Nordmende Elektra 59....Restauration Teil 2

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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maggo99
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Re: Nordmende Elektra 59....Restauration Teil 2

Beitrag von maggo99 »

Genau den Punkt meine ich klaus. Dort messe ich halt 220V.

Eine EM34 benoetigt aber laut der kleine Schaltskizze 250V an pin 5 , oder? Damit sind meine 220V zu gering,oder?

Gruss Marco
nordmender
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Re: Nordmende Elektra 59....Restauration Teil 2

Beitrag von nordmender »

maggo99 hat geschrieben:Genau den Punkt meine ich klaus. Dort messe ich halt 220V.

Eine EM34 benoetigt aber laut der kleine Schaltskizze 250V an pin 5 , oder? Damit sind meine 220V zu gering,oder?

Gruss Marco
Hallo Marco,
ich habe nicht verstanden,woher Du diese 250 Volt an der EM haben willst,wenn nur 220 Volt vom Siebelko zur Verfügung stehen.
Bei den Abstimmanzeige Röhren,wie EM34,EM35,verschleisst die Leuchtschicht.
Das heisst,die Röhre an sich funktioniert,aber bleibt ziemlich dunkel in der Anzeige.
Dabei ist es nur marginal,ob die Leuchtschirmspannung um ca. 30 Volt niedriger ist.
Es gibt Leute,die das mittels Verdoppler Schaltung hoch pushen wollen.
Ergebnis: massive Störungen im AM-Bereich und völlig unbefriedigendes Aussteuer Verhalten am Leuchtschirm.
Wenn eine EM 11,EFM11,EM34,EM35 etc. nicht mehr gut leuchten,sind sie ganz einfach ALLE!
Entweder akzeptiert man das,und lebt damit....
oder man gibt Geld aus und kauft sich eine neue im Original,oder evtl günstigere Alternativen.

Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
klausw
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Re: Nordmende Elektra 59....Restauration Teil 2

Beitrag von klausw »

maggo99 hat geschrieben:Genau den Punkt meine ich klaus. Dort messe ich halt 220V.

Eine EM34 benoetigt aber laut der kleine Schaltskizze 250V an pin 5 , oder? Damit sind meine 220V zu gering,oder?

Gruss Marco



Das kann man so nicht sagen, Marco. Die EM34 kann mit verschiedenen Spannungen betrieben werden, gebräuchlich ab Werk sind 210...270 Volt, je nach Ausführung der Schaltung des jeweiligen Radios. Damit leuchtet die Röhre im Neuzustand hell genug.

Was ich sagen wollte: in Deinem Fall können dort keine 250 Volt anliegen, da die Schaltung dafür nicht vorgesehen ist, wie wir anhand der lilafarbenen Linie nachvollzogen haben.

Je mehr Spannung man der Röhre zuführt, desto heller leuchtet sie. 30 Volt mehr machen da noch nicht die wirklich pralle Masse aus. Das heißt: selbst wenn Du jetzt die Originalschaltung veränderst und 250 Volt an die Röhre legst, wird sich das Leuchten nur geringfügig erhöhen.
Wie nordmender schon sagte: die EM34 verschleißt (manche recht schnell), sie ist heute demzufolge knapp und teuer.

k.

Nachtrag:
eine einfache Möglichkeit, im Rahmen des Noch-Vertretbaren das Maximum aus der verbrauchten Röhre heraus zu holen, wurde durch Radioreparateure manchmal wie folgt bewerkstelligt:

- Pin 5 der EM34 liegt, wenn Du die lilafarbenen Linie mal weiterverfolgst, direkt an einer Lötfahne des großen Becherelkos, dieser Teil des Becherkondensators ist der so genannte "Siebelko". An ihm liegen in Deinem Gerät 220 V- an.

- Im geschilderten Fall wurde das Kabel an Pin 5 der EM34 abgelötet, also totgelegt, und ein neues Kabel zur 2. Lötfahne des Becherkondensators gezogen, das ist der so genannte Ladeelko. Dort liegen in Deinem Gerät 270 Volt- an, also 50 Volt mehr, als am Siebelko.
Mit diesen zusätzlichen 50 Volt wird man einen bescheidenen Leuchtgewinn realisieren können.

Aber: so wurde das in Zeiten der Materialknappheit von Radiowerkstätten gemacht. Da sollte man wissen, was man tut. Das ist keine Arbeit für Laien.

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)
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maggo99
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Re: Nordmende Elektra 59....Restauration Teil 2

Beitrag von maggo99 »

Danke klaus und Danke Claus, mit diesen Antworten kann ich leben ! Vielleicht habe ich mich auch nur viel zu unklar ausgedrueckt. Mit der Aussage das die Spg. Von 210 - 270 V liegen kann je nach Radio kann ich leben.
Also kann ich die russische Variante beruhigt einbauen.

Bleibt nach dem Austausch aller Anderen Kondensatoren das nervige kratzen bei den Potis, vor allem dem Lautstaerkepoti.

Gruss Marco
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Re: Nordmende Elektra 59....Restauration Teil 2

Beitrag von eabc »

@....Bleibt nach dem Austausch aller Anderen Kondensatoren das nervige kratzen bei den Potis, vor allem dem Lautstaerkepoti.

Durch Reinigung der inneren Kontaktflächen und der Schleifbahn sowie sparsamer Ölung der Wellengleit fläche läßt sich i.d.R. wieder ein Kratzfreies und leicht drehendes Poti wiederherstellen.
Über das teilweise schwierige Öffnen und wieder verschließen der Potigehäuse ist hier im Forum zahlreich geschrieben worden.
M.f.G.
harry

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Re: Nordmende Elektra 59....Restauration Teil 2

Beitrag von achim1 »

Bei mir hat es bislang immer gereicht, das Poti mit Tunerspray und/oder Bremsenreiniger gründlich auszusprühen.

Gruß,
Achim
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Re: Nordmende Elektra 59....Restauration Teil 2

Beitrag von röhrenradiofreak »

Bevor ich das Poti mit irgendwelchen Mitteln malträtiere, würde ich erst einmal die beiden Kondensatoren prüfen, die ein Kratzen desselben verursachen können. Das sind bei diesem Radio: C172 (der Kondensator Teil der Nordmende-typischen Kondensator-Widerstands-Kombination) und C171. Für einen Test reicht es, diese Kondensatoren einseitig abzulöten und jeweils einen Kondensator mit ca. 5 bis 10 nF in Reihe zu schalten, der keine besonders große Spannungsfestigkeit haben muss (50 V genügt bereits).

In hartnäckigen Fällen kann man einen zusätzlichen Widerstand, der ungefähr den Widerstandswert des Potis hat (also bei diesem Radio etwa 1 bis 2,2 M Ohm), zwischen Schleifer und den Anschluss am Linksanschlag einbauen, das wirkt oft Wunder.

Lutz
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maggo99
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Re: Nordmende Elektra 59....Restauration Teil 2

Beitrag von maggo99 »

Hallo, nach langer Pause melde ich mich mal wieder zurück. Meine Elektra stand nun lange zusammengebaut im Wohnzimmerschrank, als schöner Blickfang. Als ich sie heute morgen in den Arm nam und einschaltete kam ein toller Klang aus dem Lautsprecher, und die Lautstärke lies sich auch regeln(komme ich noch zu).
Ich hatte in den vergangenen Wochen die defekte EM34 immer im Hinterkof und habe lezte Woche eine neue 6E5C gekauft, die wolte ich nun einbauen. Ich habe das Gehäuse geöffnet, das Chassis ausgebaut und das Radio hochkannt hingestellt um den Socke der EM34 pasend für die 6E5C umzulöten. Hat super geklappt die neue 6E5C leuchtete in einem hellen grün öffnete den Schrim und ein toller Klang ertönte, bis.......keine Ahnung was geschah auf jeden Fall kommt nur noch ein dumpfer Klang aus dem Lautsprecher egal ob das Poti links oder rechts Anschag hat.

Den Sockel habe ich nun wieder umgelötet und die EM34 wieder gesteckt in der Hoffnung, das es am umlöten lag, war aber nicht der Fall. Komisch kommt mir nur vor, das das Poti keinerlei Einfluß auf die "Gedämpfte" Lautstärke hat. Einzig und allein ein Draht war mit einer kalten Lötstelle versehen bevor ich anfing zu löten brach er dort ab, ich bin mir ziemlich sicher ihn wieder an die passende Stelle gelötet zu haben. Der Draht ist blau kommt vom Kontakt 5 der Röhre EM34 und dort sind auch die beiden 1Mohm Widerstände angelötet. Vielleicht kann mir ja jemand bestätgen wo der Draht an seinem Radio angelötet ist. Ich schreibe mal bewusst hier nicht hin wo er bei mir sitzt/saß, um eventuelle Fehler auszuklammern.

So nun zu dem anderen Problem, klar könnte man das Poti durchmessen um zu probieren ob der Widerstand sich ändert, man kommt aber so schlecht dran denn vorher müßten die Drähte angelötet werden, oder?
Kann mir bitte jemand helfen, bevor ich noch mehr Fehler einbaue anstatt die vorhandenen zu finden?

Danke vielmals.
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Re: Nordmende Elektra 59....Restauration Teil 2

Beitrag von GeorgK »

Hallo Marco,

blauer Draht am Lautstärke Regler? Sieht das nicht eher so aus? (Bild) Evtl ist es das gleiche Problem, wie bei Ben, lies das mal hier:

http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... 32&t=17002

Bild
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
Die Homepage
http://www.oldradio.de.tl/Home.htm

"Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst.“

Matthias Claudius
Grüsse Georg
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Re: Nordmende Elektra 59....Restauration Teil 2

Beitrag von röhrenradiofreak »

Wenn das Radio unmittelbar nach dem Umbau noch eine gewisse zeit einwandfrei funktionierte, liegt es jedenfalls nicht daran, dass Du irgendetwas falsch angelötet hast.

Eher glaube ich an einen Drahtbruch, der durch die Arbeiten am Chassis begünstigt wurde, oder ein Bauteil bzw. Anschlussdraht, der das Chassis oder ein anders Bauteil berührt. Oder es ist zufällig ein Fehler entstanden, der gar nichts mit dem Umbau zu tun hat. Jedenfalls hilft hier nur eine systemaische Fehlersuche.

Lutz
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maggo99
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Re: Nordmende Elektra 59....Restauration Teil 2

Beitrag von maggo99 »

Hallo und guten Morgen. Ich suche den Anschluss des blauen Drahtes der vom Sockel der EM 34 kommt. Am Sockel ist der Draht wie oben beschrieben an Kontakt 5 angelötet. An Kontakt 5 sind auch 2 1Mohm Widerstände angelötet.

Die 2. SACHE die ich beheben möchte ist die Tatsache das sich die Lautstärke nicht regeln lässt. Ein leiser Ton kommt aus dem Lautsprecher aber das Lautstärke poti hat keinerlei einfluss egal wohin ich es drehe.

Ich neige aber dazu mir selber mehr Fehler einzubauen als ich beheben möchte deshalb fragte ich nach der Vorgehensweise der Fehlersuche. Z.b. eine Durchgangsmessung am Poti? Allerdings ist es "schwer zugänglich" und ich weiss nicht genau an welchen der vielen Kontakt ich messen soll ( oben oder unten).

Gruss , Marco
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recycler
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Re: Nordmende Elektra 59....Restauration Teil 2

Beitrag von recycler »

Hi Marco,

als Flipperschrauber hat man es mit der Röhrentechnik ja auch schwer.... :lol:

Ich bin auch gerade u.a. an einer Elektra dran und meins ist auch leise. Hab gestern einen auslaufenden Kondensator an der EABC80 entdeckt (die anderen Kondensatoren wurden vom Vorbesitzer schon fast alle getauscht). Der sitzt versteckt an der Fassung dort, wo der kombinierte Widerstandskondensator vom Lautstärkepoti kommend auf die Röhrenfassung geht (hab leider noch keinen Ersatzkondensator hier, sonst hätte ich schon getestet.

Schau mal dort nach.

Ciao

recycler
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maggo99
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Re: Nordmende Elektra 59....Restauration Teil 2

Beitrag von maggo99 »

Hallo zusammen, nun ist es vollbracht. Die kleine Elektra 59 funktioniert wieder einwandfrei....auch mit neuem :mauge: !!!!

Hier zu sehen:
Bild

zum Vergleich vorher....so hab ich sie erhalten
Bild

Nun zu meinem Fehler den ich oben beschrieben habe. Der blaue Draht ist geklärt und er ist dort angelötet gewesen wo ich es vermutet habe, nämlich am Tastenblock.
Und dort hat sich auch das andere Fehlerchen einbeschlichen. Beim Löten oder beim Umdrehen des Chassis ist dort ein Wackelkontakt entstanden. Anders kann ich es nicht beschreiben es ist aber auffällig gewesen das nach dem Reinigen alles wieder funktionierte. das Gerät hatte ja auch wie bereits erwähnt in einem Haushalt gestanden wo starke Raucher wohnten. Also ein Kontaktprolem im Tastenblock. Dazu habe ich noch eine Frage und zwar zur Reinigung selbst, wie macht Ihr das? Tastenblock ausbauen war keine Option weil zu viele Drähte angelötet sind. Ich habe dann einfach alles mit Elektronikreiniger eingesprüht und gewartet, nach einger zeit wieder alles "abgewaschen" mit dem selben Reiniger. Anschliessend alles mit leichter Druckluft trockengepustet. 24 Std. trocknen lassen und danach funktionierte alles tadellos.

So nun bin ich am Ende der Restauration und stehe jedem, der sich ebenfalls an einer Elektra 59 austoben möchte, gerne zur für Fragen zur Verfügung.
Bilder hab ich noch einige mehr gemacht als hier im Forum, also fragt ruhig.

Bild