Historische schallplatten

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bubblegumm
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Historische schallplatten

Beitrag von bubblegumm »

Hallo!!
Habe mal 3 meiner ältesten schellackplatten aufgenommen.
1x Auf einem Dual C S 16 Plattenspieler...Eine platte von 1905 Die Schlacht bei Sedan.
(Anmerkung...mir geht es nicht um Kriegsverherrlichung...sondern alleine um Geschichte.)
Die anderen beiden auf einem 50er Jahre Wechsler von Telefunken.Die sind auch von 1905.

Ich finde das der alte Dual Plattenspieler sehr gut ist.
Der hat noch alle Umdrehungseinstellungen....33..45 und 78.

lg klaus
Zuletzt geändert von bubblegumm am Di Mär 12, 2013 8:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Willi H 411
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Re: Historische schallplatten

Beitrag von Willi H 411 »

Hallo!

Zunächst einmal: Schöne Schätzchen hast du da. Und wohl auch noch in einem sehr guten Zustand.

Zum Abspielen: Wenn du die Schellacks mit einem Magnetsystem abspielst und den Plattenspieler über den normalen Entzerrer-Vorverstärker anschließt, so hast du einen sehr starken Höhenabfall. Das liegt daran, daß diese alten Platten noch keine Höhenanhebung hatten, wie es bei Schallplatten ab den 1960er Jahren der Fall ist. Die Schellacks knistern und rauschen zwar hörbar weniger, aber auch die Oberfrequenzen der Musik werden dabei weggefiltert.

Magnetsystemen haben normalerweise auch den Nachteil, daß sie mit einem viel zu geringen Auflagegewicht gefahren werden. Bei Schellacks sollten es so zwischen 4 und 10 Gramm sein. Hier gibt es durchaus auch Abtastsysteme und dazugehörige Nadeln, die in dieser Größenordnung liegen. Sonst kann es nämlich passieren, daß die Nadel, durch die hohe Geschwindigkeit, selbst bei kleineren Dellen aus der Rille geworfen wird.

Hier haben die Kristall- bzw. Keramiksysteme einen Vorteil. Sie tasten die Rillen sicherer ab. Bei der richtigen Anpassung eines solchen Systems erzielt man eine beachtliche Klangqualität. Hier sehr zu empfehlen, die Duals aus den 1960er Jahren.

Dann noch eins: Bei Schellacks von vor ca. 1941 benötigt man eine dickere Nadel, als die übliche mit 65µm Verrundungsradius. Zu hören ist das in einem "zirpenden Rauschen", wie man es bei der Platte auf dem Dual hören kann. Hier bietet sich eine mit 100µm an. Bekommen kannst du sie z.B. hier: http://www.nadelspezialist.de/index1a.htm

Es gibt auch noch andere Anbieter, aber dieser hier ist sehr gut und zudem auch noch preiswert.

VG Willi
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bubblegumm
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Re: Historische schallplatten

Beitrag von bubblegumm »

Willi H 411 hat geschrieben:Hallo!

Zunächst einmal: Schöne Schätzchen hast du da. Und wohl auch noch in einem sehr guten Zustand.

Zum Abspielen: Wenn du die Schellacks mit einem Magnetsystem abspielst und den Plattenspieler über den normalen Entzerrer-Vorverstärker anschließt, so hast du einen sehr starken Höhenabfall. Das liegt daran, daß diese alten Platten noch keine Höhenanhebung hatten, wie es bei Schallplatten ab den 1960er Jahren der Fall ist. Die Schellacks knistern und rauschen zwar hörbar weniger, aber auch die Oberfrequenzen der Musik werden dabei weggefiltert.

Magnetsystemen haben normalerweise auch den Nachteil, daß sie mit einem viel zu geringen Auflagegewicht gefahren werden. Bei Schellacks sollten es so zwischen 4 und 10 Gramm sein. Hier gibt es durchaus auch Abtastsysteme und dazugehörige Nadeln, die in dieser Größenordnung liegen. Sonst kann es nämlich passieren, daß die Nadel, durch die hohe Geschwindigkeit, selbst bei kleineren Dellen aus der Rille geworfen wird.

Hier haben die Kristall- bzw. Keramiksysteme einen Vorteil. Sie tasten die Rillen sicherer ab. Bei der richtigen Anpassung eines solchen Systems erzielt man eine beachtliche Klangqualität. Hier sehr zu empfehlen, die Duals aus den 1960er Jahren.

Dann noch eins: Bei Schellacks von vor ca. 1941 benötigt man eine dickere Nadel, als die übliche mit 65µm Verrundungsradius. Zu hören ist das in einem "zirpenden Rauschen", wie man es bei der Platte auf dem Dual hören kann. Hier bietet sich eine mit 100µm an. Bekommen kannst du sie z.B. hier: http://www.nadelspezialist.de/index1a.htm

Es gibt auch noch andere Anbieter, aber dieser hier ist sehr gut und zudem auch noch preiswert.

VG Willi
Hallo Willi !!
Danke für den Tipp.
Es gibt sogar für das Magnetsystem breitere Abtastnadeln,
extra zum abspielen von Schellackplatten.
Ich nutze meistens aber den Telefunkenwechseler ,weil das abspielen auf dem Grammophon
der Platte auf längere sicht Schäden zufügt.
Habe extra ein paar alte nicht mehr so gute fürs Grammophon.
lg Klaus
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Re: Historische schallplatten

Beitrag von Willi H 411 »

Hallo Klaus!

Meinst du die "normalen" Abtastnadeln für Schellackplatten? Die haben diesen Verrundungsradius von 65µm. Für die älteren Schellacks benötigst du die mit 100µm.

VG Willi
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Re: Historische schallplatten

Beitrag von radiobastler »

Habe am Mo Abend auf WDR3 die Sendung WDR3 Jazz mit Götz Alsmann im Auto gehört. Dort wurde ein bestimmtes Lied gespielt...
https://www.youtube.com/watch?v=oavQY5V ... ata_player
Ist eine schöne Aufnahme, ein echter Klassiker. Diese Platte muss ich mir besorgen. In der Zwischenzeit höre ich diese Platte...
370768274482 (ebay)
...der Film ist einigen vielleicht noch ein Begriff. :mrgreen:
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
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bubblegumm
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Re: Historische schallplatten

Beitrag von bubblegumm »

Hallo zusammen ---- Liebe Grüsse an Willi und Stefan.
Ich habe mir heute einen neuen Plattenspieler zugelegt...einen Dual HS 36 mit Kristallsystem.
Hier mal 2 Kostproben mit Schellackplatten von 1933.
Klar das diese nicht mehr Rauschfrei spielen, aber ich finde die Wiedergabe auf dem Dual recht ordentlich.

http://www.youtube.com/watch?v=I7lKJ5heE7M

http://www.youtube.com/watch?v=zUiVuJYniPo

Mfg Klaus
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Re: Historische schallplatten

Beitrag von Willi H 411 »

Hört sich doch gut an.

Zwei Tips nur:

1. Benutze nicht die Automatik-Funktion zum Aufsetzen der Nadel. Lieber von Hand aufsetzen. Bei 78 Upm geht der Tonarm sehr schnell runter, und die Nadel "knallt" somit auf die Platte.

2. Schalte das Musiksignal auf mono. Dadurch eliminieren sich phasenverkehrte Störungen. Rauschen oder Knistern werden wesentlich weniger.

VG Willi


PS: Schau doch mal in deinen PNs nach. Ich hatte dir vor ein paar Tagen eine geschrieben.
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Re: Historische schallplatten

Beitrag von radiobastler »

Der Tonarmlift ist nicht abhängig von der Drehgeschwindigkeit, die Schwenkbewegung schon. Zumindest ist das bei meinem Dual 1214 so. Aber ich benutze bei Schellack die Automatik auch nicht, wegen der ruppigen Bewegung. Ich setze die Nadel auch nicht in den Bereich der Einlaufrille, sondern an den Anfang der "richtigen" Rille. Setzt die Nadel nämlich in den glatten Bereich zwischen den Rillen auf, nutzt sie schneller ab. Schellack ist härter als PVC.
Gruß Stephan

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Re: Historische schallplatten

Beitrag von Willi H 411 »

Hallo Stephan!

Hmm, ich habe hier den 1218, den 1007 und den 1010. Bei allen dreien senkt sich der Tonarm in Abhängigkeit der Umdrehungsgeschwindigkeit. Der Tonarmlift, sofern vorhanden, funktioniert unabhängig davon immer gleich langsam, da dieser ja mit Silikon oder sonstwie gedämpft ist.

Der 1010 hat dabei noch den Vorteil, daß man die Nadel zunächst einmal auf der Platte aufsetzen und erst dann den Motor starten kann (geht auch "normal", aber eben auch so). Ich glaube, diese Funktion ging bis zum 1019 so. Bei dem 1218er geht der Motor an, wenn man den Tonarm zur Platte schwenkt.

VG Willi
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Re: Historische schallplatten

Beitrag von radiobastler »

Ich kann mich natürlich auch irren. Dann muss ich nochmal genau gucken.
Gruß Stephan

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Re: Historische schallplatten

Beitrag von radiobastler »

Hallo Willi,
du hast recht, allerdings ist der Unterschied zwischen 45 und 78 nicht groß, man muss schon genau gucken. Der Unterschied zu 33 ist schon besser zu erkennen.
Gruß Stephan

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