UKW-Röhrenradio selber bauen

Alles zum Thema Selbstbau, Elektrobasteln und Messtechnik
Christoph
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Christoph »

Vielleicht wäre die Induktivität der Spulen noch interessant. So kann man kontrollieren ob man richtig gewickelt hat.
Und für den Fall, das jemand doch ein anderes Kernmaterial hat, hat man die Möglichkeit die Windungszahl ggf noch etwas anzupassen.

Wichtig dürfte auch noch sein, dass die Kerne nicht nur aus dem gleichen Material wie Martins Muster sind, sonder auch die gleichen Abmessungen haben.
Ansonsten muss wohl die Windungszahl angepasst werden.
Grüße
Christoph
Martin
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Martin »

moin :wink:

wenn du mit 22pF rechnest hat sie 10µH (erste ZF)
nach hinten nimmt es etwas ab weil der Strom höher ist, meint weniger L, mehr C (testen)
Erhöh sie per Kern um etwa 40%, also 5,irgendwasµH + Kern sollte prima passen

lG Martin

p.s. seid ihr mit den Erklärungen zum Thema so einverstanden oder gibts offene Fragen?
Es geht ja auch darum daß es verstanden wird wie diese Sachen funktionieren. Hier sind vor allem die Einsteiger angesprochen. HF ist so ne Sache, ich versuch es eben so gut wie möglich rüberzubringen. Manche Dinge kommen aus Erfahrungen heraus und werden einfach erklärt, Fachbücher die das ganze genau betrachten sind noch trockener gehalten :bier: (so Sachen wie den Herr Rothammel sollte man Einsteigern erstmal wieder wegnehmen! Erst was wickeln, dann die Grundlagen nachvollziehen)
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oldnicos
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von oldnicos »

Moin Martin,

trocken ist es nicht.
Ich sag es mal kurz wie ich es verstanden habe.
Die Filter sind quasi galvanisch getrennt und funktionieren auf dem Induktionsprinzip ähnlich wie beim Trafo.
Eine Filtereinheit besteht aus 2 LC-Kreisen die wiederum mit Röhren gekoppelt sind.

Wie kann man die Filter ohne Wobbler ausmessen?

Ein Schaltplan wäre gut.
Danke und viele Grüsse Nico
Wenn die Erde durch die Herrschaft des Feuers verbrennt, so wird Alles zu Glas.
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weiser_uhu
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von weiser_uhu »

Martin hat geschrieben: ...
nach hinten nimmt es etwas ab weil der Strom höher ist, meint weniger L, mehr C (testen)
Erhöh sie per Kern um etwa 40%, also 5,irgendwasµH + Kern sollte prima passen

lG Martin

p.s. seid ihr mit den Erklärungen zum Thema so einverstanden oder gibts offene Fragen?
Erkläre das nochmal bitte, das habe ich nicht verstanden mit dem Strom, dem Kern und der Induktivität, warum die sich "nach hinten" ändern soll.
Ansonsten finde ich ist alles prima erklärt und ich bin begeistert, was da so gebaut wird. Einfach großartig!!! :D
Viele Grüße vom
-charlie-
Martin
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Martin »

moin Charlie,

in ZF Zügen nimmt die Kopplung nach hinten hin zu,
die Pegel werden immer höher und die Kreisgüten geringer was nichts anderes meint als weniger L, mehr C, so wird der Resonanzwiderstand geringer :mrgreen:

Vereinfacht:

Penthoden haben einen recht hohen Eigenwiderstand. Dir brauchen also auch einen recht hohen Widerstand von Anode zum Plus damit sie gut arbeiten können.
Stellt man sich einen C vor als einen Widerstand , der mit steigender Frequenz abnimmt;
und eine Spule, die sich genau andersrum verhält :bier:
Unser Resonanzkreis ist also eine Parallelschaltung von 2 Widerständen.
Der Widerstand der sich nun ergibt ist der den die Röhre zum arbeiten hat.
Die höchste Kreisgüte erreicht man wenn der Gesammtwiderstand der beiden am höchsten ist.
Ist der C zu groß, oder das L zu klein wird zwangsläufig der Widerstand unserer Parallelschaltung geringer = kleinere Kreisgüte.
Bei hohen Pegeln ist es aber auch nötig daß ein gewisser Strom fließt. Ist der Widerstand des Kreises zu hoch geht das nicht. In solchen Fällen verkleinert man das L und vergrößert dazu passend den C um wieder auf die gewünschte Resonanzfrequenz zu kommen, bei kleinerem Gesammtwiderstand der Anordnung.

Das das so ist läßt sich in jedem Radio beobachten, die Windungszahl nimmt nach hinten zu ab, die C werden größer 8_)

Vorne wo das Signal noch sehr klein ist und somit wenig Strom fließen muß nehmen wir einen hohen Resonanzwiderstand, die entsprechend höhere Güte des Kreises hat eine bessere Selektion, er filtert steiler und schmalbandiger.
Die Hauptselektion, also die meiste Filterarbeit, erledigen die ersten beiden Filter. Die darauf folgernden kümmern sich eigentlich nurnoch um kräftige Verstärkung, der letzte, der Ratiofilter, demoduliert dann das Signal und es marschiert als Ton weiter.

Ton sei jetzt der Begriff für das NF-Gemisch daß da verfügbar ist, darin sind noch andere Sachen enthalten...
So kann man einen Stereodekoder ansetzen, ebenso auf Pilotton prüfen (Verkehrsfunkdekoder)
Auch das funktioniert wieder mit Resonanzkreisen.

lG Martin
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oldnicos
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von oldnicos »

Moin Martin,

die F10b sind angekommen:

Bild

LG Nico
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radiobastler
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von radiobastler »

Heute habe ich mal ein bisschen gewickelt, hat soweit auch geklappt. Nur kann ich mir nicht genau vorstellen wie die Spulen zusammen geschaltet werden, Der Filter sollte ja 5 Anschlüsse haben. Meine Spulen sehen so aus.

Bild

und so...

Bild

Wie müssen die Spulen verschaltet werden? Zahlen Kombination reicht. Spule 2 ist glaube ich soweit fertig.

Edit: Bei Spule Nr.: 2 habe ich die Nummerierung verwurschtelt. Die nicht beschriftete wäre dann die Nummer 4.
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Martin »

Spule2: Verbindung 1-3 weg

Die ist bifilar gewickelt.

Ende von erster Wicklung verbinden mit Anfang von zweiter Wicklung

Pins nach draußen:
Anfang erste
Ende zweite

Spule 1:

Ende der 8 Wdg. auf Verbindungspunkt der beiden Wicklungen an Spule2

Pins nach draußen:
Anfang Primärspule
Ende Primärspule
Anfang der 8Wdg

=5 :super:

lG Martin
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Martin »

Der Musterbau ZF wurde eben fertig.

d.h. die Sache wandert nun weiter an das Wellenkino zum einmessen :bier:

Aktuell bestückt:

EF183 - EF183 - 6k4 (=Russen EF93) - EAA91
+Ub eingestellt: 200V
Der ZF Verstärker regelt alle drei Röhren, d.h. bei hohem Signal entsteht eine negative Regelspannung die den Fleiß der Röhren bremst damit es in Maßen bleibt. Diese Regelspannung wird ebenfalls zum steuern des magischen Auges verwendet, ihre Höhe entspricht der Feldstärke. Die Verteilung welche Stufe wieviel abregelt wird noch abgestimmt.
ukw-radio-59.jpg
ukw-radio-60.jpg
ukw-radio-61.jpg
die Plastikdose ist übrigends ein 8k Drahtpoti gut isoliert. Damit stell ich den Vorwiderstand für die Versorgung ein, wird später durch Festwiderstand ersetzt wenn das alles so ist wie es bleiben soll.
Kabelfarben, kleine Hilfe zum Verstehen:

Rot = +
Gelb = Regelspannung, negative
braun verdrillt: Heizung
orange: Signalwege HF
Gestreifte: Ratiodrumherum

Der Aufbau enthät ein ganzes Rudel Abblockkondensatoren, und zwar:

einen 10µF Elko an der Versorgung
an jedem Filter einen C von + gegen Massepunkt (sonst betrachtet die Röhre das Versorgungskabel bis zum Filter als Teil der Spule)
an jedem G2 einen C gegen Massepunkt (die G2 haben Vorwiderstände)
an jedem Sekundärfußpunkt einen C gegen Massepunkt (abblocken der Regelspannung, diese C führen nur wenig Spannung).
Die Kondensatoren sollen vermeiden daß HF durch Zuleitungen vagabundiert und zum Schwingen des Verstärkers führt. Der Gain ist enorm hoch.

die Unordnung auf meinem Tisch möge man mir verzeihen, das ist Basteldurcheinander.

lG Martin
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von radiobastler »

Meinst du mit bifilarer Wicklung zwei parallel liegende Drähte aufgewickelt, oder zwei Wicklungen mit unterschiedlichem Wickelsinn?
Im eigentlichen Sinne ist es die erste Variante

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Bifilar

Die Spule habe ich so gewickelt, also zwei parallele Drähte. Habe ich nur blöd gezeichnet.
Zuletzt geändert von radiobastler am Do Apr 10, 2014 5:48, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Stephan

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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Martin »

guten Morgen alle :hello:
radiobastler hat geschrieben:Im eigentlichen Sinne ist es die erste Variante
genau so, beide Drähte zusammen als eine Spule wickeln

lG Martin
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von radiobastler »

Gewickelt habe ich sie dann doch richtig, habe nur die falschen Drähte miteinander verlötet. Meine Zeichnung ist ein bisschen blöd.
Gruß Stephan

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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Martin »

Ich hoffe mein Aufbau gefällt euch so,
Kritiken sind herzlich willkommen.

Besondere Aufmerksamkeit auf orangefarbene Leitungen, das ist die Signalleitung wo die HF durchmarschiert.
Für die gilt: möglichst kurz halten ! Ist mir hier gelungen, bei der Dritten Röhre hätte man noch etwas optimieren können, es geht aber so.

Die Zentralmassepunkte (bei mir sind das Lötösen die auch am Chassis verbunden sind) sollten auch erkennbar sein.

Die kleine Platine enthält das Drumherum vom Ratiodetektor, da die schon hinter den Dioden liegt ist Kabellänge hier nichtmehr dramatisch.

Mein altes General Electric ist da voll in seinem Element, ein dickes genaues DC Voltmeter für 150/300/600V.

lG Martin
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oldnicos
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von oldnicos »

Moin,

gaanz so komme ich hier jetzt nicht mit.
Drehe gerade die Spulenkörper aus 15mm Ø Phenolrundstab.
Wie müssen die Spulen gewickelt sein und wieviel wovon?
Die bifilare Wicklung, muss die mit Isolierschlauch sein oder kann ich das tatsächlich ohne Isolierung bifilar wickeln?

Danke und viele Grüße
Nico

PS: Da sind immer noch einige Fragen aus den Vorpost von mir offen.
PPS: Martin: Wohin mit den Spulenkörpern und den F10b Kernchens?
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Re: UKW-Röhrenradio selber bauen

Beitrag von Martin »

oldnicos hat geschrieben:Die bifilare Wicklung, muss die mit Isolierschlauch sein oder kann ich das tatsächlich ohne Isolierung bifilar wickeln?
siehe http://www.dampfradioforum.de/viewtopic ... &start=347

hallo Nico,

für Selberdreh mach durchgehendes 5er Loch, da wird der abgelänge Spulenkörper reingeklebt dann hast du das Gewinde für den F10b.

lG Martin