Trafo raucht und brutzelt

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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areses
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Trafo raucht und brutzelt

Beitrag von areses »

Bei meiner neuen Beute - ein französischer Arena 614c - begann nach einigen Minuten Probelauf der Trafo heftig zu rauchen und zu brutzeln. Ist der nun selber defekt oder evtl. ein Kondensator? Vielleicht der unter dem Trafo parallelgeschaltete 0.1 mF 1500V Ero? Ich weiss ich muss die eh wechseln - aber es lohnt sich nicht wenn der Trafo selbst kaputt ist. (Kein Ersatz das Radio gibt wohl s kein zweites mal, Spezifikationen find ich nirgends - deswegen habe ich auch ein Problem mit der Röhrenbestückung, denn die sind ohne lesbare Beschriftung *grummel*).
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Also wenn der Trafo schon geraucht hat ist es sehr wahrscheinlich, dass er sich (spätestens dabei) verabschiedet hat.
Am besten mal alles von der Sekundärseite abtrennen und den Trafo alleine über eine Vorschaltglühlampe ausprobieren.

Gruß Christopher :)
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Volker
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Beitrag von Volker »

Den ersten Test macht man immer mit Trennregeltrafo oder Vorschaltlampe. Das wurde hier schon genügend vorgebetet. Wenn Du die Übeltäter-Kondensatoren kennst, dann kneif die wenigstens vorher ab. Die sind als Trafokiller bekannt. Die restliche Erkenntnis hast Du schon selber geschrieben. Schade um das Gerät.

MfG Volkmar
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werners
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Beitrag von werners »

Hallo,
stimmte die Spannung oder ist dies eventuell ein Gerät nur für 110V?

Gruss:
werners
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areses
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Vorbeter

Beitrag von areses »

Die Spannung stimmt - ist einstellbar zwischen 110 V und 240 V und war auf letzteres positioniert.

Aber Frage (Volkmar): Wieso schützt ein TRENNTRAFO den Im Radio befindl. Transformator? (Für den Selbstschutz gibts bei uns im Haus einen Körperstrom-Schutzschalter)
Auch eine Vorschaltglühbirne mag zunächst helfen, aber irgendwann muss das Gerät ja an den normalen Netzbetrieb und dann passiert's halt da.

Ich gehe prinzipiell bei der Wiederinbetriebnahme nach den Empfehliungen von Eike Grund "Radios der 50er Jahre - Restauration, Wiederinbetriebnahme und Reparatur" Norderstedt:2000 vor
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kurzwelle
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Beitrag von kurzwelle »

@ areses: Ein Trenntrafo trennt das normale Stromnetz mit dem angeschlossenen Gerät. Deshalb kann nichts passieren, wenn man z.b mit einer Hand an die Phase greift. Bei einem regelbaren Trenntrafo kann man die Ausgangsspannung einstellen.

mfg
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Ralph
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Beitrag von Ralph »

Hallo areses,

erst einmal, schade, was Dir da passiert ist :( . Wenn der Vorbesitzer da nicht schon für gesorgt hatte, hätte Dir da die Vorschaltlampe mit 60 W wahrscheinlich sehr weitergeholfen. Die begrenzt nämlich den Einschaltstrom, was bei den alten Kameraden, vor allem dann, wenn sie schon lange gestanden haben, gerade auch die Kondensatoren freut. Darüberhinaus ist die Lampe ein gutes Hilfsmittel, möglich vorhandene Defekte im Netzteil abzuschätzen.

Ist da alles weitgehend noch ok, verhält sich die Lampe so: Sie leuchtet bei Einschalten des Radios einmal kurz auf, geht dann aber in eine Art Glimmzustand über bis zu einem geringen Leuchten wie so eine Nachtlampe.

Sind im Netzteil Schäden zu erwarten, also Gleichrichter oder Elkos, dann leuchtet sie nach einem kurzen Glimmzustand sofort wieder hell auf. Dann das Radio sofort ausschalten. Bis zu dem Zeitpunkt ist dann meistens noch nichts schlimmes passiert, vor allem dem Netztrafo nicht, und man kann ausgeruht auf die Fehlersuche gehen.

Die Funktion des Trenntrafos und seinen Sicherheitsnutzen hat bereits kurzwelle beschrieben. Der Regelteil wird dazu genutzt, das Radio stufenweise vorsichtig wieder an Netzspannung zu gewöhnen, indem man es vorsichtig wieder bis zur vollen Netzspannung hochfährt.

Meiner Vorschaltlampe habe ich noch so einen extra großen Ausschalter spendiert. Den findet man nämlich, wenn man hinten ins Radio reinsieht, schneller als das Gefummel nach Knöpfchen oder Tasten vorne.

Hier mal meine Lampe im Aufbau. Wirklich nützlich das Teil, und hilft solche Desaster zu verhüten, wie es Dir gerade passiert ist. Wenigstens in den allermeisten Fällen.

Bild

Gruß Ralph

PS: Die Sicherrung im Haus nützt dabei gar nichts. Die schützt nur Dich und das Haus, wenn ein Fehler eintritt. Mit den oben beschriebenen Geräten läßt sich aber Vorsorge betreiben, was bei unsere Oldies noch viel wichiger ist.
Zuletzt geändert von Ralph am Di Okt 07, 2008 14:00, insgesamt 2-mal geändert.
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

@areses:
Volker schrieb von einem Trennregeltrafo, - oder auch Regel-Trenntrafo genannt. Und hier kann man oft * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* die Spannung von Null an hochregeln. Ein einfacher 1:1 Trenntrafo bietet natürlich keinen Schutz vor Überlastung. Der macht nur Potentialtrennung, - sonst nichts.

Gruß

Rocco11
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Volker
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Beitrag von Volker »

Meine Vorschreiber haben eigentlich alle offenen Fragen vorbildlich beantwortet. Ein altes Radio, was lange geruht hat, ist wie ein Koma-Patient.
Da kann man auch nicht verlangen, dass er dann quicklebendig aus dem Bett springt.

MfG Volkmar
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areses
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T H A N X

Beitrag von areses »

DANKEE JUNGS!!! ich war eben im Baumarkt und bastel mir gerade die erste Vorschaltlampe meines Lebens. Das Bild hilft mir dabei.

Auch wenn es für DIESES Radio evtl zu spät ist, da ich weiss dass es vor mir schon mein französischer Schwiegervater (mit noch weniger Ahnung) gequält hat.

Unser hiesiger alteingesessener Trierer Radiotechniker meinte heute Vormittag, die für die Diagnose nützliche Vorschaltglühbirne nütze bei einem Trafe der Feuchtigkeit gezogen habe, schlussletztendlich auch nichts, weil man den eben nicht repariert bekommt, wobei dies der häufigste Felher sei, den seine Kunden mit ihren Röhrenradios mitbrächten. "Trafotausch und gudd ös."

Ich üb schon mal bis dahin.

Danke für die geduldige, ausführliche und nachhaltige Beschulung!! Lasst Euch nicht entmutigen *grins*

Ein Trennregeltrafo für 500 Eus ist aber z Zt net drin.
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Hi areses,

Trenn- oder Stelltrenntrafos gibt es in der Bucht bereits für wesentlich kleineres Geld - einfach einmal mitbieten.
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Volker
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Beitrag von Volker »

Bis jetzt habe ich nur eine Vorschaltlampe benutzt und die hat schon schlimmeres verhindert. Die richtig dimensionierte Sicherung (kein Draht oder Staniolpapier) hätte das Abrauchen eventuell auch verhindern können.
Feuchte Geräte sollte man neben der Heizung mal 14 Tage trocknen. Da muß man sich in der Neugierde etwas zügeln.

MfG Volkmar
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areses
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Vorschaltglühbirne

Beitrag von areses »

So, als kleine Aufmerksamkeit hier ein pic meiner ersten Vorschaltlampe mit einer 40Watt Glühbirne bei der man den Heizdraht gut sehen kann. Ich probier grade meinen Lötkolben drauf aus, deswegen glimmt sie schwach.
Ich hoffe sie gefällt euch *grins*

Die Sicherung im Radio war und ist original :-/ (und brannte nicht durch).
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Beitrag von werners »

Hallo,
ein Notradio lässt sich bestimmt nicht stilvoller in Betrieb nehmen :-)

Gruss:
werners
Gast

Kurzschluss

Beitrag von Gast »

Hallo Leute ist ja alles super mit der Fehlerbeschreibung aber ich hatte auch so einen ähnlichen Fehler in einem Loewe Opta Kantante..Da habe ich erst Die Kabeln hinterm Trafo Die zum Gleichrichter Führen abgelötet und überprüft Leider war da der Selengleichrichter Defekt zum Glück ist der Trafo nicht in Flammen aufgegangen da hätte aber nicht viel gefehlt ich habe es gemerkt weil es ein wenig an zu Stincken fing also es kann auch mal ein Gleichrichter sein
Ich habe die kiste Sofort aus gemacht und mal Vorsichtig Nachgesehen wer den Duft ab gegeben Hat habe Nach den Stinktier gesucht es war der Trafo der war ganz schön Warm..habe die Trafo zuleitung zum Gleichrichter abgelötet und alles war ok Der Becherelko hatte aber keinen schluss Nach Tausch des Gleichrichters Hat das Gerät Störungsfrei gelaufen..Ich hatte den Gleichrichter Durchgemessen er hatte auf Wechselspannungs eingangsseite einen Schluss.. habe dann auch noch aus sicherheits gründen den Becherelko ersetzt.