EM 35 Aussteuerungsproblem Grundig 3090/56

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Rob
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Re: EM 35 Aussteuerungsproblem Grundig 3090/56

Beitrag von Rob »

Hier dann noch das letzte Problem. Was es als "zu viel" Signal am UKW offenbarte
ist genau das Umgekehrte bei AM/MW. Empfindlichkeit (spezial bei Ortsender) zu
niedrig und nur sehr wenig Aussteuerung zu sehem an EM34.
Meszsender dran für Vorkreis Abgleich (und und kleine Korrektion am Oszillator)
ohne Erfolg. Bei 1500 kHz leichte Verbesserung aber wesentlich noch zu niedrige
Empfindlichkeit. Bei etwa 550 kHz ist Trimmer 2 sehr unempfindlich. Macht eigentlich fast nichts.
Normalerweise ist bei Ortsender hier zumindest das untere Teil des EM34's geschlossen.
Darf ich Ihnen dazu noch konsultieren?
Rob.
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röhrenradiofreak
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Re: EM 35 Aussteuerungsproblem Grundig 3090/56

Beitrag von röhrenradiofreak »

Die Ursache dafür kann sowohl im HF-Teil, als auch im ZF-Teil liegen. Da die grundsätzliche Funktion wohl gegeben ist, ist die Fehlersuche unter Umständen schwierig, erst recht aus der Ferne. Ich würde folgendes tun:
- testweise die EABC80 austauschen (vielleicht ist ja die für AM zuständige Diode schlecht),
- den Schaltkontakt 1,8/1,9 vor der ECH81 prüfen, weil dieser bei vielen Radios eine Fehlerquelle ist (und auch die übrigen Kontakte im Bereich der Vorkreise prüfen),
- kontrollieren, ob an den MW/LW-Vorkreisspulen eine Unterbrechung vorliegt (z.B. abgerissener Draht),
- kontrollieren, ob der ZF-Abgleich stimmt und ob sich alle ZF-Kreise abgleichen lassen,
- testweise den ZF-Saugkreis (C5 und die dazu in Reihe liegende Spule) auftrennen, wenn das den Empfang deutlich verbessert, ist dieser fehlerhaft.

Die Schaltung dieses Radios ist weitgehend "Standard". Folgende Besonderheiten sind mir im Schaltplan aufgefallen:

Das letzte ZF-Filter (F V) ist induktiv an das vorletzte (F IV) angekoppelt. Dadurch entsteht die seltene Konstellation eines Filters mit drei Schwingkreisen. Wie man der Abgleichanleitung entnehmen kann, bringt das für den Abgleich keine Besonderheiten.

Die Ferritantenne ist bei diesem Radio nicht abgestimmt, sondern arbeitet aperiodisch und ist über R2 an den Vorkreis angekoppelt. So eine Schaltung bringt normalerweise nicht die Empfindlichkeit einer abgestimmten Ferritantenne. Wenn der Unterschied in der Empfangsleistung zu andere Radios nicht sehr groß ist, liegt es vielleicht daran und ist dann kein Fehler.

Die Ferritantenne ist natürlich nur in Betrieb, wenn die Taste FA gedrückt ist. Sie arbeitet bei diesem Radio auf MW und LW. Wenn an der AM-Antennenbuchse oder am Antennenumschalter ein Masseschluss vorliegt, empfängt dieses Gerät auch über Ferritantenne nichts (das ist bei anderen Radios meist anders).

Dann ist mir die Spule BV9238-018 aufgefallen, die Teil des MW/LW-Vorkreises ist. Was der gebogene Pfeil bedeuten soll, ist mir nicht klar. Die Ferritantenne ist es nicht, diese ist weiter links gezeichnet.

Lutz