Bitte um Hilfe beim Grundig 4006 Stereo

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Steini1962
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Bitte um Hilfe beim Grundig 4006 Stereo

Beitrag von Steini1962 »

Hallo zusammen,

nach langer Zeit kann ich endlich wieder an den Geräten arbeiten. Und nun habe ich gleich ein Problem.

Bei meinem Grundig 4006 tritt folgendes Problem auf:

Die Kondensatorkur ist abgeschlossen, die Messwerte der Spannungen alle im grünen Bereich. Er spielte ganz passabel bis ich merkte das die 2. EL 95 nicht arbeitet. Sie hat noch nicht mal geheizt. Die habe ich dann gegen eine wissentlich funktionierende getauscht. Nun ist aber nach ca. 30 Sekunden der Klang sehr verzerrt. Ziehe ich die 2. EL 95 ist der Klang wieder in Ordnung. Alle anderen Röhren habe ich gewechselt aber ohne Änderung.

Ist da irgendwo noch ein versteckter Kondensator den ich übersehen habe oder Widerstände die trotz guter Messwerte wechseln sollte ?

Ich wäre für Tipps und Hilfen dankbar.

Gruß Josef
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eabc
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Re: Bitte um Hilfe beim Grundig 4006 Stereo

Beitrag von eabc »

Hallo Josef,
möglich wäre das einer der Koppel C's Inkontinent ist. Es könnte C 61 oder C59 sein.
M.f.G.
harry

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Elektrostefan158
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Re: Bitte um Hilfe beim Grundig 4006 Stereo

Beitrag von Elektrostefan158 »

Hallo Josef.
Da würd ich auch nachsehen. Die beiden haben einen gemeinsamen Kathoden-R. Wenn eine nicht arbeitet kann der Arbeitspunkt kaum stimmen.
Grüße,
Stefan
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Steini1962
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Re: Bitte um Hilfe beim Grundig 4006 Stereo

Beitrag von Steini1962 »

Hallo zusammen und danke für die raschen Antworten,

also die Messwerte der Koppel-C´s stimmen: Sind 9,8 nF bzw. 9,9 nF. Sollte ich diese trotzdem nochmal wechseln?

Der Kathodenelko ist gewechselt, meinst Du ich sollte den R trotzt passender Messwerte auch mal wechseln ? Das wäre dann der R 61, richtig ?

Gruß Josef
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eabc
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Re: Bitte um Hilfe beim Grundig 4006 Stereo

Beitrag von eabc »

Hallo Josef,
was nützt ein Werthaltiger C, wenn er Leck ist. Ziehe bitte die Verzerrende Röhre heraus und messe mal an der Röhrenfassung für Pin 7 ob sich dort eine Gleichspannung aufbaut, falls ja, ist der C Leck und verändert dadurch den Arbeitspunkt der EL95
Zuletzt geändert von eabc am Mo Jan 20, 2014 17:39, insgesamt 1-mal geändert.
M.f.G.
harry

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nordmender
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Re: Bitte um Hilfe beim Grundig 4006 Stereo

Beitrag von nordmender »

Sollten die Koppelkondensatoren gegen einwandfreie getauscht sein,
könnte es an der eingesetzten EL95 liegen.
Ursache: Gitter positiv durch Gitteremission.
Habe z.B. zwischenzeitlich 8 Stck. EL84 Raute weggeworfen wg Gitteremission.
Betraf bei mir allerdings nur Telefunken mit ner Raute im Sockel.

Claus
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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Re: Bitte um Hilfe beim Grundig 4006 Stereo

Beitrag von captain.confusion »

Hallo Josef!

Ich würde die Koppelkondensatoren auf jeden Fall wechseln.
Wie werden die EL95 angetrieben? Durch eine ECC83? Auch hier würde ich die Eingangskondensatoren wechseln.
Wenn es möglich ist, würde ich den beiden EL95 jeweils einen eigenen Kathodenwiderstand und -Elko geben. Dann hast Du zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Einmal den Widerstand ausgetauscht und zweitens den Röhren was gutes getan. Wenn jeden ein eigenes Kathodenaggregat hat ziehen sich die Röhren nicht gegenseitig runter. Das verlängert die Lebensdauer.

Viele Grüße
Frank
Viele Grüße aus der Pfalz!

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Re: Bitte um Hilfe beim Grundig 4006 Stereo

Beitrag von volvofan58 »

Hallo Josef, ich Grüße Dich!

Ich kenne das Gerät nicht wirklich und insfern 2 Fragen:

1. Schon mit Platine, oder die "alte" Art
2. Welche Fassungen sind verbaut, Pertinax oder Keramik?

Beste Grüße
Peter
Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.
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Steini1962
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Re: Bitte um Hilfe beim Grundig 4006 Stereo

Beitrag von Steini1962 »

Hallo an alle,

erstmal vielen lieben Dank für die zahlreichen Antworten.

Der Fehler ist behoben :lol:

Ich habe die beiden Koppelkondensatoren sowie den Kathodenelko und den Kathodenwiderstand gewechselt. Danach super Klang, kein verzerren, einfach genial. Danke dir Harry.

@Claus Ja, Du hast völlig recht. Ich sollte auch mal ein paar alte Röhren aussortieren. Sonst weiß man ja nie was ist ok und was nicht.

@volvofan Nein, es sind keine Platinen verbaut und die Röhrensockel sind Pertinax. Sobald das Gehäuse aufgearbeitet ist werde ich in der Galerie ein paar Bilder einstellen.

@Frank Ja, es ist eine ECC83 die verbaut ist.

Danke nochmals, Gruß Josef
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Re: Bitte um Hilfe beim Grundig 4006 Stereo

Beitrag von Elektrostefan158 »

Na prima.
Und was sagt uns das: Nicht nur Kapazität messen sondern auch ein Auge auf den ohmschen Widerstand richten. Wenn der bei einem kleinen Kondensator nur ganz langsam steigt oder sogar im Kilo bis Megaohm Bereich stehen bleibt -->raus damit!!!!
Grüße,
Stefan
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Re: Bitte um Hilfe beim Grundig 4006 Stereo

Beitrag von röhrenradiofreak »

Genau. Die eventuell veränderte Kapazität ist nämlich bei den allermeisten alten Papierkondensatoren in Röhrenradios kein Problem, sondern die Leckströme infolge schlecht gewordener Isolation. Allerdings lässt sich diese mit einem normalen Multimeter im Widerstandbereich nicht ausmessen, dafür ist sie immer noch zu hochohmig. Wenn die Anzeige im k Ohm- oder M Ohm-Bereich stehen bleibt, ist der Kondensator schon extrem schlecht.

Die Kapazität verändert sich gar nicht so sehr, wie viele Kapazitätsmessgeräte anzeigen. Diese Messgeräte kommen einfach nur mit einem Kondensator mit schlechter Isolation nicht klar. Wer es nicht glaubt, der schalte einmal einem einwandfreien Kondensator einen Widerstand von 1 bis einigen M Ohm parallel, das entspricht ungefähr einer schlechten Isolation. Das Kapazitätsmessgerät wird nun eine mehr oder weniger deutlich erhöhte Kapazität anzeigen. Nur, wo sollte diese herkommen? Von dem Widerstand sicher nicht.

Wer das diesbezügliche Verhalten seines Kapazitätsmessgerätes kennt, kann natürlich die überhöhte Anzeige als Indiz dafür nehmen, dass der Kondensator schlechte Isolation hat. Das ist aber dann ein sehr indirektes Prüfverfahren.

Lutz