ich möchte ein paar Bilder vom Neuaufbau, so muss man das wohl nennen, zeigen.
Das Radio habe ich beim Trödler als Ausschlachtobjekt erstanden.
Aber dann hat mich wohl der Ehrgeiz gepackt oder ich habe es einfach nicht übers Herz
gebracht das Ding quasi zu vernichten.
Das Gehäuse war vom Holzwurm zerfressen und mit Ölfarbe überschmiert. Bröselige Holzteile wurden ersetzt, die Farbe entfernt. Nach dem spachteln und schleifen kamen 5 Sorten Furnier Stück für Stück auf den rohen Corpus. Erstmals habe ich dabei einer Haut-/ Knochenleim Mischung gearbeitet.
Mit anderem Leim wäre das nichts geworden. Das Furnier verzieht sich beim kleben und muss nachgeschnitten werden damit die Stöße passen. Manchmal brach Furnier beim biegen
und beim schleifen habe es an 2 Stellen durchgeschliffen.
Durch die wieder Löslichkeit von Heißleim ist das alles korrigierbar.
Diverse Durchgänge schleifen/ lacken folgten.
Skalenblende repariert, lackiert, den org. Schallwandstoff abgezogen und aufgearbeitet.
Planlose Reparaturversuche hatten die Schaltung völlig verpfuscht.
Das der Netztrafo mit überbrückter Sicherung das überlebt hat, grenzt schon an ein Wunder.
Fehlende Teile, falsche Teile, kaputte Teile, Verschaltungen. Das hat mich fast zum verzweifeln gebracht.
Die Filter mussten auch zerlegt und repariert werden, weil die Ferritplatten sich von den Stellschrauben gelöst hatten. Eine der Sondergewindeschrauben saß fest und war ausgebrochen. Ein M6,7x 0,75 Gewinde nachzufertigen war mir nicht möglich.
Meine Lösung( siehe Foto) : Die Amplimeter- Glimmröhre habe ich durch eine russische IN13 ersetzt.
Diese dazu in einem 15-ner Bajonettsockel(2- Faden- KFZ- Glühbirne) montiert, Schaltung und Halterung angepasst. Auf dem Foto mit zu sehen sind die Führungshülse und die Holzkeile zu akkuraten verkleben von Röhre und Sockel.

Und so sieht das nun wieder voll funktionsfähige Radio aus.


Das ist die Kurzfassung meiner Restauration, die sicher nicht perfekt ist.
Gruß, Mathias