Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

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V8 Jürgen
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Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von V8 Jürgen »

Als allererstesmal:

Moin,Moin.

Ich bin der Neue und bin ab heute öfter hier :hello:

Zum Einstieg eine einfache Frage:

Wie kann man einen abgerauchtwirkenden Netztrafo überprüfen??

Habe ein Grundig 1041 erworben und wie hier schon öfters empfohlen,nicht sofort Strom drauf. Erstmal eine Sichtprüfung vorgenommen.Dabei festgestellt,das der Netztrafo nicht mehr ganz frisch aussieht.
Trotzdem so mutig gewesen und nach wechseln der Glassicherung,ordentlich Strom drauf.Und siehe da: Nüscht :shock:
Natürlich habe ich an beiden Seiten der Sicheung geprüft ob Spannung anliegt und das tuts auch.

Und nun möchte ich nicht einfach drauf los machen und zerstöre mehr als nötig.
Da tausch ich doch lieber ein Getriebe und weiss,das kann ich.

Könnt Ihr mir da weiterhelfen??
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highscan
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Re: Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von highscan »

Hi,
schon mal den Schalter geprüft?

ansonsten mal hier schauen:
http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=2&t=574

Gruß Holger
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Ebi96
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Re: Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von Ebi96 »

Moin Jürgen,

Anodenspannung und Heizspannng vom Netztrafo ablöten, sodass kein Verbraucher mehr am Netztrafo angeschlossen ist.
Dann den Trafo solo in Reihe mit einer 60, 75 oder 100W Glühlampe anschließen.
Leuchtet die Glühlampe hell, ist der Trafo defekt.
Leuchtet sie schwach bis gar nicht, ist der Trafo okay.

mfg Tim
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Re: Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von hf500 »

Moin,
das ist grundsaetzlich korrekt, allerdings sollte die Lampe hier nicht mehr als 60W haben, um den Trafo nicht zu ueberlasten. Auch, wenn er kurzzeitig ueberlastbar ist.
Besser ist hier eine Lampe mit 25 oder 40W, auch diese Lampen duerfen an einem sekundaer leerlaufenden Trafo nicht leuchten.

Die Staerke der Vorschaltlampe orientiert sich an der normalen Stromaufnahme des Geraetes. Dazu beschafft man sich eine Sammlung der gaengigen Werte.
Dabei gilt ueberschlaegig:
25W - 100mA
40W - 200mA
60W - 300mA
75W - 400mA
100W - 500mA

Stimmt rechnerisch nicht ganz, genuegt hier aber.

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Peter
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Re: Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von rolando61 »

Hallo
Leuchtet sie schwach bis gar nicht, ist der Trafo okay.
Mit der Lampe das ist so eine Sache, wenn der Trafo einen Schluss hat dann leuchtet die Lampe. Der Trafo kann auch eine Unterbrechung haben, dann leuchtet nichts und der Trafo ist trotzdem defekt.
Nur auf die Lampe würde ich mich nicht verlassen
Am besten Trafo ablöten, beschriften wo was hin gehört und die Wicklungen einzeln mit dem Ohmmeter Messen.
Gruß Roland
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Re: Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von Petzi »

Hallo Jürgen,
Da Du scheinbar ganz neu in die Materie einsteigen willst möchte ich Dir noch den Hinweis geben das die Lampe in den Primärstromkreis des Trafos angeschlossen werden muß.Das heißt Du kannst die Sicherung entfernen und an die beiden Kontakte der Sicherung Deine Lampe anschließen.

Gruß Gerd
V8 Jürgen
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Re: Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von V8 Jürgen »

Tach zamm,

yo Petzi,nicht nur scheinbar :wink:

Habe nun den Schalter mit einem Duschgangsprüfer getestet.Er ist ok.Nur mal zu meinem Verständniss:

Nachdem ich mir den Schaltplan des Netztrafos mal ausgedruckt habe,habe ich ihn mir mal genauer angeschaut.

Primär fünf farblich gekennzeichnete Kabel: Rot liegt tot bei 110V, Blau liegt tot bei 125V, Gelb liegt tot bei 160V, schwarz geht über den Schalter in Richtung Stromzuführungsbolzens ( kurz auch Stecker genannt ).
Somit bleibt nur noch Grau.Dieser als solches richtig erkannte geht über die Sicherung auch grob in Richtung Energiequelle.
Ergo sind für mich nur die zwei zuletzt erwähnten wichtig,was die primärseitige Stromversorgung angeht?
Falls ich einen neuen einbauen müsste,könnte ich doch rein theoretisch,die ungebrauchten drei ablassen , oder?

Somit wäre meine Sekundärseite ( auch beim Fachmann als Anoden- und Heizspannungszuleitung ) offensichtlich.Wo da was angeschlossen ist,schaue ich gleich noch.

Soweit alles richtig?? :angry:
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radioharry
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Re: Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von radioharry »

Die Wicklungspunkte 2 (rot) 3 (blau) und 4 (gelb) bestehen i.d.R aus dem Ende der Vorwicklung und dem Anfang der folgenden Wicklung, diese Punkte müssen miteinander Kontakt haben, da sie eine Reihenschaltung bilden.
M.f.G.
harry
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Re: Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von Petzi »

Wie Hary schon schrieb;die Primärwicklung besteht aus 4 Einzelwicklungen die in Serie geschaltet sind.Ich denke wenn Du mal genau hinsiehst ist zu erkennen das die Anschlüsse rot,blau und gelb zwei verrödelte und verlötete Drähte sind während Anfang und Ende (schwarz und grau nur Einzeldrähte sind wobei der schwarze Draht auch noch etwas dicker sein könnte.Seltener wurden Trafoanzapfungen intern angeordnet so das auch hier nur ein Einzeldraht oder Litze heraus geführt wurde.

Gruß Gerd
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Re: Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von rolando61 »

Die Wicklungspunkte 2 (rot) 3 (blau) und 4 (gelb) bestehen i.d.R aus dem Ende der Vorwicklung und dem Anfang der folgenden Wicklung, diese Punkte müssen miteinander Kontakt haben, da sie eine Reihenschaltung bilden.
Das sind Abgriffe der Wicklung die darf man auf keinen Fall miteinander verbinden!

Auf den schwarzen und den grauen da würde ich mal 230Volt anlegen dann Messen was Sekundär anliegt.
rot, blau und Gelb läßt du in der Luft hängen
Zuletzt geändert von rolando61 am Fr Mai 23, 2014 16:18, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß Roland
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Re: Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von radioharry »

Hallo Roland
.. was darf man nicht miteinander verbinden ?
Ich meine man muss das Ende der einen Wicklung mit dem Anfang der folgenden Wicklung verbinden, nur so kann es eine Reihenschaltung werden, oder ???
Oder habe ich mich Mißverständlich ausgedrückt.
Zuletzt geändert von radioharry am Fr Mai 23, 2014 22:37, insgesamt 1-mal geändert.
M.f.G.
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Re: Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von rolando61 »

Hallo Harry
Von schwarz nach grau das ist eine Wicklung, rot blau gelb das ist sind Anzapfungen der Wicklung, wo du die geringere Netzspannung 110 / 125 / 160 einspeisen kannst.
Wenn du die miteinander verbindest wird die Primärwicklung kleiner, der Trafo würde bei 230Volt durchbrennen.
Hoffe ich hab das verständlich so erklärt. :hello:
Gruß Roland
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Re: Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von hf500 »

,Moin,
das ist verstaendlich, aber was "der Andere" meint, ist, dass in dem entsprechend farbigen Isolierschlauch der Anzapfungen zwei Draehte stecken, die miteinander verbunden sein muessen. Wichtig, wenn man sie abloetet. Dass eine Teilwicklung auf dem Trafo nicht kurzgeschlossen werden darf, duerfte sich von selbst verstehen.

Der Einwand oben "Lampe leuchtet nicht, kann auch bedeuten, dass Wicklung unterbrochen" ist natuerlich korrekt. Daher muss auch immer mit dem Ohmmeter etc. geprueft werden, ob die Wicklungen auch Durchgang haben. Nur findet man damit keine Windungsschluesse, es sei denn, eine Wicklung ist vollkommen kurzgeschlossen. Letzeres gilt nicht fuer Heizwicklungen oder sonstige aehnlich niederohmige Wicklungen, die sind so niederohmig, dass auch ein Kurzschluss kaum einen mit den ueblichen Multimetern zuverlaessig messbaren Unterschied ergibt. Nachdem feststeht, dass einzu pruefender Trafo ueberall Durchgang hat, ueber Lampe anschliessen und Lampe beobachten. Eine Gegenprobe: Wenn man die Heizwicklung kurzschliesst, muss die Vorschaltlampe leuchten.

Weil zum Test des Trafos das Abloeten der Heizwicklung meist schwierig ist, reicht es aus, alle Roehren zu ziehen und die Skalenlampen herauszunehmen. Die Anodenwicklung wird vom Gleichrichter getrennt.

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Peter
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Re: Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von V8 Jürgen »

Auweiaweiaweia,

Elektronik und ich :wut:

Bis hierher ersteinmal vielen Dank für eure Geduld.

@hf500: Mit meinem Kenntnisstand sehe ich das genau so :super:

Nein,Spass bei Seite.
Es sind tatsächlich bei Gelb,Rot und Blau immer zwei Litzen in einem Isoschlauch.Habe ich auch nicht am Anfang gesehen oder vermutet.
Wenn ich es richtig verstehe: Je niedriger die eingespeiste Spannung,desto mehr Wicklungen um auf einen gleichen Nenner zu kommen und es dann weiterverarbeitet zu können?

Habe primärseitig alles abgelötet und auf meine zwei litzen Spannung gesetzt.Sekundärseitig alles so gelassen und mit einem Multimeter ( eingestellt auf 500V Wechselspannung ) direkt an den ersten Lötpunkten Richtung Abnehmer germessen.Bei beiden (rosa und blau) keine Ausgangsspannung.

Nebst ist mir aufgefallen,das am Trafo die Umwicklung aussieht,als hätte ein Pfund Grillkohle sein Werk vollbracht.Als wäre der Trafo vonn innen verschmort.

Jürgen
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Re: Netztrafo Grundig 1041 ( BV78/77 )

Beitrag von Ebi96 »

Moin Roland,
Mit der Lampe das ist so eine Sache, wenn der Trafo einen Schluss hat dann leuchtet die Lampe. Der Trafo kann auch eine Unterbrechung haben, dann leuchtet nichts und der Trafo ist trotzdem defekt.
sicherlich ist das r4ichtig.
Hier im Thread ging es aber um einen Netztrafo, der laut Threadersteller abgeraucht aussieht.
Abrauchen tut er m. E. wenn ein Wicklungsschluss vorliegt, und nicht, wenn er (warum auch immer) eine Unterbrechung hat.

Generell hast Du natürlich recht. Ein Trafo mit Unterbrechung ist mir allerdings bisher nicht untergekommen.

mfg Tim
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