Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

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Vagabund
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Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von Vagabund »

So, nachdem nun mein Vorrat aufgebraucht ist, brauche ich was neues.
Ich habe bis jetzt mit dem giftigsten gelötet, halogenaktiviertes Stannol HS10 Sn60Pb38Cu2, toll zum Löten und riecht gut... :twisted:
Nun, leider gibt es das schon noch, aber komplett überteuert bei den grossen Bekannten.
Jetzt ist die Frage, was Ihr so für Lötzinn benutzt und welche Erfahrungen Ihr gemacht habt. Da soll es ja ziemliche Unterschiede geben.

Traumhaft wäre natürlich ein bleifreies, ohne Halo(zino)gene, welches sich auch leicht löten lässt. Meistens ist es ja so, daß die gesunden sich überhaupt schlechter löten lassen. Diese Erfahrung musste ich in der Arbeit machen, da geht es um Lötpasten mit Flamme. Die bleifreie Paste ist kaum lötbar und fliesst überhaupt nicht.

Würde wieder zu 1mm, 250g greifen, die halten wieder eine Zeit lang.

Welche heissen Tips habt Ihr?
Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.
c4mobil

Re: Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von c4mobil »

Also ich bleib beim Privatlöten beim bleihaltigen Lot.

Das hier: http://www.reichelt.de/Loetzinn/LOeTZIN ... FFSET=500&

Läßt sich gut löten und die Dämpfe hab ich jetzt 20 Jahre eingeatmet und lebe noch.
Für SMD Aufgaben nehm ich dann 0,5mm Durchmesser, alles andere 1mm.

Hier noch ein Link für dich: http://www.ebay.de/itm/Lotzinn-1-0-mm-2 ... 460e6b7f06#

Gruß, David
Gery
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Re: Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von Gery »

Das hier,
und ich werde gewerblich auch nicht auf Bleihaltiges Lot verzichten.

Ausnahmen der Richtlinie: Vorerst ausgenommen von dieser Richtlinie sind medizinische Geräte sowie Überwachungs- und Kontrollinstrumente und durch die Erfüllung der Altautoverordnung auch die Autoelektronik sowie der militärische Bereich. Bei Reparaturen von Menschenhand sind die erhöhten Schmelztemperaturen und die Eigenschaften des bleifreien Lötzinns problematisch. Daher dürfen sie weiterhin mit bleihaltigem Lötzinn ausgeführt werden.
Richtlinie 2002/95/EG (RoHS)

Bild
nordmender
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Re: Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von nordmender »

Vagabund hat geschrieben:So, nachdem nun mein Vorrat aufgebraucht ist, brauche ich was neues.
Ich habe bis jetzt mit dem giftigsten gelötet, halogenaktiviertes Stannol HS10 Sn60Pb38Cu2, toll zum Löten und riecht gut... :twisted:
Nun, leider gibt es das schon noch, aber komplett überteuert bei den grossen Bekannten.
Jetzt ist die Frage, was Ihr so für Lötzinn benutzt und welche Erfahrungen Ihr gemacht habt. Da soll es ja ziemliche Unterschiede geben.

Traumhaft wäre natürlich ein bleifreies, ohne Halo(zino)gene, welches sich auch leicht löten lässt. Meistens ist es ja so, daß die gesunden sich überhaupt schlechter löten lassen. Diese Erfahrung musste ich in der Arbeit machen, da geht es um Lötpasten mit Flamme. Die bleifreie Paste ist kaum lötbar und fliesst überhaupt nicht.

Würde wieder zu 1mm, 250g greifen, die halten wieder eine Zeit lang.

Welche heissen Tips habt Ihr?
Hallo Philip,die Sache mit dem bleifreien Lot mag mich nicht überzeugen.
Ich bleibe beim alt hergebrachten Lötzinn mit Blei und Kolophonium.
Sollen die Lötstellen so richtig schön aussehen?
Dann nimm in Spiritus aufgelöstes Kolophonium zum Tupfen auf die Lötstelle.
Und Lötung mit dem Blei haltige Lot.
Damit ist mein Körper seit 1962 ohne erkennbare Schädigungen klar gekommen.
Zu Zahnausfall kam es bis heute auch nicht,trage immer noch "eigene,nicht herausnehmbare"!
Die "Macke" alte Geräte zu sammeln,reparieren, führe ich nicht auf Hirnschädigung durch bleihaltiges Lötzinn zurück.
Früher wurde das meinem Körper ganztägig geboten,denn wir waren in der Fa. bis zu 25 Techniker,die mit Lötstationen,Lötkolben arbeiteten.
Seit Ruhestand täglich wohl immer noch so 4-6 Stunden.
Also meine Meinung: laßt Euch nicht von vermeintlichen "Gurus" verunsichern.
Weiter nach dem Motto : Kinder betet,der Vater lötet...........................

Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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Hotte
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Re: Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von Hotte »

nordmender hat geschrieben: Die "Macke" alte Geräte zu sammeln,reparieren, führe ich nicht auf Hirnschädigung durch bleihaltiges Lötzinn zurück.
Pffff....... dann bin ich ja beruhigt. Ich dachte schon ich.... :mrgreen: :mrgreen:

Gruß aus Kleinostheim... Hotte
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Die Adresse findet man hier: http://www.hottes-radios.de/Impressum/impressum.htm
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Re: Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von nordmender »

Hotte hat geschrieben:
nordmender hat geschrieben: Die "Macke" alte Geräte zu sammeln,reparieren, führe ich nicht auf Hirnschädigung durch bleihaltiges Lötzinn zurück.
Pffff....... dann bin ich ja beruhigt. Ich dachte schon ich.... :mrgreen: :mrgreen:

Gruß aus Kleinostheim... Hotte
Hotte,
Du bist ok.
Wenn Du aber anfängst,nur noch Möhren zu essen,oder KungFu-Müll sammeln willst,oh je..................................


Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
Grundig-1985

Re: Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo,

ich verwende zurzeit Felder S-Sn60Pb40 entweder von Conrad oder Reichelt. Stannol hatte ich auch mal, ich meine von Conrad.

Vorher kaufte ich alles bei Hartwigsen Elektronik in Flensburg. Leider schloss er Anfang 2008 - seitdem bestelle ich alles bei Conrad und gelegentlich auch bei Reichelt.
Bei Hartwigsen kaufte ich immer Amasan-Lötzinn, es war ebenfalls bleihaltig.
Bleifreies Lot kaufte ich mir noch nicht, damit will ich auch gar nicht erst anfangen.

Um die Elkos meines Mainboards zu ersetzen, musste ich mir die OKI Metcal-Lötstation bestellen, um das Lötzinn ausreichend erwärmen zu können, da mein Ersa-Lötkolben dies nicht schaffte (erwähnte ich bereits im Forum).
Ich gehe davon aus, dass das Lot meines Mainboards bleifrei ist, worauf der höhere Schmelzpunkt basiert. Auch ist der Aufbau des Boards als mehrschichtige Platine ein Grund der erforderlichen höheren Temperatur.
Die neuen Elkos verlötete ich mit dem jetzigen Felder-Lötzinn oder mit dem Lot, das ich vorher hatte, ich meine es war Sn60Pb39. Ich weis es nicht mehr genau, ob ich bereits die jetzige Lötzinnspule hatte.

Gruß
Denis
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Re: Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von achim1 »

Seit 40 Jahren ganz normales, bleihaltiges Lot mit Kollophoniumseele. Hab das bleifreie mal ausproiert - eine einzige Katastrophe!

Gruß,
Achim
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Re: Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von frank_w »

ich habe noch Restbestände von 1980 natürlich bleihaltig.


Gruß Frank
Gruß Frank

Strom macht klein schwarz und häßlich
Grundig-1985

Re: Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von Grundig-1985 »

Hallo,
achim1 hat geschrieben:Hab das bleifreie mal ausproiert - eine einzige Katastrophe!
Ausprobiert habe ich es noch nicht, zwar könnte ich es, da ich ja die neue Lötstation habe, allerdings soll das bleifreie Lot sich wirklich sehr schlecht verarbeiten lassen.
Ich verwende weiterhin das normale bleihaltige Lot.

Gruß
Denis
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Vagabund
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Re: Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von Vagabund »

achim1 hat geschrieben:Seit 40 Jahren ganz normales, bleihaltiges Lot mit Kollophoniumseele. Hab das bleifreie mal ausproiert - eine einzige Katastrophe!

Gruß,
Achim
Bei der Lötpaste in der Arbeit hab ich es auch so erlebt. Wollte auf bleifrei umsteigen... ein Desaster.
Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.
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Re: Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von 2_Stroker »

Bleifreies Löten spricht mich jetzt überhaupt nicht an, alleine schon wegen der erhöhten Löttemperatur und der bescheidenen Fliessfähigkeit und der Porösität der Lötstelle nach dem Erkalten.

Am schlimmsten ist es, wenn man beide Lötzinnarten mischt, d.h wenn man z.B auf eine bleifreie Lötstelle bleihaltigen Zinn appliziert. Zuerst glänzt die Lötstelle dann "wuusch" , Lötstelle matt. :mrgreen:

Da ich in der Kontroll-und Überwachungsindustrie arbeite ist das bleihaltige Löten immer noch standard.
Extern fabrizierte Leiterplatten sind zwar bleifrei hergestellt, doch der Rest im Gerät wird immer noch mit Blei gelötet. Die Lötstellen sind einfach beständiger und robuster, weshalb ich auch im Hobby-Bereich nur zum Bleizinn greife! :super:

Gruss
yehti
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Re: Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von yehti »

Moin!
Also, ich muß zugeben, ich hab in letzter Zeit recht viel in Bleifrei gelötet.
Es ging auch ganz gut.
Schön blank machen, Lötfett drauf, mit der Flamme gut warmmachen und dann ein Sn98Cu2.
Wasserrohre sind eben das einzige, wofür bleifreies Lötzinn taugt.
Und ich hab sowieso das Gefühl, daß die ganze Bleifreigeschichte von einer Firma wie Sa***ng eingefädelt wurde, um eine Ausrede für die schlechte Haltbarkeit der Produkte zu haben.
>Ja, das mit den Lötstellen auf dem T-Con kennen wir, aber wir dürfen ja kein verbleites Lötzinn mehr benutzen...<
Gruß Gerrit
Ultraschall
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Re: Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von Ultraschall »

Hallo,
Auch ich lasse mich von den dummen Medien nicht beirren. Ich verwende weiterhin schönes verbleites Lötzin. SN60PB40 ist sehr gut. Wenn ich kaufe, dann gleich 1 Kg. Bei Oppermann werden derzeit auch 0,5 Kg Rollen guten Lötzinns angeboten. Ich habe ihn hier und bin begeistert. Für Lötarbeiten an Leiterplatten ist er sehr gut geeignet. Er fließt wunderbar und die Lötstellen sehen Top aus. Nicht umsonst verwendet das Millitär verbleites Lötzinn. Es soll ja auch in rauhen Situationen zuverlässig halten. Eine kleine Schachtel Kolophonium sollte ebenfalls zur Lötausrüstung gehören, denn es bindet sehr gut. Gibt es bei KN-Electronic.de. Man stelle sich vor, man ist im Feld und muss eine wichtige Botschaft übermitteln. Leider nicht möglich, da es an allen Stellen Wackelkontakte gibt, weil man an der falschen Stelle gespart hat. Deswegen, einfach ignorieren. Es soll ja Leute geben, die stehen auf unverbleites, aber die stammen dann auch von einem anderen Planeten.

Na gut, dann erstmal

Grüße Ultraschall
Freude in der Freizeit mit selbsgebauten Geräten.
achim1
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Re: Lötzinnfrage: Was benutzt Ihr?

Beitrag von achim1 »

Da erinnere mich mich daran, als ich noch ein Junge war und mir kein Lötzinn leisten konnte.
Da hab ich von meinen Eltern einen Zinnbecher stibietzt und meiner Schwester das Kollophonium aus dem Geigenkasten.
Der Zinnbecher wurde über einer Spiritusflammezusammen mit etwas Blei in einem silbernen Soßenlöffel meiner Oma geschmolzen und in dünne Strifen gegossen. Die heissen Streifen in gemahlenen Kollophonium gewälzt und fertig war das Lötzinn.

Damit wurde der erste Verstärker (AC 178/188 K?) gelötet. Hat ganz gut funktioniert. Vielleicht besser als mit dem modernen Bleifreizugs.

Vor 25 Jahren, als ich mein Fotolabor einrichtete, hab ich die Wasserleitung dorthin mit Radiolot gelötet. Hält heute noch perfekt...

Gruß,
Achim