Kontaktschwierigkeiten Dreko DKE

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Fuxs
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Kontaktschwierigkeiten Dreko DKE

Beitrag von Fuxs »

Guten Abend liebe Dampfradiogemeinde,

ich muss mich mal wieder hilfesuchend an Euch wenden.

Seit längerer Zeit wollte ich meinen DKE wieder in Betrieb nehmen. Dabei musste ich feststellen, dass auf MW Totenstille war. Der Grund war schnell gefunden. Der Dreko hat arge Kontaktschwierigkeiten und kratzt fürchterlich. Die Rückkopplung setzt sehr hart ein.

Zur Veranschaulichung habe ich ein Video von heute Abend auf einer Speicherplattform hinterlegt. Der Radiosender ist RTL RADIO auf 1440kHz mit reichlich QSB.

http://www.vidup.de/v/GFnSW/

Der DKE ist von mir komplett überholt worden. Der Dreko ist und war dabei schon immer das Sorgenkind. Er kratzt von Anfang an. Ich reinigte ihn mit Propanal, was zum Ergebnis hatte, dass dieser fest war. Als einzige Lösung war WD40 recht erfolgreich. Danach funktionierte er wieder problemlos einige Monate. Die Dokumentation der Restauration ist unter http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=14871 zu sehen.

Ich gehe immer noch davon aus, dass der Dreko oxidiert oder verschmutzt ist. Schnelles, mehrfaches Durchdrehen brachte jedoch keinen Erfolg. Ein Kurzschluss zwischen Stator und Rotor schließe ich noch aus.

Habt Ihr eine Methode zur effektiven Dreko-Reinigung.

Liebe Grüße
Holger
hf500
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Re: Kontaktschwierigkeiten Dreko DKE

Beitrag von hf500 »

Moin,
das ist ein Drehko mit festem Dielektrikum, die koennen auch Plattenschluss bekommen, wenn die Folien durch sind. Welche Kontaktierung hat denn der Rotor, ueblich war bei vielen "Quetschern" eine als Art "Uhrfeder" ausgefuehrte Zufuehrung, die natuerlich nicht kratzen kann. Ansonsten sollte man mit rueckstandsbehafteten Sprays wie WD40 (das eigentlich nur fuer Autoelektrik und rostige Schrauben taugt) solchen Hartpapierdrehkos fernbleiben, weil man es nie wieder herausbekommt. Man kann versuchen, den Drehko mit Tunerspray (nicht gerade sparsam, verdunstet schnell) oder Kontakt WL (sparsamer) auszuwaschen. Wenn der Rotor ueber einen Schleifkontakt angeschlossen wird, bekommt nur dieser ein paar Tropfen Kontakt 61.

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Peter
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BugleBoy
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Re: Kontaktschwierigkeiten Dreko DKE

Beitrag von BugleBoy »

Hallo Peter und Holger

Ich denke, es ging um Bereichumschaltung von DKE, beim drehen von Rad an Front, rote Zahl bzw. weisse Zahl sagt aus welcher Bereich benutzt man gerade.

Sowie ich gelesen habe, diese Kontakt für Umschaltung kränkelt öft.
Alternative-Lösung: Kontakt vergolden lassen :mrgreen:

Grüss
Matt
すみません
Fuxs
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Re: Kontaktschwierigkeiten Dreko DKE

Beitrag von Fuxs »

Hallo Peter, hallo Matt,

Vielen Dank für Eure Ratschläge. Dann werde ich mir mal eine Dose Oszillin von Teslanol holen. Ich hoffe, dass ich die Reinigung ohne einen Ausbau schaffe.

@ Peter:
Der Rotor ist über den "uhrenfederähnlichen" Draht angeschlossen. Ich denke auch, dass ich das WD40 wieder gründlich auswaschen muss. Nach einer gewissen Zeit wirkt dieses isolierend. Einfach wird das wahrscheinlich nicht.

@ Matt:
Bei meinem DKE kratzt die Rückkopplung. Die Bereichsumschaltung über das kleine Metallplättchen funktioniert. Des Weiteren ist das Kratzen auch im LW Bereich vorhanden. Nichtsdestotrotz werde ich die Bereichsumschaltung gleich mit überprüfen.


Liebe Grüße
Holger
klausw
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Re: Kontaktschwierigkeiten Dreko DKE

Beitrag von klausw »

Hallo Holger,

ich wünsche Dir viel Erfolg beim Auswaschen des Drehkos. Aus Erfahrung heraus bin ich aber doch eher skeptisch: diese Teile sind nicht für die Ewigkeit gemacht und das Einbringen von Flüssigkeiten ist bei diesen Teilen wenig hilfreich.
Wir haben ja hier keinen Plattendrehko im üblichen Sinne vor uns, bei dem ein Luftpolster zwischen den Platten isoliert, sondern hier sind die sehr dünnen Metallplatten von Rotor und Stator mittels zwischengelegter dünner Kunststoffscheiben gegeneinander isoliert. Gerade "Verkleben" durch Schmutz oder sonstige Substanzen führt oft dazu, dass diese dünnen Isolierscheiben zerrissen oder von Lochfraß geplagt sind, was die Funktionstüchtigkeit der Teile vermindert. Zugleich halten sich bei dieser Konstruktion natürlich die Rückstände von Sprays sehr hartnäckig (Folie "klebt" mittels Flüssigkeit am Metall).

Ich vermute mal, auf Dauer gesehen wäre Austausch gegen ein gut funktionierendes Originalteil die bessere Lösung.

Gruß
klaus

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Re: Kontaktschwierigkeiten Dreko DKE

Beitrag von hf500 »

Moin,
der DKE-Rueckkopler ist ein aehnlicher Quetscher wie der Abstimmkondensator. Ich finde gerade mein VE/DKE-Handbuch nicht, es kann sein, dass der Rueckkoppler Anodengleichspannung fuehrt. Unter den Bedingungen wird entkratzen schwierig.

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Peter
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Re: Kontaktschwierigkeiten Dreko DKE

Beitrag von Fuxs »

Guten Abend Klaus, guten Abend Peter,

Ich werde euch auf jedenfall auf dem Laufenden halten. Ich versuche zuerst noch einmal vorsichtig den Kondensator auszuwaschen. Wenn dann alles nichts hilft, werde ich mich nach einem Ersatzteil umschauen. Ich hab mich schon immer mal auf bekannten Auktionsplattformen umgeschaut. Leider sind die Drehkos recht teuer.

Auf jedenfall möchte mich so wenig wie möglich jetzt noch Schaden anrichten, da ich mit der Empfangsleistung des kleinen Empfängers recht zufrieden bin.

Liebe Grüße

Holger
Fuxs
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Re: Kontaktschwierigkeiten Dreko DKE

Beitrag von Fuxs »

Guten Morgen,

gerade wollte ich eine Dose des Tunersprays ordern und bin jetzt etwas verwirrt, da ich nur das "Teslanol T6-OSZILLIN Kontakt- und Tunerspray" in einer grünen silbernen Dose finden.

Ist das, das richtige?
hf500
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Re: Kontaktschwierigkeiten Dreko DKE

Beitrag von hf500 »

Moin,
T6 ist ein Kontaktspray, das eine Art Kontaktoel darstellt, aehnlich wie Kontakt 61. Sowas hat in Harpapierdrehkos nichts verloren, die muessen trocken beleiben. Zum Auswaschen sollte, wie erwaehnt, Kontakt WL oder Tuner 600 geeignet sein, wobei T600 schneller verdunstet.

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Peter
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Re: Kontaktschwierigkeiten Dreko DKE

Beitrag von Fuxs »

Guten Abend Peter,

Vielen Dank für Deinen Hinweis. Dann werde ich erstmal mit Tuner 600 spülen.

Danke schön.
Liebe Grüße
Holger
Fuxs
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Re: Kontaktschwierigkeiten Dreko DKE

Beitrag von Fuxs »

Guten Abend,

Heute hatte ich wieder etwas Zeit zum basteln. Den Drehko hab ich mit Tuner600 gereinigt. Dabei habe ich auch den Fehler gefunden. Der Draht zwischen Stator und Rotor ist gebrochen. Da
muss ich mal schauen, wie ich das reparieren kann. Werde wahrscheinlich gleich den Draht tauschen.

Liebe Grüße
Holger
klausw
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Re: Kontaktschwierigkeiten Dreko DKE

Beitrag von klausw »

Fuxs hat geschrieben:.... Dabei habe ich auch den Fehler gefunden. Der Draht zwischen Stator und Rotor ist gebrochen. Da
muss ich mal schauen, wie ich das reparieren kann. Werde wahrscheinlich gleich den Draht tauschen.

Liebe Grüße
Holger
Hallo Holger,
"zwischen Stator und Rotor"? Dann hätten wir Kurzschluss :wink: , aber Du meinst sicher die Litze zwischen Rotor und ihrer Lötöse.
Das ist ein Klassiker, der aber einfach reparabel ist. Ich habe es immer mit recht flexibler Litze gerichtet; wesentlich ist, dass die Litze bei Drehen nicht "knickt".
Mancheiner verwendet auch Entlötlitze, die man vor dem Einbau dann allerdings reinigen sollte, da sie Bindemittel für das gemäß ihrem eigentlichen Verwendungszweck aufzunehmende Lötzinn enthält.

k.

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Re: Kontaktschwierigkeiten Dreko DKE

Beitrag von Fuxs »

Guten Morgen Klaus,

Du hast natürlich recht. Nach meiner elektrotechnischen Erklärung hätte dann der Drehko keine Funktion. Mit der Entlötlitze ist natürlich eine sehr gute Idee.

Es war gar nicht so einfach, eine passende Litze zu finden. Hab zur Sicherheit die Enden mit einem kleinen Tropfen Sekundenkleber als Zugentlastung fixiert. Alles funktioniert wieder wie gewohnt.

Vielen Dank für Eure geduldige Hilfe.

Liebe Grüße
Holger
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