Sonolor

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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glaubnix
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Re: Sonolor

Beitrag von glaubnix »

Ja, genau so ist es; über R12 fließt der gesamte Anodenstrom und ruft einen negativen Spannungsabfall hervor, welcher als Gittervorspannung genutzt wird. Man nennt dieses Verfahren "Halbautomatische" Gittervorspannungserzeugung - im Gegensatz zur "Automatischen", welche durch Katodenwiderstände erfolgt.

R6 ist der Gitterableitwiderstand über welchen in diesem Fall die negative Vorspannung zugeführt wird; R17 soll UKW-Schwingungen der Endröhre vermeiden.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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saarfranzose
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Re: Sonolor

Beitrag von saarfranzose »

ich hab das fast gleiche Modell in meinem Auffanglager und hab es eben mal untersucht:

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Die Verbindung von der Netzseite zum Chassis stammt natürlich daher weil der Netztrafo nur ein Spartrafo ist. Es hat mich etwas verwundert da ich diese Art Trafos schon sehr lange kenne, aber immer nur als netzgetrennter Trafo.

Ausserdem hab ich die drehbaren Ferritantenne fotografiert, weil diese bei mir etwas anders aussieht.
Gruß,
Jupp
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saarfranzose
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Re: Sonolor

Beitrag von saarfranzose »

ich hab mit meinem Freundeskreis noch etwas die Schaltung diskutiert. Das ist das Ergebnis:

An dieser Schaltung waren echte Oberknauber am Werk:

1.: Netz- Schalter an der Masse-Seite ! Fast schon kriminell, - egal, wie man den Stecker einsteckt, ist irgendwann immer Spannung am Chassis - entweder direkt oder rückwärts über den Transformator, wenn ausgeschaltet.

2.: kein Anoden- Schutz- Widerstand vor der Gleichrichterröhre direkt am Netz - Brrrr ! → Netz-Impedanz ~ 0 Ω ! Hier sollten wenigstens ca. 100 Ω / 4 W vor die Anoden.

3.: zwei mal eine 6N8 (= EBF80) verwendet, an der 2ten einfach die Dioden auf Masse gelegt, statt eine nur- Pentode zu nehmen, z. B. EF41, EF89, EF93 = 6BA6.
Gruß,
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peetey
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Re: Sonolor

Beitrag von peetey »

saarfranzose hat geschrieben:ich hab mit meinem Freundeskreis noch etwas die Schaltung diskutiert. Das ist das Ergebnis:

An dieser Schaltung waren echte Oberknauber am Werk:

1.: Netz- Schalter an der Masse-Seite ! Fast schon kriminell, - egal, wie man den Stecker einsteckt, ist irgendwann immer Spannung am Chassis - entweder direkt oder rückwärts über den Transformator, wenn ausgeschaltet.

2.: kein Anoden- Schutz- Widerstand vor der Gleichrichterröhre direkt am Netz - Brrrr ! → Netz-Impedanz ~ 0 Ω ! Hier sollten wenigstens ca. 100 Ω / 4 W vor die Anoden.

3.: zwei mal eine 6N8 (= EBF80) verwendet, an der 2ten einfach die Dioden auf Masse gelegt, statt eine nur- Pentode zu nehmen, z. B. EF41, EF89, EF93 = 6BA6.
Hallo Franz-Jozef,
Ihr habt ja vollig recht, diese radio ist schon recht gefahrlich! Die grossere Concorde hat wenigstens noch eine sicherung!

Danke fur die foto's, sieht sich schon sehr aenlich aus!

Peter :mrgreen:
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peetey
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Re: Sonolor

Beitrag von peetey »

Hallo leute,
heute 2 x 47u/400V elko's eingelotet, der condo am AU erneuert und ebenso eine X2 condo zwischen beide fasen am trafo gelotet.
Funktioniert jetzt ausgezeichnet, nur ist mir aufgefallen das fur so einen kleinen radio die spannung am ersten elko ziemlich hoch ist: 295V. Und das mit dem schalter am trafo auf 245V.

Herzlichen dank an alle fur die hilfe!

gruss,
peter :mrgreen:
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radiobastler
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Re: Sonolor

Beitrag von radiobastler »

Die höhe der Spannung ist ok. Die Angabe der Netzspannung von 230V ist der Effektivwert. Die Amplitude ist viel höher. Sie ergibt sich aus 230V*Wurzel2=325V. Eine gleichgerichtete Wechselspannung, die durch einen Elko geglättet wird, hat die höhe der Amplitude, abzüglich des Spannungsabfalls an der Gleichrichterröhre und beeinflusst durch die restliche Brummspannung.
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

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peetey
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Re: Sonolor

Beitrag von peetey »

radiobastler hat geschrieben:Die höhe der Spannung ist ok. Die Angabe der Netzspannung von 230V ist der Effektivwert. Die Amplitude ist viel höher. Sie ergibt sich aus 230V*Wurzel2=325V. Eine gleichgerichtete Wechselspannung, die durch einen Elko geglättet wird, hat die höhe der Amplitude, abzüglich des Spannungsabfalls an der Gleichrichterröhre und beeinflusst durch die restliche Brummspannung.
Stephan, danke fur deinen bemerkung; die rechnerei kenne ich ja auch aber normaler weise gibt es in diese franzosische radio's nicht mehr als ungefahr 245V nach gleichrichtung. 295 erspricht die werte sowie im gross-supers von Grundig usw.

Daher war ich ein bischen erstaunt und auch war das noch vor ich bemerkte das hier ein spar-trafo eingebaut war.

gruss,
Peter :mrgreen:
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