Kolibri 2 Reparatur

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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jrundel
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Kolibri 2 Reparatur

Beitrag von jrundel »

Diesmal habe ich einen "Einkreisempfänger Kolibri 2" zum reparieren bekommen. Ist ein Allstromgerät! Einen Schaltplan habe ich im GFGF Archiv gefunden. Ich habe einige Unterschiede zwischen Radio und Plan ausgemacht. Zum Beispiel W4 (20 k) der Pin1 der UEL51 mit C13 und W5 verbindet fehlt im Radio genauso wie C14 (100 pF) vom Schleifer des LS-Poti's zu Masse.
W7 laut Plan 50 K ist im Radio 100 k. Sicherlich gibts wieder mehrere Versionen?!
Auch am Antenneneingang gibt's einen Unterschied. Statt 300 pF sind(bzw. waren) für C5 ein 5000 pf /250V~ (Teer) und ein 50 pF/500V Styroflex in Reihe verbaut. Dafür fehlt der 50 pF (C9) an Pin1 der Röhre. Diesen 5000er und den am Erdanschluß, habe ich bereits gegen 2 Y1 Kondensatoren mit 2,2 nF getauscht.
Poti und Netzschalter funktionieren nach der Reinigung wieder gut. Der Selengleichrichter ist zu hochohmig. Beim testen habe ich bei einem Strom von ca. 10mA ca. 35V Spannungsabfall gemessen.
Die Empfangsfrequenz(en) wurden wohl schon mal angepasst.
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MfG jrundel
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Re: Kolibri 2 Reparatur

Beitrag von jrundel »

:hello: Ich "vermisse noch einen weiteren Kondensator, nähmlich C14 der den Schleifer vom LS-Poti mit Masse verbinden sollte. :? Die Spannungsangaben im Schaltplan beziehen sich auf ein 333 Ohm/V Instrument. Wieviel sollte denn ein 10 MOhm DMM an der Anode, Pin 5, anzeigen???
W10 200Ohm (im Bild der kleine Keramikröhren-Widerstand) hat 60 Ohm zu viel! Da habe ich erstmal Einen mit 900 Ohm parallel angelötet.
Meine Ersatzschaltung für den Selengleichrichter, passt noch nicht ganz.
Hier mal ein paar Daten : an C1 soll 250V - ist 250V
an C2 soll 220V / 50mA - ist 217V / 45mA
UEL51 Pin1 soll 025V - ist 069 V
Pin2 soll 015V - ist 035 V
Pin5 soll 205V - ist 172 V
Pin8 - 215 V

Was für eine Antenne braucht man denn bei diesem Gerät, für guten Empfang?
Auf welchen Frequenzen lagen den die beiden Sender, die das Kolibri2 empfangen konnte?
MfG jrundel
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Re: Kolibri 2 Reparatur

Beitrag von Fernmelder »

Hi Jrundel,

wichtig ist für guten Empfang die Erdung des Radios :hello:

Also Wasserhahn oder Heizung, oder einfach per Krokoklemme an die Federkontakte der Steckdose.

Antenne muss schon ein gewisse länge aufweisen um guten Empfang zu gewährleisten.

Dieser Einkreiser ist ähnlich gut (schlecht) wie ein DKE und braucht dementsprechend viel Antenne.

Einen Vorkreis gibts ja nicht :hello: Ich habe früher mit 20m Draht auf dem Dachboden schon brauchbare Ergebnisse erzielt.
--->lg Basti

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Re: Kolibri 2 Reparatur

Beitrag von rettigsmerb »

äähhhm... hüstel :roll: Soweit mir erinnerlich, ist eine Erdung des Antennenanschlusses über die Netzsteckdose gemäß VDE-Vorschriften nicht zulässig!

***Duck und wech***
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Re: Kolibri 2 Reparatur

Beitrag von jrundel »

:? Ja wie denn nun??? Wasserleitung, Heizung und Erdanschluß der Steckdosen sind doch miteinander vebunden, also alles die gleiche Erdung. Ist nun nur die Erdung direkt über die Netzsteckdose unzulässig, oder somit auch der Anschluß an die Wasserleitung???
Ohne Erdung ist also kein (brauchbarer) Emfang möglich.
MfG jrundel
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Re: Kolibri 2 Reparatur

Beitrag von Fernmelder »

Jaja die VDE Vorschriften :lol:


Im Endeffekt gehen alle geeredeten Sachen zur Potentialausgleichsschiene....

Welchen Weg du nun nimmst: Wasserrohre, Heizung oder halt der PE Leiter der Steckdose ist völlig Wurst.

Einzig die VDE macht einem einen Strich durch die Rechnung, technisch gesehen spricht da überhaupt nichts gegen eine Steckdose zu nutzen. 1,5mm Querschnitt reichen für die Erdung mehr als aus.

Auf Rohre usw. darfst du ruhig gehen....

Mache ich auch nicht anders. Meine PE Buchse im Kabelkanal geht direkt auf die Steckdose....
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Re: Kolibri 2 Reparatur

Beitrag von rettigsmerb »

jrundel hat geschrieben::? Ja wie denn nun??? Wasserleitung, Heizung und Erdanschluß der Steckdosen sind doch miteinander vebunden, also alles die gleiche Erdung. Ist nun nur die Erdung direkt über die Netzsteckdose unzulässig, oder somit auch der Anschluß an die Wasserleitung???
Ohne Erdung ist also kein (brauchbarer) Emfang möglich.
Eine Erdung über die Wasserleitung oder Zentralheizung geht in Ordnung. Nicht hingegen an der Netzsteckdose - VDE-Vorschrift! Auch wenn alle großen Metallmassen des Hauses per Potenzialausgleichschiene verbunden sind und auch sein müssen. Und trotzdem habe ich bereits in einem älteren Gebäude den Fall gehabt, dass zwischen Erdungsfeder der Steckdose und dem nahe gelegenen Heizkörper eine Spannung von 80Volt messen konnte. Wie die Spannung dort zustande kam, wurde leider nie ermittelt.

In meiner Werkstatt habe ich das Glück, den Heizkörper in Griffweite zu haben. Dort klemme ich im Bedarfsfalle die Erdung an.
Gery
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Re: Kolibri 2 Reparatur

Beitrag von Gery »

Hallo und guten Tag,
mal abgesehen von den VDE-Vorschriften, habe ich aus eigener Erfahrung mit der Erdung an dem PE-Leiter jede Menge Störungen aus dem Netz im Radio-Empfang dabei.
Mit 10 Meter Draht auf dem Boden habe ich da bessere Ergebnisse erzielt, wenn keine Heizung oder ein Wasseranschluss verfügbar ist.
Bei der Öl-Zentralheizung im Elternhaus gingen jedes Mal wenn der Brenner zündete, heftigste Störungen hervor.
Wenn den das Wetter in diesem Jahr vielleicht doch noch mal besser wird, habe ich vor eine Langdrahtantenne im Garten zu spannen. Es gibt da fertige Komplettlösungen mit Überspannungseinrichtung. Genau recherchiert habe ich noch nicht. Vielleicht hat der ein oder andere Radiofreund ja schon so eine Antenne installiert, und kann dies bezüglich Tipps geben?
jrundel
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Re: Kolibri 2 Reparatur

Beitrag von jrundel »

:danke: Dann werde ich mal einen langen Draht für die Antenne raussuchen.
Die Stromaufnahme stimmt jetzt (ca. 50 mA), aber die Anodenspannung kommt trotzdem nicht über 175-180V hinaus. (sinkt von über 300V auf diesem Wert beim heizen). Wie kann das sein???

Der "Heizkreis"-Vorwiderstand ist auch noch zu hoch, ich messe ca. 1,9 KOhm. Ich habe deshalb den Heizstrom gemessen, der sank, wie zu erwarten war, beim aufheizen auf 90 mA ,dann habe ich den Messvorgang abgebrochen. Allerdings wollte ich von Anfang an versuchen, den Vorwiderstand gegen einen Heizkreis- Kondensator zu tauschen. (wie hier beschrieben : http://www.radiomuseum.org/forum/konden ... reise.html ) 3/4 der Leistung des Heizkreises als Verlust muß doch nicht sein. Aber reichen da die "normalen" MKP's (mit entspr. Spannungsfestigkeit) aus :frage: Da sind doch laut VDE sicher auch wieder nur X oder Y / bzw. Motor-/KompensationsKondensatoren zulässig, oder?

EDIT (Nachtrag):

Dieser http://www.pollin.de/shop/dt/MTAyOTk3OT ... 50_V_.html würde als Heizkreiskondensator passen, wenn seine tatsächliche Kapazität 1,51 µF nicht überschreitet! Ich habe einen alten hier, aber der hat ca. 1,635 µF. Mit zusätzlichen Widerstand mit knapp 500 Ohm, stimmt dann zwar der Strom auch, aber der Einschaltstrom steigt auch :(

Leider habe ich immer noch das Problem der zu niedrigen Anodenspannung. Hat keiner dazu eine Idee? Der Tausch der UEL51 hat auch nichts verändert.

Ich habe jetzt einen ca. 10 m langen Draht als Antenne benutzt und tatsächlich Empfang. Da haben sie im Programm dann die Sendefrequenz von 692 kHz erwähnt. :P Allerdings mußte ich dazu die Antenne an C18/T3/T2 auf der Schalterseite halten (Schalter offen). Die Antenne an A1 oder A2 bringt keinen Sender, nur leises Brummen und fiepen. :? Laut Schaltplan hat nur L3 einen Kern, verbaut ist aber nur 1 Spulenhalter mit Kern, der alle 3 Spulen trägt. Der Kern ist ziemlich weit reingedreht, kann der verstellt sein, wenn ich den Sender wie beschrieben empfangen kann? :frage:
MfG jrundel
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Re: Kolibri 2 Reparatur

Beitrag von jrundel »

:( Schade noch kein Kommentar zu meinem letzten Beitrag. Hoffe der Nachtrag per Edit ist nicht untergegangen.
Von den gemessen 50 mA fliesen 8 mA Richtung Pin8/W7(soll 50 K - ist 100 K) und entsprechend 42 mA zum Pin5/W15(soll 5 M - ist 5,5 M).
Zum Vergleich habe ich mal in den Schaltplan vom Naumburg 875/55GWU gesehen. Da ist für die UEL 51 an der Anode (Pin5) bei 180 V ein Strom von 34 mA angegeben. Beim Naumburg gibt's, im Gegesatz zum Kolibri, einen Vorwiderstand (500 Ohm) zum Gitter (Pin8). Für Pin8 gibt's da auch eine Spannungs-(Strom)angabe von 195 V 4,2 mA.
:idea: Im Plan vom Kolibri steht an Pin5 205V 45mA. Bleiben also 5 mA zum Pin8/W7 übrig. Da dort aber mehr fließt, "zieht" auch die Anode(Pin5) mehr Strom, wodurch die Spannung einbricht. :o Habe ich das so richtig analysiert/interpretiert und somit die Ursache für die mangelnde Leistung/ falsche Spannung gefunden :?: Demnach muß ich die 8 mA, mit einem entspr. Widerstand, drosseln.
MfG jrundel
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Re: Kolibri 2 Reparatur

Beitrag von jrundel »

Ich habe den 80 pF Kondensator ( als C7 verbaut) mit einem kleineren getauscht. Konnte dann auch den gewünschten Sender, wenn auch nur schwach, empfangen. Leider fängt das Radio dann je nach Stellung von C17 (70pF Drehko) an zu schwingen/senden. :wut: Also habe ich das wieder zurück gebaut.

Der Kolibri Schriftzug fehlt. Also falls da jemand helfen kann, der Besitzer hat Interesse angemeldet!
MfG jrundel
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Re: Kolibri 2 Reparatur - Hilfe!!! Teilüberlastung der UEL51

Beitrag von jrundel »

:hello: Mittlerweile habe ich den neuen Heizkreiskondensator eingebaut. Dieser passt nicht einfach nur, der passt perfekt!!! :P Ich habe genau 1,508 µF gemessen, genau den Wert den ich mit der Excel- Tabelle (aus dem Beitrag : http://www.radiomuseum.org/forum/konden ... reise.html ) für 220V ermittelt habe. Die Strommessung im Praxistest, hat die berechneten/gemessenen Werte bestätigt 8_)

Die Arbeit des Selengleichrichters haben eine Diode und ein 33 Ohm Widerstand übernommen. Damit komme ich dann auf die 50 mA Stromaufnahme bei 220V Netzspannung. (und die anderen bereits angegebenen Spannungen)
Im Datenblatt der UEL51 steht bei der Endtetrode als Grenzwert für die Schirmgitterbelastung (ohne Aussteuerung) Ng2max : 1,5 W. Demnach ist diese Belastung bei "meinem" Kolibri zu hoch. ( 220V*7,5 mA = 1,65 W ist / 220V*5 mA = 1,1 soll) An der heutigen Netzspannung von 230 V, fällt diese Überlastung ja noch stärker aus. Aber wodurch kommt es zu dieser Überlastung?
Reicht es denn nun, den Schirmgitterstrom extern zu begrenzen (was ja, wie ich schon in einem früheren Beitrag geschrieben, funktioniert hat), oder ist die UEL51 unbrauchbar? :?: Ich hatte ja die Röhre schon gegen eine andere getauscht, was nichts geändert hatte. Dann hätten beide den gleichen Fehler !? :wut:
Ich brauche hierzu dringend euren Rat!!!

Ich habe noch 2 weitere UEL51 (auch unbekannter Zustand); werde ich wohl mit denen auch noch testen, ob sich was verbessert. Dann kann ich auch derren Zustandt, etwas beurteilen.
Zuletzt geändert von jrundel am Sa Jun 15, 2013 19:16, insgesamt 1-mal geändert.
MfG jrundel
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Kolibri 2 Reparatur - FERTIG

Beitrag von jrundel »

Da niemand was dazu/dagegen gesagt hat, bin ich bei der "originalen" UEL51 geblieben, und habe den Gitterstrom auf 5 mA begrenzt.

So, zum Abschluß noch ein Bild :)
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MfG jrundel
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Re: Kolibri 2 Reparatur

Beitrag von Gery »

Ui Klasse :super: der sieht aus wie neu!