Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

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Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Robin
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Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von Robin »

Hallo zusammen! :)
Da ich im Gebiet Röhrenradios und Restoration noch wenig Ahnung habe :( , wollte ich euch fragen, ob mir evtl. Jemand einen Ausschnitt der Schaltpläne eines Nordmende Fidelio 59 und Othello58 geben könnte, mit den markierten kondis, die raus müssen?
und evtl. ein Bild von den betroffenen Kondensatoren?
Die kompletten Schaltpläne zu den Radios hätte ich schon. Ich währe für jede hilfe dankbar.

Also :danke: schonmal!
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Blue Fox
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Re: Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von Blue Fox »

Hallo Robin,

was raus "muss", ist so ´ne Sache.

Um die unterschiedlichen Kondensatoren zu beurteilen, gibt´s hier erste Infos:
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=24&t=2700

Nicht alle hier gezeigten, problematischen Kondensatoren müssen nach meinen Erfahrungen auch unbedingt getauscht werden.

Ist halt ein wenig "Geschmackssache", und hängt auch davon ab, wie das Radio künftig benutzt werden soll. Dazu gab´s schon diverse Threads, in denen Du Dir vielleicht erstmal ein paar Meinungen einholen kannst.

Vorrangig wären sicherheitshalber Koppelkondensatoren auszutauschen. Ebenso die Kondensatoren, welche hohe Spannungen gegen Masse abblocken. Soweit man in der Lage ist, und sich die Mühe machen will, diese intensiv durchzumessen (u.a. auf Leckströme), könnte man bei guten Ergebnissen erstmal auf einen Austausch verzichten. Allerdings würde ich dies nicht bei einem Radio empfehlen, welches auch ohne regelmäßige Prüfungen im Alltagsbetrieb laufen soll.

Im Bereich der Endstufe - besonders bei der Klangregelung - sollte man die Kondensatoren ebenfalls prüfen. Hier kommt´s vor allem auf halbwegs passende Kapazitäten an. Wenn hier defekte oder müde Kondensatoren vorhanden sind, leidet der Sound manchmal extrem.

Wie gesagt, das ist eine persönliche Einschätzung. Wie intensiv ausgetauscht wird, und auch gegen welche neuen Kondensatoren, hängt von der jeweiligen Meinung des einzelnen ab.

Gruß,

Volker
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olli0371
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Re: Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von olli0371 »

Hi,
Nicht alle hier gezeigten, problematischen Kondensatoren müssen nach meinen Erfahrungen auch unbedingt getauscht werden.

Ist halt ein wenig "Geschmackssache", und hängt auch davon ab, wie das Radio künftig benutzt werden soll. Dazu gab´s schon diverse Threads, in denen Du Dir vielleicht erstmal ein paar Meinungen einholen kannst.
Genau so ist es. Man muß weiter denken, ob man einen Gebrauchsgegenstand aus dem Gerät macht oder eben ein sammelwürdiges Gerät. Hier scheiden sich die Geister und auch der Weg des Gerätes für die Zukunft.

Es macht auch unbedingt Sinn, sich mit dem Thema auseinander zu setzen und die Technik und das Warum zu verstehen.

Ein erster Einstieg ist sicherlich die Grundlagenrubrik hier im Forum. Das sind viele Fragen beantwortet.

Dann stellst du den Schaltplan ein und man kann dir helfen, die kritischen Kondensatoren zu identifizieren,

Gruß
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Robin
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Re: Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von Robin »

Vielen dank für eure Antworten! :)
Die Schaltpläne selber habe ich hier aus dem Forum ich kann noch einen Link nachschicken...

Den Begriff "Sammelwürdig und Gebrauchsgegenstand" verstehe ich nochnicht ganz. Zumindest kann ich sagen, dass Ich beide Geräte schon immermal benutzen will, das heißt nicht dass Sie stundenlang laufen, aber villeicht Täglich ein paar mal. Kommt es also auf das Innenleben der Geräte an bzw. Die ausgetauschten Kondensatoren die zwischen Sammelwürdig und Gebrauchsgegenstand unterscheiden?
heißt dass, wenn ich die alten Kondensatoren drin lasse ist das Gerät ein Sammlerstück und wenn alle alten ersetzt werden ist es nichtmehr so wertvoll? Zumindest habe ich mich schon auf den Guten Klang der Geräte gefreut. Also wenn ich möchte, dass das Gerät wieder guten Klang hat muss ich die alten Koppelkondensatoren austauschen und das Macht dann das Gerät eher "unwertvoll"?

Ok, aufjedenfall ein großes :danke: für die Antworten!
Robin
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Re: Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von Robin »

Also, hier hatte ich den Schaltplan des Othello 58 im Forum her:

http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... 35&t=12440

Den Anderen Schaltplan habe Ich von einem Forummitglied bekommen, denn müsste ich noch schicken.
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Hotte
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Re: Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von Hotte »

Robin hat geschrieben: Den Begriff "Sammelwürdig und Gebrauchsgegenstand" verstehe ich nochnicht ganz. Zumindest kann ich sagen, dass Ich beide Geräte schon immermal benutzen will, das heißt nicht dass Sie stundenlang laufen, aber villeicht Täglich ein paar mal. Kommt es also auf das Innenleben der Geräte an bzw. Die ausgetauschten Kondensatoren die zwischen Sammelwürdig und Gebrauchsgegenstand unterscheiden?
heißt dass, wenn ich die alten Kondensatoren drin lasse ist das Gerät ein Sammlerstück und wenn alle alten ersetzt werden ist es nichtmehr so wertvoll? Zumindest habe ich mich schon auf den Guten Klang der Geräte gefreut. Also wenn ich möchte, dass das Gerät wieder guten Klang hat muss ich die alten Koppelkondensatoren austauschen und das Macht dann das Gerät eher "unwertvoll"?
Ich denke den Begriff "Alltagstauglich" muß man nicht weiter erklären.
Dazu sollten in einem Gerät wirklich alle "bösen" Kondensatoren gewechselt werden. Das erspart späteren Ärger, vor allem wenn man das Gerät nicht selber behält. Ob man da nun die gelben Chinakondensatoren (z.B. die von unserem Volker), oder die eckigen WIMA-Klötzchen von diversen Elektronikhändlern nimmt, bleibt jedem selber überlassen. Ich nehme die axialen weil ich einfach zu faul bin bei jedem Kondensator auch noch die Anschlüsse zu verlängern. Diese sind zwar an sich etwas teurer als die radialen, aber wenn ich nun noch den Schaltdraht, Lötzinn, Strom usw. dazu rechne.... Keine Ahnung ob die dann wirklich noch teurer sind. :-) Ausserdem haben die axialen den Vorteil das man sie "tarnen" kann (wenn man denn will). Bei "tarnen" kommen wir dann automatisch in die Rubrik Sammelwürdig.
Sammelwürdig ist ein Begriff den jeder für sich anders auslegen kann. Für den einen ist dies ein Gerät das auf keinen Fall irgendwie verändert werden darf, auch wenn es als technische und (oder) optische Leiche nur im Regal steht. Für den anderen ist es ein Gerät das zumindest optisch wieder in Ordnung gebracht wird. Manche machen das nach Möglichkeit mit den damaligen Originalmitteln, manche bevorzugen heutige moderne Mittel. Bei beiden Fraktionen geht da der Begriff Sammelwürdig schon auseinander. :-) Bei wieder anderen gehört zu Sammelwürdig ein Gerät das zwar schlecht aussehen darf, aber funktionieren muß. Selbst da spalten sich aber wieder die Lager: Bei einem gehören nur zumindest getarnte Bauteile in so ein Radio, anderen ist es vollkommen egal wie es von innen aussieht, auptsache die Schaltung und die Funktion wurde nicht geändert. Wenn Du zu dem Begriff Sammelwürdig 10 Sammler fragst, wirst Du sehr wahrscheinlich auch 10 verschiedene Meinungen hören. :-)

Ich hoffe ich konnte Deine Verwirrung noch ein wenig erhöhen. :mrgreen:

Gruß... Hotte
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Blue Fox
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Re: Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von Blue Fox »

Hallöle,

den Schaltplan hatte unser "Schaltplan-Guru" Franz-Josef schonmal zur Verfügung gestellt:
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... fidelio+59
Wenn Du zu dem Begriff Sammelwürdig 10 Sammler fragst, wirst Du sehr wahrscheinlich auch 10 verschiedene Meinungen hören.
Stimmt durchaus, Horst. Ich hätte aber eher bei 10 Sammlern mit 11 verschiednen Meinungen gerechnet. :lol:

Wie gesagt: Ob ein Gerät sammelwürdig ist, bleibt Geschmackssache. Schön ist, was gefällt. Führe die Arbeiten im Dir zusagenden Maß durch, dann ist´s genau richtig.

Allerdings gilt hier (zumindest für mich): Wenn ein Radio des öfteren in Betrieb genommen werden soll, geht die Sicherheit vor. Schlecht wäre es nämlich, wenn man das Radio die paar Minuten für den Toilettengang laufen lässt, und einem ausgerechnet dann die Kiste abbrennt. :lol:

Gruß,

Volker
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Re: Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von Robin »

Ok, habe nun einigermaßen verstanden was Ihr meint. Vielen dank.
Tarnen ist also wenn man Bauteile nimmt die den alten ähnlich sind?! :?
Naja aufjedenfall ist mir immer wichtig, möglichst viel Original zu halten, egal ob Kabel, Stoff oder Lack.
Leider ist es nicht immer möglich: Und dazu zähle ich die Kondensatoren, da ich natürlich auch den Schönen Klanggenuß wieder haben möchte wie in den 50ern.
Wisst Ihr nun wo sich die Schaltpläne befinden? Dann könntet Ihr mir die Markierten Bauteile schicken, evtl auch Bilder der Kondis.
Nochmal zu "Altagsgebrauch/Sammlerstück" Ich werde die alten Bauteile aufheben, Ich hebe eigentlich immer jeden kleinen Fetzen der alten Geräte auf :) , auch die ausgetauschten Röhren kommen nicht in den Müll! Beim Lack und Stoff lass ich auch lieber alles Original, trotz beschädigungen...
Weiß jemand, wie man die Messingteile wieder zum glänzen bringt?
Aufjeden fall versuche ich immer möglichst viel der Geräte zu erhalten, da ich immer bei diesen Geräten von funktionalität spreche zähle Ich halt defekte Röhren und Kondensatoren als: "Geht halt nicht anders"...
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Re: Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von Coriolan 57 »

Tarnen ist z.B.

wenn man heutige Kondensatoren (meist kleiner) in ein z.B. Alurohr der alten Baugröße packt,
und mit einer neuen der alten nachempfundenen Beschriftung versieht (so man das alte Etikett nicht verwenden kann).
Oder man nutzt das Gehäuse eines alten Siebelkos und bringt darin einen/zwei neue unter.
Kaputter Selengleichrichter ähnlich, man nutzt das alte Gehäuse für die neuen Dioden.
Zu den Kondensatoren findest du hier im Forum einen Klasse Thread.

Gruß
Ulrich
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röhrenradiofreak
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Re: Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von röhrenradiofreak »

Bei diesem Radio müssen C147 und C150 eigentlich immer erneuert werden, auch wenn es einwandfrei zu funktionieren scheint.

Über einen Austausch aller weiteren Kondensatoren entscheide ich nach ihrem (elektrischen) Zustand. Wenn man dafür keine Prüfmittel hat (ein Multimeter reicht nicht), ist ein pauschaler Austausch womöglich sinnvoller.

Wenn man einige Beiträge hier im Forum liest, könnte man auf die Idee kommen, dass jedes Radio, in dem noch ein paar alte Papierkondensatoren ihren Dienst tun, bald abfackelt. Indes, wie oft passiert das wirklich? Die Wahrscheinlichkeit, bei einem Verkehrsunfall ernsthaft verletzt zu werden, schätze ich viel höher ein.

Sicher, bei Fehlern einiger Kondensatoren besteht die Gefahr von Folgeschäden, wobei z.B. ein verbrannter Widerstand noch nicht wirklich schlimm ist. Aber nur ganz vereinzelte Kondensatoren können im Fehlerfall einen Brand auslösen oder berührbare Metallteile unter Spannung setzen. Ob und ggf. welche das sind, hängt vom Gerätetyp ab. Ein Blick in den Schaltplan verrät es dem Fachmann sofort. Viele, in vielen Radios sogar die meisten, Kondensatoren verursachen im Fehlerfall zwar Funktionsstörungen, aber keine Folgeschäden.

Das soll jetzt kein Aufruf dazu sein, die Sicherheit völlig außen vor zu lassen. Aber Sätzen wie "erstmal müssen ausnahmslos alle bösen Kondensatoren raus, vorher kann das Radio gar nicht richtig funktionieren und ist eine Zeitbombe" stimme ich nicht zu. Vor allem dann nicht, wenn das Radio nicht spielt und die Ursache dafür unbekannt ist. Wenn man dann nämlich beim Kondensatoren tauschen einen Fehler macht, hat man hinterher oft ein Radio mit zwei Fehlern, dem ürsprünglichen und dem selbst eingebauten. So ein Radio wieder voll funktionstüchtig hinzukriegen, ist natürlich um so schwieriger.

Viel wichtiger finde ich es, beispielsweise die Isolation des Netzkabels und der Leitungen am Netztrafo auf Unversehrtheit und die Sicherung(en) auf korrekten Wert zu überprüfen. Und bei Allstromgeräten den vollständigen Berührungsschutz am ganzen Gehäuse. Und bei einem Wechselstromgerät den Ableitstrom vom Chassis zum Schutzleiter zu messen, bei beiden Polungen des Netzsteckers. Und prüfen, ob sich netzspannungsführende blanke Teile irgendwo zu dicht am Chassis befinden, so dass eine Berührung nicht auszuschließen ist. Wenn man das alles getan und die wenigen wirklich kritischen Kondensatoren erneuert hat, ist für die Sicherheit schon eine Menge getan.

Lutz
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Otto
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Re: Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von Otto »

Oder man überholt das Radio komplett, wie es sich gehört; dann stülpt man einen alten Karton oder einen Kartoffelsack drüber, perfekter kann eine Tarnung nicht sein.

Freundliche Grüße Otto
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olli0371
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Re: Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von olli0371 »

Hallo nochmals,
Wenn man einige Beiträge hier im Forum liest, könnte man auf die Idee kommen, dass jedes Radio, in dem noch ein paar alte Papierkondensatoren ihren Dienst tun, bald abfackelt. Indes, wie oft passiert das wirklich?
Das sehe ich genau so. Daher auch mein Beitrag oben. Jeder muss entscheiden, was er mit seinem Eigentum macht. Wenn jemand allerdings gerade anfängt sich mit dem Thema zu beschäftigen, dann sollte er alle Aspekte kennen und sich überlegen, was er wirklich will.
Um ein Verständnis für die Technik zu bekommen ist es sinnvoller, sich damit zu beschäftigen anstatt einfach mal alle Kondensatoren zu tauschen. Dann lernt man auch etwas über die Zusammenhänge.
Ich habe auch Geräte mit Orginalbestückung - unter anderem einen Saba Lindau w4 von meiner Uroma. Der ist weitghend orginal, bis auf den Koppel C (Wenn ich mich recht erinnere - ist schon lange her dass ich da dran war). Ich nutze den Apparat hin und wieder, dann läuft er mehrere Stunden durch. Abgebrannt ist er noch nicht.

Man muss auch mal in die Zukunft denken - was ist in meinetwegen 10 Jahren ? Habe ich dann etwas mehr Erfahrung und würde eventuell denken - hättest du das damals anders gemacht ?

Ich habe z.B. in meiner Anfangszeit das Fernsehchassis aus meiner Grundigtruhe geschlachtet (Muss so Ende der 80'er gewesen sein) weil es nicht mehr funktoinierte. Mit meinem jetzigen Wissen hätte man das Teil sicherlich wieder reparieren können zumal es ja jetzt Informations- und Ersatzteilquellen gibt, die man füher nicht hatte.
Hätte Hätte Fahradkette :shock:
Viel wichtiger finde ich es, beispielsweise die Isolation des Netzkabels und der Leitungen am Netztrafo auf Unversehrtheit und die Sicherung(en) auf korrekten Wert zu überprüfen. Und bei Allstromgeräten den vollständigen Berührungsschutz am ganzen Gehäuse. Und bei einem Wechselstromgerät den Ableitstrom vom Chassis zum Schutzleiter zu messen, bei beiden Polungen des Netzsteckers. Und prüfen, ob sich netzspannungsführende blanke Teile irgendwo zu dicht am Chassis befinden, so dass eine Berührung nicht auszuschließen ist. Wenn man das alles getan und die wenigen wirklich kritischen Kondensatoren erneuert hat, ist für die Sicherheit schon eine Menge getan.
Hiermit sprichst du mir aus der Seele. :bier:

Gruß
Oliver
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Re: Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von Robin »

Ok, :danke: für die Antworten. Ich werde die Kondensatoren tauschen.

MFG Robin
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Re: Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von TPM »

Hallo...

Tarnung in kurz: Ein neues, einwandfreies Bauteil wird so verkleidet, dass es wie das alte aussieht.
Ein neuer getarnter Folienkondi sieht dann z.B so aus:

Bild
Schöne Grüße, Tim-Peder

"Mangelnde Motorleistung erfordert besondere Fahrmanöver" :P

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Zuletzt irgendwann von TPM bearbeitet, insgesamt sehr oft bearbeitet.
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SABA78
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Re: Hilfe-Restoration-Nordmende Radios

Beitrag von SABA78 »

Hallo Robin.

Ich hebe die ausgebauten Teile auch immer auf. Die kommen in einen beschrifteten Beutel.
Bei Nachkriegsgeräten bin ich nicht so wählerisch mit der Auswahl der Bauteile. Hier zählt in erster Linie die technische Qualität. Ich lege nicht bei jedem interessierten Besucher, oder gar für mich selbst, das Radio auf den Rücken und zeige die hübschen originalen Bauteile unterm Chassis.
Den Kombi-Sieb-Elko lasse ich auf dem Chassis stehen und verbaue die Ersatztypen auf der Unterseite (nicht parallel zu den alten Kondensatoren, wie das früher gerne gemacht wurde, weil "die Kiste einfach nur halten" musste).
Mir ist die Oberseite des Chassis im Bezug auf originale Optik wichtiger, obwohl ich da am Ausgangsübertrager auch schon mal einen Wima-Klotz einlöte.
Soll das Radio viel benutzt werden, steht die Zuverlässigkeit im Vordergrund, vielmehr noch die Betriebssicherheit. Die Netzschnüre bei Geräten die ich außer Haus gebe erneuere ich immer.
Ich denke es ging nicht nur mir so, daß ich beim ersten Radio noch den höchsten Respekt vor der Originalsubstanz hatte und sich das beim fünten und fünfzehnten Radio gab. Wichtig ist, abgesehen von der schon erwähnten Sicherheit, daß Dir das Radio gefällt.
Da ich ein unberührtes Radio immer zur Reinigung zerlege, führe ich auch gleich die Kondensator-Kur durch. Die Netzelkos erneuere ich auch. Die anderen Elkos belasse ich mittlerweile meistens, wenn das Radio die Messwerte im Schaltplan erreicht.

Die Hinweise für Dich, welche Kondensatoren jetzt raus müssen, wären für uns leichter, wenn Du uns einfach mal ein paar Bilder der Chassis-Unterseite schicken würdest.

Viel Spaß bei der Reparatur,
Gruß,
Daniel
Gruß,
Daniel


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