Restauration meiner Philetta BD273U

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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klamic
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Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von klamic »

In diesem Jahr hatte mich der Radiobastel-Virus, verursacht durch einen unachtsamen Kauf eines Transistorradio-Bausatzes, voll erwischt. Nachdem ich mich wochen- und monatelang mit Diodenempfängern und Audionen, Spulen und Rahmenantennen auseinander gesetzt habe, ist es nun an der Zeit mich meiner kleinen Philetta zu widmen.

Diese „Phil“ fristete nun schon einige Jahre unbenutzt ihr Dasein auf dem Küchenoberschrank. Ich hatte sie vor Jahren schon einmal entstaubt und auch in Betrieb. Mit etwas Brumm kann ich mich an guten UKW-Klang erinnern. Da ich mir damals schon etwas angelesen hatte und etwas Angst bekommen habe (platzende Kondensatoren und anderes Ungemach), habe ich sie seit dem nicht mehr in Betrieb gehabt. Wenn, wollte ich dann schon etwas „professioneller“ an die Sache heran gehen. Nun ist die Zeit gekommen sich der Sache anzunehmen. Ich hoffe ihr helft mir dabei.

Service-Unterlagen (also Schaltplan, Ersatzteillisten, Bestückungsbilder etc.) konnte ich mir schon besorgen.

Was mich etwas beunruhigt ist, dass die BD273U ein Allstromgerät ist. Nach meinem elektrotechnischem Verständnis dürfte man so etwas ja eigentlich gar nicht mehr in die Steckdose stecken, oder? Auch lese ich hin und wieder etwas über die mögliche Brandgefahr. Die Sicherheitstechnischen Hinweise habe ich natürlich schon gelesen und denke, ich kann damit umgehen. Ein mulmiges Gefühl bleibt aber. Das Leben ist halt lebensgefährlich.

An einem der Drehknöpfe fehlte die Madenschraube und die Vierkant-Mutter. Diese habe ich mir selbst zurecht geschnitzt. Irgendwo hatte ich den Hinweis gelesen, dass die Madenschraube nicht zu lang sein darf, da auch sie im ungünstigen Fall Netzspannung führt. Nicht zu fassen, auf was man alles achten sollte.

Das Gehäuse hat an der Oberseite einen langen aber geschlossenen Riss. Da ist also nichts weg geplatzt. Den sollte man mit etwas Kleber fixieren können. Aber welcher Kleber ist für diese Kunststoffart der geeignetste?

Der Lautsprecher-Abdeckstoff (das ist doch Stoff?) hinter den Gitterstäben sieht sehr unansehnlich fleckig aus. Mit was wird der am Besten gereinigt? Oder wo gibt es Ersatz?

Aus den Spulen-Bechern tritt oben so eine Art harter Wachs aus. Kann man den einfach abschneiden?

Für die Hauptreinigung des Gehäuses und des Chassis habe ich etwas von Glasreiniger und Ballistol gelesen. Ist das noch „Stand der Technik“? Und kann man damit an allen Bauteilen Hantieren (Beschriftung der Skala und der Röhren einmal ausgenommen)?

Ja und dann käme da zunächst einmal noch die Frage nach dem Trenntrafo. Was benutzt ihr da für einen? Die Suche-Funktion führte mich zu interessanten Beiträgen über die heutige Jugend. Und mit was sollte ich mich noch bewaffnen um der „Phil“ ein weiteres langes Leben zu ermöglichen? Der Kondensatorentausch scheint ja obligatorisch zu sein.

(Sorry, der Eingangsbeitrag ist etwas lang geworden)
Liebe Grüße, Klaus.

"Unter dem Chassis sieht es aus wie in einem gemischten Bauernsalat ..."
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frikkler
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Re: Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von frikkler »

Die Philettas sind schöne Radios aber mit vorsicht zu geniessen. Siehe auch hier:http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=24&t=257
Ich persönlich würde eine Philetta nur mit Trenntrafo betreiben. Bei der Restauration würde ich ihn sogar als Pflicht bezeichnen.
Aus den Spulen-Bechern tritt oben so eine Art harter Wachs aus. Kann man den einfach abschneiden?
Das ist richtig so! Der muss da hin. Er soll davor schützen, dass an den Spulenkernen etaws verdreht wird!

Für die Hauptreinigung des Gehäuses und des Chassis habe ich etwas von Glasreiniger und Ballistol gelesen. Ist das noch „Stand der Technik“? Und kann man damit an allen Bauteilen Hantieren (Beschriftung der Skala und der Röhren einmal ausgenommen)?
Das ist teilweise richtig. Ballistol würde ich nicht verwenden, es klebt alles zu und das Chassis ist nachher dreckiger als vorher.
Ja und dann käme da zunächst einmal noch die Frage nach dem Trenntrafo.
Den brauchst du in jedem Fall. Aber da können dir hier andere Spezialisten bestimmt mehr zu sagen. Ich selbst hab nämlich auch noch keinen und muss mir noch einen besorgen :oops:
Ich selbst habe mich noch nicht an Allstromgeräte getraut. Ich finde es gut wenn manche es versuchen. Muss ich auch irgendwann :mrgreen:

Gruß,
Lukas
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eabc
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Re: Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von eabc »

Hallo Klaus,
allströmer sind (nur) für die, der Gefahr unwissender gefährlich, da je nach Netzstecker Drehung alle Metallteile unter Netzspannung stehen können. Für Sachkundige die darauf achten dass das Chassis (Metallteile) am Nulleiter liegt, ist ein Allströmer genau so Hand handbar wie ein mittels Netz(Trenn) trafo betriebenes Radio.
Falls ein Allströmer durch Unsachkundige betrieben wird, ist auf Berührungssicherheit zum Chassis (Madenschrauben kurz halten und mit Isolierwachs abdecken) sowie auf vollkommenen Verzicht von anzuschließenden Zusatz Geräten wie z.B. MP3 etc. zu achten.
Empfangs und Klangmäßig stehen Allstömer Netzgetrennten Radios nicht nach.
M.f.G.
harry

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Re: Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von rettigsmerb »

eabc hat geschrieben:Hallo Klaus,
allströmer sind (nur) für die, der Gefahr unwissender gefährlich, da je nach Netzstecker Drehung alle Metallteile unter Netzspannung stehen können. Für Sachkundige die darauf achten dass das Chassis (Metallteile) am Nulleiter liegt, ist ein Allströmer genau so Hand handbar wie ein mittels Netz(Trenn) trafo betriebenes Radio.
[...]

Dieser Aussage muss ich heftigst widersprechen!!

Ein Trenntransformator ist durch nichts zu ersetzen - nur er kann wirklich Schutz vor elektrischem Schlag bei gleichzeitiger Berührung jeglicher Chassisteile und dem Erdleiter bieten! Wer etwas anderes behauptet, begibt sich auf Glatteis!

Gründe:
> Bei fehlerhaftem Potentialausgleich der elektrischen Hausinstallation kann der Null-Leiter unter ungünstigen Umständen eine (gefährlich hohe) Spannung gegenüber dem Erdleiter führen (Das gibt es nicht? Falsch! Alles schon gehabt!!!)
> Bei Berührung der Anodenspannung ("Plus" hinter dem Einweg-Gleichrichter) und dem Erdleiter erhält man einen u.U. tödlichen Elektrischen Schlag mit Gleichspannung!!!

Also: Vorsicht ist dringenst geboten und Arbeiten an Allströmern ohne Trenntrafo sind absolut nicht zu empfehlen - für Laien sind sie Tabu!

Meint Herby
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Vagabund
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Re: Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von Vagabund »

Schon klar, aber wie sieht es denn mit dem Betrieb aus, wenn die Allströmer-typischen Sicherheitsvorkehrungen getroffen sind, wie z.b. Madenschrauben versiegelt etc.?

Ich hab ettliche Allströmer... muss ich jedesmal meinen Ziegelstein-RTT mit hinstellen? Das wäre der Tod meiner Allströmer.
Viele Grüße
Philipp

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eabc
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Re: Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von eabc »

rettigsmerb hat geschrieben:
eabc hat geschrieben:Hallo Klaus,
allströmer sind (nur) für die, der Gefahr unwissender gefährlich, da je nach Netzstecker Drehung alle Metallteile unter Netzspannung stehen können. Für Sachkundige die darauf achten dass das Chassis (Metallteile) am Nulleiter liegt, ist ein Allströmer genau so Hand handbar wie ein mittels Netz(Trenn) trafo betriebenes Radio.
[...]

Dieser Aussage muss ich heftigst widersprechen!!

Ein Trenntransformator ist durch nichts zu ersetzen - nur er kann wirklich Schutz vor elektrischem Schlag bei gleichzeitiger Berührung jeglicher Chassisteile und dem Erdleiter bieten! Wer etwas anderes behauptet, begibt sich auf Glatteis!

Gründe:
> Bei fehlerhaftem Potentialausgleich der elektrischen Hausinstallation kann der Null-Leiter unter ungünstigen Umständen eine (gefährlich hohe) Spannung gegenüber dem Erdleiter führen (Das gibt es nicht? Falsch! Alles schon gehabt!!!)
> Bei Berührung der Anodenspannung ("Plus" hinter dem Einweg-Gleichrichter) und dem Erdleiter erhält man einen u.U. tödlichen Elektrischen Schlag mit Gleichspannung!!!

Also: Vorsicht ist dringenst geboten und Arbeiten an Allströmern ohne Trenntrafo sind absolut nicht zu empfehlen - für Laien sind sie Tabu!

Meint Herby
Ich meine nicht von Arbeiten an Allströmern, sondern von den Gefahren beim Betrieben von Allströmern geschrieben zu haben. Solle es deiner Aussage nach Herbert aber um Arbeiten am Allströmer gehen, kann ich deine Meinung nur Voll zustimmen
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harry

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Re: Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von achim1 »

Bei den Allströmern ist doch gar keine Erde angeschlossen. Wie soll man die denn berühren??? Oder versteh ich das falsch?
Ich hab schon viele Philettas repariert und benutze keinen Trenntrafo. Die Steckdose ist markiert, der Stecker auch und wenn richtig eingesteckt wurde kann ich das Chassis problemlos anfassen. Zuvor wird noch mal mit dem Phasenprüfer kontrolliert. Das zusätzliche Gebrumme des Trenntrafos regt mich auf und stört beim genauen Hinhorchen. Und gearbeitet wird an dem Radio grundsätzlich nur wenn es ausgesteckt ist. Aber das ist nur meine persönliche Vorgehendweise und keinesfalls als Empfehlung zu verstehen.
Ich hab mehrere Allstrom-Philettas laufen und keinerlei Probleme. Es darf halt kein Metallteil berührbar sein und wenn man nicht mit Stricknadeln durch die Rückwand stochert, dann kann man auch keines berühren. Dass die Madenschrauben die richtige Länge haben und die Schraublöcher mit Wachs verfüllt sein müssen, das versteht sich wohl von selbst.

Gruß,
Achim
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klamic
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Re: Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von klamic »

Oh, hier geht es ja gleich zur Sache. War gerade in anderen Beiträgen unterwegs.
Ich denke es war auch gemeint, das unter Umständen das Nullleiter-Potenzial gegenüber dem Erdpotenzial (z.B. Heizung, Wasserleitung) gefährlich unterschiedlich sein kann.
Nocheinmal zum Trenntrafo: Ich glaube, das die Versuchung groß ist, das Gerät auch in Betrieb zu nehmen, wenn das Chassis "nackig" vor einem liegt. Also während eines "Eingiffs". Und Erdpotenzial ist ja dann über die Schutzleiter-Kontakte der Steckdosen immer in der Nähe. Somit sollte man sich vielleicht daran gewöhnen, bei Arbeiten am Gerät grundsätzlich so einen Trenntrafo zu verwenden. Aber mit was für einen Trenntrafo arbeitet ihr denn? Welche Leistung sollte er haben und wo bezieht man ihn am Besten?
Liebe Grüße, Klaus.

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Re: Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von rettigsmerb »

Hallo Achim,

dass am Allströmer kein Erdleiter angeschlossen sei, stimmt im Grundsatz so nicht. Denken wir nur an den Erdanschluss am AM-Antenneneingang oder an externe (Haus-)Antennenanlagen.

Alle größeren elektrisch leitfähigen Massen eines Gebäudes sind in der Regel mit dem Erdleiter verbunden (Potenzialausgleich). Dazu zählen insbesondere z.B. Heizkörper, Wasserhähne, Abflüsse usw. Bei dessen zufälliger gleichzeitiger Berührung mit einem unter Spannung stehenden Metallteil (z.B. am Stromnetz angeschlossenen Elektrogerät) wird der Stromkreis über den Körper der berührenden Person geschlossen, wobei diese einen u.U. lebensgefährlichen elektrischen Schlag erhält.

Aussagen, die einen Trenntrafo negieren, halte ich für äußerst bedenklich! Der Betrieb eines Allstromgerätes kann m.E. nur toleriert werden, wenn alle zum Berührungsschutz dienende Teile ordnungsgemäß angebracht und intakt sind, sowie kritische Bauteile (z.B. Antennen-Trennkondensatoren!!) modernster Bauart entsprechen und keinerlei weitere externe Anschlüsse vorgenommen werden können.

So - das musste ich einfach einmal so sagen! Warum? - Weil ich jeden einzelnen von euch auch morgen noch unter den Lebenden wissen möchte!
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Re: Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von klamic »

Wäre denn so ein Trenntrafo geeignet?
http://www.reichelt.de/Trenntrafos/TIM- ... nr=TIM+200
Natürlich mit Stecker und Steckdose daran montiert. Die regelbaren Trenntrafos wären mir dann doch etwas zu teuer.
Liebe Grüße, Klaus.

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Re: Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von eabc »

[quote="rettigsmerb"]

Der Betrieb eines Allstromgerätes kann m.E. nur toleriert werden, wenn alle zum Berührungsschutz dienende Teile ordnungsgemäß angebracht und intakt sind, sowie kritische Bauteile (z.B. Antennen-Trennkondensatoren!!) modernster Bauart entsprechen und keinerlei weitere externe Anschlüsse vorgenommen werden können.

Moin moin Herbert,

Genau das, nicht mehr und nicht weniger habe ich geschrieben und wollte es in dieser Hinsicht verstanden wissen
M.f.G.
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Re: Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von achim1 »

Danke für die Info Herbert. Das würde aber wiederum einen Defekt in dem betreffenden Gerät, bzw. der Hausinstallation voraussetzen. Die Antennenbuchsen sind durch die Trennkondensatoren galvanisch getrennt und an die extrenen Eingänge dürfen nur schutzisolierte Geräte angeschlossen werden, richtig?

Ich meine nuir - früher wurden diese Radios ja auch von Laien betrieben. Meine Oma hatte eines, meine Mutter auch, beide hatten von Elektrizität keine Ahnung und dennoch haben beide überlebt. Ich kenne auch niemanden der durch ein Röhrenradio zu Tode gekommen wäre.
Versteh mich nicht falsch, ich will da nichts verharmlosen. Nur manchaml hat man den Eindruck, dass so ein Allströmer gefährlicher ist als ein elektrischer Stuhl. Wenn die Madenschrauben der Drehknöpfe ordnungsgemäß vergossen sind und das Chassis berührungssicher eingebaut ist dann kann da doch nichts passieren.

Ich sammle nebenbei noch Pfaff Nähmaschinen aus den 50ern. Da ist alles Vollmetall, kein Stück Plastik und es gibt keinen Schutzleiter. Die Gräte sind schutzisoliert, aber im Inneren laufen eben doch nur isolierte Leitungen. Würde die Isolierung irgendwo durchscheuern und Kontakt mit dem Gehäuse bekommen....
Und dennoch sind diese Geräte heute noch 1000-fach im Einsatz.

@ Klaus: Der Trafo reicht vollkommen. Die Philettas nehmen knapp 50 Watt auf. Mit dem Trafo bist du auf der sicheren Seite.

Gruß,
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Vagabund
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Re: Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von Vagabund »

Kurze Zwischenfrage...

Mit welchem Wachs kann ich die Madenschrauben vergießen und woher bekomme ich es?
Viele Grüße
Philipp

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Re: Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von achim1 »

Ich denke mal, dass man da jedes beliebige Wachs verwenden kann. Teelichter, Kerzen, ect. sind doch alle auf Stearinbasis und soweit ich weiss, ist das ein hervorragender Isolator.
Wichtig ist, dass das Wachs warm genug ist damit es richtig einfließen kann und nicht wieder rausfällt.
Ich verwende ein braunes oder elfenbeinfarbenes Modellier- oder Klebewachs. Aber da bin ich natürlich im Vorteil, weil ich auf alle Arten von Wachsen Zugriff habe. Wenn man sicher sein will dass das Wachs gut hält, mischt man etwas Kollophonium zu. Das ist auch der Bestandteil professioneller Klebewachse. Extra Wachs dafür zu kaufen wäre sicher etwas übertrieben.

Gruß,
Achim
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Re: Restauration meiner Philetta BD273U

Beitrag von frikkler »

Schau doch mal im Bastelgeschäft nach. Da bekommt man auch verschiedene Wachse zum vergießen der Madenschrauben.
Gruß,
Lukas
:xmas: