Becker Autoradio Europa MU Stereo: Zenerdiode NT-9853A/U?

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röhrenradiofreak
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Becker Autoradio Europa MU Stereo: Zenerdiode NT-9853A/U?

Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich habe gerade folgendes Autoradio auf dem Tisch:
http://www.radiomuseum.org/r/becker_eur ... tereo.html

In der Spannungsversorgung für das Empfangsteil sitzt eine Zenerdiode mit M3-Gewindestutzen, die defekt ist. Die Bezeichnung ist NT-9853A/U. Sie müsste eine Spannung von ungefähr 8 V bei einer Belastbarkeit von mindestens 1 Watt haben. Weiß jemand die genauen Werte?

Lutz
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SK468W
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Re: Becker Autoradio Europa MU Stereo: Zenerdiode NT-9853A/U

Beitrag von SK468W »

Hallo,

Hersteller ist Eberle & Co, Nürnberg (ECO), existiert aber nicht mehr. Diese Z-Dioden sind fast immer defekt oder schlecht (Z-Spannung sinkt mit der Alterung). Grundig hat diese Bauform auch in großen Mengen verwendet.
Wenn Du den Schaltplan hast, kann man vielleicht aus Spannungsangaben auf die Z-Spannung schließen.
In meiner KTT von 1965 sind die nicht drin.

MfG
Volker
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röhrenradiofreak
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Re: Becker Autoradio Europa MU Stereo: Zenerdiode NT-9853A/U

Beitrag von röhrenradiofreak »

Hallo Volker,

danke für die Info.

In meiner KTT von 1973 ist dieser Typ auch nicht aufgeführt.

Ich habe mehrere Zenerdioden in dieser Bauform, aber alle mit Zenerspannungen über 30 V, sie stammen wohl aus Fernsehern.

Einen Schaltplan für dieses Radio habe ich auch nicht. Ich habe dort testweise eine Spannung aus einem Netzteil eingespeist, ab ca. 6 V funktioniert das Radio. Da die Empfängerteile vergleichbarer Radios mit Spannungen um 8 V laufen, habe ich testweise eine Zenerdiode mit 8,2 V, 1,3 W eingebaut. Auch damit läuft das Radio, da aber bei diesen Zenerdioden Plus am Gehäuse liegt, kann man sie nicht richtig am Chassis kühlen, sie wird extrem heiß.

Ich werde wohl eine kleine Spannungsstabilisierung für 8 V bauen, das spart Strom und somit Wärme. Werde dann berichten.

Lutz
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röhrenradiofreak
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Re: Becker Autoradio Europa MU Stereo: Zenerdiode NT-9853A/U

Beitrag von röhrenradiofreak »

Mit einer Spannungsstabilisierung einfachster Art, nur aus einem Transistor, einer Zenerdiode und einem Widerstand, funktioniert das Radio einwandfrei, nachdem ich eine kalte Lötstelle in der Endstufe beseitigt und das UKW-Teil und den Stereodecoder nachgeglichen habe (das hatte aber nichts mit dieser Spannungsstabilisierung zu tun). Nun muss ich noch versuchen, den Ein/Aus-Schalter wieder zum Leben zu erwecken, dann ist das Radio fertig.

Lutz
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Re: Becker Autoradio Europa MU Stereo: Zenerdiode NT-9853A/U

Beitrag von hf500 »

Moin,
eine heisse Z-Diode zeigt auf reichlich hohen Diodenstrom, der vielleicht unnoetig ist. Vorwiderstand aendern?
Andererseits habe ich solche Stufen, auch die mit Transistor, auch schon durch einen 78L08 ersetzt, der kann 100mA liefern, was fuer das Empfangsteil des Radios vollkommen ausreichen duerfte.

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Peter
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röhrenradiofreak
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Re: Becker Autoradio Europa MU Stereo: Zenerdiode NT-9853A/U

Beitrag von röhrenradiofreak »

Der Diodenstrom ist relativ hoch, das ist richtig. Das ist aber in der Originalschaltung kein Fehler, denn die Stabilisierung ist archaisch aufgebaut: Ein 47 Ohm-Vorwiderstand, dahinter die Z-Diode gegen Masse, parallel zur Z-Diode liegt die Versorgung des Empfangsteils, das je nach eingestelltem Wellenbereich 30 mA oder weniger zieht. Die Z-Diode muss also ordentlich Leistung verbraten, je nach Betriebsspannung des Radios und eingestelltem Wellenbereich bis zu einem knappen Watt. Das wird, wenn man sie nicht kühlt, ganz schön warm.

Nun wäre daran zu denken, den Vorwiderstand zu vergrößern. Das geht aber auch nicht, denn dann wird die Spannung bei UKW-Betrieb, wenn das Empfangsteil den größten Strom zieht, bei niedriger Betriebsspannung (unterhalb von 12 V) unstabil, dadurch läuft die Abstimmung weg.

Der Einbau der Stabilisierungsschaltung ist deshalb eindeutig die bessere Lösung. Damit arbeitet das Empfangsteil bei einer Betriebsspannung des Radios von 9 V bis mindestens 15 V (mehr habe ich nicht probiert) absolut stabil. Natürlich würde es auch ein integrierter Spannungsregler tun, aber ich hatte gerade keinen passenden da.

Lutz