Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Steini1962
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Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von Steini1962 »

Hallo zusammen,

nun habe ich mit meinem Elektra begonnen und gleich schon Fragen:

Nach gründlicher Durchsicht habe ich ihn mit dem Regeltrenntrafo langsam hochgefahren und er spielte erstmal. Danach habe ich dann ein paar Messungen durchgeführt.

Vom Trafo zum Gleichrichter sind es 227 V ~.
Vom Gleichrichter zum Gerät bei abgetrennten Kabel zum Lade/Siebelko 230 V ---

Das ist doch erstmal normal denke ich, oder ?

Nun irritieren mich die Werte am Lade/Siebelko. Ein Pol hat 31,7 µF und einer hat 61 µF gegen Masse des Elkos gemessen.
Würdet Ihr das noch als Toleranz bezeichnen oder sollte ich den Elko wechseln ?

Wäre für Tipps dankbar.

Gruß Josef
rettigsmerb
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Re: Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von rettigsmerb »

Hallo Josef,

bei Elkos kann man von einer recht hohen Toleranz ausgehen, 20% sind als normal zu betrachten. Allerdings knappe 32µF sind schon deutlich ausserhalb der Toleranz und könnte auf einen schleichenden Kapazitätsverlust hindeuten. Hat der Elko denn bereits Spuren von Inkontinenz (austretender Elektrolyt)?
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Steini1962
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Re: Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von Steini1962 »

Hallo Herbert,

erstmal danke für die rasche Antwort.

Nein, der Elko sieht von außen wie neu aus, keinerlei Beschädigungen und kein austretendes Elektrolyd.
Was mich an dem Gerät verwundert ist, das nach dem Einschalten kein Summen oder Brummen zu hören ist sondern der Ton dann ganz plötzlich laut und klar kommt. Nun habe ich mit der normalen Kondensatorkur begonnen und werde mal beobachten wie sich das entwickelt.

Ich berichte dann gerne weiter.

Gruß Josef
achim1
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Re: Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von achim1 »

Hallo Josef,
ich verfahr das so: Wenn der Elko keine Auffälligkeiten zeigt, das Radio also nicht brummt, der Elko nicht warm wird, dann bleibt er erst mal drin. Identischen Ersatz zu beschaffen ist ja praktisch unmöglich und eine Neubefüllung relativ aufwändig.

Gruß,
Achim
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olli0371
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Re: Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von olli0371 »

Hallo,

als zusätzliches Kriterium sollte man noch den Reststrom messen. Das Alter sagt nichts über die Funktionsfähigkeit aus. Ich habe gerade eine Capella auf dem Tisch (BJ 51) da sind die Elkos noch in guter Verfassung.

Gruß
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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ColonelHogan9162
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Re: Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von ColonelHogan9162 »

Schlagartiges statt langsames erscheinen des Tons nach dem einschalten ist aber eigentlich nur eine Eigenschaft mancher Röhren, einige Exemplare neigen dazu, sind trotzdem meist noch ok.
Was kann schöner sein auf Erden als von Röhren beschallt zu werden
Was kümmert es die stolze Eiche wenn sich ein Borstenvieh dran wetzt

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Doppeltriode
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Re: Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von Doppeltriode »

Hallo Josef,
bei meinen ersten beiden restaurierten Radios (Saba Wildbad 9 und Nordmende Elektra E13) war der Lade/Siebelko defekt, bei dem nächsten (Imperial Ariane) war er wiederum ok. In der Regel hatten die Röhrenradios der 50er Jahre eine Brummkompensation (angezapfte Wicklung primärseitig im AÜ und damit gegengerichteter Stromverteilung für die Brummunterdrückung sowie eine RC-Siebung, bestehend aus Widerstand (z. B. 1 oder 1,2 k) und dem 2. Elko (Siebelko)). Wenn der Lade/Siebelko defekt ist, dann tritt unmittelbar beim Einschalten des Gerätes ein starkes Brummen auf, war bei meiner Elektra der Fall. Da ich keinen passenden Doppelelko (50µF + 50µF) gefunden habe, habe ich 2 separate eingebaut, einen von oben auf die Platine gelötet und den zweiten innerhalb des Chassis eingebaut.

Gruß
Ernie
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Re: Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von nordmender »

Hallo Josef, schön,dass Du wieder dabei bist!
Bei meinen xx Elektra habe ich fast nie die Elkos im Netzteil wechseln müssen.
Sie formierten sich geräuschlos und ohne Schwitzen.
D.h. Elkos müssen nicht immer schlecht sein!
Wenn Du den Koppelkondensator EABC80/EL84 erneuert hast,kannst Du das Ganze gelassen angehen.
Ein evtl Rest Risiko stellt der Trenn-Kondensator C113 für die Netzantenne dar.
Meist wurde dort keiner dieser billigen Typen verbaut.
Wenn der keine guten Isolationswerte hat,wird das Chassis Spannung führen!!!
Du findest ihn hinter der Sicherung,er liegt vor der Drossel L59 zum Netztrafo.
Solltest Du Hilfe brauchen,meine Tel-Nr solltest Du noch haben.

Viel Erfolg.....
wünscht
Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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Steini1962
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Re: Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von Steini1962 »

Hallo zusammen,

danke euch für die zahlreichen Antworten.

Die Tipps werde ich beherzigen und nacheinander abarbeiten. Sobald es was neues gibt, werde ich darüber berichten.

@Claus Dir vielen Dank für das nette Angebot, ich habe Deine Nummer noch und werde mich sicher bald mal melden

Gruß Josef
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Steini1962
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Re: Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von Steini1962 »

Hallo zusammen,

leider muss ich aufgrund meiner bevorstehenden Augen-OP ( wird am 27.09. sein ) eine kurze Pause einlegen.

Sobald das vorbei ist mache ich natürlich weiter und werde berichten und freue mich dann sehr auf eure Meinungen und Tipps.

Gruß Josef
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Re: Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von olli0371 »

Hallo Josef,

ich wünsche soweit alles Gute für deine Gesundheit und warte gespannt auf deinen Bericht.

Gruss
Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Steini1962
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Re: Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von Steini1962 »

Hallo zusammen,
Hallo @Oliver.

danke Dir erstmal für die Antwort Oliver. Ich kann es natürlich trotz eingeschränkter Sehkraft nicht lassen. Manche Dinge gehen ja ganz gut.

So habe ich mir noch einmal den Becherelko angesehen und gemessen. Auf der einen Seite sollten 100 µF anliegen auf der andern 50 µF. Tatsächlich waren es aber nur 58 µF und knappe 30 µF. Bei genauerem Ansehen stellte ich dann fest, das doch Elektolydt ausgetreten war. So habe ich diesen ausgewechselt und gegen zwei parallel geschaltete 50 µF und einen 50 µF Kondensator getauscht. Nun erreiche ich auf der einen Seite 90 µF und auf der anderen 47 µF.

Das Gerät spielt gut, allerdings gibt es nach ein paar Minuten einen deutlich hörbaren Brummton der vorher nicht da war. Ich führe das darauf zurück, das noch nicht alle Teerkondensatoren gewechselt sind. Diese sind teilweise recht umständlich zu wechseln da sie sehr versteckt verbaut sind. Da werde ich mich später mit befassen.

Am Lade/Siebelko messe ich nach einer kurzen Spieldauer 200 V -- . Beim Einschalten deutlich höher, da sind es 280 V --.
Sind diese Werte noch ok?

Freue mich auf Tipps.

Gruß Josef
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Steini1962
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Re: Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von Steini1962 »

Hallo zusammen,

da mir diese Spannungswerte nun gar nicht gut vorkamen, habe ich in meiner Neugier weitergesucht. Also habe ich den Gleichrichter abgeklemmt und einen neuen unter das Chassis gebaut.

Anstatt der gemessenen 197 V-- habe ich nun an der EM 34 satte 248 V--.

Tolles Ergebnis, der Brumm ist weg, die EM 34 leuchtet wieder recht gut und auch der Klang hat sich deutlich verbessert. Nun nur noch die restlichen Teerbomben austauschen und dann sollte es gut funktionieren.

Gruß Josef
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Steini1962
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Re: Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von Steini1962 »

Hallo zusammen,

nun habe ich wieder mein übliches Problem. An der rechten Seite, von hinten gesehen, befindet sich wieder mal eine Widerstand/Kondensatorkombi.

Ich kann leider nicht herausfinden welcher Draht zum Kondensator gehört. Im Schaltplan kann ich es leider auch nicht erkennen.

Ich würde den Kondensator abklemmen wollen und durch einen neuen ersetzen. Den Widerstand würde ich erst mal messen und möglicherweise im Gerät belassen.

Kann mir bitte jemand einen Tipp geben ?


Gruß Josef
hoeberlin
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Re: Beginn bei dem Nordmende Elektra 57

Beitrag von hoeberlin »

Hallo, Josef,

ich würde empfehlen, Widerstand und Kondensator zu erneuern.

Dazu den Widerstand und den Kondensator nebeneinander fixieren ( kleines Gummiband. )
Dann das Ende eines Widerstandsdrahtes rechtwinklig in Richtung Kondensator biegen, und dort festlöten.
Dann das überstehende Ende dieses Widerstandsdrahtes abschneiden.

Jetzt kann das Ganze eingebaut werden. Das Ende mit der soeben gefertigten Lötstelle kommt an das Steuergitter der Röhre.
Der jetzt noch freie Draht des Widerstandes kommt an Masse.
Der noch freie Draht des Kondensators kommt an die verbliebene Lötstelle, an der die alte Kombination gesessen hat.

Ich hoffe, das hilft weiter.
Ansonsten bitte nochmals nachfragen.

VG Henning
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz