Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
Forumsregeln
Regeln
Impressum
Daniel Düsentrieb
Opus
Opus
Beiträge: 84
Registriert: Sa Okt 04, 2008 22:18

Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von Daniel Düsentrieb »

Hallo liebe Röhrenfreunde,
habe zur Zeit einen Saba Meersburg WUS auf dem Operationstisch. Auf den AM-Bereichen geht es dem Patient schon sehr gut.
Bei FM steht's folgendermaßen:
Alle Spannungen bis auf eine sind OK.
Bei der EQ80 welche laut Schaltplan 45 V Anodenspannung haben sollte messe ich einen Wert von
150 V.
Wobei ich alle Widerstände im Umfeld gemessen habe und deren Werte zu stimmen scheinen.
Kann die Ursache darin liegen dass die EQ80 ziemlich verbraucht ist?
Wäre euch über eine Unterstützung zur Fehleranalyse dankbar.

Mit freundlichen Grüßen
Didi
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Benutzeravatar
olli0371
Geographik
Geographik
Beiträge: 2528
Registriert: Sa Feb 26, 2011 19:44
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Wohnort: NRW

Re: Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von olli0371 »

Hi,

gibt es denn Angaben auf dem restlichen Schaltbild, mit welchem Instrument die Spannung gemessen wurde ?
Es kann durchaus am Innenwiderstand deines Messgerätes liegen. Der war früher deutlich geringer als von einem modernen Digitalmultimeter. Folglich blieb weniger Spannung an der Anode übrig.

Im Schaltplan steht manchmal sowas wie 'Gemessen mit Messgerät 333 Ohm / Volt gegen Masse' oder so.

Gruß
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

ollisTubes bei Youtube
ollisTubes bei odysee
Benutzeravatar
eabc
Geographik
Geographik
Beiträge: 8346
Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Müritzkreis

Re: Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von eabc »

Hallo Daniel,
wenn Widerstände als Spannungsteiler geschaltet sind, muss Strom fließen, erst dann sinkt die Spannung, es wir wohl so sein das der Röhre Emission fehlt oder ein Fehler in der Elektodenbeschaltung läßt die Röhre nicht arbeiten was dann das gleiche bewirkt wie fehlende Emission. Wie hoch sind denn die anderen Elektrodenspannungen, wichtig die 4,5V Kathodenspannung, diese wird vermutlich fehlen, ist der Kathodenwiderstand werthaltig und der Parallelelko kurzschlußfrei.
M.f.G.
harry
Zuletzt geändert von eabc am Fr Aug 17, 2012 17:52, insgesamt 1-mal geändert.
M.f.G.
harry

--------------------------------------------------------------------
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Daniel Düsentrieb
Opus
Opus
Beiträge: 84
Registriert: Sa Okt 04, 2008 22:18

Re: Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von Daniel Düsentrieb »

Hallo Oliver,
den Schaltplan des gesamten Radios findest du unter folgendeml Link:

http://home.vrweb.de/~dblersch/img010.jpg

Leider habe ich zum darin verwendeten Meßgerät sonst keine weitere Infos,aber ein durch das Meß-
gerät 3 fach uberhöhter Spannungswert erscheint mir schon sehr extrem, zumal die anderen Werte
welche mit meinem gleichen Multimeter gemessen wurden mit dem Schaltplan übereinstimmen.

Mit freundlichen Grüßen
Didi
Benutzeravatar
BugleBoy
Geographik
Geographik
Beiträge: 4249
Registriert: Mi Apr 25, 2012 16:30
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium

Re: Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von BugleBoy »

Hallo

UGW.....das ist R&S UGW = Röhrenvoltmeter.

Röhrenvoltmeter ist sehr hochohmig (10-20Mohm)
Also das ist leider 150V eine richtige Fehler :-/

Grüss
Matt
"Die Grenzen meine Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."
unbekannt

"Nur die Lüge braucht Stütze. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht"
Thomas Jefferson

"Wer im Netz seinen Humor verliert, der hat schon verloren."
Daniel Düsentrieb
Opus
Opus
Beiträge: 84
Registriert: Sa Okt 04, 2008 22:18

Re: Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von Daniel Düsentrieb »

Hallo Harry,
die Kathodenspannung beträgt 3,7 V ( Sollwert 4.5V)
Den 10uf Elko habe ich erneuert, da bei der Chassismontage der alte Elko grösser war und aus platzgründen hinderlich war. Soll ich den 8 uf Elko noch erneuern?

''
ist der Kathodenwidwerstand werthaltig und der Parallelelko kurzschlußfrei.''

meinst du hierbei den 700 Ohm Widerstand gegen Masse?

Mit freundlichen Grüßen
Didi
Benutzeravatar
eabc
Geographik
Geographik
Beiträge: 8346
Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Müritzkreis

Re: Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von eabc »

Hallo Didi,
um so hochohmiger der Spannungsteiler ist, um so genauer sollte das verwendete Meßgerät dem angegebenem entsprechen was den Innenwiderstand betrifft.
Da die Kathodenspannung vorhanden ist, kannst du davon ausgehen das die Röhre arbeitet.
M.f.G.
harry
M.f.G.
harry

--------------------------------------------------------------------
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Benutzeravatar
Bosk Veld
Geographik
Geographik
Beiträge: 2710
Registriert: Sa Jan 09, 2010 15:49
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Wohnort: Sauerland

Re: Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von Bosk Veld »

So sehe ich das auch. Man kann auch den Angaben im Schaltplan entnehmen, daß die 150V ok sind:

Durch die beiden Widerstände 400kOhm und 50kOhm fließen 0,18mA und erzeugen eine Spannung von 81V. Am unteren Ende des 50k-Widerstandes sind 220V, also stehen an der Anode (220V - 81V = ) 139V an, wenn die Anode unbelastet ist. Die Differenz von 11V ist im Rahmen.

Gruß, Frank
Die nächsten Termine Versender von Elektronik und Dampfradiobedarf

Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es schon, wenn's Spaß macht.
Daniel Düsentrieb
Opus
Opus
Beiträge: 84
Registriert: Sa Okt 04, 2008 22:18

Re: Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von Daniel Düsentrieb »

Hallo Frank,
vielen Dank für deine fachliche Unterstützung.



'' Durch die beiden Widerstände 400kOhm und 50kOhm fließen 0,18mA und erzeugen eine Spannung von 81V. Am unteren Ende des 50k-Widerstandes sind 220V, also stehen an der Anode (220V - 81V = ) 139V an, wenn die Anode unbelastet ist. Die Differenz von 11V ist im Rahmen.'

Hab die Stromangabe ( 0.18 mA) irrtümlich als 18 mA gelesen. War nicht so deutlich zu erkennen.Was mich noch extrem irritiert ist die Spannungsangabe an der Anode mit 45 V??????????

Mit freundlichen Grüßen
Didi
Benutzeravatar
Bosk Veld
Geographik
Geographik
Beiträge: 2710
Registriert: Sa Jan 09, 2010 15:49
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Wohnort: Sauerland

Re: Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von Bosk Veld »

Hallo Didi,

ich könnte mir vorstellen, daß entgegen der Angabe im Schaltplan die 45V nicht mit einem Röhrenvoltmeter gemessen wurden, sondern auch mit dem Multavi II.
Bei dieser Spannung fließt ein Strom von 0,39mA durch den Anodenwiderstand; 0,18mA davon fließen in die Anode (wir gehen mal von einer idealen Stromsenke aus) und der Rest - 0,21mA - durch das parallelgeschaltete Voltmeter. Der Innenwiderstand des Voltmeters war demnach ungefähr 214kOhm. Das entspräche ganz gut dem 600-V-Meßbereich des Multavi II bei 333Ohm/V.

Gruß, Frank
Die nächsten Termine Versender von Elektronik und Dampfradiobedarf

Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es schon, wenn's Spaß macht.
Daniel Düsentrieb
Opus
Opus
Beiträge: 84
Registriert: Sa Okt 04, 2008 22:18

Re: Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von Daniel Düsentrieb »

Hallo liebe Röhrenfreunde,
vielen Dank für eure Bemühungen . Jetzt ist mir einiges klar geworden. Habe den Einfluß des Innenwiderstandes von versch. Meßgeräten unterschätzt.

viele röhrentechnische Grüße

Didi
Benutzeravatar
paulchen
Geographik
Geographik
Beiträge: 7434
Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16

Re: Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von paulchen »

Ich habe hier einen Plan vorliegen (Lange), in dem eindeutig alles Spannungen und Ströme mit einem Multavi II gemessen und angegeben sind. Das sind die selben Werte wie bei Didi.
Also alle mal mit Multavi oä. messen.

paulchen
Daniel Düsentrieb
Opus
Opus
Beiträge: 84
Registriert: Sa Okt 04, 2008 22:18

Re: Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von Daniel Düsentrieb »

Hallo Paulchen,
meinst du mit dem Schaltplan ein Schaltbild des Saba UKW S Vorsatzgerät?

mfg
Didi
Benutzeravatar
paulchen
Geographik
Geographik
Beiträge: 7434
Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16

Re: Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von paulchen »

Ich habe das Ding mal hier ran gehangen.
Ja, ist der Vorsatz UKW-S.

Bild

paulchen
Benutzeravatar
röhrenradiofreak
Geographik
Geographik
Beiträge: 10228
Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: östliches Niedersachsen

Re: Saba Meersburg WUS: zu hohe Anodenspannung bei EQ80

Beitrag von röhrenradiofreak »

Daniel Düsentrieb hat geschrieben:Habe den Einfluß des Innenwiderstandes von versch. Meßgeräten unterschätzt.
Mitunter ist dieser so groß, dass man nichts sinnvolles misst. Mir ist kürzlich bei Messungen in einem Radio mit einem Digital-Multimeter folgendes passiert: Viele Spannungen waren scheinbar zu hoch, eine stimmte mit dem im Schaltplan angegebenen Wert überein. Aber genau dort lag der Fehler in Form eines Widerstandes, der seinen Wert stark erhöht hatte. Die Spannung, die scheinbar stimmte, war in Wirklichkeit viel zu niedrig. Also: vertraue keinem Messgerät blind. Man muss sich schon Gedanken machen, was und wie man misst.

Wie zum Beispiel auch in diesem Fall. Ich habe mal ein wenig gerechnet. Angenommen habe ich ein Messgerät mit 333 Ohm/Volt im 300 Volt-Messvereich, dieses hat also einen Innenwiderstand von 100 k Ohm. Nimmt man die Röhre als ohmschen Widerstand an, kommt man auf 35 V. Da die Röhre aber kein ohmscher Widerstand ist, halte ich die im Schaltplan angegebenen 45 V für realistisch.

Das bedeutet, dass die 45 V sich nicht auf ein hochohmiges Messgerät wie z.B. das UGW beziehen. Im angehängten Schaltplan(ausschnitt) des UKW-Teils steht nichts über das verwendete Messgerät. Im Schaltplan für den Rest des Gerätes steht zwar, dass die Spannungen mit einem UGW gemessen wurden, aber das muss nicht zwangsläufig auch für das UKW-Teil gelten.

Welchen Innenwiderstand hat das Mulitavi II?

Lutz