Philetta B2D33A Übertrager oder Endstufenröhre defekt?
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- Opus
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Philetta B2D33A Übertrager oder Endstufenröhre defekt?
Hallo und guten Abend an das tolle Forum. Ich habe eine Philetta B2D33A gerade auf dem Tisch und komme nicht mehr weiter. Alle Folienkondensatoren, Elkos usw. habe ich gewechselt. Leider ist der Ton aus dem Lautsprecher stark verzerrt (Lautsprecher wurde auch Testweise getauscht). Nach dem Messen aller Spannungen (alle zumindest annähernd i.O.), bin ich mit dem Signalverfolger dem Signal hinterher. Komischerweise alles Prima ohne zu klirren bzw. zu verzerren. Bis zur Endstufenröhre. Nach der Röhre treten dann die Verzerrungen auf. Kann es sein , das der Übertrager einen Schluss hat, oder zeigt eine defekte Röhre ähnliche Fehlerbilder? Entschuldigt die Frage, aber in der Röhrentechnik sehe ich leider noch nicht durch.
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- Opus
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Philetta B2D33A Übertrager oder Endstufenröhre defekt?
Habe mir jetzt die Arbeit gemacht und den Übertrager mittels Tongenerator überprüft, d.h. wenn ich im ausgeschalteten Zustand (Philetta) den Tongenerator (Multivibrator) an den Lautsprecher halte ist ein leises Signal hörbar. Halte ich dann den TG an die Röhren zugewandte Seite des Übertragers ist das Signal bei weitem lauter. Das Signal ist in beiden Fällen sehr sauber. Daher meine Vermutung, das der Übertrager intakt ist. Da ich wie oben schon erwähnt, leider bei Röhren nicht durchsehe und ich die Röhre nicht umsonst kaufen möchte, bitte ich um eure Unterstützung. Im Attachment der Schaltplan der Philetta.
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Hallo,
kann gut sein, daß Didi da auf dem richtigen Weg ist.
Überprüfe den Kathodenwiderstand R57. Wenn dieser seinen Wert deutlich erhöht hat, dann steigt der Klirrgrad durch zu hohe Gittervorspannung.
Du schreibst:
Hoffentlich hast Du den C83 und den C86 getauscht. Das sind die Verdächtigen Nr. 1.
Sind die Kontakte der Röhrenfassung Ok?
Gruß
Rocco11
kann gut sein, daß Didi da auf dem richtigen Weg ist.

Überprüfe den Kathodenwiderstand R57. Wenn dieser seinen Wert deutlich erhöht hat, dann steigt der Klirrgrad durch zu hohe Gittervorspannung.
Du schreibst:
Folienkondensatoren sind meist auch bei älteren Geräten noch intakt. Nicht so die Papier- (Teer-) Kondensatoren.Alle Folienkondensatoren, Elkos usw. habe ich gewechselt.
Hoffentlich hast Du den C83 und den C86 getauscht. Das sind die Verdächtigen Nr. 1.
Sind die Kontakte der Röhrenfassung Ok?
Gruß
Rocco11
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Guten Abend, habe jetzt nochmal alle Kondensatoren auf verdacht gewechselt. Leider keine Besserung. Das Messen der Widerstände ergab auch nichts beunruhigendes. Jetzt habe ich die Philetta min. eine Stunde am Laufen und sie wird immer lauter (die starken verzerrungen bleiben aber bestehen und verschwinden ins nicht hörbare erst weit unter Schlafzimmerlautstärke) Weiterhin ist mir aufgefallen das sämtliche AM- Bereiche nicht funktionieren, kann das evtl. mit den Verzerrungen usw. zusammenhängen? Wie gesagt bin für jeden Tip dankbar.
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Hallo,
es kann sich auch um zwei verschiedene Fehler handeln. Generell ist zwar möglich daß sie zusammenhängen, - das muß aber nicht zwangsläufig so sein.
Du schreibst, daß das Radio im Laufe einer Stunde immer lauter wird. Das könnte auf einen thermischen Fehler hinweisen. Du könntest mal mit Kältespray verschiedene Bauteile - vorzugsweise Widerstände - in den Kaltzustand zurückversetzen und die Reaktion beobachten.
Bei der Endstufe ...hmmm, - wurde da der Ausgangstrafo während der Reparatur primärseitig abgelötet? Ist da sicher, daß die Anschlüsse noch dort hinführen wie es sein sollte? Primärseitig hat der AT drei Anschlüsse.
Und da ist es absolut nicht egal wo welcher hinführt! Da darf nichts verwechselt werden!
Dieser C91 mit 15nF, - ist der eingebaut? Der ist wichtig !! Und, - wurde der durch einen Neuen ersetzt? An dieser Stelle wurden sehr gerne Papierkondensatoren verwendet.
Ist die Gegenkopplung (R53, 4,7kOhm) angeschlossen und intakt? Das ist ebenfalls sehr wichtig.
Das Radio spielt auch ohne C91 und R53, - aber eben nicht "richtig".
Gruß
Rocco11
es kann sich auch um zwei verschiedene Fehler handeln. Generell ist zwar möglich daß sie zusammenhängen, - das muß aber nicht zwangsläufig so sein.
Du schreibst, daß das Radio im Laufe einer Stunde immer lauter wird. Das könnte auf einen thermischen Fehler hinweisen. Du könntest mal mit Kältespray verschiedene Bauteile - vorzugsweise Widerstände - in den Kaltzustand zurückversetzen und die Reaktion beobachten.
Bei der Endstufe ...hmmm, - wurde da der Ausgangstrafo während der Reparatur primärseitig abgelötet? Ist da sicher, daß die Anschlüsse noch dort hinführen wie es sein sollte? Primärseitig hat der AT drei Anschlüsse.
Und da ist es absolut nicht egal wo welcher hinführt! Da darf nichts verwechselt werden!
Dieser C91 mit 15nF, - ist der eingebaut? Der ist wichtig !! Und, - wurde der durch einen Neuen ersetzt? An dieser Stelle wurden sehr gerne Papierkondensatoren verwendet.
Ist die Gegenkopplung (R53, 4,7kOhm) angeschlossen und intakt? Das ist ebenfalls sehr wichtig.
Das Radio spielt auch ohne C91 und R53, - aber eben nicht "richtig".
Gruß
Rocco11
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Philetta
Hallo wuchy
Du schriebst,daß du mit den Signalverfolger bis zur Endröhre einen sauberen Ton hast.
Was mißt du an den Punkten 8 und 1 der Endröhre ,wo sich von der Triode und der Pentode das Gitter 1 befindet.
Gruß Didi
Du schriebst,daß du mit den Signalverfolger bis zur Endröhre einen sauberen Ton hast.
Was mißt du an den Punkten 8 und 1 der Endröhre ,wo sich von der Triode und der Pentode das Gitter 1 befindet.
Gruß Didi
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Guten Abend und erst einmal vielen Dank für die Antworten
@Rocco11
So ich habe jetzt alles einmal durchgesehen und gemessen, der Übertrager ist richtig dran und der Widerstand und der Kondi sind i.o. bzw. neu
@Didi
Wird jetzt vieleicht dumm klingen, meinst du mit dem Multimeter, oder dem Signalverfolger? Wie gesagt die Röhrentechnik , da steig ich noch nicht durch.
@Roland
Die Röhrenfassung sieht optisch ganz gut aus. So auch die Röhre. Einen Feinschluss kann ich nicht messen. Eine neue Röhre habe ich bestellt, mal sehen ob es was bringt.
Kann mir jemand gute und erhältliche Literatur über die Röhrentechnik empfehlen (gerne auch E-Books)? Das Buch von Eicke Grund -Radio´s der 50er Jahre- habe ich schon und bestimmt auch 5 x gelesen, aber ich möchte mein Wissen auf jedenfall erweitern.
Grüße und Danke
wuchy
@Rocco11
So ich habe jetzt alles einmal durchgesehen und gemessen, der Übertrager ist richtig dran und der Widerstand und der Kondi sind i.o. bzw. neu
@Didi
Wird jetzt vieleicht dumm klingen, meinst du mit dem Multimeter, oder dem Signalverfolger? Wie gesagt die Röhrentechnik , da steig ich noch nicht durch.
@Roland
Die Röhrenfassung sieht optisch ganz gut aus. So auch die Röhre. Einen Feinschluss kann ich nicht messen. Eine neue Röhre habe ich bestellt, mal sehen ob es was bringt.
Kann mir jemand gute und erhältliche Literatur über die Röhrentechnik empfehlen (gerne auch E-Books)? Das Buch von Eicke Grund -Radio´s der 50er Jahre- habe ich schon und bestimmt auch 5 x gelesen, aber ich möchte mein Wissen auf jedenfall erweitern.
Grüße und Danke
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@ Didi und natürlich alle anderen,
habe jetzt mal ALLE Spannungen lt. Schaltplan und Didi´s empfehlung an der Endröhre gemessen:
Pin 1 = 0V (soll 0V)
Pin 3 = 163V (soll 190 V)
Pin 6 = 164V (soll 215 V)
Pin 7 = 4,5V nach kurzer Zeit ca. 10V (soll 4,5V)
Pin 8 = 0V (soll 0V)
Pin 9 = 0V (soll 90V)
Mir ist aufgefallen, das die Spannung an Pin 9 fehlt , könnte die End-Röhre diese bereitstellen und damit defekt sein?
habe jetzt mal ALLE Spannungen lt. Schaltplan und Didi´s empfehlung an der Endröhre gemessen:
Pin 1 = 0V (soll 0V)
Pin 3 = 163V (soll 190 V)
Pin 6 = 164V (soll 215 V)
Pin 7 = 4,5V nach kurzer Zeit ca. 10V (soll 4,5V)
Pin 8 = 0V (soll 0V)
Pin 9 = 0V (soll 90V)
Mir ist aufgefallen, das die Spannung an Pin 9 fehlt , könnte die End-Röhre diese bereitstellen und damit defekt sein?
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- Kuba Komet
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Hallo Wuchy,
klarer Fall, die Anodenspannung der Triode fehlt. Überprüfe mal R55 und R56, einer von denen dürfte defekt sein, höchstwahrscheinlich R55 mit 220 Kiloohm. Philips hat da Schrottwiderstände verbaut (braune Preßkörper), die gehen immer kaputt. Dieses Problem hatten wir neulich erst hier im Diskussionsforum beim gleichen Philetta-Modell.
Widerstände dieses Typs sollte man wie alte Kondensatoren generell alle rausschmeißen.
Gruß
Roland
klarer Fall, die Anodenspannung der Triode fehlt. Überprüfe mal R55 und R56, einer von denen dürfte defekt sein, höchstwahrscheinlich R55 mit 220 Kiloohm. Philips hat da Schrottwiderstände verbaut (braune Preßkörper), die gehen immer kaputt. Dieses Problem hatten wir neulich erst hier im Diskussionsforum beim gleichen Philetta-Modell.
Widerstände dieses Typs sollte man wie alte Kondensatoren generell alle rausschmeißen.
Gruß
Roland