Musik aus dem Backofen

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GeorgK
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Musik aus dem Backofen

Beitrag von GeorgK »

Hallo Forumsgemeinde,
ein Glück für Claus :hello: der keine Musik mehr aus dem Backofen hört. Für andere ein trauriges aus eines weiteren MW Sender.
QUELLE: Offenbach Post vom Samstag 16.02.2013


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nordmender
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Re: Musik aus dem Backofen

Beitrag von nordmender »

Hallo,wie Georg richtig feststellt,bleibt die Musik aus dem Backofen weg.
Dafür kommt nun aus dem Nachbarhaus die Dauerbeschallung durch Konkurrenz des "verschwundenen" Evangelischen Kirchenrundfunks als Schall.
Ich überlege schon,ob ich konvertiere,mein eigenes Minarett baue.
Dann kann ich mit Druckkkammerlautsprechern die Umgebung "zuplärren".

Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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Jochen Amend
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Re: Musik aus dem Backofen

Beitrag von Jochen Amend »

Ach der hat den Backofen beschallt... und ich dachte, das liegt am Pils in Claus' Ausschank!
:lol: :lol: :lol:
:bier: :bier: :bier:
Sicherung gut, Kabel schlecht!
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Moritz_Krell
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Re: Musik aus dem Backofen

Beitrag von Moritz_Krell »

Das würd mich ja mal interessieren, wie das zustande kam, das aus dem Backofen Musik kam.

Ein fall für Gallileo Mystery :mrgreen:
Ohne Schrott im Haus kommt der Erfinder nicht aus
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nordmender
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Re: Musik aus dem Backofen

Beitrag von nordmender »

Moritz_Krell hat geschrieben:Das würd mich ja mal interessieren, wie das zustande kam, das aus dem Backofen Musik kam.

Ein fall für Gallileo Mystery :mrgreen:
Ja,das war überhaupt nicht mysteriös!
Der Sender war aus "allem" Metallischen zu hören,selbst aus Heizkörpern!!!
Ebenso gut zu empfangen aus Lautsprechern,die an ausgeschalteten Geräten hingen.
Das Ganze brachte die ( rechtgläubigen) Bürger ( die mit dem Missionsbedürfnis) auf die Palme.
Es kamen sogar durch das Programm zu Schaden gekommene aus dem Odenwald zu Demos angereist. :wut:
Dann bauten die "Telekomiker" um auf einen steil abstrahlenden Dipol.
Ergebnis: die ungeliebten Programme störten weniger.
Aber das war reine Glaubensfrage bis zu diesem Zeitpunkt.
Eine Sendung der Damenwäsche tragenden Fraktion wäre derzeit sogar hoch willkommen gewesen. :mrgreen:
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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Re: Musik aus dem Backofen

Beitrag von rettigsmerb »

[sarkasmus]

verflucht und zugenäht! Und wie soll ich jetzt meinen Handy-Akku laden? - Wie??? - Mit nem Ladegerät aus der Steckdose? Da muss ich ja für den Strom bezahlen :wut: Verdammt, verdammtverdammt.... :mrgreen:

[/sarkasmus]

Scheene Sunntag,
Herby
Franz

Re: Musik aus dem Backofen

Beitrag von Franz »

Hallo ,
ich kannte das auch in Stollberg im Rheinland. Dort war ein grosser MW Sender des WDR . Der brachte im ca 1000m entfernt gelegenen BW Standort auch so einiges zum klingen.
Gruss Franz
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GeorgK
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Re: Musik aus dem Backofen

Beitrag von GeorgK »

GEZ:

Wie,?? Sie haben weder Radio noch Fernseher? Aha!! Aber einen Backofen. Damit ist die Gebühr fällig! Basta!!
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Re: Musik aus dem Backofen

Beitrag von DiRu »

1962 war die Mittelwelle Mainflingen (damals) auf 1538 kHz und ein LW Sender auf 151 kHz die ersten Sender des 1962 neu beginnenden Deutschlandfunks (DLF).
Die Frequenzen wurden später so geändert, daß sie durch 9 teilbar sind, also 1539 kHz und 153 kHz.
Nach der Wende hat der DLF die Frequenz 1539 kHz und damit den Standort Mainflingen zu Gunsten der Frequenz 1422 kHz in Heusweiler aufgegeben. 1422 kHz war ehedem ein Sender des Saarländischen Rundfunks (Europawelle Saar).
Der Sender 1539 kHz war dann einige Zeit außer Betrieb, bis er dann vom Evangeliumsrundfunk angemietet wurde.
Zwischenzeitlich gab es aber schon Interessenten für das Gelände, die dort bauen wollten. Denen kam die Wiederinbetriebnahme des Senders nicht gelegen. Daraufhin startete dann eine Kampangne unter dem Stichwort "Musik aus dem Backofen".
Allem Anschein nach kam all die Jahre zuvor, als das Programm des DLF abgestrahlt wurde, aber keine Musik aus dem Backofen - oder wenigstens keine fromme.
Für Insider: http://www.radiomuseum.org/forum/musik_ ... eisen.html

Das Phänomen als solches ist physikalisch einfach erklärbar: In Sendernähe werden in Leitern (Antennen !) relativ große Spannungen induziert. An der Berührungsstelle zweier elektrischer Leiter entsteht, soweit die Kontakte nicht metallisch sauber sind, ein nichtlinearer Übergang, der die HF demoduliert. Das entspricht der Wirkung eines (primitiven) Detektors. Allerdings sind wegen der Nähe zum Sender die Ströme des demodulierten Signals doch so kräftig, daß ihr Magnetfeld die beteiligten Leiter zu entsprechenden Schwingungen veranlaßt. Dann kommt Musik aus der Dachrinne oder eben aus dem Backofen.

Und wenn nun ein Radio, das im näheren Umkreis eines Senders betrieben wird, diesen Sender auf allen möglichen Frequenzen zusätzlich empfängt, muß das keinesfalls (nur) an der ungenügenden Großsignalfestigkeit dieses Radios liegen. Eine Dachrinne in der Nähe oder ein (angerosteter) Zaun können als "Sekundärstrahler" der wahre Grund für diesen Effekt sein.

MfG DR