Fehler beseitigt ... oder nicht?

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röhrenradiofreak
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Fehler beseitigt ... oder nicht?

Beitrag von röhrenradiofreak »

Wem ist das nicht schon passiert: Bei der Fehlersuche an einem Gerät verschwindet der Fehler plötzlich und ist nicht mehr zu provozieren.

Heute ist mir das mit einem Philips-Kofferradio Tourismo 12RP474 passiert, das auf allen Wellenbereichen weitgehend taub war. Ich hatte den Fehler schon auf die vorletzte ZF-Stufe eingegrenzt. Beim Messen der Basisspannung des betreffenden Transistors brüllte das Gerät plötzlich los und spielt seitdem einwandfrei. Mit allen Tricks, die mir eingefallen sind, kann ich den Fehler nicht mehr provozieren.

Wie geht Ihr in so einem Fall vor, vor allem, wenn das Gerät jemand anderem gehört?
- Vorsorglich verdächtige Bauteile erneuern. Aber eine Garantie, dass das fehlerhafte dabei war, gibt es nicht.
- Das Gerät einem ausgiebigen Probelauf unterziehen.
- Den Besitzer darauf hinweisen, dass eventuell noch ein versteckter Fehler vorhanden ist, der irgendwann wieder zu einem Ausfall führen kann.

Oder welche Möglichkeiten gibt es noch?

Lutz
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BugleBoy
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Re: Fehler beseitigt ... oder nicht?

Beitrag von BugleBoy »

Hallo lutz

Wenn es eigene Gerät ist dann so belassen...sowie beim meine HP 175A Oszi, Triggerproblem durch Tunneldiode,
(geprüft Ok, zurückeinbauen, dann ging der wieder gut, bis jetzt)

meine Lösung: ihm hinweisen und Kulanz anbieten..das ist besten lösung. (mit vorherige Dauerlauf, inkl schütteln)

Grüss
Matt
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Re: Fehler beseitigt ... oder nicht?

Beitrag von amiga3000 »

Ich hatte mal ein Knarzen immer auf dem rechten Kanal im Löwe-Opta Oslo Stereo,hatte fehler nie gefunden,bis mir langweilig wurde,und das chassis nochmal gründlich untersuchte. Was war es? ein Loser draht :wut: . Dafür lass ich das ding Jahrelang rumstehen,weil ich fehler nicht gefunden hatte. Das Ausgebaute chassis hatte den fehler nicht :wut:
Mfg.
Mario
hoeberlin
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Re: Fehler beseitigt ... oder nicht?

Beitrag von hoeberlin »

Hallo,

sofern der Transistor ein Germaniumtyp ist, würde ich den auf jeden Fall tauschen( aber auch SI mit Metallgehäuse ). Ich hatte solche Dinge schon mehrfach, auch in NF Vorstufen, und irgendwann konnte ich eine U-BE von über 2 Volt messen.

Auch das Thema "Tin Whiskers" könnte hier in Frage kommen. Bitte einfach mal danach googeln, auch hier im Forum hatten wir das (glaube ich) schon mal.

VG Henning
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röhrenradiofreak
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Re: Fehler beseitigt ... oder nicht?

Beitrag von röhrenradiofreak »

Der Transistor (AF121) ist erneuert, zwei Widerstände in der Basisspannungsversorgung und ein Elko, der damit in Zusammenhang stehen könnte, ebenso. Dann kam das bei zeitweiligen Fehlern übliche Programm: Wärme, Kälte, Abklopfen, Platine biegen, an Bauteilen wackeln. Außerdem habe ich den ganzen Bereich nachgelötet. Sonst fällt mir nichts mehr ein, was ich noch tun könnte.

Ich meinte den Eröffnungsbeitrag ja auch etwas allgemeiner: was tut man, wenn man nicht sicher ist, einen Fehler bei einem Gerät, das jemand anderem gehört, beseitigt zu haben?

Lutz
rettigsmerb
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Re: Fehler beseitigt ... oder nicht?

Beitrag von rettigsmerb »

Hallo Lutz,

auch ich tendiere zu der "Kulanz-Lösung". Wenn alles, wirklich alles an Tricks ausgespielt ist, um den Fehler zu reproduzieren und auch ein Probelauf auf einer Rüttelbank keinen Befund hervor bringt, hat man nach menschlichem Ermessen alles getan, denke ich. Sollte dann wider Erwarten der Fehler irgendwann doch erneut auftreten, bitte ich den Besitzer, keinerlei Bedienvorgänge mehr am Gerät vorzunehmen und den Netzstecker zu ziehen, respektive bei Batteriegeräten die Batterie zu entnehmen und unter möglichst bester Vermeidung von Erschütterungen mit dem Gerät zu mir zu kommen. Gegebenenfalls würde ich auch persönlich hinfahren, das müsste der Situation entsprechend entschieden werden.

Schöne Grüße und Guten Rutsch,
Herbert