?
Rein VORSORGLICH würde ich die genannten Dioden nicht wechseln.
Gruß Gerd
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Re: Ersatz der Dioden bei Röhrenradios
Eine einfache Doppeldiode sollte duch Selendioden ersetzbar sein,Theoretich zumindest geht das. In einer Röhren VU-Meter Schaltung habe ich 2x Si-Diode durch eine EB41 ersetzt,der Optik wegen,geht tadellos. Wie oder ob sich das in der FM-Schaltung auswirkt,kann man wohl nur testen.
Netzgleichrichtung: Ein Gleichrichter ist im grunde nix anderes wie eine Diode(zumindest die Einweg-Gleichrichter),nur das diese Doppeldioden (z.b. EAA91) keine so hohen ströme verkraften wie die Gleichrichterröhre.
Netzgleichrichtung: Ein Gleichrichter ist im grunde nix anderes wie eine Diode(zumindest die Einweg-Gleichrichter),nur das diese Doppeldioden (z.b. EAA91) keine so hohen ströme verkraften wie die Gleichrichterröhre.
Mfg.
Mario
Mario
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Re: Ersatz der Dioden bei Röhrenradios
Hallo Gerd (petzi),Petzi hat geschrieben:....Oder habe ich etwas falsch verstanden?
Rein VORSORGLICH würde ich die genannten Dioden nicht wechseln.
Gruß Gerd
ja, hast Du. Ich wollte zum Ausdruck bringen, dass der Netzgleichrichter "außen vor" bleibt, also hier nicht(!) betrachtet werden soll.
Es geht bei meiner Frage einzig und allein um die Demodulatordioden.
Gruß
k.
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Re: Ersatz der Dioden bei Röhrenradios
Na ja,dann wäre es auch verständlicher wenn Du das explizit genannte Selen so wie in Deiner Antwort garnicht erst erwähnt hättest



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Re: Ersatz der Dioden bei Röhrenradios
Hallo, in die Runde,
die im Ratiodetektor eingebauten Dioden sollten nur dann gewechselt werden, wenn wirklich eine defekt ist. Üblicherweise machen die wenig bis gar keinen Ärger. Ich hatte seit 1978 keine einzige, die defekt war.
Wenn eine solche Diode ersetzt werden muss, dass nur paarweise, und möglichst durch Originaltypen. Kein Silizium, kein Schottky kein "sonstwas", sondern nr Germanium.
Selbstverständlich muss der Ratiodetektor dann neu abgeglichen werden, das geht in dem Fall nur per Wobbler, weil sich nur dann die Demodulationskurve darstellen lässt, und prüfen lässt, ob beide Dioden genügend übereinstimmende Kennlinien haben. Aansonsten bekommt man im Demodulator möglicherweise einen Klirrfaktor, der nicht erkannt wird, und das Gerät klingt schlecht, obwohl alles in Ordnung scheint.
meint Henning
die im Ratiodetektor eingebauten Dioden sollten nur dann gewechselt werden, wenn wirklich eine defekt ist. Üblicherweise machen die wenig bis gar keinen Ärger. Ich hatte seit 1978 keine einzige, die defekt war.
Wenn eine solche Diode ersetzt werden muss, dass nur paarweise, und möglichst durch Originaltypen. Kein Silizium, kein Schottky kein "sonstwas", sondern nr Germanium.
Selbstverständlich muss der Ratiodetektor dann neu abgeglichen werden, das geht in dem Fall nur per Wobbler, weil sich nur dann die Demodulationskurve darstellen lässt, und prüfen lässt, ob beide Dioden genügend übereinstimmende Kennlinien haben. Aansonsten bekommt man im Demodulator möglicherweise einen Klirrfaktor, der nicht erkannt wird, und das Gerät klingt schlecht, obwohl alles in Ordnung scheint.
meint Henning
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
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Re: Ersatz der Dioden bei Röhrenradios
hoeberlin hat geschrieben:Hallo, in die Runde,
die im Ratiodetektor eingebauten Dioden sollten nur dann gewechselt werden, wenn wirklich eine defekt ist. Üblicherweise machen die wenig bis gar keinen Ärger. Ich hatte seit 1978 keine einzige, die defekt war.
Wenn eine solche Diode ersetzt werden muss, dass nur paarweise, und möglichst durch Originaltypen. Kein Silizium, kein Schottky kein "sonstwas", sondern nr Germanium.
Selbstverständlich muss der Ratiodetektor dann neu abgeglichen werden, das geht in dem Fall nur per Wobbler, weil sich nur dann die Demodulationskurve darstellen lässt, und prüfen lässt, ob beide Dioden genügend übereinstimmende Kennlinien haben. Aansonsten bekommt man im Demodulator möglicherweise einen Klirrfaktor, der nicht erkannt wird, und das Gerät klingt schlecht, obwohl alles in Ordnung scheint.
meint Henning
Ok, danke,
gibt's heute noch irgendwo "passende" Germaniumdioden?
Konkret: ich habe ein UK83 W, dessen Leistung weit hinter den Erwartungen zurück bleibt und bei dem alles, aber auch wirklich alles andere bereits ohne Befund geprüft wurde. Da ich nicht weiterkam, liegt das Ding seither in der Ecke. Der Verdacht, die noch nicht begutachteten Dioden ins Fadenkreuz zu nehmen, drängte sich auf. Da die Dioden auch bei anderen Geräten verbaut wurden, hat mich die Sachlage neben dem konkreten Fall auch ganz grundsätzlich interessiert.
k.
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Re: Ersatz der Dioden bei Röhrenradios
Hallo, Klaus,
aufgrund der Bestückung mit ECC81 im Eingang würde ich von dem Ding keine Wunder erwarten.
Es gilt zu prüfen, welche Eingangsspannung notwendig ist, um rauschfeien Empfang zu erreichen, und das muß verglichen werden mit der Werksangabe. Im Radiomuseum.ORG sind sämtliche Unterlagen vorhanden, ich habe mir das allerdings nicht heruntergeladen.
Ob dort die Empfindlichkeit angegeben ist, kann ich also nicht sagen.
Sinnvoll wäre natürlich, hier einen Schaltplan zu posten.
Dann sollte noch die Spannung am Ratioelko gemessen werden, und zwar die höchst erreichbare. Das sollten deutlich über 10 V sein.
Selbstverständlich können die Dioden ausgebaut werden, und die kennlinie aufgenommen werden. Das ist mit einem Oszilloskop ( welches XY Betrieb kann ) recht einfach zu machen.
Hinweise bei Bedarf
VG Henning
aufgrund der Bestückung mit ECC81 im Eingang würde ich von dem Ding keine Wunder erwarten.
Es gilt zu prüfen, welche Eingangsspannung notwendig ist, um rauschfeien Empfang zu erreichen, und das muß verglichen werden mit der Werksangabe. Im Radiomuseum.ORG sind sämtliche Unterlagen vorhanden, ich habe mir das allerdings nicht heruntergeladen.
Ob dort die Empfindlichkeit angegeben ist, kann ich also nicht sagen.
Sinnvoll wäre natürlich, hier einen Schaltplan zu posten.
Dann sollte noch die Spannung am Ratioelko gemessen werden, und zwar die höchst erreichbare. Das sollten deutlich über 10 V sein.
Selbstverständlich können die Dioden ausgebaut werden, und die kennlinie aufgenommen werden. Das ist mit einem Oszilloskop ( welches XY Betrieb kann ) recht einfach zu machen.
Hinweise bei Bedarf
VG Henning
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Re: Ersatz der Dioden bei Röhrenradios
Hallo Klaus,
Ich habe noch zwei "Uralt-Schätzchen vor mir liegen.
OA 73 und OA 95.
Das sind garantiert Germaniumdioden. Ich habe sie gemessen und sie sind OK.
Gruß Wolfgang
Ja, es scheint sie noch zu geben. Schau mal im Internet unter 1N34A nach.klausw hat geschrieben:Ok, danke,
gibt's heute noch irgendwo "passende" Germaniumdioden?
Ich habe noch zwei "Uralt-Schätzchen vor mir liegen.
OA 73 und OA 95.
Das sind garantiert Germaniumdioden. Ich habe sie gemessen und sie sind OK.
Gruß Wolfgang
Der Klügere gibt nach, dachte sich die Sicherung.
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- Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Re: Ersatz der Dioden bei Röhrenradios
Hallo zusammen,
meine ältesten Transistorgeräte haben mittlerweile über 50 Jahre auf dem Buckel. Sie sind bis auf eine Ausnahme noch mit den Original-Germaniumtransistoren und -dioden bestückt und funtionieren wie neu!
Röhrenradios mit Ge-Dioden habe ich eine kleine Handvoll - auch hier keinerlei "Ermüdungserscheinungen".
Während meiner Ausbildung habe ich alles mögliche an Halbleitern gewechselt, aber nicht eine einzige Ge-Diode im Demodulator, weder im Rundfunk- noch im TV-Bereich.
Als Ersatz käme die universell verwendbare AA119 ggf. in Betracht. So wird es in div. Vergleichstabellen vorgeschlagen. Mit etwas Glück findet man sie auch noch als NOS-Ware im Netz zu halbwegs vernünftigen Preisen.
Viele Grüße,
Herby
meine ältesten Transistorgeräte haben mittlerweile über 50 Jahre auf dem Buckel. Sie sind bis auf eine Ausnahme noch mit den Original-Germaniumtransistoren und -dioden bestückt und funtionieren wie neu!
Röhrenradios mit Ge-Dioden habe ich eine kleine Handvoll - auch hier keinerlei "Ermüdungserscheinungen".
Während meiner Ausbildung habe ich alles mögliche an Halbleitern gewechselt, aber nicht eine einzige Ge-Diode im Demodulator, weder im Rundfunk- noch im TV-Bereich.
Als Ersatz käme die universell verwendbare AA119 ggf. in Betracht. So wird es in div. Vergleichstabellen vorgeschlagen. Mit etwas Glück findet man sie auch noch als NOS-Ware im Netz zu halbwegs vernünftigen Preisen.
Viele Grüße,
Herby
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Re: Ersatz der Dioden bei Röhrenradios
Na gut, Ihr habt mich überzeugt, dass diese Bauteile in unseren Röhrenradios unkaputtbar sind. Von daher werde ich diese Spur nicht weiter verfolgen.
Danke für die Hilfe.
@henning: was den UK83 angeht: der sitzt zurzeit nutzlos in einem Aachen D63, das ebenso unbenutzt in der Ecke steht, da ich das Gerät nicht mag. Ich hatte immer mal vor, ihn zu extrahieren und anderweitig zu verwenden, hat aber Zeit. Danke für das Hilfeangebot.
k.
Danke für die Hilfe.
@henning: was den UK83 angeht: der sitzt zurzeit nutzlos in einem Aachen D63, das ebenso unbenutzt in der Ecke steht, da ich das Gerät nicht mag. Ich hatte immer mal vor, ihn zu extrahieren und anderweitig zu verwenden, hat aber Zeit. Danke für das Hilfeangebot.
k.
k. steht für klaus
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Re: Ersatz der Dioden bei Röhrenradios
Hallo Klaus,
solltest Du aber doch... und eine defekt sein, melde Dich mal. Angefangen von der OA 6 bis AA... liegen bei mir an die 80 Stück rum. OK, nicht geprüft, da nie gebraucht und ob was passendes dabei ist? Ich habe mir nie die Zeit genommen diese explizit zu erfassen, aber bei Bedarf schau und messe ich gerne mal nach!
Beste Grüße
Peter
solltest Du aber doch... und eine defekt sein, melde Dich mal. Angefangen von der OA 6 bis AA... liegen bei mir an die 80 Stück rum. OK, nicht geprüft, da nie gebraucht und ob was passendes dabei ist? Ich habe mir nie die Zeit genommen diese explizit zu erfassen, aber bei Bedarf schau und messe ich gerne mal nach!
Beste Grüße
Peter
Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.