Nordmende Fidelio 55

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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S1990
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Nordmende Fidelio 55

Beitrag von S1990 »

Hallo zusammen,
bin neu hier im forum und hoffe ihr könnt mir helfen. Kenntnisse in Elektronik sind vorhanden, habe aber leider keine erfahrung mit Röhrengeräten. Vor einigen Monaten habe ich bei ebay ein defektes Nordmende Fidelio 55 Röhrenradio gekauft. Zunächst habe ich das gehäuse mit knöpfen und leisten restauriert. Danach folgte das Innenleben. Alle seilzüge gereinigt und rollen geölt, drehkondensator gereinigt und geölt, alle röhren ersetzt, alle papier/teerkondensatoren ersetzt, selengleichrichter(AEG B250C90 L(defekt)) samt becherelko(100nf+50nf) gegen brückengleichrichter(B250C1500 + ca.60ohm 40watt widerstand) und neue elkos(gleiche kapazität) ersetzt, alle widerstände geprüft (3 hochohmig).
Leider gibt das radio keinen ton ab. Nach dem Brückengleichrichter beträgt die spannung nur 235V (sollten aber laut schaltplan 285V bei 85ma sein). Also habe ich den Gleichrichter außerhalb des radios mit elkos getestet. Er gibt ca. 325 V ab. Das radio hat auch einen tonabnehmer. Leider kommt hier nicht mal ein brummton.Heizspannung ist vorhanden. Mir ist aufgefallen, dass auf der seite, wo die 285v sein sollten, das radio nur 28ma zieht statt geforderten 85ma.
Vielen Dank für eure Hilfe :danke:
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eabc
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Re: Nordmende Fidelio 55

Beitrag von eabc »

Hallo ......,
235V am Lade Elko sind etwas wenig, trotzdem sollte in der TA Stellung beim berühren der TA Buchse ein kräftiger Brummton bei aufgedrehtem Lautstärke regler aus dem Lautsprecher zu hören sein.
In Falle des Schweigens und der geringen Stromaufnahme, könnte die Kathodenstrecke mit L55; und R54 am Pin 3 der EL84 unterbrochen sein, aber auch eine Unterbrechung von R59 lässt zu mindest keinen Empfang zu
Sollte sich der Netzspannungswähler in der 240V Stellung befinden, könnte bei wesentlich minderer Netzspannung, das die Ursache für zu wenig Betriebsspannung sein
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harry
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Re: Nordmende Fidelio 55

Beitrag von S1990 »

hallo
danke für die antwort. Hast du den schaltplan? Zurzeit steht der schalter auf 240v sollte er lieber auf 220v stehen?
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eabc
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Re: Nordmende Fidelio 55

Beitrag von eabc »

Die Schaltung holst du dir aus der GFGF-Schaltplansammlung.
Je nach vor Ort anliegender Netzspannung z.B. weniger als 230V dann 220V Stellung bei mehr als 230V könnte die 240V Stellung die bessere Wahl sein. Wichtig fürs Radio ist die Heizspannung der Röhren, sie sollte möglichst nahe der 6,3V AC für eine Langlebigkeit derer liegen.
Zuletzt geändert von eabc am Mi Aug 07, 2013 21:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nordmende Fidelio 55

Beitrag von röhrenradiofreak »

An einer eventuell nicht optimalen Einstellung des Netzspannungswählers kann es aber nicht liegen, wenn das Radio keinen Ton von sich gibt. Die Diskussion darüber sollte frühestens beginnen, wenn es wieder spielt.

Viel hilfreicher ist es z.B.
- die Verbindung zwischen Sekundärwicklung des Ausgangsübertragers und Lautsprecher zu überprüfen
- die Spannung an der EL 84 (Stifte 3, 7 und 9) und EABC 80 (Stift 9) zu messen

Anmerkung zu dem Test des Gleichrichter außerhalb des Radios: Ohne Belastung liegt am Elko natürlich eine höhere Spannung, und das selbst dann, wenn der Gleichrichter teilweise defekt ist. Aus dem Messergebnis kann man also kaum etwas schließen. Die im Gerät zu niedrige Anodenspannung ist nicht die Ursache für den Totalausfall, sondern allenfalls ein Folgefehler.

Die zu niedrige Anodenstromaufnahme bedeutet allerdings, dass Teile der Schaltung nicht laufen. Die o.g. Spannungsmessungen sollten zeigen, welche. Im schlimmsten Fall ist die Primärwicklung des Ausgangsübertragers unterbrochen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass ein Verdrahtungsfehler vorliegt.

Lutz
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Re: Nordmende Fidelio 55

Beitrag von SABA78 »

Hallo.
Das klingt vielleicht banal - aber dieser Fehler ist mir schon zwei mal unterlaufen bei bisher unbekannten Radios ohne Schaltplan und Lageplan auf der Geräterückwand: sind die RICHTIGEN RÖHREN an der RICHTIGEN STELLE ?!

Gruß und viel Erfolg,
Daniel
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Re: Nordmende Fidelio 55

Beitrag von S1990 »

vielen dank erstmal für die tips.
Diese werde ich erstmal abarbeiten. Was könnte denn die ursache sein , das die spannung hinter dem gleichrichter so niedrig ist?? Habe verschiedene neue getestet überall das gleiche problem.
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Re: Nordmende Fidelio 55

Beitrag von eabc »

Hallo...... :?: ,
gehen wir doch erst einmal von zwei Fehlern aus, wobei der erste Fehler, die etwas zu niedrige Betriebsspannung vermutlich von der Einstellung des Netzspannungswählers abhängt ( wie bereits beschrieben ) und nicht ursächlich für das Schweigen (im Walde) ist, die Fehlerquellen dafür habe ich ebenfalls schon benannt, den Schaltplan wirst du ja auf der von mir benannten Quelle bestimmt auch schon gefunden haben.
Wichtig ist das du möglichst recht Zeitnah eine Rückmeldung der abgearbeiteten Tipps die wir zur Fehlerfindung geben, abgibst.
( Die Nennung eines Ansprech Namens verbessert die Kommunikationsform)

Viel Erfolg
M.f.G.
harry
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Re: Nordmende Fidelio 55

Beitrag von S1990 »

Hallo
Tut mir leid wenn ich noch nicht meinen name genannt habe. Ich heiße sebastian. Ich habe jetzt den schalter wieder auf 220v gestellt und habe nun eine spannung von 365v hinter dem gleichrichter. Die widerstände habe ich geprüft r59 lässt keinen strom durch. Diesen werde ich mir noch kaufen. Nun zu den spannungen: el 84 zwischen pin 3 und 7 365v, 3 und 9 0.85v, 7 und 9 365v. EABC pin 9 sind 0.85 v.
Beim testen habe ich den 40 watt widerstand nochmal verändert. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich die spannung garnicht ändert. Er ist direkt hinter minus des gleichrichters gelötet. Der gleichrichter ist nur durch den widerstand mit dem chassis verbunden( widerstand / kabel berühren nicht versehentlich das chassis).
Mfg
Sebastian
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Re: Nordmende Fidelio 55

Beitrag von eabc »

Hallo Sebastian,
R59 versorgt einen Großteil der Röhren mit der Betriebsspannung, sein Ausfall (oft durch Überlastung) bewirkt deine Feststellungen.
Der Vorwiderstand am Gleichrichter bewirkt erst bei Normal Stromaufnahme der Schaltung eine Spannungsreduzierung. Das heißt, das er entsprechend dem Ohmschen Gesetz berechnet wird und evtl. bei Spielendem Radio und gemessener Spannung am Gleichrichter Abgeändert wird um die Sollspannung zu erhalten, eine Genauigkeit der Spannung von +/- 10 % ist da ausreichend.
Spannungen werden im allgemeinem mit Bezug zur Masse (Chassis) gemessen.
Denke bitte dran das lang Spannungsfrei gelagerte Netzteil Elkos formiert werden sollten

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Re: Nordmende Fidelio 55

Beitrag von radiobär »

Hallo

Welche Spannung misst du an der ANODE ( Entschuldigung ) der Endröhre EL 84 gegen Masse. Die Spannung sollte mindestens zwischen 200 und 250 Volt liegen. Wenn dort nichts anliegt solltest du die Eingangsspannung im Übertrager ausmessen, und ob aus dem Übertrager auch Spannung bis zum Lastwiderstand kommt.

PS: Der Brückengleichrichter ist für den Langzeiteinsatz etwas kritisch da er nur 250 Volt hat, die Spannung auf der Ausgeangsseite bis zu 350 Volt betragen kann. Im Moment kannst du ihn aber drinlassen.

Gruss Ludwig
Zuletzt geändert von radiobär am Sa Apr 20, 2013 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nordmende Fidelio 55

Beitrag von eabc »

Hallo Ludwig,

du hast eine PN

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Re: Nordmende Fidelio 55

Beitrag von S1990 »

Hallo zusammen,
nachdem ich jetzt den besagten widerstand ersetzt habe sing mein radio zum erstenmal vielen dank für die hilfe :danke: die stromaufnahme passt ...ebenso die spannung.
....nun folgen aber die nächsten probleme. Es funktioniert nur der tieftöner. Hoch und mitteltöner sagen nichts.Zudem hat die lautstärkeregelung fast keinen einfluss auf die lautstärke. Der empfang ist mittelmäßig.
Wo liegt der fehler???
Vielen Dank für eure hilfe :D
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Re: Nordmende Fidelio 55

Beitrag von S1990 »

hat keiner eine ahnung???
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Re: Nordmende Fidelio 55

Beitrag von saarfranzose »

laut Schaltplan gibt es 3 Lautsprecher die alle parallel am gleichen Anschluß liegen, sowie einen elektrostatischen Hochtöner der auf Anodenspannungspotential liegt. Letzerer kann schon mal defekt sein.
Möglich das du einen Verdrahtungsfehler auf der Sekundärseite des Ausgangsübertrager hast, dort geht nämlich auch ein Gegenkopplungsnetzwerk zum Laustärkepoti. Liegt dir der Schaltplan vor?
Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)