Leistungsaufnahme Netzteil bei 220V und 240V Jena 5020
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- Philetta
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Leistungsaufnahme Netzteil bei 220V und 240V Jena 5020
Guten Morgen,
die unterschiedliche Leistungsaufnahme im Leerlauf macht mich etwas stutzig.
Wenn die Primärseite auf 220V eingestellt ist messe ich, bei abgetrennter Sekundärseite, eine Stromaufnahme von 70mA. Steht der Schalter für den Spannungsbereich auf 240V, messe ich 35mA. Ich weiß, das Stromnetz hat 230V.
Woher kommen diese unterschiedlichen Leerlaufleistungen?
Danke
Max
die unterschiedliche Leistungsaufnahme im Leerlauf macht mich etwas stutzig.
Wenn die Primärseite auf 220V eingestellt ist messe ich, bei abgetrennter Sekundärseite, eine Stromaufnahme von 70mA. Steht der Schalter für den Spannungsbereich auf 240V, messe ich 35mA. Ich weiß, das Stromnetz hat 230V.
Woher kommen diese unterschiedlichen Leerlaufleistungen?
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Max
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Re: Leistungsaufnahme Netzteil bei 220V und 240V Jena 5020
Der Unterschied erscheint mir etwas groß, liegt auch wirklich keine Fehlmessung vor? Sekundärseitig alles abgetrennt? Heiz- und Anodenwicklung?
Die gemessenen Werte bedeuten, dass der leerlaufende Trafo bei Einstellung auf 240 V eine Scheinleistung von 8 VA aufnimmt, bei Einstellung auf 220 V dagegen 16 VA. Bei einem leerlaufenden Trafo ist der größte Teil dieser Leistung normalerweise induktive Blindleistung, es sei denn, der Trafo ist knapp dimensioniert.
Die einzige Ursache für diesen großen Unterschied in der Stromaufnahme, die ich mir vorstellen kann, ist, dass der Eisenkern des Trafos bei der Einstellung auf 220 V schon deutlich in die magnetische Sättigung kommt. Das würde bedeuten, dass der Trafo dann auch erhöhte Verluste hat, was man an seiner Erwärmung bemerken müsste. Also: wird der leerlaufende Trafo bei der Einstellung 220 V warm? Dann ist die Einstellung auf 240 V jedenfalls die bessere Wahl.
Lutz
Die gemessenen Werte bedeuten, dass der leerlaufende Trafo bei Einstellung auf 240 V eine Scheinleistung von 8 VA aufnimmt, bei Einstellung auf 220 V dagegen 16 VA. Bei einem leerlaufenden Trafo ist der größte Teil dieser Leistung normalerweise induktive Blindleistung, es sei denn, der Trafo ist knapp dimensioniert.
Die einzige Ursache für diesen großen Unterschied in der Stromaufnahme, die ich mir vorstellen kann, ist, dass der Eisenkern des Trafos bei der Einstellung auf 220 V schon deutlich in die magnetische Sättigung kommt. Das würde bedeuten, dass der Trafo dann auch erhöhte Verluste hat, was man an seiner Erwärmung bemerken müsste. Also: wird der leerlaufende Trafo bei der Einstellung 220 V warm? Dann ist die Einstellung auf 240 V jedenfalls die bessere Wahl.
Lutz
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Re: Leistungsaufnahme Netzteil bei 220V und 240V Jena 5020
Hallo allerseits,
zu dem oben Gesagten hier eine kleine Skizze. Übliche Netztrafos sind auf 1 bis 1,15 Tesla dimensioniert (10 000 bis 11 500 Gauss). Je höher die Kerne ausgesteuert werden, um so stärker steigt sein Leerlaustrom bei erhöhen der Spannung an. So kann die Erhöhung von 220 auf 230V schon einen überproportionalen Stromanstieg bewirken. Deshalb kann der Strom bei 240V schon erheblich niedriger ausfallen...
Und noch ein Bildchen, wie sich der Ruhestrom eines üblichen Netztrafos über der zugeführten Spannung verhält. Dieser Trafo ist wohl etwas großzügiger dimensioniert; er wird nicht bis an die Grenze des Sättigungsbereiches ausgesteuert. Aber auch hier ist der, nicht erst ab Nennspannung, zunehmend steilere Kurvenverlauf bei anwachsender Spannung erkennen.
Abschließend ist dazu noch zu sagen, dass der Magnetisierungstrom bei Belastung aufgrund der am Innenwiderstand der Netzwicklung abfallenden Spannung sinkt - der höchste Magnetisierungsstrom fließt im Leerlaufbetrieb. Zudem gilt es auch zu beachten, dass die gemessenen Stromwerte in der nähe des Sättigungsbereiches stark von der Sinusform abweichen und bei üblichen Messgeräten nicht mehr den Effektivwert abbilden.
zu dem oben Gesagten hier eine kleine Skizze. Übliche Netztrafos sind auf 1 bis 1,15 Tesla dimensioniert (10 000 bis 11 500 Gauss). Je höher die Kerne ausgesteuert werden, um so stärker steigt sein Leerlaustrom bei erhöhen der Spannung an. So kann die Erhöhung von 220 auf 230V schon einen überproportionalen Stromanstieg bewirken. Deshalb kann der Strom bei 240V schon erheblich niedriger ausfallen...
Und noch ein Bildchen, wie sich der Ruhestrom eines üblichen Netztrafos über der zugeführten Spannung verhält. Dieser Trafo ist wohl etwas großzügiger dimensioniert; er wird nicht bis an die Grenze des Sättigungsbereiches ausgesteuert. Aber auch hier ist der, nicht erst ab Nennspannung, zunehmend steilere Kurvenverlauf bei anwachsender Spannung erkennen.
Abschließend ist dazu noch zu sagen, dass der Magnetisierungstrom bei Belastung aufgrund der am Innenwiderstand der Netzwicklung abfallenden Spannung sinkt - der höchste Magnetisierungsstrom fließt im Leerlaufbetrieb. Zudem gilt es auch zu beachten, dass die gemessenen Stromwerte in der nähe des Sättigungsbereiches stark von der Sinusform abweichen und bei üblichen Messgeräten nicht mehr den Effektivwert abbilden.
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...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.
Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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- Philetta
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Re: Leistungsaufnahme Netzteil bei 220V und 240V Jena 5020
Hallo,
ich denke der Trafo ist im Leerlauf.
Alle Röhren und Lämpchen sind entfernt und die Sekundärwicklung für Heizspannung und Beleuchtung (Lötöse 8) ist abgeklemmt.
Der Stromverbrauch steigt um etwa 20mA, wenn ich die Heizspannung anlege und nur die Gleichrichterröhre einstecke.
Warm wird der Trafo nicht, weder bei 220V noch bei 240V.
Gruß
Max
ich denke der Trafo ist im Leerlauf.
Alle Röhren und Lämpchen sind entfernt und die Sekundärwicklung für Heizspannung und Beleuchtung (Lötöse 8) ist abgeklemmt.
Der Stromverbrauch steigt um etwa 20mA, wenn ich die Heizspannung anlege und nur die Gleichrichterröhre einstecke.
Warm wird der Trafo nicht, weder bei 220V noch bei 240V.
Gruß
Max
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Re: Leistungsaufnahme Netzteil bei 220V und 240V Jena 5020
Das wäre eine Möglichkeit des Messfehlers, den ich meinte.glaubnix hat geschrieben:Zudem gilt es auch zu beachten, dass die gemessenen Stromwerte in der nähe des Sättigungsbereiches stark von der Sinusform abweichen und bei üblichen Messgeräten nicht mehr den Effektivwert abbilden.
Danke für die gute Erklärung!
Lutz
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- Philetta
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Re: Leistungsaufnahme Netzteil bei 220V und 240V Jena 5020
Das mit dem Messfehler leuchtet mir ein.
Probleme bereitet mir die Theorie mit der magnetischen Sättigung:
Warum wird er wieder kleiner?
Max
Probleme bereitet mir die Theorie mit der magnetischen Sättigung:
ok, aber weiter hat glaubnix geschrieben:Je höher die Kerne ausgesteuert werden, um so stärker steigt sein Leerlaustrom bei erhöhen der Spannung an. So kann die Erhöhung von 220 auf 230V schon einen überproportionalen Stromanstieg bewirken.
Warum steigt er dann nicht weiter überproportional an?Deshalb kann der Strom bei 240V schon erheblich niedriger ausfallen...
Warum wird er wieder kleiner?
Max
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Re: Leistungsaufnahme Netzteil bei 220V und 240V Jena 5020
glaubnix meint, dass der Strom mit der Spannung steigt, was ja auch logisch ist. Nur eben nicht proportional, sondern überproportional.
Der untere Satz ist so gemeint, dass der Trafo auf 240 V eingestellt ist, nicht etwa dass die anliegende Spannung auf 240 V steigt. Stellt man den Trafo auf 240 V und legt 230 V an, entspricht das einer kleineren Spannung, als wenn an dem auf 220 V eingestellten Trafo 230 V anliegen. Deshalb ist die Stromaufnahme dann geringer und das Weltbild stimmt wieder.
Lutz
Der untere Satz ist so gemeint, dass der Trafo auf 240 V eingestellt ist, nicht etwa dass die anliegende Spannung auf 240 V steigt. Stellt man den Trafo auf 240 V und legt 230 V an, entspricht das einer kleineren Spannung, als wenn an dem auf 220 V eingestellten Trafo 230 V anliegen. Deshalb ist die Stromaufnahme dann geringer und das Weltbild stimmt wieder.
Lutz
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Re: Leistungsaufnahme Netzteil bei 220V und 240V Jena 5020
Oder anders ausgedrückt: Bei Schalterstellung 240V kommen mehr Windungen der Primärseite zur Anwendung. Dadurch steigen die Induktivität und der ohmsche Drahtwiderstand; als Folge sinkt dann die Stromaufnahme.Der untere Satz ist so gemeint, dass der Trafo auf 240 V eingestellt ist, nicht etwa dass die anliegende Spannung auf 240 V steigt. Stellt man den Trafo auf 240 V und legt 230 V an, entspricht das einer kleineren Spannung, als wenn an dem auf 220 V eingestellten Trafo 230 V anliegen. Deshalb ist die Stromaufnahme dann geringer und das Weltbild stimmt wieder.
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Re: Leistungsaufnahme Netzteil bei 220V und 240V Jena 5020
Hallo allerseits,
genau so verhält es sich.
Danke Lutz, dass du das von mir gemeinte noch einmal durchsichtiger dargestellt hast. Oft findet man nicht auf Anhieb die richtigen Worte zu einer eindeutigen Aussage...
genau so verhält es sich.
Danke Lutz, dass du das von mir gemeinte noch einmal durchsichtiger dargestellt hast. Oft findet man nicht auf Anhieb die richtigen Worte zu einer eindeutigen Aussage...
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.
Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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- Philetta
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Re: Leistungsaufnahme Netzteil bei 220V und 240V Jena 5020
Guten Morgen,
ist ja eigentlich ganz klar!
Dank euerer Hilfe jetzt auch für mich.
Max
ist ja eigentlich ganz klar!
Dank euerer Hilfe jetzt auch für mich.

Max