Grundig 3025

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
Forumsregeln
Regeln
Impressum
Benutzeravatar
saarfranzose
Geographik
Geographik
Beiträge: 5932
Registriert: Mi Jul 22, 2009 17:27
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: 66763 Dillingen

Grundig 3025

Beitrag von saarfranzose »

der Hauptfehler bei dem Grundig war fehlender Langwellenempfang. Erst brauchte er aber mal eine Grundrevision (Kondensatoren). Das Empfangsproblem machte mir etwas Arbeit. Alle anderen Wellenbereiche funktionierten tadellos. Auf Langwelle wurde ein Störnebel empfangen, welcher sich beim durchstimmen auch änderte. Ein Sender kam nicht rein. Weder mit dem Transistorradiotest noch mit dem Prüfgenerator lies sich feststellen in welchen Gefielden sich das Radio aufhielt.
Die Überprüfung der Spannungen ergab 40V zu wenig Anodenspannung. Austausch der schwarzen Seleensäule gegen einen guten Siemens Flachgleichrichter. Ebenso musste ich die Netzelkos ersetzen.
Nächste Anlaufstelle: Tastenkontakte. Überprüfung mit dem Ohmmeter, sie schalten sauber.
Dann die Leitungen der Antennenzuführung und den Schalter für die Ferritantenne, auch hier alles in Ordnung.
Viele Bauteile blieben nun nicht mehr übrig. Ich überpüfte die in Frage kommenden Styroflex, wie erwartet hatten sie genau ihren Wert.
Fündig wurde ich dann bei der Oszillatorspule die im Abgleichplan mit 5 gekennzeichnet ist. Der Durchgangstest war nicht eindeutig und nur bei Druck auf die Lötstelle war Durchgang vorhanden. Tatsächlich klebte die HF Litze nur mit der Isolierung am Lötstützpunkt. Nach Nachlöten des Anschlusses setzte dann auch der Langwellenempfang ein.
Ein neues Skalenseil war noch fällig. Die falschen Knöpfe sind montiert. Die Röhren hatte der Kunde bereits ersetzt. Jetzt ist es wieder ein gutes und stabiles Radio.

hier die Bilder:

Grundig 3025
Gruß,
Jupp
------------------------------
Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)
Walterh
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1064
Registriert: Do Dez 06, 2007 18:56
Wohnort: bei Bern, Schweiz

Re: Grundig 3025

Beitrag von Walterh »

Hallo Jupp

Danke für den guten Beschrieb. Macht immer wieder Freude auch von den Erfolgserlebnissen Anderer zu lesen, die nicht alltägliche Fehler finden und beheben.

Was meinst Du: war das schon ab Werk so? Mir ist auch schon mal ein Gerät untergekommen, bei dem zwei Drähte ab Werk nicht verlötet waren (nicht von Grundig..). Abgerissene Spulendrähte sind ja meist auf grobe Behandlung beim Zerlegen oder Reinigen oder - recht häufig, auf Spulenkörper zurückzuführen, die sich aus der Befestigung / Verklebung gelöst haben und dann bei Transporten durch das Eigengewicht die Drähte abrissen.

Gruss, Walter
Benutzeravatar
röhrenradiofreak
Geographik
Geographik
Beiträge: 10228
Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: östliches Niedersachsen

Re: Grundig 3025

Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich bekam einmal eine Philetta 203 oder 213, die plötzlich keinen Empfang mehr hatte. Ursache war, dass ein Kupferlackdraht in einem ZF-Filter zwar um die Lötöse geschlungen, aber nicht verlötet worden war. Kaum zu glauben, dass das fast 40 Jahre lang Kontakt gab.

Lutz
Benutzeravatar
saarfranzose
Geographik
Geographik
Beiträge: 5932
Registriert: Mi Jul 22, 2009 17:27
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: 66763 Dillingen

Re: Grundig 3025

Beitrag von saarfranzose »

ich denke hier war es ähnlich. Bei der Endkontrolle hatte die Spule bestimmt noch Kontakt, war aber nicht richtig abisoliert.

Ich hatte an einer Siemens Schatulle mal einen Verdrahtungsfehler, der definitv ab Werk so war. Der hat dafür gesorgt das die eine der beiden EL84 nicht arbeiten konnte. Das ist jahrzehntelang nicht aufgefallen.
Gruß,
Jupp
------------------------------
Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)
Walterh
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1064
Registriert: Do Dez 06, 2007 18:56
Wohnort: bei Bern, Schweiz

Re: Grundig 3025

Beitrag von Walterh »

Hallo

Hier ein Bild der betreffenden, fehlenden, Lötstelle:
IMG_1580.jpg
Eigentlich auffällig mit dem losen Drahtröllchen.....

Gruss, Walter
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Benutzeravatar
BugleBoy
Geographik
Geographik
Beiträge: 4249
Registriert: Mi Apr 25, 2012 16:30
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium

Re: Grundig 3025

Beitrag von BugleBoy »

Da seid ihr nicht allein. :o

ICh hatte auch Problem mit Tektronix Einschübe.
Kristall Diskrimitator arbeitet schlecht....irgendwann bin ich an Gehause von diese Modul rangekommt und wundert dass Multimeter einige 100mV zeigt. (Gehause ist laut Manual mit Masse verbunden.

Suchen und gefunden: Drahtbrücke ist etwas kurz und beim Löten (Platine) nicht verbunden´, eher angeklemmt.
Anfangs mag es funktioniert.

Grüss
Matt
"Die Grenzen meine Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."
unbekannt

"Nur die Lüge braucht Stütze. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht"
Thomas Jefferson

"Wer im Netz seinen Humor verliert, der hat schon verloren."