Hallo Röhrenfreunde,
ich habe eine allgemeine Frage zum Anschluss von externen Signalquellen an mein Röhrenradio: Beim Grundig 3088 (und wahrscheinlich den meisten Geräten aus dieser Zeit und mit dieser Größe) sind TA- und TB-Anschluss parallel geschaltet (TA über die damalige dreipolige Tonabnehmerbuchse und TB über DIN mit Aufnahme und Wiedergabe). Beide Quellen werden über die Taste "TA" wiedergegeben.
Wenn ich gleichzeitig zum angeschlossenen Kristall-TA einen DIN-Stecker zur Wiedergabe einer weiteren Audioquelle (Band, CD etc.) einstecke, ist der Plattenspieler nicht mehr zu hören. Er wird durch den Anschluss des DIN-Steckers praktisch "stummgeschaltet".
Ich würde gerne wissen, weshalb das so ist, wo doch die Tonleitung beider Buchsen miteinander verbunden ist und somit eigentlich immer noch das Signal des TA durchkommen müsste?
Vielen Dank und Grüße
Stefan
TA/TB-Anschluss GRUNDIG 3088 (1957)
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Re: TA/TB-Anschluss GRUNDIG 3088 (1957)
Die vom Plattendreher abgegebene NF-Spannung ist vermtl. kleiner und hochohmiger sein, die des TB wird im umgekehrtem Verhältnis dazu stehen.
M.f.G.
harry
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Re: TA/TB-Anschluss GRUNDIG 3088 (1957)
Ein Plattenspieler mit Kristall- bzw. Keramiksystem ist eine sehr hochohmige Signalquelle (Größenordnung einige 100 k Ohm). Ein CD-Spieler oder ein moderneres Tonbandgerät ist im Vergleich dazu sehr niederohmig (einige k Ohm). Bei Parallelschaltung der beiden Geräte wird somit das Signal vom Plattenspieler kurzgeschlossen. Abhilfe ist durch Einschleifen eines Widerstandes in die Signalleitung des CD-Spielers bzw. Tonbandgerätes möglich. Den geeigneten Wert würde ich ausprobieren und dabei mit ca. 100 k Ohm beginnen. Je größer der Widerstand, um so leiser wird der der CD-Spieler bzw. das Tonbandgerät im Verhältnis zum Plattenspieler.
Lutz
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Re: TA/TB-Anschluss GRUNDIG 3088 (1957)
Hallo,
ich bin diesem Phänomen vor Jahren auch schon erlegen. Damals mit meinen von den Eltern abgelegtem Telefunken Operette Stereo HiFi- Steuergerät (heute würde man "Hifi-Receiver" dazu sagen).
Der hatte jedenfalls auch eine gemeinsame Eingangsquelle mit zwei DIN-Buchsen. Solange ich ein Telefunken oder Saba-Spulentonbandgerät zusammen mit einem Plattenspieler angeschlossen hatte, ging das prima. Sobald man am Tonbandgerät die Start-Taste gedrückt hatte, war der Plattenspieler stumm getastet und das Band war zu hören. Bei Aufnahme und Start gleichzeitig (zum Aufnehmen von Platte) kam dann wiederum der Plattenton durch.
Gelöst wurde das halt damals offenbar durch gut ausgeklügelte Schaltschieber in den Tonbandgeräten, die dafür sorgten, dass der Signalausgang offen war, sobald "Start" nicht gedrückt war.
Später, mit Einführung der Tapedecks, verzichtete man dann wohl auch aus Kostengründen auf solche von der Starttaste ausgelöste Umschaltmechanismen, sodass ein Parallelbetrieb von Plattendreher und Tapedeck an Geräten wie die Operette und ähnliche Geräte nicht mehr möglich waren.
Schade, aber das ist halt "Technischer Fortschritt".
Grüße,
Carsten.
ich bin diesem Phänomen vor Jahren auch schon erlegen. Damals mit meinen von den Eltern abgelegtem Telefunken Operette Stereo HiFi- Steuergerät (heute würde man "Hifi-Receiver" dazu sagen).
Der hatte jedenfalls auch eine gemeinsame Eingangsquelle mit zwei DIN-Buchsen. Solange ich ein Telefunken oder Saba-Spulentonbandgerät zusammen mit einem Plattenspieler angeschlossen hatte, ging das prima. Sobald man am Tonbandgerät die Start-Taste gedrückt hatte, war der Plattenspieler stumm getastet und das Band war zu hören. Bei Aufnahme und Start gleichzeitig (zum Aufnehmen von Platte) kam dann wiederum der Plattenton durch.
Gelöst wurde das halt damals offenbar durch gut ausgeklügelte Schaltschieber in den Tonbandgeräten, die dafür sorgten, dass der Signalausgang offen war, sobald "Start" nicht gedrückt war.
Später, mit Einführung der Tapedecks, verzichtete man dann wohl auch aus Kostengründen auf solche von der Starttaste ausgelöste Umschaltmechanismen, sodass ein Parallelbetrieb von Plattendreher und Tapedeck an Geräten wie die Operette und ähnliche Geräte nicht mehr möglich waren.
Schade, aber das ist halt "Technischer Fortschritt".
Grüße,
Carsten.
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Re: TA/TB-Anschluss GRUNDIG 3088 (1957)
Vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten!
Lutz, wenn ich den von Dir zur Anpassung an den Kristall-TA genannten Widerstand mit einem Stereo-Mono-Adapter (hier habe ich Empfehlungen von ca. 10kOhm/Kanal gelesen) kombinieren möchte, welche Werte je Signalleitung würdest Du mir dann raten? Ich möchte möglichst nicht "endlos" herumprobieren...
Danke und Grüße
Stefan
Lutz, wenn ich den von Dir zur Anpassung an den Kristall-TA genannten Widerstand mit einem Stereo-Mono-Adapter (hier habe ich Empfehlungen von ca. 10kOhm/Kanal gelesen) kombinieren möchte, welche Werte je Signalleitung würdest Du mir dann raten? Ich möchte möglichst nicht "endlos" herumprobieren...
Danke und Grüße
Stefan
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Re: TA/TB-Anschluss GRUNDIG 3088 (1957)
Vor welches Gerät willst Du denn den Stereo-Mono-Adapter schalten? Vor den Plattenspieler, vor das andere Gerät oder vor beide?
Grundsätzlich ändert das nichts an meinem Vorschlag. Den genauen Widerstandwert kann ich Dir allerdings nicht vorgeben, denn er hängt von den Ausgangspegeln und Ausgangsimpedanzen der anzuschließenden Geräte ab.
Wenn Du den Stereo-Mono-Adapter nur vor das andere Gerät (Band, CD) schalten willst, gibt es folgende Vereinfachungsmöglichkeit: Du verwendest für den Stereo-Mono-Adapter entsprechend höhere Widerstandwerte und passt damit die Lautstärke an. Dann brauchst Du keinen zusätzlichen Widerstand zur Lautstärkeanpassung.
Lutz
Grundsätzlich ändert das nichts an meinem Vorschlag. Den genauen Widerstandwert kann ich Dir allerdings nicht vorgeben, denn er hängt von den Ausgangspegeln und Ausgangsimpedanzen der anzuschließenden Geräte ab.
Wenn Du den Stereo-Mono-Adapter nur vor das andere Gerät (Band, CD) schalten willst, gibt es folgende Vereinfachungsmöglichkeit: Du verwendest für den Stereo-Mono-Adapter entsprechend höhere Widerstandwerte und passt damit die Lautstärke an. Dann brauchst Du keinen zusätzlichen Widerstand zur Lautstärkeanpassung.
Lutz
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Re: TA/TB-Anschluss GRUNDIG 3088 (1957)
Hallo Lutz,
der Adapter soll nur vor den CD-Spieler (beim Kristall-TA handelt es sich um eine zeitgemäße Monoausführung). Ich werde also höhere Widerstände verwenden.
Danke und Grüße
Stefan
der Adapter soll nur vor den CD-Spieler (beim Kristall-TA handelt es sich um eine zeitgemäße Monoausführung). Ich werde also höhere Widerstände verwenden.
Danke und Grüße
Stefan